Biberach an der Riß












































































Wappen
Deutschlandkarte

Wappen der Stadt Biberach an der Riß



Biberach an der Riß

Deutschlandkarte, Position der Stadt Biberach an der Riß hervorgehoben


48.0980555555569.7886111111111533Koordinaten: 48° 6′ N, 9° 47′ O
Basisdaten

Bundesland:

Baden-Württemberg

Regierungsbezirk:

Tübingen

Landkreis:

Biberach

Höhe:
533 m ü. NHN

Fläche:
72,16 km2
Einwohner:
32.801 (31. Dez. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte:
455 Einwohner je km2

Postleitzahl:
88400

Vorwahlen:
07351, 07352, 07357

Kfz-Kennzeichen:
BC

Gemeindeschlüssel:
08 4 26 021
Stadtgliederung:
Kernstadt und 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 7/1
88400 Biberach an der Riß

Website:

biberach-riss.de

Oberbürgermeister:

Norbert Zeidler (parteilos)
Lage der Stadt Biberach an der Riß im Landkreis Biberach


Bayern
Alb-Donau-Kreis
Landkreis Ravensburg
Landkreis Reutlingen
Landkreis Sigmaringen
Ulm
Achstetten
Alleshausen
Allmannsweiler
Altheim (bei Riedlingen)
Attenweiler
Bad Buchau
Bad Schussenried
Berkheim
Betzenweiler
Ummendorf (bei Biberach)
Biberach an der Riß
Burgrieden
Dettingen an der Iller
Dürmentingen
Dürnau (Landkreis Biberach)
Eberhardzell
Erlenmoos
Erolzheim
Riedlingen
Ertingen
Gutenzell-Hürbel
Hochdorf (Riß)
Ingoldingen
Kanzach
Kirchberg an der Iller
Kirchdorf an der Iller
Kirchdorf an der Iller
Langenenslingen
Laupheim
Laupheim
Maselheim
Mietingen
Mittelbiberach
Moosburg (Federsee)
Ochsenhausen
Oggelshausen
Riedlingen
Riedlingen
Riedlingen
Rot an der Rot
Schemmerhofen
Schwendi
Seekirch
Steinhausen an der Rottum
Tannheim (Württemberg)
Tiefenbach (Federsee)
Ummendorf (bei Biberach)
Unlingen
Unlingen
Uttenweiler
Wain
Warthausen
Karte
Über dieses Bild



Biberach an der Riß ist eine Kreisstadt im nördlichen Oberschwaben. Biberach war Reichsstadt (nach 1648 Paritätische Reichsstadt), ist seit 1. Februar 1962 Große Kreisstadt und ist die größte Stadt des gleichnamigen Landkreises. Mit den Nachbargemeinden Attenweiler, Eberhardzell, Hochdorf, Maselheim, Mittelbiberach, Ummendorf und Warthausen ist die Stadt eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen. Biberach liegt an der Württembergischen Südbahn (Ulm–Friedrichshafen).




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


    • 1.1 Geographische Lage


    • 1.2 Nachbargemeinden


    • 1.3 Stadtgliederung


    • 1.4 Raumplanung




  • 2 Geschichte


    • 2.1 Frühzeit


    • 2.2 Reichsstadt


    • 2.3 Württembergische Zeit


    • 2.4 Biberach im Zweiten Weltkrieg


    • 2.5 Nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute


    • 2.6 Eingemeindungen


    • 2.7 Geschichte der eingemeindeten Orte


    • 2.8 Einwohnerentwicklung




  • 3 Religion


  • 4 Politik


    • 4.1 Gemeinderat


    • 4.2 Bürgermeister und Oberbürgermeister


      • 4.2.1 Stadtoberhäupter seit 1806




    • 4.3 Wappen und Flagge


    • 4.4 Städtepartnerschaften




  • 5 Kultur und Sehenswürdigkeiten


    • 5.1 Theater, Kino und Musik


    • 5.2 Museen


    • 5.3 Gedenkstätten


    • 5.4 Bauwerke


      • 5.4.1 Sakralbauten


      • 5.4.2 Profanbauten




    • 5.5 Regelmäßige Veranstaltungen


      • 5.5.1 Schützenfest


      • 5.5.2 Sonstiges




    • 5.6 Sport


    • 5.7 Kulinarisches


    • 5.8 Das Herrgöttle von Biberach


    • 5.9 Der Schatten des Esels




  • 6 Wirtschaft und Infrastruktur


    • 6.1 Verkehr


    • 6.2 Ortsansässige Unternehmen


    • 6.3 Gericht, Behörden und Einrichtungen


    • 6.4 Medien


    • 6.5 Bildung




  • 7 Persönlichkeiten


    • 7.1 Söhne und Töchter der Stadt


    • 7.2 Weitere Persönlichkeiten


    • 7.3 Ehrenbürger




  • 8 Literatur


  • 9 Weblinks


  • 10 Einzelnachweise





Geographie |



Geographische Lage |




Biberach – Panorama vom Gigelberg




Biberach Stadtansicht


Biberach liegt im nördlichen Oberschwaben bei 524 bis 653 m ü. NN, knapp 40 Kilometer südlich von Ulm und knapp 30 Kilometer westlich von Memmingen. Die Stadt befindet sich zu beiden Seiten der Riß, die Namensgeberin für eine Eiszeit war.



Nachbargemeinden |


Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Biberach an der Riß. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle zum Landkreis Biberach: Warthausen, Maselheim, Ochsenhausen, Ummendorf, Hochdorf, Ingoldingen, Mittelbiberach, Bad Schussenried, Oggelshausen, Tiefenbach und Attenweiler.



Stadtgliederung |




Weißer Turm im Stadtgarten




Blick auf den Marktplatz


Die Stadt besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden Mettenberg, Ringschnait, Rißegg und Stafflangen. Die eingegliederten Gemeinden sind heute Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt, sie haben jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl neu zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. In jeder der Ortschaften gibt es eine Ortsverwaltung, deren Leiter der Ortsvorsteher ist.


