Theater an der Rott
Das Theater an der Rott befindet sich in der niederbayerischen Stadt Eggenfelden und ist das einzige landkreiseigene Theater in Deutschland, der Träger ist der Landkreis Rottal-Inn.
Inhaltsverzeichnis
1 Das Haus
2 Die Geschichte
3 Die Intendanten
3.1 Adi Fischer
3.2 Peter Nüesch
3.3 Mario Eick
3.4 Karl M. Sibelius
3.5 Uwe Lohr
4 Finanzierung
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Das Haus |
Das „Große Haus“ des Theaters an der Rott verfügt über 385 Sitzplätze in Parkett und Balkon. Daneben können kleinere Aufführungen im 99 Sitzplätze umfassenden Studio gespielt werden. Als dritte Spielstätte für Liederabende und szenische Lesungen dient das Theatercafé mit ebenfalls 65 Sitzplätzen. Darüber hinaus bespielt das Theater auch Spielorte in Eggenfelden und darüber hinaus.
Die Geschichte |
Eröffnet wurde das Theater an der Rott am 25. September 1963. Treibende Kraft war Ludwig Ostermeier, von 1952 bis 1972 Landrat im damaligen Landkreis Eggenfelden. Gemeinsam mit dem Architekten Otto Hofmeister ging er an die Planung und Umsetzung einer Theaterbühne. Ort dafür war der eigentlich als Aula der neuen Berufsschule gedachte Raum. Es entstand schließlich ein vollwertiges Theaterhaus mit ca. 500 Zuschauerplätzen, Orchestergraben, Bühne und Garderoben. Der Zuschauerraum war ein typisches Beispiel der 60er-Jahre-Innenarchitektur und abwechslungsreich von viel Holz geprägt.
Im Jahr 1985 erfolgte der große Umbau am Theater an der Rott. Es entstanden ausreichend große und zeitgemäß ausgestattete Werkstätten, eine größere Hinterbühne sowie eine technisch erneuerte Bühne mit Bühnenturm. Der Zuschauerraum verlor seine „Furniervariationen“, ist seitdem in grau und rot gehalten und besitzt eine einem Sternenhimmel ähnelnde Deckenbeleuchtung.
Die Intendanten |
Adi Fischer |
Adi Fischer war der erste Intendant am Theater – Ludwig Ostermeier holte den damaligen Salzburger Spielleiter nach Eggenfelden. Bis zu seinem Ruhestand brachte er es auf 34 Spielzeiten.
Peter Nüesch |
Mit dem Schweizer Peter Nüesch, der davor das von ihm ins Leben gerufene Turmtheater, ein Privattheater in Regensburg, leitete, kam 1997 neues Gedankengut an das Theater an der Rott. Im Jahr 2007 beendete Nüesch seinen Vertrag mit dem Theater, um als Intendant der Burgfestspiele Mayen einen Neuanfang zu wagen.
Mario Eick |
Mit Beginn der Spielzeit 2007/08 übernahm mit Mario Eick der dritte Intendant in der Geschichte des Theaters das Ruder, zuvor war der gebürtige Cottbuser Leiter des Cabaret des Grauens in Burghausen. Ihm stand dabei Brian Lausund als Oberspielleiter zur Seite. Die musikalische Leitung lag bei Musikdirektor Hannes Ferrand, der seit 1997 zum festen künstlerischen Personal des Theaters an der Rott gehörte. Mit Ablauf der Saison 2011/12 endete das Engagement Mario Eicks, da sein Vertrag vom zuständigen Kreisausschuss des Landkreises Rottal-Inn nicht verlängert wurde.
Karl M. Sibelius |
In der Spielzeit 2012/13 übernahm der Schauspieler, Regisseur und Kulturmanager Karl M. Sibelius die Intendanz von Mario Eick. Er begann seine Tätigkeit mit einer völligen Neupositionierung des Theaters.[1]
Uwe Lohr |
Mit der Spielzeit 2015/2016 übernahm Uwe Lohr als mittlerweile fünfter Intendant die Leitung des Theaters von Sibelius, der an das Theater Trier wechselte. Als erste Neuerung gründete Lohr eine eigene Kinder- und Jugendtheatersparte unter dem Namen JUNGE HUNDE. Die Spartenleitung übernahm der Salzburger Markus Steinwender. Seit Herbst 2017 erweitert ein Ensemble mit fünf Kolleg*innen (Schauspiel und Musical) für den Abendspielplan das Team. Als eines von wenigen Häusern verfügt das Theater an der Rott nun über eine eigene Sparte Musical.
Finanzierung |
Im Spieljahr 2007/08 betrug der Etat des Theaters an der Rott ca. 1.400.000 Euro. Davon wurden knapp 35 Prozent durch Eigeneinnahmen aus dem Kartenverkauf gedeckt. Damit nimmt das Theater an der Rott eine Spitzenstellung bei den öffentlichen Theatern in Bayern ein. Ein Großteil des verbleibenden Zuschussbedarfes wird durch den Landkreis Rottal-Inn abgedeckt. Daneben erhält das Theater an der Rott seit jeher eine finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Bayern und aus der Kulturstiftung des Bezirks Niederbayern. Weitere Förderbeiträge stammen aus der Kulturstiftung der Sparkasse Rottal-Inn, vom Förderverein „Freunde des Theaters an der Rott“ und von Sponsoren aus der Region, die helfen, den Fortbestand des Theaters zu sichern. Sibelius gab im Januar 2012 bekannt, dass der aktuelle Gesamtetat 1,5 Millionen Euro betrage und der künstlerische Etat davon knapp 900.000 Euro. Dies erlaube kein festes Ensemble am Theater. Mittlerweile liegt der Jahresetat des Theaters an der Rott bei ca. 1,8 Millionen Euro. Intendant Dr. Uwe Lohr ist es zudem seit 2015 gelungen, mit den bestehenden Mitteln 16 neue Stellen in allen künstlerischen und technischen Bereichen zu schaffen, darunter eben auch ein Ensemble mit insgesamt 9 Stellen.
Literatur |
Deutschlands einziges Landkreis-Theater – Spagat zwischen Haushaltszwängen und künstlerischem Anspruch. In: Der Landkreis. 4/1999, S. 270–272.
Weblinks |
Theater an der Rott
Einzelnachweise |
↑ http://www.pnp.de/region_und_lokal/landkreis_rottal_inn/pfarrkirchen/323845_Neuer-Intendant-polarisiert-beim-CSU-Neujahrsempfang.html