Nitrate






Das mesomeriestabilisierte Nitrat-Anion. Die Gesamtladung ist –1.




Salpetersäureester mit vereinfachter Formel (links) und der Strukturformel (rechts). Der Rest R ist ein Organyl-Rest (Aryl-Rest, Alkyl-Rest, Arylalkyl-Rest etc.). Die Salpetersäureestergruppe (Nitratgruppe) ist blau markiert.


Nitrate sind die Salze und Ester der Salpetersäure (HNO3). Die Salze haben die allgemeine Zusammensetzung MINO3 (MI: einwertiges Kation). Einige der Salze werden mit dem historischen Trivialnamen Salpeter bezeichnet. Das planare Anion NO3 trägt eine negative Ladung. Die Ester der Salpetersäure werden auch Salpetersäureester genannt und haben die allgemeine Struktur R–O–NO2 (R: organischer Rest). Einige Salpetersäureester werden fälschlicherweise als Nitroverbindung bezeichnet, so z. B. Glycerintrinitrat als Nitroglyzerin. Nitroverbindungen (R–NO2) haben jedoch im Gegensatz zu Nitraten eine C-N-Bindung.


In der Mineralogie bilden die Nitrate je nach verwendeter Mineralsystematik zusammen mit den Carbonaten bzw. mit den Carbonaten und Boraten eine eigene Klasse. In der mittlerweile veralteten 8. Auflage der Strunz'schen und der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Mineralsystematik nach Dana werden Carbonate, Nitrate und Borate in einer Klasse zusammengefasst, in der modernen und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendeten 9. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz dagegen nur die Carbonate und Nitrate.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Struktur


  • 2 Eigenschaften


  • 3 Herstellung


  • 4 Vorkommen


    • 4.1 Bildung und Abbau von Nitraten




  • 5 Verwendung


    • 5.1 Düngung




  • 6 Gesundheitliche Bedeutung


    • 6.1 Nitrate in Trinkwasser




  • 7 Salpeter


  • 8 Salpetersäureester


    • 8.1 Synthese




  • 9 Nachweise


  • 10 Literatur


  • 11 Einzelnachweise


  • 12 Weblinks





Struktur |





















































Salze der Salpetersäure
Name Formel Trivialname
Kaliumnitrat KNO3
Kalisalpeter
Natriumnitrat NaNO3
Natronsalpeter, Chilesalpeter
Bariumnitrat Ba(NO3)2
Barytsalpeter
Calciumnitrat Ca(NO3)2
Kalksalpeter, Mauersalpeter
Ammoniumnitrat NH4NO3
Ammonsalpeter
Silbernitrat AgNO3
Höllenstein
Aluminiumnitrat Al(NO3)3

Eisen(III)-nitrat Fe(NO3)3


Weitere Beispiele siehe Kategorie:Nitrat

Das Nitration ist planar gebaut. Alle Bindungswinkel O–N–O betragen 120°. Ebenso sind die Bindungslängen der N–O-Bindungen gleich lang und liegen zwischen den Längen für Einfach- bzw. Doppelbindungen. Die reale Struktur des Nitrations muss deshalb zwischen drei mesomeren Grenzstrukturen existieren:


Nitrate ion resonance structures.png

Stickstoff verfügt als Element der zweiten Periode über keine Oktettaufweitung durch d-Orbitale, so dass die auf den ersten Blick ungünstig erscheinenden mesomeren Grenzstrukturen mit positiven und negativen Ladungen vorliegen.



Eigenschaften |


Die Salze sind – mit Ausnahme des Bismutoxidnitrats BiONO3 – gut löslich in Wasser und spielen eine wichtige Rolle als Nährstoff für Pflanzen. Nitratanionen selbst sind weitgehend ungiftig. Grenzen zur Toxizität für Säugetiere und Menschen liegen in der gleichen Größenordnung wie diejenigen von Chloriden und Sulfaten, nämlich im zweistelligen Grammbereich. Große Mengen führen jedoch – wie bei allen Salzen – zu osmotischen Problemen (siehe: Osmoregulation). Als Lebensmittelzusatzstoffe werden Nitrate im Milligrammbereich verwendet.