Zu einigen Stadtteilen gehören noch räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenen Namen, die jedoch meist nur wenige Einwohner haben oder Wohngebiete mit eigenen Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen sind zu nennen:



  • in der Kernstadt: Bachlangen, Bergerhausen, Birkendorf, Burren, Fünf Linden, Gaisental, Hagenbuch, Jordanbad, Mumpfental, Reichenbach und Wolfentalmühle

  • in Mettenberg: Hochstetter Hof und Königshofen

  • in Ringschnait: Bronnen, Schlottertal, Stockland, Winterreute und Ziegelhütte

  • in Rißegg: Halde und Rindenmoos

  • in Stafflangen: Aymühle, Eggelsbach, Eichen, Hofen, Maierhof, Mösmühle und Streitberg



Raumplanung |


Biberach bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Donau-Iller, deren Oberzentren die Städte Ulm und Memmingen sind. Zum Mittelbereich gehören neben Biberach selbst die Städte und Gemeinden des südlichen Landkreises Biberach, im Einzelnen sind dies Attenweiler, Bad Schussenried, Berkheim, Dettingen an der Iller, Eberhardzell, Erlenmoos, Erolzheim, Gutenzell-Hürbel, Hochdorf, Ingoldingen, Kirchberg an der Iller, Kirchdorf an der Iller, Maselheim, Mittelbiberach, Ochsenhausen, Rot an der Rot, Schemmerhofen, Steinhausen an der Rottum, Tannheim, Ummendorf und Warthausen.



Geschichte |



Frühzeit |




Altes Weberhaus in Biberach


Ein Zeugnis der frühen römischen Besiedlung findet sich in Form einer Villa rustica im städtischen „Burrenwald“ (48° 7′ 10,2″ N, 9° 44′ 28,7″ O48.11959.7413083333333). Ausgrabungsergebnisse datieren den römischen Gutshof auf das 2. nachchristliche Jahrhundert. Reste des Hofes sind im städtischen Braith-Mali-Museum zu besichtigen. Weitere römische Fundstellen liegen in den Fluren „Birkenstock“, „Mauren“ bei Stafflangen und „Kirchäcker“ bei Ummendorf.[2] Die Gutshöfe versorgten die Grenztruppen am Limes.




Karte von 1643



Reichsstadt |


Die erstmalige urkundliche Erwähnung Biberachs erfolgte 1083. Damals lag das heutige Stadtgebiet im Herzogtum Schwaben. Um 1170 wurde die Marktsiedlung gegründet und 1226 wurde diese erstmals als Stadt erwähnt. 1281/82 wurde Biberach von Rudolf I. von Habsburg zur Reichsstadt erhoben. 1312 wurde das Ulmer Recht eingeführt.[3] Um 1239 erfolgte die Gründung des Spitals, eine karitative Einrichtung für alle Bürger, die bis heute Wälder besitzt und das Bürgerheim (Altersheim) betreibt. Im Gegensatz zu anderen Reichsstädten gelang es Biberach nicht ein über die Stadtgrenze hinausgehendes Territorium zu bilden. Das Umland gehörte stets zu anderen Herrschaften. Mit der Einführung der Baumwolle im 14. Jahrhundert wuchs Biberach zu einer bedeutenden Weberstadt heran. Biberacher Barchent und Leinwand wurden nach ganz Europa exportiert. Mehrere Weberhäuser aus dem 15. Jahrhundert sind noch erhalten.
siehe auch Burg Streitberg


Das Dorf Baltringen gehörte zum Biberacher Spital. Dort war 1524 ein Zentrum des Deutschen Bauernkriegs.


Ab 1500 gehörte die Reichsstadt zum Schwäbischen Reichskreis. Infolge der Reformation entwickelte sich Biberach zu einer konfessionell gemischten Reichsstadt. Im Dreißigjährigen Krieg besetzten am 20. April 1632 schwedische Truppen die Stadt und ließen am nächsten Tag den evangelischen Taufstein wieder in der Stadtpfarrkirche aufstellen. Am 31. Mai 1632 näherten sich Kaiserliche unter dem Kommando von Oberst Wolfgang Rudolf von Ossa der Stadt. Die Katholiken der Stadt wurden drei Tage lang in der Stadtpfarrkirche eingesperrt und erst wieder freigelassen, als Ossa nach seinem am 2. Juni unter schweren Verlusten gescheiterten Sturm auf die Stadt abzog. Nachdem die Schweden unter Feldmarschall Graf Gustaf Horn am 7. September 1633 mit der Belagerung von Konstanz begonnen hatten, nutzte der Oberbefehlshaber über das Heer der Kaiserlichen Graf Johann von Aldringen die Gelegenheit und stieß am 24. September nach Biberach vor. Die Kaiserlichen beschossen am 26. September den Weißen Turm mit Kanonen und übernahmen die Stadt am 27. September. Doch bereits am 25. März 1634 eroberten die Schweden die Stadt wieder zurück, konnten sie aber nicht lange halten. Am 6. September erlitten sie in der Schlacht bei Nördlingen eine schwere Niederlage; Horn geriet in Gefangenschaft. Danach eroberten die Kaiserlichen fast ganz Süddeutschland zurück.[4] Durch den Westfälischen Frieden von 1648 wurde für Biberach sowie für Ravensburg, Augsburg und Dinkelsbühl ein paritätisches Regierungs- und Verwaltungssystem eingeführt (Gleichberechtigung und exakte Ämterverteilung zwischen Katholiken und Protestanten, siehe Paritätische Reichsstadt).


Trotz der im Dreißigjährigen Krieg erlittenen Schäden stieg die Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf über 4.000 Einwohner an. Damit überholte Biberach das seit dem Spätmittelalter wesentlich wichtigere Fernhandelszentrum Ravensburg.


Durch die Entwicklung der modernen Artillerie wurde die bestehende Stadtbefestigung – bestehend aus einem doppelten Mauerring mit bis zu zwei Meter dicken und bis zu sechs Meter hohen Mauern, niedrigeren Zwingermauern, Tief- und Wassergräben sowie den Türmen und Stadttoren – militärisch überflüssig. Sie wurden in Friedenszeiten lediglich zur Erhebung des Einlassgeldes benötigt. Deswegen wurde 1790 damit begonnen, die äußere schwächere Mauer, die Zwingermauern und einzelne Mauerpartien der inneren Mauer abzureißen.



