Atom Heart Mother













































Atom Heart Mother
Studioalbum von Pink Floyd

Veröffentlichung(en)



10. Oktober 1970



Label(s)



ursprünglich:




  • Harvest Records (Europa)


  • Columbia Records (USA)


Neuauflagen:




  • EMI (Europa)


  • Capitol Records (USA)



Format(e)



CD, LP



Genre(s)



Progressive Rock



Anzahl der Titel



5



Laufzeit



52m 44s



Besetzung





  • David Gilmour - Gitarre, Gesang


  • Nick Mason - Schlagzeug, Percussion


  • Roger Waters - Bass, Gesang


  • Richard Wright - Orgel, Piano, Mellotron



Produktion




  • Pink Floyd

  • Norman Smith

  • Alan Parsons



Studio(s)



März - August 1970, Abbey Road Studios










Chronologie

Ummagumma
(1969)
Atom Heart Mother

Relics
(1971)



Atom Heart Mother ist das am 10. Oktober 1970 erschienene, fünfte Album der Band Pink Floyd. Es war das erste Album der Band, das speziell für Vier-Kanal-Quadrophonie aufgenommen wurde, und war damit für weitere Arbeiten von Pink Floyd in dieser Hinsicht wegweisend.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Entstehung


  • 2 Inhalt


  • 3 Werbeaktionen


  • 4 Erfolg


  • 5 Cover


  • 6 Titel


  • 7 Musiker


  • 8 Trivia


  • 9 Weblinks


  • 10 Einzelnachweise





Entstehung |


Das Album wurde von Februar bis August 1970 in den Londoner Abbey Road Studios aufgenommen.


Das fast 24 Minuten lange Titelstück Atom Heart Mother war die bis dahin längste und wahrscheinlich ambitionierteste Komposition der Band. Es basierte Großteils auf instrumentalen Passagen, welche die Band im Vorfeld komponiert hatte (wie der Akkordfolge "Theme from an Imaginary Western" von Gilmour, welche später das Hauptthema der Suite darstellte[1]), und nun zu einem einzelnen Stück kombinierte. Nach Aufnahme von „Atom Heart Mother“ in klassischer Pink-Floyd-Besetzung (Gitarre, Keyboards, Bass und Schlagzeug), engagierte die Band Komponist und Arrangeur Ron Geesin, um eine orchestrale Begleitung anzufertigen. Geesin beschrieb das als „verdammt viel Arbeit“, da kein Pink-Floyd-Mitglied in der Lage war, Noten zu lesen oder genau zu formulieren, was man eigentlich von seinem Arrangement erwartete.[2]


Geesin schrieb Arrangements sowohl für eine Blechbläser-Sektion, ein Cello als auch einen 16-köpfigen Chor. Bei den Aufnahmen kam es zu Auseinandersetzungen zwischen ihm und den Studiomusikern (welche laut Geesin „uninspiriert“ spielten), weshalb Chorleiter John Alldis die Orchesterführung übernahm.[2]


Auch beim Zusammenfügen der verschiedenen Aufnahmen gab es Probleme: Da Waters und Mason gezwungen waren, das gesamte Stück in einem einzigen Take aufzunehmen (um Tonbänder zu sparen), kam es zu deutlichen Temposchwankungen.[3] Weiters resultierten unterschiedliche Auslegungen von Masons eigens kreierter Schlagzeug-Notation darin, dass der Chor auf der Aufnahme um einen Schlag später einsetzte als Geesin ursprünglich geplant hatte. Dieser Fehler wurde erst über 35 Jahre später korrigiert, als Geesin bei Live-Aufführungen sowohl die veröffentlichte als auch alternativ die originale Version spielen ließ.[2]


Der Arbeitstitel des Liedes lautete während der Aufnahmen und erster Live-Auftritte entweder „The Amazing Pudding“[3] oder „Untitled Epic“[2]. Als sich die Band bei einer Radioaufnahme allerdings nicht im Klaren darüber war, wie Moderator John Peel das Stück ankündigen sollte, schlug Ron Geesin vor, in einer herumliegenden Zeitung (einer Ausgabe des Evening Standards) nach einem Titel zu suchen. Dort fand ein Bandmitglied einen Artikel über eine Mutter mit einem nuklear betriebenen Herzschrittmacher, welcher die Überschrift „ATOM HEART MOTHER NAMED“ trug.[2] Danach entschied man, auch das komplette, in Produktion befindliche, Album so zu benennen.



Inhalt |


Das Titelstück, die Suite Atom Heart Mother, ist das längste ungeschnittene Musikstück von Pink Floyd. (Das ursprünglich noch längere Werk Shine on You Crazy Diamond wurde bei seiner Veröffentlichung in zwei Hälften, zu Beginn und zum Ende des Albums Wish You Were Here, aufgeteilt.)