Beim trockenen Erhitzen (Schmelzen) zerfallen Nitrate.


So reagiert Natriumnitrat unter Sauerstoffabspaltung zu Natriumnitrit:


2 NaNO3 →Δ 2 NaNO2 + O2.{displaystyle mathrm {2 NaNO_{3} {xrightarrow {Delta }} 2 NaNO_{2} + O_{2}.} }mathrm {2 NaNO_{3} {xrightarrow {Delta }} 2 NaNO_{2} + O_{2}.}

Bleinitrat bildet Blei(II)-oxid und Stickstoffdioxid wird freigesetzt:


2 Pb(NO3)2 →Δ 2 PbO + 4 NO2 + O2.{displaystyle mathrm {2 Pb(NO_{3})_{2} {xrightarrow {Delta }} 2 PbO + 4 NO_{2} + O_{2}.} }mathrm {2 Pb(NO_{3})_{2} {xrightarrow {Delta }} 2 PbO + 4 NO_{2} + O_{2}.}

Alkalinitrate werden als Oxidationsmittel z. B. im Schwarzpulver verwendet.



Herstellung |


Nitratsalze sind durch Umsetzung von Salpetersäure beispielsweise mit Hydroxiden, Carbonaten, Metallen o. ä. leicht zugänglich:



Ba(OH)2 + 2 HNO3 → Ba(NO3)2 + 2 H2O{displaystyle mathrm {Ba(OH)_{2} + 2 HNO_{3} rightarrow Ba(NO_{3})_{2} + 2 H_{2}O} }mathrm {Ba(OH)_{2} + 2 HNO_{3} rightarrow  Ba(NO_{3})_{2} + 2 H_{2}O}

Umsetzung von Salpetersäure mit Bariumhydroxid zu Bariumnitrat und Wasser.



K2CO3 + 2 HNO3 → 2 KNO3 + H2O + CO2{displaystyle mathrm {K_{2}CO_{3} + 2 HNO_{3} rightarrow 2 KNO_{3} + H_{2}O + CO_{2}} }mathrm {K_{2}CO_{3} + 2 HNO_{3} rightarrow  2 KNO_{3} + H_{2}O + CO_{2}}

Umsetzung von Salpetersäure mit Kaliumcarbonat zu Kaliumnitrat, Wasser und Kohlendioxid.



3 Zn + 8 HNO3 → 3 Zn(NO3)2 + 4 H2O + 2 NO{displaystyle mathrm {3 Zn + 8 HNO_{3} rightarrow 3 Zn(NO_{3})_{2} + 4 H_{2}O + 2 NO} }mathrm {3 Zn + 8 HNO_{3} rightarrow  3 Zn(NO_{3})_{2} + 4 H_{2}O + 2 NO}

Umsetzung von Salpetersäure mit Zink zu Zinknitrat, Wasser und Stickstoffmonoxid.


Nitrate sind auch durch vollständige Oxidation von Stickstoffverbindungen wie Nitriten, Ammoniak oder Hydroxylamin zugänglich.



Vorkommen |




Der Stickstoffkreislauf


Nitrate sind in der Biosphäre und Hydrosphäre hauptsächlich in Form von Natriumnitrat allgegenwärtig. Wegen der hohen Löslichkeit akkumulieren sich Nitrate in größeren Mengen nur an wenigen spezifischen Orten. Abbauwürdige große Nitratvorkommen sind daher selten. Sie finden sich in Wüsten mit lang anhaltendem hyperariden Klima wie in der Atacama-Wüste in Chile (ca. 2 × 108t), in der Turpan-Senke in Nordwest-China (ca. 2,5 × 108t[1]), in den McMurdo Dry Valleys der Antarktis und in der Mojave in den USA.[2] Weitere Fundorte gibt es in Ägypten, Kleinasien und Kolumbien. Nitrate der häufigen Alkali- und Erdalkalimetalle kommen in natürlicher Form als Chile-, Kalk- oder Kalisalpeter vor.