Württembergische Zeit |


Infolge des Friedens von Luneville und des Reichsdeputationshauptschluss kam Biberach an das Kurfürstentum bzw. spätere Großherzogtum Baden, welches am 25. September 1802 von der Stadt Besitz ergriff. Es wurde aber schon 1806 durch die Rheinbundakte gegen die Städte Villingen, Bräunlingen und Tuttlingen sowie die Grafschaft Bonndorf an das Königreich Württemberg ausgetauscht, das die Stadt am 24. Oktober 1806 in Besitz nahm.[5] 1810 wurde Biberach zur Oberamtsstadt erhoben und Sitz des württembergischen Oberamts Biberach, das mit kleineren Änderungen an die Stelle des kurzzeitig gebildeten Oberamts Ochsenhausen trat und aus dem 1938 der Landkreis Biberach hervorging.


Im Februar 1813 wurde ein franzosenfeindlicher Anschlag an die vier Stadttore geheftet. Als Reaktion darauf wurde der Abbruch sämtlicher Mauerwerke in Biberach angeordnet, aber nicht durchgeführt. Im Oktober 1836 wurden die Torsperre und das Torgeld mit Rücksicht auf weitere Beitritte zum Deutschen Zollverein aufgehoben. Damit verlor die Stadtbefestigung ihre letzte Bedeutung als finanzielle Schutzwehr und es folgten weitere Abbrüche, bei denen die Mehrzahl der Tore und Türme abgerissen wurde. Lediglich ein kleiner Teil der Mauer zwischen dem Weißen Turm und dem Gigelbergturm sowie im Bereich des Ulmer Tores blieb erhalten.[6]


Am 26. Mai 1849 wurde die Bahnstrecke Ravensburg-Biberach dem Verkehr übergeben und somit die Stadt an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn angeschlossen. Ab 29. Juni 1850 stand dann eine durchgehende Verbindung von Stuttgart nach Friedrichshafen zur Verfügung.[7]



Biberach im Zweiten Weltkrieg |


Während des Zweiten Weltkriegs wurde 1939 auf dem Gelände der heutigen Bereitschaftspolizei von der Wehrmacht ein Kriegsgefangenenlager namens „Lager Lindele“ eingerichtet. Bis zum September 1942 waren dort sowjetische Kriegsgefangene untergebracht, von denen 146 ums Leben kamen. Ab September 1942 wurden Bewohner der Kanalinseln Guernsey und Jersey nach Deutschland deportiert, ein Teil von ihnen wurde auch in Biberach interniert. 1944/1945 kamen noch einige Hundert orientalische Juden hinzu, die zum Teil aus dem KZ Bergen-Belsen nach Biberach deportiert wurden; auch hier gab es viele Tote zu beklagen.


Während des Krieges kam es mehrmals zu Luftangriffen auf Biberach. Beim ersten Angriff am 24. Juli 1944 wurde ein D-Zug aus Berlin von Tieffliegern angegriffen; ein Mensch kam dabei ums Leben. Bei einem zweiten Angriff Anfang April 1945 wurde ein Lazarettzug beschossen. Hierbei gab es 13 Tote zu beklagen. Am 12. April erfolgte der schwerste Angriff auf Biberach: sieben alliierte Flugzeuge bombardierten das Gebiet um den Bahnhof, betroffen waren die Ulmer-Tor-Straße, Bahnhofstraße, Bürgerturmstraße und der Obstmarkt. 55 Menschen wurden getötet, 14 verletzt. 37 Gebäude wurden bei dem Angriff zerstört, 24 schwer beschädigt, 15 mittelschwer und etwa 100 leicht. In den Tagen nach diesem Angriff kam es zu einzelnen Tieffliegerangriffen, bei denen insgesamt sechs Menschen getötet wurden.


Elf Tage nach dem Angriff wurde die Stadt am 23. April 1945 von französischen Streitkräften besetzt. Die geplante Verteidigung der Stadt wurde nicht umgesetzt: ein zu diesem Zweck in der Stadt befindliches Bataillon wurde abgezogen, die Männer des Volkssturms nach Hause geschickt. Zudem öffneten Biberacher Bürger zuvor angelegte Panzersperren. Um 16:30 Uhr rollten die ersten französischen Panzer auf den Marktplatz und Bürgermeister Joseph Hammer übergab die Stadt.
Dennoch gab es in der Umgebung noch mehrere Gefechte zwischen deutschen und französischen Truppen: An der Mittelbiberacher Steige starben zwölf deutsche Soldaten bei dem Versuch, die Franzosen aufzuhalten. Beim Jordanbad wurde ein französischer Soldat getötet. Daraufhin stellten die Franzosen ihren Vormarsch auf die Stadt ein und beschossen sie. Dabei wurde eine unbekannte Zahl Zivilisten getötet oder verwundet.
Auch nach der Besetzung der Stadt kam es im Umland immer wieder zu Gefechten zwischen französischen Truppen und versprengten deutschen Einheiten, die die Franzosen bei ihrem schnellen Vormarsch durch Oberschwaben hinter sich gelassen hatten.[8]



Nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute |


Um nach dem Krieg rund 12.500 Vertriebene aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern in Biberach unterbringen zu können, mussten dringend Wohnungen gebaut werden. Durch die Gründung der „Biberacher Wohnungshilfe“, den Erwerb von Genossenschaftsanteilen, privaten Darlehen und der Unterstützung durch die Stadt konnte am 2. Juli 1949 der erste Spatenstich für drei neue Häuser auf dem Galgenberg erfolgen. Bis 1958 wurden 1500, bis 1962 insgesamt 3.000 neue Wohneinheiten gebaut. Zusätzlich mussten auch neue Schulen gebaut werden. Die erste war die Dollinger-Schule am 18. April 1953, der kurze Zeit später das neue städtische Gymnasium auf den Pflugwiesen im März 1962 folgte. Im selben Jahr wurde auch der Bau der Volksschule Birkendorf beschlossen.[9]


Durch die Zuwanderung überschritt die Stadt Anfang der 1960er Jahre die Schwelle von 20.000 Einwohnern. Die Stadtverwaltung stellte daraufhin den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, dem die Landesregierung von Baden-Württemberg zum 1. Januar 1962 zustimmte. Durch die Eingliederung der vier Nachbargemeinden Stafflangen, Ringschnait, Rißegg und Mettenberg in den Jahren 1972 bis 1975 erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung.[10] Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Biberach vergrößert.


