Bahnhof Velten (Mark)
































































Velten (Mark)

Bahnsteige, 2015

Bahnsteige, 2015

Daten

Lage im Netz

Zwischenbahnhof
früher Trennungsbahnhof

Bauform

Durchgangsbahnhof

Bahnsteiggleise
2

Abkürzung
BVLT[1]

IBNR
8013185

Kategorie
5[2]

Eröffnung
1. Oktober 1893

Profil auf Bahnhof.de

Velten__Mark_
Lage

Stadt/Gemeinde

Velten

Land

Brandenburg

Staat

Deutschland

Koordinaten

52° 41′ 6″ N, 13° 10′ 20″ O52.68513.172222Koordinaten: 52° 41′ 6″ N, 13° 10′ 20″ O

Höhe (SO)

37 m ü. HN
Eisenbahnstrecken



  • Berlin-Schönholz – Kremmen
    (Kursbuchstrecken 206, 290.55; km 37,2)


  • Velten–Oranienburg
    (stillgelegt; km 0,0)


  • Nauen–Velten
    (stillgelegt; km 25,7)



Bahnhöfe in Brandenburg


i16



Der Bahnhof Velten (Mark) ist ein Durchgangsbahnhof in der Stadt Velten im brandenburgischen Landkreis Oberhavel, der 1893 an der Kremmener Bahn in Betrieb genommen wurde. Ab 1927 hielten die Züge der Berliner S-Bahn im Bahnhof. Zwischen 1904 und 1963 war der Bahnhof ferner ein Endbahnhof der Strecke Nauen–Velten der Osthavelländischen Kreisbahnen, sowie von 1951 bis 1969 Endbahnhof der Strecke Oranienburg–Velten. Beide Strecken wurden stillgelegt und weitgehend abgebaut. 1983 stellte die Deutsche Reichsbahn den Gleichstrombetrieb auf der S-Bahn ein. Heute ist der Bahnhof Halt von Regionalexpress- und Regionalbahnzügen.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Heutige Anlagen


  • 4 Anbindung


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Anmerkungen


  • 8 Einzelnachweise





Lage |


Der Bahnhof Velten befindet sich an den Bahnstrecken von Berlin nach Kremmen und von Nauen nach Oranienburg, er liegt etwa 500 Meter südwestlich des Veltener Ortskerns. Zur Berliner Stadtgrenze sind es knapp neun Kilometer. Die angrenzenden Straßen sind die Bahnstraße und die Kreisbahnstraße. Der Bahnhof Hennigsdorf (b Berlin) befindet sich ungefähr acht Kilometer südlich. In Richtung Norden ist der Haltepunkt Bärenklau die nächste Station, der nächste Bahnhof ist Kremmen. Velten liegt im Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB).



Geschichte |


Der Bahnhof wurde am 1. Oktober 1893 mit der Bezeichnung Velten eröffnet.


Dazu schrieb die Veltener Zeitung folgendes:





„Wir fühlen es, dass ein lebhaft pulsierender Hauch von dort her auf unser „Reich der Töpfer“ übergeht. Velten wird ein mittätiges Glied in dem Riesenkörper der benachbarten Millionenstadt“




Veltener Zeitung, 1893


Am 1. Mai 1911 kam der Namenszusatz (Mark) hinzu. Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Kremmener Bahn bis Velten im Jahr 1927 erhielt die Strecke ein zweites Gleis, in Velten entstand ein neuer Mittelbahnsteig. Der Zugang erfolgte über eine Stahlbrücke. Nördlich des Bahnhofs entstand eine Triebwagenhalle zum Abstellen der Vorortzüge. Bei einer Probefahrt am 1. Februar 1927 erlitt der Zug einen Kurzschluss, ein Triebwagen brannte daraufhin aus und der Zug musste von einer Dampflokomotive abgeschleppt werden. Am 16. März 1927 nahm die Deutsche Reichsbahn den elektrischen Vorortbetrieb auf, ab 1930 fuhren die Züge unter der Bezeichnung „S-Bahn“.