Bildung und Abbau von Nitraten |



Im Boden und in Gewässern werden Nitrate durch bakterielle Nitrifikation gebildet. Bei der Zersetzung insbesondere eiweißhaltiger Stoffe werden primär Ammonium­verbindungen freigesetzt. Die Oxidation durch Bakterien der Gattung Nitrosomonas führt zu Nitrit, welches durch Bakterien der Gattung Nitrobacter zum Nitrat weiteroxidiert wird.


Bei einem Mangel an Sauerstoff führt hingegen die bakterielle Denitrifikation von Nitrat zu elementarem Stickstoff.[3] Diese Umsetzungen werden z. B. in Kläranlagen systematisch zur Beseitigung der Stickstoffverbindungen ausgenutzt.



Verwendung |


Nitrat wirkt als effizienter Sauerstoffspender. Deshalb ist Kaliumnitrat Bestandteil des Schwarzpulvers (Sprengsalpeter). Es werden gegebenenfalls auch Nitrate anderer Kationen verwendet, meist wenn farbige Lichteffekte in der Pyrotechnik gewünscht werden; z. B. Barium- (grün), und Strontiumnitrat (rot). Bariumnitrat wird ebenso in Wunderkerzen verwendet, ohne hierbei eine merkliche Flammenfärbung zu erzeugen.


Als Lebensmittelzusatzstoff wird Natriumnitrat (E 251) und Kaliumnitrat (E 252) als Konservierungsmittel z. B. zum Pökeln von Fleisch- und Wurstwaren verwendet, da es über die Bildung von Nitrit das Wachstum anaerober Keime hemmt.


Nitrate werden auch in der Medizin verwendet, unter anderem die Medikamente Nitroglyzerin oder Isosorbidmononitrat zur Gefäßerweiterung.



Düngung |


Nitrate werden von Pflanzen als Nährstoffe verwertet und in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt. Sie können direkt von pflanzlichen Organismen als Stickstoffquelle aufgenommen und verwertet werden.





Kalksalpeter mit 14,4 % Nitratstickstoff


In der Landwirtschaft werden Nitrate als Dünger, auch in Form von Gülle (allg. Wirtschaftsdünger) eingesetzt. Diese Wirtschaftsdünger enthalten Stickstoff zum Teil als Nitrat (Calciumnitrat in Blaukorn) und zum Teil als Ammonium­verbindungen (Ammoniumnitrat, Ammoniumphosphat), oft aber auch in Form von organischen Stickstoffverbindungen (Proteine, Amine, Harnstoff). Durch Nitrifikation entsteht im Boden unter Mitwirkung von Bakterien aus Ammoniumionen (NH4+) über die Zwischenstufe Nitrit das Nitrat. Der organisch gebundene Stickstoff kann im Boden mineralisiert werden (Freisetzung von Ammoniumverbindungen und letztlich auch Nitrat) oder in den Bodenhumusvorrat eingehen, aus dem er erst allmählich wieder mineralisiert wird (i. d. R. 1 bis 3 % Mineralisierungsrate pro Jahr).


Insbesondere als Folge der Güllewirtschaft, (in untergeordneten Mengen auch durch übermäßige Düngung z. B. beim Anbau verschiedener Gemüsearten oder in privaten Hausgärten sowie durch undichte Abwasserleitungen) haben die Nitratgehalte der Grundwässer in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Gesetzliche Regelungen über Art, Menge und Zeitpunkt der Düngung sowie entsprechende Weiterbildungs- und Sanierungsmaßnahmen sollen zu einer allmählichen, allerdings stark verzögerten, Sanierung des Grundwassers führen.