Um die einzige Eisenbahnbrücke am Eselsberg zu entlasten, wurde 1971 etwa einen Kilometer weiter südlich im Zuge der Königsbergallee eine Talquerspange errichtet, die Riß und Bahnlinie überquert. Die Brücke wurde zum Teil auf einem vorhandenen Bahndamm errichtet, der Teil einer bereits vor dem Ersten Weltkrieg geplanten Bahnstrecke nach Uttenweiler war. Diese wurde aber nie verwirklicht.[11]
Bereits einige Jahre zuvor, von 1958 bis 1968, wurde die alte B 30 im Bereich der Ulmer und Memminger Straße vierspurig ausgebaut, um die Innenstadt von Nord-Süd-Verkehr zu entlasten. Ein weiterer Schritt in diese Richtung erfolgte 1981, als die B 30 im Zuge eines Neubaus autobahnähnlich ausgebaut und nach Osten verlegt wurde. Um die Innenstadt noch weiter zu entlasten, wurde die sogenannte „Nord-West-Umfahrung“ von der B 312 entlang des Flugplatzes in das Rißtal südlich von Warthausen gebaut und 2013 freigegeben. Es ist geplant, die Nordwestumfahrung von dort aus über einen anschließenden Aufstieg nach Mettenberg mit der B 30 zu verbinden.[12]


Am 27. Juni 1983 stieß ein französisches Kampfflugzeug vom Typ Mirage IIIC mit einem Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Partenavia über der Stadt zusammen. Der Jagdbomber stürzte dabei in einem Wohnviertel nahe der Arzneimittelfabrik Thomae im Stadtteil Birkendorf ab. Sieben Personen wurden bei dem Unglück getötet und 13 weitere verletzt.[13][14]



Eingemeindungen |


Die folgenden Gemeinden bzw. Orte wurden bereits früher in die Stadt Biberach an der Riß eingegliedert:



  • 1864: Birkendorf[15]

  • 1934: Bergerhausen mit Hagenbuch, Jordanbad und Reichenbach


Während der Gebietsreform in Baden-Württemberg in den 1970er Jahren wurden folgende Orte eingemeindet[16]:



  • 1. Januar 1972: Ringschnait und Stafflangen

  • 1. Januar 1974: Rißegg

  • 1. Januar 1975: Mettenberg



Geschichte der eingemeindeten Orte |




Ringschnait mit Blick zur Zugspitze























Wappen von Bergerhausen
Bergerhausen wurde bereits 1934 nach Biberach eingemeindet. Dazu gehörten die drei Ortsteile Jordanbad, Reichenbach und Hagenbuch, das bis 1830 ein Filial von Ummendorf war. 1925 lebten in Bergerhausen 671 Einwohner.
Wappen Biberach-Mettenberg
Mettenberg wurde um 1258 als Mettenberc erstmals erwähnt. Der Ort gehörte zur Herrschaft Warthausen und war im 13. Jahrhundert teilweise im Besitz des Biberacher Spitals und des Klosters Heggbach. 1806 fiel der Ort an Württemberg und wurde dem Oberamt Biberach zugeordnet.
Wappen Ringschnait
Ringschnait wurde 1083 als Rincsneuth erstmals erwähnt. Bis 1120 und 1308 ist ein Ortsadel genannt. Besitzungen hatte das Kloster Ochsenhausen, das 1283 das Vogtrecht von Schenk Konrad von Winterstetten erwarb. 1293 kam der Ort von Schenk Hermann von Otterswang an das Kloster Heggbach, 1303 an das Kloster Salem und 1334 ebenfalls an Ochsenhausen. Dort verblieb der Ort bis 1803, kam dann an Fürst Metternich-Winneburg und 1806 an Württemberg, wo es dem Oberamt Biberach zugeordnet wurde.
Wappen Rissegg
Rißegg wurde um 1128 als Rüsseck erstmals erwähnt. Neben dem Ortsadel hatte die Herrschaft Warthausen Besitzungen, von der es 1806 an Württemberg kam und dann zum Oberamt Biberach gehörte.
Wappen Stafflangen

Stafflangen wurde um 1200 als Staphelangen erstmals erwähnt. Auch dieser Ort dürfte zur Herrschaft Warthausen gehört haben, kam jedoch dann von Jop von Stadion über die Herren von Sulmingen und mehrere Biberacher Patrizier an das Kloster Schussenried, das 1737 die Besitzungen des Klosters Beuron erwarb. 1803 fiel der Ort an die Herren von Sternberg-Manderscheid und 1806 an Württemberg, wo es dem Oberamt Waldsee zugeordnet wurde. 1842 wurde auch Stafflangen dem Oberamt Biberach zugeteilt.[17]


Einwohnerentwicklung |


Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).




Einwohnerentwicklung von Biberach an der Riß.svgEinwohnerentwicklung von Biberach an der Riß - ab 1871.svg


Desc-i.svg
Einwohnerentwicklung von Biberach an der Riß. Oben ab 1500 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871



































































Jahr Einwohner
1500 ca. 3.500
1648 ca. 2.500
1700 ca. 3.400
1810 4.323
1834 4.805
1858 5.531
1. Dezember 1871 7.091 [18]
1. Dezember 1880 7.799 [18]
1. Dezember 1900 8.390 [18]
1. Dezember 1910 9.360 [18]
16. Juni 1925 10.065 [18]
16. Juni 1933 10.426 [18]
17. Mai 1939 11.434 [18]
13. September 1950 14.984 [18]



























































Jahr Einwohner
6. Juni 1961 21.524 [18]
27. Mai 1970 25.665 [18]
31. Dezember 1975 28.891
31. Dezember 1980 28.284
27. Mai 1987 28.121 [18]
31. Dezember 1990 29.635
31. Dezember 1995 30.862
31. Dezember 2000 31.593
31. Dezember 2005 32.282
31. Dezember 2010 32.394
9. Mai 2011 (Zensus) 30.908
31. Dezember 2015 32.233
31. Dezember 2017 32.801



