Tom Boonen (* 15. Oktober 1980 in Mol) ist ein ehemaliger belgischer Radrennfahrer. Er war einer der erfolgreichsten Klassikerfahrer seiner Generation, der dreimal bei der Flandern-Rundfahrt, viermal bei Paris-Roubaix und einmal bei den Straßenweltmeisterschaften siegte. Er gewann bei der Tour de France sechs Etappen im Sprint und einmal das Grüne Trikot.
Inhaltsverzeichnis
1Laufbahn
2Kokain-Affären
3Erfolge
4Platzierungen bei den Monumenten des Radsports
5Auszeichnungen
6Weblinks
7Einzelnachweise
Laufbahn |
Nachdem Boonen im Jahr 2000 die U23-Ausgabe des Klassikers Paris–Tours gewann, wurde er im Jahr 2001 Profi beim Team US Postal Service. Sein Durchbruch gelang ihm bei Paris–Roubaix 2002, wo der damals erst 21-Jährige den dritten Platz errang. Im Jahr 2004 konnte sich Boonen endgültig in der absoluten Weltspitze des Radsports etablieren: Im Frühjahr gewann er eine Reihe wichtiger flämischer Eintagesrennen meist im Massensprint, darunter das ProTour-Rennen Gent–Wevelgem sowie die Halbklassiker E3-Preis Harelbeke und Scheldepreis.
Im Jahr 2005 gewann Boonen mit der Flandern-Rundfahrt zum ersten Mal ein Monument des Radsports, nachdem er sich wenige Kilometer vor dem Ziel aus der sechsköpfigen Spitzengruppe gelöst hatte.[1] Eine Woche später konnte sich Boonen dann auch den Sieg bei der nordfranzösischen "Königin der Klassiker" Paris–Roubaix sichern. Dadurch erreichte er mit nur 24 Jahren als jüngster Fahrer seit 1923 das prestigeträchtige Kopfsteinpflaster-Double, das zuletzt Peter Van Petegem 2003, Roger De Vlaeminck 1977 und Rik Van Looy 1962 gewonnen hatten. Bei der Tour de France 2005 konnte er die zweite und dritte Etappe im Massensprint für sich entscheiden. Zum Abschluss der Saison 2005 wurde er schließlich in Madrid Straßenweltmeister im Sprint einer größeren Spitzengruppe.[2]
In den Folgejahren konnte Boonen seine Erfolge bei den Klassikern wiederholen: Die Flandern-Rundfahrt gewann er in den Jahren 2006 und 2012, Paris-Roubaix 2008, 2009 und 2012, im letzten Jahr nach einer 53 km langen Solofahrt.[3] Als erstem Fahrer gelang es ihm damit 2012 das Double Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix zu wiederholen. Als erster Fahrer überhaupt konnte er in diesem Jahr neben diesen beiden Monumenten die Halbklassiker E3 Harelbeke und Gent–Wevelgem in einer Saison gewinnen.[4] Bei allen vier Rennen schloss er nach Anzahl Siegen jeweils zum Rekordhalter auf bzw. beim E3-Preis Harelbeke wurde er alleiniger Rekordgewinner dieser Rennen.
Auch bei Etappenrennen war Boonen erfolgreich und konnte zahlreiche Etappen, insbesondere im Sprint, und insbesondere viermal die Gesamtwertung der Katar-Rundfahrt gewinnen. Bei der Tour de France gewann er insgesamt sechs Etappen. Er eroberte 2006 auf der dritten Etappe das Gelbe Trikot des Führenden in der Gesamtwertung und trug es vier Tage, bevor er während der 15. Etappe nach L’Alpe d’Huez entkräftet auf Grund von Atembeschwerden aufgab.[5]2007 gewann er die Punktewertung der Tour de France.
Im Oktober 2015 stürzte Tom Boonen auf der zweiten Etappe der Abu Dhabi Tour und erlitt einen Bruch des Schläfenbeins. Zunächst wurde befürchtet, dass er eine halbjährige Pause einlegen müsse. Schon im Dezember 2015 begann er jedoch wieder mit dem Training. Von seiner Verletzung behielt er allerdings eine dauerhafte Schädigung des Gehörs zurück.[6] Bei Paris-Roubaix 2016 wurde er Zweiter im Sprint der fünfköpfigen Spitzengruppe.