Gesundheitliche Bedeutung |


Die Ursache für gesundheitliche Risiken liegt in der Gefahr einer Reduktion des Nitrats zu Nitrit und der Bildung von krebserregenden Nitrosaminen. Eine solche Umwandlung findet zum einen im Darm durch entsprechende Bakterien statt, zum anderen können auch die Speicheldrüsen über den Blutweg angeschwemmtes Nitrat reduzieren.[4] Die Darmflora des Säuglings kann (wie die Darmflora eines Erwachsenen) Nitrit bildende Bakterien enthalten. Das entstehende Nitrit oxidiert das Hämoglobin zu Methämoglobin, welches der Säugling aufgrund seiner noch nicht ausgereiften Reduktionskapazität nicht wieder zu Hämoglobin rückreduzieren kann, so dass der Säugling von innen erstickt. Auch bei Wiederkäuern besteht durch Nitratreduktion im Pansen eine akute Gefahr der Nitritbildung. Hier werden sogar Nitratkonzentrationen über 20 mg/l im Trinkwasser als schädlich betrachtet.



Nitrate in Trinkwasser |


Der aktuelle Grenzwert für NO3 in Trinkwasser liegt laut der deutschen Trinkwasserverordnung bei 50 mg/l, nach der schweizerischen Gewässerschutzverordnung bei 25 mg/l.[5] In Österreich liegt der Grenzwert für Nitrat laut Trinkwasserverordnung ebenfalls bei 50 mg/l, allerdings ist hier die Bedingung [NO3]/50 + [NO2]/3 ≤ 1 einzuhalten (bei den Werten in den eckigen Klammern wird mit Konzentrationen in mg/l gerechnet).[6] Wässer, die diesen Grenzwert überschreiten, werden von Wasserversorgern oft mit nitratärmerem Wasser vermischt, um den Grenzwert einzuhalten. In jüngster Zeit wurden erste Wasseraufbereitungen mit Umkehrosmose oder Nanofiltration gebaut, um durch Teilentsalzung den Nitratwert im Trinkwasser abzusenken.


Je höher der Nitratwert, desto höher das Darmkrebsrisiko. Ein Risikoanstieg ist bereits bei Nitratkonzentrationen zu verzeichnen, die deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegen.[7] Gefahr besteht für Säuglinge und für Menschen mit entarteter Darmflora durch die mögliche Bildung von Nitrit. In der Hauptsache aber dienen die Grenzwerte für Nitrat als Indikatorwerte für eine allgemeine Belastung der Trinkwasserquellen mit stickstoffhaltigen organischen Verschmutzungen, die eingedämmt bleiben sollen (siehe Absatz zur Philosophie der Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung). Im Jahr 2014 leitete die EU gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren wegen überhöhter Nitratwerte im Grundwasser ein. Ein weiteres Verfahren wird vorbereitet.[8]


Ende 2015 hat sich der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) für die Erarbeitung einer nationalen Stickstoffstrategie ausgesprochen, denn 27 % aller Grundwasserkörper seien aufgrund des zu hohen Nitratgehaltes in einem schlechten chemischen Zustand.[9] Nitrat in den Gärresten von Biogasanlagen können ebenfalls das Grundwasser belasten, wenn die ausgebrachten Mengen den Pflanzenbedarf übersteigen. Deshalb sollten Gärreste separiert und Nährstoffe aus der Region exportiert werden, wenn anfallende Mengen an Gülle und Gärrest den Nährstoffbedarf in der Region übersteigen.[10]