Religion |


Das Gebiet der heutigen Stadt Biberach an der Riß gehörte von 585 bis zur Auflösung des Bistums 1821 zum Bistum Konstanz. 1521 verbreitete sich in Biberach die lutherische Lehre und 1523 wurde erstmals lutherisch gepredigt. 1529 stimmte die Mehrheit der Bürger für die Einführung der Reformation, doch schon ein Jahr später auf dem Reichstag in Augsburg war die Haltung wieder unentschlossen. 1531 wurde schließlich die katholische Messe verboten und die Schweizer Kirchenordnung eingeführt. 1536 unterzeichnete die Stadt die Wittenberger Konkordie und 1537 trat sie dem Schmalkaldischen Bund bei. Dennoch gab es in der Stadt weiterhin Katholiken. Die Stadtpfarrkirche St. Martin und Maria wird seither von beiden Konfessionen genutzt. Die Chorräume standen den Katholiken, das Langhaus den Protestanten zu. 1649 wurde offiziell die Parität beider Konfessionen eingeführt.[19] Mit der Päpstlichen Bulle Provida solersque vom 16. August 1821, die Bistumsgrenzen sowie die kirchlichen Instanzen im südwestdeutschen Raum regelte, kam die katholische Gemeinde zum neu gegründeten Bistum Rottenburg (heute Rottenburg-Stuttgart). Die evangelische Gemeinde war bis 1802 selbständig und wurde dann dem Dekanat Blaubeuren zugeordnet. 1810 wurde Biberach selbst Sitz eines Dekanats (siehe Kirchenbezirk Biberach) innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.




Blick auf die Altstadt





Stadtpfarrkirche St. Martin von Süden


Neben der simultan genutzten Stadtpfarrkirche St. Martin gibt es folgende weitere evangelische Kirchen bzw. Kirchengemeinden: Heilig-Geist-Kirche auf dem evangelischen Friedhof (erbaut 1649/62), Friedenskirche (erbaut 1963/66, mit Fenstern von Georg Meistermann) und Dietrich-Bonhoeffer-Kirche auf dem Mittelberg (erbaut 1977). Diese drei Gemeinden bilden mit der Nachbargemeinde Ummendorf und der evangelischen Stadtpfarrkirchengemeinde St. Martin die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Biberach. Die evangelische Kirchengemeinde St. Martin hat als weitere Predigstelle die evangelische Spitalkirche. Dabei handelt es sich um den oberen Krankensaal des ehemaligen Heilig-Geist-Spitals. Die eigentliche Spitalkirche (1978 renoviert), welche sich direkt neben der evangelischen Spitalkirche befindet, wird von der katholischen Gemeinde Biberach genutzt. Weitere katholische Kirchen und Kapellen in Biberach sind, neben der simultan genutzten Stadtpfarrkirche St. Martin, die Magdalenenkapelle auf dem katholischen Friedhof (erbaut 1404), die ehemalige Michaelskapelle (1533 profaniert, jedoch heute nicht mehr als Kirche genutzt und als Raum in eines der beiden katholischen Gemeindehäuser der Gemeinde St. Martin integriert), die Pfarrkirche St. Josef in Birkendorf (erbaut 1957) und die Pfarrkirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Mittelberg (erbaut 1967/69).


Die Biberacher Stadtteile blieben nach der Reformation katholisch, da die jeweiligen Ortsherren keine evangelische Lehre zuließen. Daher gibt es dort jeweils eine katholische Kirche bzw. Kirchengemeinde und zwar St. Alban Mettenberg (erbaut 1786), Mariä Himmelfahrt Ringschnait (erbaut 1725), St. Remigius Stafflangen (erbaut 1759/70) und St. Gallus Rißegg (erbaut im 15. Jahrhundert, jedoch seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar, in den 1930er Jahren erweitert). Die letzt genannte Gemeinde bildet mit den drei Gemeinden der Kernstadt (St. Martin, St. Josef und Zur Heiligsten Dreifaltigkeit) die Katholische Gesamtgemeinde Biberach. In allen Stadtteilen Biberachs gibt es heute aber auch Protestanten. Dabei werden die Protestanten der Stadtteile Mettenberg und Stafflangen von der Kirchengemeinde Biberach, die aus Ringschnait von Ochsenhausen und die von Rißegg von Ummendorf aus betreut.


Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Biberach an der Riß auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptistengemeinde), eine Adventgemeinde, eine Freie Christengemeinde und eine Gemeinde der evangelischen Freikirche Treffpunkt Leben. Auch die Neuapostolische Kirche sowie die Zeugen Jehovas sind in Biberach an der Riß vertreten.



Politik |



Gemeinderat |




Das neue Rathaus von 1503


Seit der Kommunalwahl 2014 wird in Biberach die 1972 eingeführte unechte Teilortswahl nicht mehr durchgeführt. In den vier Teilorten bleiben die Ortschaftsräte aber erhalten.[20] Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab sich folgendes Ergebnis:








Kommunalwahl 2014[21]

Wahlbeteiligung: 46,7 % (2009: 49,7 %)




 %

40

30

20


10

0








33,6



19,3



17,3



16,7



10,0



0,8



2,2




CDU

SPD

FW/UB

Grüne

FDP

Sonst

Linke



Gewinne und Verluste


im Vergleich zu 2009


 %p

   4


   2

   0


  -2

  -4





-0,7



-0,8



-1,4



+2,0



-2,3



+0,8



+2,2



CDU

SPD

FW/UB

Grüne

FDP

Sonst

Linke









1


6


5


3


6


11



11 










Insgesamt 32 Sitze


  • Linke: 1


  • SPD: 6


  • Grüne: 5


  • FDP: 3


  • FW/UB: 6


  • CDU: 11






Bürgermeister und Oberbürgermeister |


An der Spitze der Stadt Biberach an der Riß stand ab dem 13. Jahrhundert der Ammann als Vorsitzender des Gerichts. Daneben gab es ab 1349 auch einen Bürgermeister. 1312 war bereits das Ulmer Recht eingeführt worden. Die Stadt kaufte 1396 das Amt des Ammanns, und ab 1401 lag der Blutbann endgültig bei der Stadt. Ab 1649 wurden jedes Jahr zwei Stadtammänner ernannt.