Im Bahnhof waren zeitweise die Salontriebwagen der DDR-Führung, die aus Umbauten der Dieseltriebwagen der Baureihe 137[Anm. 1] entstanden waren, abgestellt.[3]


Zwischen 1904 und 1964 besaß Velten einen Bahnanschluss über eine Kleinbahn nach Nauen und Oranienburg. Die Züge auf der Kleinbahn hielten in einem Kleinbahnhof westlich des eigentlichen Bahnhofs. Ab dem Ende der 1930er-Jahre war die S-Bahn nach Velten wegen dort ansässiger Rüstungsbetriebe stark ausgelastet.


Zwischen April und Juni 1945 ruhte der reguläre Eisenbahnverkehr in Velten gänzlich. Ab dem 18. Juni 1945 verkehrten die ersten Dampfzüge zwischen Hennigsdorf und Kremmen, ab dem 6. Juli bestand bis Velten wieder elektrischer Zugbetrieb. Ab 1948 bestand wieder Verbindung mit der S-Bahn über den Nord-Süd-Tunnel ins Berliner Stadtzentrum.


Zwischen 1951 und 1969 war der Bahnhof Startpunkt einer Bahnstrecke nach Oranienburg.




Ehemaliges Stellwerk Vlt, 2015


Mit dem Mauerbau war am 13. August 1961 der Verkehr von Velten nur noch bis Hennigsdorf möglich. Die S-Bahn-Strecke war vom übrigen Netz der Berliner S-Bahn getrennt worden. Da mit der Triebwagenhalle eine Möglichkeit zur Wartung der Fahrzeuge und in Hennigsdorf ein Unterwerk zur Stromversorgung existierten, konnte die Reichsbahn den elektrischen Betrieb aufrechterhalten. Fahrgäste nach Berlin mussten in Hennigsdorf oder im Bahnhof Hennigsdorf Nord am Berliner Außenring umsteigen. Als die Deutsche Reichsbahn in den 1980er Jahren die Elektrifizierung ihrer Strecken vorantrieb, fiel der Entschluss, den Gleichstrom-Inselbetrieb aufzugeben. Die letzte S-Bahn zwischen Velten und Hennigsdorf fuhr am 20. September 1983. Bis zum 7. Oktober 1983 wurde die Strecke für den Wechselstrombetrieb über Oberleitung umgerüstet. Im Jahr 1998 wurde die Fahrleitung wieder abgebaut.


Zu Beginn des Jahres 2001 wurde der alte Wasserturm am Bahnhof abgerissen. Ende Oktober 2007 wurde Velten an das elektronische Stellwerk in Neuruppin angeschlossen, wodurch die alten mechanischen Stellwerke geschlossen werden konnten.


Ende 2015 wurde die Station in einer Umfrage als „Brandenburgs hässlichster Bahnhof“ genannt.[4] Das Empfangsgebäude wurde von einem Bäcker aus der Region erworben und in der Folge saniert.


Im Jahr 2018 ist eine grundhafte Erneuerung des Bahnhofs geplant. Neu errichtet wird ein 100 m langer Mittelbahnsteig mit 76 cm Höhe über Schienenoberkante mit einem 30 m langen Bahnsteigdach. Die Personenüberführung wird durch einen Neubau ersetzt und erhält drei Aufzüge für den barrierefreien Zugang. Darüber hinaus werden die Beleuchtung und das Wegeleitsystem erneuert. Die alten Bahnsteiganlagen, die Personenüberführung und das Stellwerk werden abgebrochen. Insgesamt werden rund fünf Millionen Euro investiert, hiervon tragen das Land 3,1 Millionen Euro und die Stadt Velten rund 340.000 Euro.[5] Das Gleis 4 soll teilweise zurückgebaut werden, ebenso die Reste des dortigen Seitenbahnsteigs.[6]