Salpeter |


Salpeter, wohl über Dissimilation entstanden aus mittelhochdeutsch/mittellateinisch salniter, zusammengesetzt aus lateinisch sal, ‚Salz‘, und ägyptisch nṯr(.j), ‚Natron‘. Verwandtschaft besteht dann mit hebräisch neter und deutsch „Natron“.[11][12] Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm wird die Deutung auf das lateinische sal petrae, „Felsensalz“, „Steinsalz“ zurückgeführt.[13] Salpeter ist der Trivialname einiger häufig vorkommender Nitrate. Im Einzelnen unterscheidet man folgende Salpeterarten:



  • Ammonsalpeter, brennbarer Salpeter (Ammoniumnitrat)

  • Barytsalpeter (Bariumnitrat)

  • Chilesalpeter, Natronsalpeter (Natriumnitrat)

  • Bengalsalpeter, Kalisalpeter (Kaliumnitrat)

  • Kalksalpeter, Mauersalpeter (Calciumnitrat)


In der Natur können sie auf unterschiedlichen Wegen entstehen. Salpeter bildet sich in ariden, heißen, vegetationslosen Gebieten bei biochemischer Zersetzung (Oxidation) stickstoffhaltiger organischer Stoffe (Guano und andere Exkremente von Vögeln und anderen Tieren), ebenso von Mikroalgen, Stickstoffbakterien u. a.


Weiterhin kann es durch atmosphärische Stickstoffbindung und die Korrosionswirkung der Salpetersäure auf Gesteinstrümmern des Wüstenbodens gebildet werden. Nitrate entstehen aus Tuffen in ausgedehnten Liparit-Formationen.


In früherer Zeit wurden die Hersteller des Salpeters[14] als Salpetersieder bezeichnet. Historisch sind Kali- und Chilesalpeter nicht nur als Sauerstoffspender im Sprengsalpeter (Schwarzpulver) von Bedeutung. Salpeter war bis zur Entdeckung des Haber-Bosch-Verfahrens zur Herstellung von Ammoniak die einzige Quelle für größere Mengen von Stickstoff-Verbindungen, insbesondere für Nitratdünger und Salpetersäure. Er wurde weltweit verschifft (siehe Salpeterfahrt). Daher ergaben sich bis ins 20. Jahrhundert Konflikte um diesen Rohstoff, z. B. der Salpeterkrieg in Südamerika 1879 bis 1884. Mehrere Bauernaufstände im Hotzenwald führten im 18. und 19. Jahrhundert zu den Salpetererunruhen. Das Salpeterversprechen, ein Vertrag zwischen Carl Bosch und der Obersten Heeresleitung von 1914, sollte die synthetische Herstellung von Salpeter im industriellen Rahmen ermöglichen.



Salpetersäureester |
























Ester der Salpetersäure
Name Formel

Ethylnitrat

Ethylnitrat.svg

Glycerintrinitrat

Nitroglycerin-2D-skeletal.png

Zellulosenitrat

Nitrocellulose-2D-skeletal.png

Weitere Beispiele siehe Kategorie:Salpetersäureester



Tischtennisbälle aus Celluloid – einem Salpetersäureester


Organische Nitrate – die Salpetersäureester – sind Verbindungen, die sich explosionsartig zersetzen können. Daher finden die Ester von Polyalkoholen als Explosivstoffe Verwendung (z. B. Nitropenta, Pentaerythrittrinitrat oder Glycerintrinitrat). Cellulosenitrat mit unterschiedlichen Nitrierungsgraden findet Verwendung in der Pyrotechnik, ist ein Bestandteil in Nitrozelluloselacken (Nitrolacke) und in Zelluloid.



Synthese |


Ester der Salpetersäure werden durch Veresterung eines Alkohols mit konzentrierter Salpetersäure erhalten. Die Bildung ist spontan und schwach exotherm. Sie erfordert lediglich etwas konzentrierte Schwefelsäure als Katalysator.



Nachweise |


Die Umsetzung mit Schwefelsäure und Salicylsäure führt zu einem intensiv gelben Reaktionsprodukt, das nach DIN 38405-29 (Deutsche Einheitsverfahren D29), modifiziert nach ISO 7890-3, zu einer empfindlichen Bestimmung des Nitratgehalts in Wasserproben genutzt werden kann.