Ab 1294 ist auch ein Rat genannt, der seit dem 15. Jahrhundert aus einem Kleinen Rat und einem Großen Rat bestand. Dem Rat gehörten auch drei Bürgermeister an. Mitgliederzahl und Besetzung wechselten mehrmals. In württembergischer Zeit wurde ein Stadtschultheiß eingesetzt. Seit 1935 wurde aus dem Stadtschultheiß der Bürgermeister, der seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1962 die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister trägt. Dieser wird heute für eine Amtszeit von 8 Jahren gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats und Leiter der Stadtverwaltung. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. und der 2. Beigeordnete, jeweils mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.


Oberbürgermeister der Stadt ist Norbert Zeidler (parteilos), er folgte 2013 auf den zurückgetretenen Thomas Fettback (SPD).



Stadtoberhäupter seit 1806 |




Norbert Zeidler (links) bei der Verkündigung des OB-Wahlergebnisses (2012)



  • 1806–1819: Karl Josef Anton von Klockh und Georg Ludwig Stecher

  • 1819–1823: Georg Ludwig Stecher

  • 1823–1830: Georg Ludwig Gottlieb Tritschler

  • 1830–1859: Christoph Sebastian von Mayer

  • 1859–1881: Josef Anton Alfons Gebel

  • 1881–1892: Karl Friedrich Nicolai

  • 1893–1913: Karl Müller

  • 1913–1923: Alfred Doll

  • 1923–1945: Josef Hammer

  • 1945–1964: Wilhelm Leger

  • 1964–1994: Claus-Wilhelm Hoffmann

  • 1994–2012: Thomas Fettback

  • seit 2013: Norbert Zeidler



Wappen und Flagge |


Das Wappen der Stadt Biberach an der Riß zeigt in Blau einen aufgerichteten, golden gekrönten goldenen Biber. Die Stadtfarben sind Blau-Gelb.




Flagge von Biberach an der Riß


Der Biber als „redendes Wappensymbol“ taucht bereits im Siegel von 1258 erstmals auf. Daneben wurde auch der Reichsadler als Zeichen der Reichsstadt geführt. Der Biber wurde auch auf einem Brustschild des Adlers dargestellt. Das heute gebräuchliche Wappen wurde am 18. Juli 1488 durch Kaiser Friedrich III. in Anerkennung für besondere Dienste des städtischen Aufgebots bei der Befreiung König Maximilians aus der Gefangenschaft der Stadt Brügge verliehen.



Städtepartnerschaften |


Biberach unterhält Beziehungen zu fünf Partnerstädten und einer Insel:




  • Valence (Frankreich)

  • Distrikt Tendring, Essex (England)


  • Asti (Italien)


  • Świdnica/Schweidnitz (Polen)


  • Telawi (Georgien)


  • Kanalinsel Guernsey


Für die Partnerschaft mit der Kanalinsel Guernsey wurde der ehemalige Oberbürgermeister Fettback 2005 von Königin Elisabeth II. mit der Ernennung zum Officer des Order of the British Empire geehrt.



Kultur und Sehenswürdigkeiten |


Biberach ist auch Station der Oberschwäbischen Barockstraße, der Mühlenstraße Oberschwaben und der Schwäbischen Dichterstraße. Der Oberschwäbische Jakobsweg von Nürnberg über Ulm nach Konstanz und weiter nach Santiago de Compostela führt seit dem Mittelalter auch durch Biberach. Biberach ist zudem eine Station der Deutschen Fachwerkstraße. Eine Route mit sechs Städten schließt in Herrenberg an die bestehende Schwarzwaldroute und in Kirchheim/Teck an die ebenfalls bereits etablierte Neckarroute an und führt über Bad Urach, Blaubeuren, Riedlingen, Biberach, Pfullendorf nach Meersburg. Mit einer Gesamtlänge von 560 km ist die Route „Vom Neckar zum Schwarzwald und zum Bodensee“ die zweitlängste Route in Deutschland.



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Navigationsleiste Jakobsweg „Oberschwäbischer Jakobsweg“


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Theater, Kino und Musik |




Komödienhaus in der Alten Schlachtmetzig



  • In Biberach befinden sich das älteste und größte Kindertheater und das älteste Amateurtheater Deutschlands, der „Dramatische Verein“. Darüber hinaus gibt es noch das Theater in der Gigelberghalle und das Theater im Komödienhaus, beides städtische Theater.

  • Seit 1993 findet in den Monaten Oktober und November der Kabarettherbst Biberach statt. Bei der Kleinkunstreihe treffen sich nationale und internationale Größen des Kabaretts.

  • Seit 1978 findet jedes Jahr im Herbst das „Filmfest Biberach“ statt, das sich „Familienfest des deutschen Films“ nennt.

  • Zu den musikalischen Aktivitäten in Biberach zählen der „Musikfrühling“ (im Mai) und die „Biberacher Musiknacht“.

  • Eine besondere kirchenmusikalische Prägung erhält die Stadt durch die St.-Martins-Chorknaben Biberach.



Museen |




Wieland-Gartenhaus



  • Das Braith-Mali-Museum, untergebracht in den Räumen des ehemaligen Hospitals zum Heiligen Geist, zeigt neben der Stadtgeschichte die Geschichte des Flachsen, Spinnen und Weben in Biberach sowie Gemälde und die Malerateliers der Tiermaler Anton Braith und Christian Mali wie auch eine Sammlung von Werken des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner.

  • Das Wieland-Museum wurde 1907 durch den Biberacher Kunst- und Altertumsverein gegründet. Es ist untergebracht in den original Gartenhäusern, die Christoph Martin Wieland (1733–1813) in Biberach angemietet hatte. Die Ausstellung zeigt Wielands Leben und Werke.