Heutige Anlagen |




Empfangsgebäude, 2015


Der Bahnhof Velten verfügt in seinem heutigen Zustand über insgesamt fünf Gleise, davon zwei Bahnsteiggleise (Gleise 1 und 2). Von den beiden außen vorbeiführenden zwei Überholgleisen ist nur noch das östlich gelegene Gleis 3 durchgängig befahrbar, das westliche Gleis 4 endet im Süden stumpf vor dem Bahnübergang Rosa-Luxemburg-Straße. Ein weiteres Stumpfgleis (Gleis 5) liegt östlich der vorgenannten Gleisanlagen und ist von Süden her angebunden.[6]


Der Mittelbahnsteig ist 305 Meter lang und 96 Zentimeter hoch.[7] Er ist über eine Stahlbrücke, die nicht barrierefrei ist, zu erreichen. Die Überholgleise waren bis in die 1990er Jahre ebenfalls mit Seitenbahnsteigen ausgestattet, deren Reste noch vorhanden sind.



Anbindung |


Der Bahnhof Velten wird stündlich durch die Regionalexpresslinie RE 6 und unter der Woche ebenso jede Stunde von der Regionalbahnlinie RB55 bedient. Die RB 55 fährt an Wochenenden nur alle zwei Stunden. Zudem bedienen noch einige Regionalbuslinien den Bahnhof.
























Fahrplanangebot 2015
Linie Verlauf Betreiber Takt
RE 6
Berlin-Spandau – Hennigsdorf (b Berlin) – Velten (Mark) – Neuruppin Rheinsberger Tor – Wittstock (Dosse) – Pritzwalk – Perleberg – Wittenberge
DB Regio
060 min
RB 55
Hennigsdorf (b Berlin) – Velten (Mark) – Vehlefanz – Kremmen
DB Regio
060 min (Mo–Fr)
120 min (Sa–So)


Literatur |


  • Jürgen Meyer-Kronthaler, Wolfgang Kramer: Berlins S-Bahnhöfe. Ein dreiviertel Jahrhundert. Be.bra, Berlin 1998, ISBN 3-930863-25-1, S. 320–321. 


Weblinks |



 Commons: Bahnhof Velten (Mark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Geschichte des Bahnhofs auf stadtschnellbahn-berlin.de


  • Stationsübersicht auf berliner-bahnen.de



Anmerkungen |




  1. 137 185, 137 100 und 137 088 und 183 252 (ex 137 225).



Einzelnachweise |




  1. Abkürzungsverzeichnis der Betriebsstellen. In: michaeldittrich.de. Februar 2014, abgerufen am 16. Januar 2015. 


  2. Stationspreisliste 2015. DB Station&Service AG, 15. Dezember 2014, archiviert vom Original am 22. Februar 2015; abgerufen am 16. Januar 2015 (PDF). i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutschebahn.com 


  3. Bernd Kuhlmann: Deutsche Reichsbahn geheim. Giftzüge, Militärtransporte, Geheimprojekte. 2. Auflage. 2013, ISBN 978-3-86245-187-6, S. 161. 


  4. Bahn-Report, 1/2016, S. 42.


  5. Erneuerung des Bahnhofs in Velten beginnt in Kürze. Deutsche Bahn AG, 20. Dezember 2017, abgerufen am 21. Dezember 2017. 


  6. ab Eisenbahnstrecke Nr. 6183 Bln-Schönholz - Kremmen, Bahn-km 25,000 bis 25,400 Vorhaben „Bf. Velten: Neubau Mittelbahnsteig mit Personenüberführung und Aufzügen“. (Nicht mehr online verfügbar.) Eisenbahn-Bundesamt, 19. April 2017, ehemals im Original; abgerufen am 3. Mai 2017 (PDF).@1@2Vorlage:Toter Link/www.eba.bund.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 


  7. Bahnsteiginformationen. Station Velten (Mark). Deutsche Bahn AG, 10. Juli 2015, archiviert vom Original am 14. Juli 2015; abgerufen am 14. Juli 2015. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutschebahn.com 




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