Qualitative Nachweismethoden sind:



  • Ringprobe

  • Reduktion mit Devarda-Legierung zu Nitrit und anschließender Nachweis mit Lunges Reagenz

  • qualitativ und quantitativ mit dem Reagenz nach Busch



Literatur |



  • Ulrich Rohmann, Heinrich Sontheimer: Nitrat im Grundwasser – Ursachen, Bedeutung, Lösungswege. ZfGW-Verlag, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-922671-12-8.

  • Lutz Keppner, Frauke Grimm, Dagmar Fischer: Nitratbericht 2016. Hrsg.: BMUB, BMEL. 2017, OCLC 975369560 (PDF – freier Volltext). 



Einzelnachweise |





  1. Wensheng Ge, Greg Michalski, Keqin Cai: The Characteristics and Genesis of the Massive Nitrate Deposits in the Turpan-Hami Basin of Xinjiang, China. In: Acta Geologica Sinica. Band 88, s1, 2014, S. 218–219, doi:10.1111/1755-6724.12269_9 (PDF). 




  2. Yan Qin, Yanhe Li, Huiming Bao, Feng Liu, Kejun Hou, Defang Wan, Cheng Zhang: Massive atmospheric nitrate accumulation in a continental interior desert, northwestern China. In: Geology. Band 40, Nr. 7, 2012, S. 623–626, doi:10.1130/G32953.1 (PDF). 



  3. Tamara Kolbe, Jean-Raynald de Dreuzy u. a.: Stratification of reactivity determines nitrate removal in groundwater. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 116, 2019, S. 2494, doi:10.1073/pnas.1816892116.


  4. Martin Ledig und Georg Wittke: Nitrat in Lebensmitteln. In: Naturwissenschaften im Unterricht. Chemie. 5 (42) (1994), 23, S. 7–12.


  5. Gewässerschutzverordnung (Schweiz) (PDF; 284 kB).


  6. Gesamte Rechtsvorschrift für Trinkwasserverordnung, Fassung vom 20. Februar 2014


  7. Jörg Schullehner, Birgitte Hansen, Malene Thygesen, Carsten B. Pedersen, Torben Sigsgaard: Nitrate in drinking water and colorectal cancer risk: A nationwide population-based cohort study. In: International Journal of Cancer. 143, Nr. 1, 2018, ISSN 0020-7136, S. 73–79. doi:10.1002/ijc.31306.


  8. EU schlägt Alarm: Staatlich geduldete Brunnenvergiftung, Artikel bei wdr.de. Aufgerufen am 30. November 2015.


  9. Deutscher Bundestag, Experten fordern Stickstoffstrategie, 11. November 2015


  10. Deutschlandfunk, Zuviel Nitrat im Grundwasser, 23. Oktober 2013


  11. Salpeter . In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS), abgerufen am 15. Oktober 2017.


  12. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Aufl., hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 622.


  13. Eintrag „Salpeter“ im Deutschen Wörterbuch


  14. A. R. Williams: The production of saltpetre in the middle ages. In: Ambix. Band 22, Nr. 2, 1975, S. 125–133, doi:10.1179/amb.1975.22.2.125.



Weblinks |



 Wiktionary: Nitrat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wikibooks: Praktikum Anorganische Chemie/ Nitrat – Lern- und Lehrmaterialien


  • Nitrat, Nitrit und Nitrosamine: Alles Wurscht?


  • Bundesamt für Landwirtschaft: Informationen der Behörden über Nitrat im Trinkwasser (Schweiz)


  • Bundesamt für Umwelt: Nitrat im Grundwasser (Schweiz)

  • Salpeter in der „Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz“

  • Nitrat – das neue Brainfood. Vom Umweltgift zum Therapeutikum









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