Lingolsheim
Lingolsheim | ||
---|---|---|
Region | Grand Est | |
Département | Bas-Rhin | |
Arrondissement | Strasbourg | |
Kanton | Lingolsheim (Chef-lieu) | |
Gemeindeverband | Eurométropole de Strasbourg | |
Koordinaten | 48° 33′ N, 7° 41′ O48.55757.6830555555556 | |
Höhe | 139–150 m | |
Fläche | 5,69 km2 | |
Einwohner | 18.569 (1. Januar 2016) | |
Bevölkerungsdichte | 3.263 Einw./km2 | |
Postleitzahl | 67380 | |
INSEE-Code | 67267 | |
Website | www.lingolsheim.fr | |
Mairie (Rathaus) Lingolsheim |
Lingolsheim ist eine französische Stadt mit 18.569 Einwohnern (Stand 1. Januar 2016) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Hauptort des 2015 neu geschaffenen Kantons Lingolsheim. Außerdem gehört sie zur Metropolregion Straßburg.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
2 Geschichte
3 Wirtschaft und Verkehr
4 Kultur und Sehenswürdigkeiten
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Geografie |
Lingolsheim liegt sechs Kilometer südwestlich von Straßburg zwischen den Nachbargemeinden Eckbolsheim im Norden und Ostwald im Südosten. Die Bruche fließt durch das Gemeindegebiet.[1]
Geschichte |
Bei Ausgrabungen auf dem Gemeindegebiet wurden Funde von Artefakten aus der Bandkeramischen Kultur dem Frühneolithikum (5.500–5.000 v. Chr.) gemacht. Die Großgartacher Kultur hinterließ 42 Gräber aus dem Mittelneolithikum (5.000–4.500/4.300 v. Chr.) und die Michelsberger Kultur (4.400–3.500 v. Chr.) hinterließ zwei Gräber, Letztere sind besonders interessant weil in einem Grab ein menschlicher Schädel gefunden wurde an dem man Trepanationen vorgenommen hatte. Es gibt nur zwei solche Funde im Elsass. Aus der Späten Bronzezeit wurde ein Gräberfeld der Urnenfelderkultur (1300–800 v. Chr.) gefunden, das 21 Gräber und 60 Urnen umfasst.
Ein Friedhof mit acht Grabstätten aus der Merowingerzeit (5.–8. Jahrhundert) befindet sich zwischen Lingolsheim und Geispolsheim. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde die Stadt als Lingolsvesheim im 12. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit wurde sie Lingolsvisheim und Lingolslzheim genannt. Erst 1620 wurde sie zum ersten Mal urkundlich mit dem heutigen Namen genannt. Der Ortsname entstand aus dem germanischen Namen Lingolf und der fränkischen Ortsnamensendung „-heim“.[2]
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Lingolsheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Erstein im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.
Jahr | 1910 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2013 |
Einwohner | 2.298[3] | 7.738 | 8.287 | 10.479 | 14.688 | 16.480 | 16.860 | 16.954 | 17.450 |
Wirtschaft und Verkehr |
In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg war Lingolsheim als „Hauptstadt des Leders“ bekannt, da sich dort mit Adler & Oppenheimer eines der größten Lederwerke der damaligen Zeit befand. Nach Beschlagnahme des Unternehmens 1919 wurde die Fabrik in Lingolsheim an französische Investoren verkauft. Der Betrieb firmierte dann als „Tanneries de France“.[4]
Die Haltestelle Tiergaertel in Lingolsheim ist einer der Endpunkte der Linie B der Straßenbahn Straßburg. Auch mehrere Buslinien verbinden die Gemeinde mit der benachbarten Großstadt. Der Bahnhof Lingolsheim liegt an der Bahnstrecke Strasbourg–Saint-Dié.
Durch die Stadt führt die D392. Der Flughafen Straßburg-Entzheim liegt etwa fünf Kilometer entfernt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Lingolsheim ist mit zwei Blumen im Conseil national des villes et villages fleuris (Nationalrat der beblümten Städte und Dörfer) vertreten.[5] Die „Blumen“ werden im Zuge eines regionalen Wettbewerbs verliehen, wobei maximal drei Blumen erreicht werden können.
Die katholische Johanneskirche und die protestantische Kirche sind als Monuments historiques geschützte Baudenkmäler.
Turm der Johanneskirche
Protestantische Kirche
Weblinks |
Commons: Lingolsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Lingelsheim in der Topographia Alsatiae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise |
↑ Lingolsheim auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 8. Januar 2010
↑ Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2. Librairie Droz, 1996, ISBN 978-2-600-00133-5, S. 815 (in Google Books [abgerufen am 8. Januar 2009]). (französisch)
↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Colmar
↑ http://www.lingolsheim.fr/decouvrir_lingo/cuir.html
↑ Bas-Rhin, Palmarès des communes labellisées (französisch) Abgerufen am 8. Januar 2010
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