  • Das Film- und Kinomuseum Baden-Württemberg zeigt im Foyer des Kinocenters „Traumpalast“ unter anderem historische Foto- und Filmapparate von der Frühzeit bis zur Gegenwart.[22]

  • Im Ortsteil Ringschnait befindet sich das Nistkasten- und Vogelschutzmuseum, das über 500 verschiedene Modelle von Nistkästen für Vögel und Fledermäuse, ferner eine Nestersammlung zeigt und die Geschichte der Nistkästen seit dem 16. Jahrhundert dokumentiert.[23]



Gedenkstätten |


Auf dem sogenannten „Russenfriedhof“ direkt neben dem evangelischen Friedhof an der ehemaligen Bundesstraße 30 erinnern ein Gedenkstein sowie ein russisch-orthodoxes Sühnekreuz an 614 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, Frauen, Männer und Kinder aus der Sowjetunion und anderen Staaten, die während des Zweiten Weltkrieges im Lager Lindele ums Leben kamen.[24]



Bauwerke |




Ulmer Tor, Teil der Stadtbefestigung




Weißgerberwalkmühle von 1699 am Bleicherbach


Das Ortsbild Biberachs wird geprägt vom Marktplatz mit den Patrizierhäusern, dem Marktbrunnen, den renovierten Rathäusern, vom Turm der gotischen Stadtpfarrkirche St. Martin sowie von mittelalterlicher Architektur und den beiden Türmen Weißer Turm und Gigelturm, die das ehemalige Weberviertel Weberberg überragen.



Sakralbauten |



  • Die ehemals gotische, später barockisierte Stadtpfarrkirche St. Martin wurde von 1337 bis 1366 erbaut. Sie wird seit 1548 von beiden christlichen Konfessionen gemeinsam genutzt und ist damit eine der ältesten Simultankirchen Deutschlands.[25]

  • Die Magdalenenkirche wurde 1404 als Siechenkapelle St. Maria Magdalena erbaut mit Kirchhof und Mauer. Sie war Keimzelle der Biberacher Reformation, Heute dient sie als Friedhofskirche des katholischen Friedhofs und wurde 2006 renoviert.


  • Franziskanerinnenkloster Sta. Maria de Victoria in den Gebäudeteilen ist heute das Amtsgericht Biberach und die Außenstelle Biberach des Staatlichen Hochbauamtes I Ulm.

  • Zu den weiteren Kirchen im Stadtgebiet vgl. Abschnitt Religionen.



Profanbauten |



  • Der Hospital zum heiligen Geist ist das größte Gebäudeensemble in der Altstadt Biberachs. Es wurde bereits Mitte des 13. Jahrhunderts als karitative Stiftung gegründet und Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut. Die Sanierung des Ost- und Westflügels erfolgte 1992 bis 2000. Der Gebäudekomplex beherbergt heute das Braith-Mali-Museum und Baudezernat.

  • Das „Ulmer Tor“ von 1365 ist das letzte erhaltene Stadttor aus der mittelalterlichen Stadtbefestigung, die zum größten Teil 1803 abgebaut wurde.

  • Der ehemalige Salzstadel mit dem Weinkeller der Reichsstadt von 1513 liegt am Kapellenplatz, um den sich weitere historische Gebäude gruppieren.


  • Thermal- und Kurbad „Jordanbad“: 1470 wurde das „Spitalbad“ erstmals urkundlich erwähnt. 1889 eröffneten die Franziskanerinnen von Reute hier die erste ärztlich geleitete Kneipp'sche Wasserheilanstalt Deutschlands. Heute ist das nach Modernisierung 2003 eröffnete Thermal-, Sole- und Familienbad mit Saunalandschaft, Wellnessbereich[26] und Vier-Sterne-Parkhotel im Besitz der katholischen St. Elisabeth-Stiftung.

  • Das Hugo-Häring-Haus wurde 1949/1950 als Spätwerk des bekannten Biberacher Architekten Hugo Häring (modernes und organisches Bauen) erbaut. Der Architektur lagen japanische Einflüsse des Wohlbefindens der darin lebenden Menschen zu Grunde. Das Haus wurde in seinen Originalzustand zurückversetzt, mit Original-Möbeln von Hugo Häring eingerichtet und als Museum zugänglich gemacht.


  • Weißgerberwalkmühle Kolesch am Bleicherbach: erbaut 1699 – älteste und letzte noch aktive Walkmühle in Deutschland – mit mehreren Walkhämmern der Weißgerberei (Altsämisch-Gerbereien), in der heute noch nach alter Tradition Leder bearbeitet wird.

  • Weitere Denkmäler sind die Burg Biberach, Kesselburg, Burg Rißegg, Burg Röhrwangen und die Villa rustica (Burrenwald).



Regelmäßige Veranstaltungen |



Schützenfest |



Das Biberacher Schützenfest ist das wichtigste Biberacher Kinder- und Heimatfest und findet in der letzten ganzen Schulwoche vor den Sommerferien (meist im Juli) statt. Die Hauptfesttage sind der Schützenmontag, der Schützendienstag und der „Bauernschützen“ genannte zweite Sonntag. An diesen nehmen die Biberacher Schüler am „Bunten Zug“ und am „Historischen Zug“ sowie an der Ziehung (Tombola ohne Einsatz) teil, für die oberen Klassen findet parallel das Biberschießen statt, bei dem mit einer Armbrust auf eine Zielscheibe mit einem Biber geschossen wird. Die beiden besten Schützen (Junge und Mädchen) werden Schützenkönig und -königin und nehmen am Historischen Umzug teil.



Sonstiges |



  • Zu den kulturellen Höhepunkten im Leben der Stadt gehört seit über 30 Jahren das Filmfest Biberach, das älteste Festival, das sich ganz dem deutschsprachigen Film widmet. 2008 wurde das Filmfest zum dritten Mal durch ein kleines, eigenständiges Biberacher Independent Film Festival ergänzt.

  • Der politische Aschermittwoch der Grünen findet traditionell in der Biberacher Stadthalle statt.

  • Seit 1735 reiten die Biberacher Blutreiter an Christi Himmelfahrt zur Reliquie des Heiligen Blutes nach Weingarten.

  • Seit 1979 wird alle zwei in Biberach der Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis verliehen.