Weiter enthält das Album drei Stücke, die jeweils von einem Bandmitglied federführend komponiert wurden: Roger Waters schrieb eine countryeske Ballade mit dem Titel If, die er in späteren Jahren auf seinen Solokonzerten zur Radio-KAOS-Tour spielte. Rick Wright schrieb das Stück Summer '68, in dem er sich kritisch mit dem Rock-'n-Roll-Lebensstil der Band auseinandersetzte. David Gilmour steuerte Fat Old Sun bei, das von der Band oft bei Konzerten aufgeführt wurde und auch auf David Gilmours Live-DVDs In Concert (2002) und Remember That Night (2007) zu hören ist.
Das Album schließt mit dem dreizehnminütigen instrumentalen Alan's Psychedelic Breakfast, einem experimentellen, avantgardistischen Stück, durch das der Roadie Alan Stiles geehrt werden sollte und in dem dieser auch sporadisch durch verschiedene Geräusche zu hören ist.


Bei den Erstausgaben des Albums auf Vinyl hört man auf der Auslaufrille der Platte einen tropfenden Wasserhahn. Wird der Plattenspieler nicht abgestellt, geht das Tropfgeräusch des Wasserhahns beliebig lange weiter.



Werbeaktionen |


Zur Promotion des Albums wurde von der Plattenfirma EMI großer Aufwand getrieben. Die vielfältigen Werbeaktionen beinhalteten unter anderem das Verschicken von aufblasbaren Plastikeutern an Journalisten bis hin zu einer Kuhherde, die durch die teilweise gesperrte Innenstadt Londons getrieben wurde. Von dem Album existiert auch eine Quadrofonie-Version, in etwa vergleichbar mit 4.0-Surround.



Erfolg |


Atom Heart Mother erreichte Nummer 1 in den englischen und Nummer 55 in den US-Charts. Im Jahr 1994 erschien eine neu gemasterte CD des Albums.



Cover |


Das originale Albumcover zeigt auf der Vorder- und Rückseite lediglich eine Kuh auf einer Weide, ohne Text oder sonstige Hinweise, was das Album enthält. Das Cover wurde von der Londoner Designergruppe Hipgnosis gestaltet. Die Band erklärte, das sei eine Reaktion auf das „Space-Rock“-Image, das sich zu dieser Zeit um Pink Floyd rankte. Die Band wolle nicht auf einen bestimmten Stil oder eine bestimmte Optik festgelegt werden, weshalb sie für dieses Album um ein einfaches Cover bat. Am Ende einigte man sich auf das Bild einer Kuh auf einer Weide.



Titel |




  1. Atom Heart Mother (Mason, Gilmour, Waters, Wright & Geesin) – 23:39 min


    1. Father’s Shout – 5:25 min


    2. Breast Milky – 4:47 min


    3. Mother Fore – 5:16 min


    4. Funky Dung – 2:20 min


    5. Mind Your Throats Please – 1:57 min


    6. Remergence – 3:54 min




  2. If (Waters) – 4:30 min


  3. Summer ’68 (Wright) – 5:28 min


  4. Fat Old Sun (Gilmour) – 5:23 min


  5. Alan’s Psychedelic Breakfast (Waters, Mason, Gilmour & Wright) – 13:00 min


    1. Rise and Shine – 4:29 min


    2. Sunny Side up – 3:49 min


    3. Morning Glory – 4:42 min





Musiker |


Pink Floyd




  • David Gilmour – Gitarre, Gesang


  • Nick Mason – Schlagzeug, Percussion


  • Roger Waters – Bass, Gesang


  • Richard Wright – Orgel, Piano, Mellotron, Gesang


Zusätzlich:



  • John Alldis Chor – Chorgesang


  • Alan Parsons – Toningenieur und Co-Produzent

  • Peter Bown – Technik

  • Ron Geesin – Orchesterleitung und Co-Komposition auf dem Titelstück „Atom Heart Mother“.



Trivia |



  • Das Cover ist im Film Uhrwerk Orange in der Szene im Musikladen im Hintergrund zu sehen. Ursprünglich wollte Regisseur Stanley Kubrick Musik aus dem Album in seinen Film einbauen, sein Antrag wurde aber von der Band abgelehnt.

  • Der Neuauflage des Albums aus dem Jahr 1994 ist ein beidseitig bedruckter Zettel beigelegt. Auf der einen Seite befindet sich ein deutsches Rezept für „Original Fränkisches Kuh Hirn“, auf der anderen ein englisches Rezept für „Traditional Bedouin Wedding Feast“.

  • Am 15. Juni 2008 wurde Atom Heart Mother in der Cadogan Hall in London unter der Leitung von Ron Geesin aufgeführt. David Gilmour trat als Gastmusiker auf.



Weblinks |




  • www.pinkfloyd.co.uk – Offizielle Bandseite von Pink Floyd (englisch)


  • Rezensionen zu Atom Heart Mother auf den Babyblauen Seiten



Einzelnachweise |




  1. Nicholas Schaffner: Saucerful of Secrets: The Pink Floyd Odyssey. Helter Skelter, London 2005, ISBN 1-905139-09-8 (englisch). 


  2. abcde Ron Geesin: The Flaming Cow. The Making Of Pink Floyd's Atom Heart Mother. The History Press, Gloucestershire 2013, ISBN 978-0-7509-5180-7 (englisch). 


  3. ab Nick Mason: Inside Out. Mein persönliches Porträt von Pink Floyd. Edel Books, 2013, ISBN 978-3-8419-0251-1. 


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