Bombenkanone






Bombenkanone als Schiffsgeschütz


Bombenkanonen (nach ihrem Erfinder auch Paixhans genannt)[1] waren Geschütze großen Kalibers mit glattem Lauf.[2]


Die gebräuchlichen Kaliber lagen etwa bei 23 bis 28 cm, wobei die Rohrlänge meist dem zehnfachen Kaliber entsprach. Die Abmessungen der Bombenkanonen liegen zwischen denen der Kanonen und jenen der Haubitzen. Die Bombenkanonen hatten konische Kammern und waren dazu bestimmt, mit starken Ladungen und geringer Elevation Bomben bzw. Granaten (d. h. schwere Explosivgeschosse) gegen Schiffe und später auch gegen Mauerwerk zu verschießen. Bis dahin wurden solche Geschosse nur mit Mörsern zur Bekämpfung von Landzielen verschossen (vgl. Mörserschiff). Die Bombenkanonen wurden zuerst 1822 vom französischen Major Henri Joseph Paixhans entworfen und um 1824 nach Erprobungen bei Brest in Frankreich, später auch von anderen Staaten eingeführt.


Sie wurden erstmals in größerem Umfang im Krimkrieg (1853–1856) eingesetzt. Besonders wirksam erwiesen sich Sprengladungen gegen hölzerne Schiffe (s. a. 1853 in der Seeschlacht bei Sinope sowie 1864 bei dem Seegefecht bei Helgoland).[3] Als Reaktion auf diese Bewaffnung wurden Panzerschiffe entwickelt.[4]


Bombenkanonen wurden von der Landartillerie übernommen. Dort sollten sie für den indirekten Beschuss verwendet werden. Sie wurden allerdings bald durch Geschütze mit gezogenen Rohren verdrängt. Preußen hatte die Bombenkanonen mit dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1871 abgeschafft.[5]



Siehe auch |


  • Granatkanone


Einzelnachweise |




  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage 1905–1909. 1909, abgerufen am 31. Mai 2016. 


  2. Bombenkanonen. In: Pierer's Universal-Lexikon. Band 3. Altenburg 1857, S. 59–60 (Onlineversion von Zeno.org). 


  3. Bombenkanone. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 3, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 179.


  4. Rolf Hobson: Maritimer Imperialismus Oldenbourg Verlag, 2004, ISBN 9783486596205 [1]


  5. Bombenkanone. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 3, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 179.




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