Nachdem Boonen im November 2016 erklärte, dass er nach seiner Teilnahme an Paris–Roubaix 2017 seine Radsportlaufbahn beenden werde,[7] gewann er auf der zweiten Etappe der Vuelta a San Juan 2017 sein letztes internationales Radrennen und zugleich als erster Fahrer ein internationales Rennen auf einem Rennrad mit Scheibenbremsen.[8] Bei seiner letzten Flandern-Rundfahrt wurde er nach einem Defekt 37.[9] Anschließend belegte er bei Paris-Roubaix im Verfolgerfeld als 13.[10]
Kokain-Affären |
Im Juni 2008 wurde bekannt, dass Boonen vor der Belgien-Rundfahrt positiv auf Kokain getestet wurde. Da der positive Test mehr als drei Tage vor Beginn der Rundfahrt genommen wurde, handelte es sich nicht um Doping. Allerdings drohten Boonen strafrechtliche Konsequenzen. Daraufhin luden die Ausrichter der Tour de Suisse 2008 und der Tour de France 2008 Boonen aus.[11] Obgleich Boonen sich für ein Fehlverhalten entschuldigte, bestritt er einen bewussten Konsum von Kokain; bei einem Besuch in einer Bar sei ihm die Droge heimlich in seinen Drink gemischt worden.[12]
Nur wenige Tage nach dem Gewinn des Klassikers Paris-Roubaix 2009 wurde Boonen abermals positiv auf Kokain getestet und am 9. Mai 2009 von seinem Team Quick Step suspendiert.[13] Am 18. Juni 2009 wurde bekannt, dass nach Meinung unabhängiger Experten der Belgier Tom Boonen die Droge nicht geschnupft habe. Eine Haaranalyse in der Universität Löwen ergab, dass die Menge zu gering gewesen sei und sich Boonen das Kokain folglich nicht durch die Nase zugeführt habe. Nach Ansicht der Fachleute sei es lediglich zum „indirekten Kontakt“ mit der Droge gekommen.[14] Nachdem die Amaury Sport Organisation Boonen das Startrecht bei der Tour de France 2009 verweigerten, setzte er dieses vor dem Sportgericht des französischen olympischen Komitees durch.[15] Wegen wiederholtem Kokain-Konsum erhielt Boonen im August 2009 in einem Strafverfahren eine Geldstrafe in Höhe von 1000 Euro.[16]
Erfolge |
Tom Boonen während der Tour de France 2005
Tom Boonen beim Criterium Herentals, 2006
Tom Bonnen gewinnt Paris-Roubaix 2012
Pflasterstein für Tom Boonen als Sieger von Paris-Roubaix
2000
Paris–Tours (U23)
2001
zwei Etappen Grand Prix Tell
Belgischer Meister – Straßenrennen (U23)
2002
Mannschaftszeitfahren Volta a Catalunya
2003
eine Etappe Ronde van België
2004
eine Etappe Tour of Qatar
eine Etappe Vuelta a Andalucía
E3-Prijs Vlaanderen
Gent–Wevelgem
Gesamtwertung und zwei Etappen Tour de Picardie
eine Etappe Ronde van België
zwei Etappen Deutschland Tour
Prolog und eine Etappe Ster Elektrotoer
zwei Etappen Tour de France
eine Etappe Tour of Britain
GP van Steenbergen
zwei Etappen Circuit Franco-Belge
2005
zwei Etappen Tour of Qatar
zwei Etappen Paris–Nice
E3-Prijs Vlaanderen
Ronde van Vlaanderen
Paris–Roubaix
eine Etappe Tour de Picardie
Gesamtwertung und zwei Etappen Ronde van België
zwei Etappen Tour de France
Weltmeister – Straßenrennen
2006
Doha International Grand Prix
Gesamtwertung und vier Etappen Tour of Qatar
eine Etappe Vuelta a Andalucía
drei Etappen Paris–Nice
E3-Prijs Vlaanderen
Ronde van Vlaanderen
Scheldeprijs Vlaanderen
zwei Etappen Ronde van België
Veenendaal–Veenendaal
eine Etappe Tour de Suisse
drei Etappen Eneco Tour
eine Etappe Tour of Britain
2007
vier Etappen und Mannschaftszeitfahren Tour of Qatar
eine Etappe Vuelta a Andalucía
Kuurne–Brussel–Kuurne
Dwars door Vlaanderen
E3-Prijs Harelbeke
eine Etappe Ronde van België
zwei Etappen und Punktewertung Tour de France
2008
Gesamtwertung, drei Etappen und Mannschaftszeitfahren Tour of Qatar
eine Etappe Tour of California
Paris–Roubaix
eine Etappe Ronde van België
eine Etappe Ster Elektrotoer
eine Etappe Österreich-Rundfahrt
eine Etappe Tour de Wallonie
zwei Etappen Eneco Tour
zwei Etappen Vuelta a España
eine Etappe Circuit Franco-Belge
2009
Gesamtwertung und eine Etappe Tour of Qatar
Kuurne–Brussel–Kuurne
Paris–Roubaix
Belgischer Meister – Straßenrennen
eine Etappe Eneco Tour
eine Etappe Circuit Franco-Belge
2010
zwei Etappen Tour of Qatar
eine Etappe Tour of Oman
eine Etappe Tirreno–Adriatico
2011
eine Etappe Tour of Qatar
Gent–Wevelgem
2012
eine Etappe Tour de San Luis
Gesamtwertung und zwei Etappen Tour of Qatar
eine Etappe Paris–Nice
E3 Harelbeke
Gent–Wevelgem
Ronde van Vlaanderen
Paris–Roubaix
Belgischer Meister – Straßenrennen
Gesamtwertung und eine Etappe World Ports Classic
Parijs–Brussel
Weltmeister – Mannschaftszeitfahren
2013
eine Etappe Tour de Wallonie
Weltmeister – Mannschaftszeitfahren
2014
zwei Etappen Tour of Qatar
Kuurne–Brussel–Kuurne
zwei Etappen Baloise Belgium Tour
Weltmeisterschaft – Mannschaftszeitfahren
2015
eine Etappe Baloise Belgium Tour
Rund um Köln
eine Etappe Eneco Tour
Weltmeisterschaft – Mannschaftszeitfahren
Sparkassen Münsterland Giro
2016
eine Etappe Tour de Wallonie
RideLondon Classic
Brussels Cycling Classic
Weltmeisterschaft – Straßenrennen
2017
eine Etappe Vuelta Provincia de San Juan
Platzierungen bei den Monumenten des Radsports |
Monument des Radsports
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
Mailand–Sanremo
–
78
75
8
4
3
28
15
2
28
22
DNF
-
–
55
35
Flandern-Rundfahrt
24
25
25
1
1
12
17
20
2
4
1
DNF
7
–
15
37
Paris–Roubaix
3
24
9
1
2
6
1
1
5
DNF
1
–
10
–
2
13
Lüttich–Bastogne–Lüttich
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Lombardei-Rundfahrt
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Auszeichnungen |
Vélo d’Or 2005
Weblinks |
Commons: Tom Boonen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel beschreibt die Bundesstraße 106 in Deutschland. Zur gleichnamigen Straße in Österreich siehe Mölltal Straße. Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/DE-B Bundesstraße 106 in Deutschland Karte Basisdaten Betreiber: Deutschland Bundesrepublik Deutschland Straßenbeginn: Wismar ( 53° 54′ N , 11° 24′ O 53.900536 11.396875 ) Straßenende: Schwerin ( 53° 36′ N , 11° 24′ O 53.592785 11.404892 ) Gesamtlänge: 40,7 km Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Ausbauzustand: zweistreifig [1] Bundesstraße 106 in Schwerin (Umgehungsstraße) Straßenverlauf Land Mecklenburg-Vorpommern Landkreis Nordwestmecklenburg Ortsumgehung Wismar Wallensteingraben über Dorf Mecklenburg Wallensteingraben Groß Stieten Bad Kleinen OT Niendorf Bahnstrecke Lübeck–Bad Kleinen Zickhusen Lübstorf Klein Trebbow OT Kirch Stück
Die Lage des Ida-Boy-Ed-Gartens, rot markiert Der Ida-Boy-Ed-Garten Der Ida-Boy-Ed-Garten, Blick von der Wakenitzmauer durch das Tor in der Stadtmauer Der Ida-Boy-Ed-Garten ist eine Straße der Lübecker Altstadt. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks Lage | Der etwa 90 Meter lange Ida-Boy-Ed-Garten befindet sich an der nördlichen Spitze der Altstadtinsel, vor dem Burgtor. Die in einem Bogen durch eine Grünanlage hangaufwärts führende Straße verbindet die Wakenitzmauer mit der Burgtorbrücke. Geschichte | Der heutige Ida-Boy-Ed-Garten wurde ursprünglich als Verlängerung der Wakenitzmauer angelegt. 1903 wurde in den erhaltenen Teil der mittelalterlichen Stadtmauer, an dem die Wakenitzmauer bei der Einmündung der Kaiserstraße begann, ein Tor mit einem großen Bogen für die Durchführung der Straße und zwei kleineren seitlichen Öffnungen für Fußgänger gebrochen, um für die neu errichteten Wohnhäuser in diesem Bereich