Sport |


Die Turngemeinde Biberach 1847 e. V. gehört mit knapp 6.500 Mitgliedern zu den größten Vereinen der Region. In 28 Abteilungen, von Volleyball, Leichtathletik, Tennis über Schach bis hin zu Taekwondo wird Breiten- und Spitzensport geboten. Erfolgreichste Mannschaft innerhalb der TG Biberach ist die 1. Damenmannschaft der Volleyballabteilung, die in der 3. Bundesliga Süd antritt. Die TG Biberach ist Heimatverein von Markus Deibler und Steffen Deibler. Seit 2010 werden in Biberach die deutschen Tennismeisterschaften ausgetragen.


Erwähnenswert ist auch die BMX-Initiative mit ihrem 5.100 m² großen Übungsgelände, das Interessierte auch aus größerer Entfernung anlockt.


Das Leichtathletik-Turnier „Weltklasse in Biberach“ fand mehrfach Ende Juni/Anfang Juli statt.


Seit 2015 wird auf dem Marktplatz in Biberach, „Deutschlands schönster Kugelstoßarena“, der VOLLMERCup ausgetragen.


Regelmäßig über 1000 Handballer aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, darunter viele Jugendliche, sind beim Internationalen Biberacher OsterTurnier zu Gast.


Jeweils im September findet in Biberach der Stadtlauf um den Cup der Kreissparkasse Biberach (zuvor: Boehringer-Ingelheim-Cup) statt. Beim „Lauf der Asse“ starten neben zahlreichen Amateuren und Schülern auch Profis aus der ganzen Welt, die dem Stadtlauf das Flair eines internationalen Spektakels verleihen.



Kulinarisches |




Knauzenwecken


Zu den beliebtesten lokalen Backwaren gehören „Seele“, „Knauzenwecken“ und – zur Fastenzeit – die „Fastenbrezel“. Exklusiv zum Schützenfest gibt es den „Schützenkrapfen“ (Blätterteig mit Himbeerkonfitüre). Das „Biberacher Milzle“, eine Spezialität aus sieben Sorten Fleisch, vorwiegend Innereien, ist heute auf Speisekarten kaum noch anzutreffen.



Das Herrgöttle von Biberach |


Das in schwäbischer Mundart vielzitierte „Herrgöttle von Biberach“ ist in Wirklichkeit das „Herrgöttle von Biberbach“ (im nördlichen Landkreis Augsburg) und befindet sich als vielbesuchtes Gnadenbild in der dortigen Wallfahrtskirche.[27]



Der Schatten des Esels |




„Des Esels Schatten“


Der berühmteste Sohn der Stadt ist Christoph Martin Wieland. Dessen „Geschichte der Abderiten“, in der die antiken Schildbürger einen Prozess um den Schatten eines Esels führen, gilt als Plädoyer für Bürgerfrieden und als Parabel für den Verlust der demokratischen Tugenden durch Zwietracht. Im Jahr 2000 wurde eine von Peter Lenk gestaltete Eselsskulptur eingeweiht.



Wirtschaft und Infrastruktur |



Verkehr |


Biberach liegt im Schnittpunkt der Bundesstraßen 30 (Ulm – Friedrichshafen), 312 (Stuttgart – Memmingen) und 465. Die B 30 ist vom Südende der Stadt bis zum Autobahnzubringer der A 7, der am Kreuz Hittistetten endet, durchgängig vierspurig ausgebaut, so dass die Anbindung nach Norden als sehr gut bezeichnet werden kann. Im Jahr 2013 wurde die Nordwestumfahrung (NWU) eröffnet, die die B 312 (Riedlinger Straße) mit der L 267 (Ulmer Straße) verbindet. Über die NWU führen Deutschlands bisher einzige Fledermausbrücken mit Baukosten von insgesamt rund 400000 €.[28] Über eine Weiterführung der Umfahrung bis zur B 30 bei Mettenberg wird noch diskutiert.




Bahnhof Biberach (Riß)


Die Württembergische Südbahn Ulm–Friedrichshafen, eröffnet am 26. Mai 1849, durchquert die Stadt als zweigleisige, aber nicht elektrifizierte Strecke. Am Bahnhof Biberach (Riß) hält seit 2003 einmal täglich das Zugpaar IC 118/119 Innsbruck–Münster (Westfalen). Ein weiterer Haltepunkt Biberach (Riß) Süd dient den südlichen Stadtteilen, dem Kreis-Berufsschulzentrum BSZ sowie den Firmen Handtmann und Liebherr. Die Stadt gehört zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING).


Biberach verfügt mit dem „Flugplatz Biberach a.d. Riß“ über einen öffentlichen Verkehrslandeplatz der Kategorie A, der für Luftfahrzeuge bis 6,3 t – also bis zur Klasse typischer Business-Jets – zugelassen ist (ICAO-Kennung: EDMB). Im Frühjahr 2005 ist die seit 1999 bestehende Asphaltbahn wegen strengerer EU-Vorschriften mit einer Startabbruchstrecke auf insgesamt 1.200 m verlängert worden. Die international operierenden Firmen der Stadt und des Umlands sehen den Flugplatz als wichtigen Standortfaktor. Die nächstgelegenen regionalen Verkehrsflughäfen sind Memmingen und Friedrichshafen, der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Flughafen Stuttgart.



Ortsansässige Unternehmen |


Biberach ist Sitz mehrerer weltweit agierender Unternehmen:




  • Boehringer Ingelheim – Standort Biberach (Vormals Dr. Karl Thomae GmbH. Pharmaunternehmen mit Europas größter Anlage zur biotechnologischen Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe mit 5.621 Mitarbeitern sowie 265 Auszubildenden im Jahre 2015)[29]


  • EnBW – Regionalzentrum Oberschwaben (Drittgrößtes Energieunternehmen in Deutschland, Mutterkonzern von Yello Strom)


  • Gustav Gerster GmbH & Co KG (Gardinen- und Posamentenfabrik)


  • KaVo Dental GmbH (Hersteller von Zahnarzt- und Dentallaborbedarf mit etwa 3.300 Beschäftigten, Teil des amerikanischen Konzerns Danaher)


  • Liebherr Firmengruppe (Herstellung von Turmdrehkränen und Komponenten der Antriebstechnik mit circa 2.200 Beschäftigten am Standort Biberach)[30][31]


  • Handtmann Firmengruppe (Leichtmetallgießerei, Systemkomponenten, Automobilzulieferer, Maschinen für Nahrungsmittelindustrie, Armaturen und Anlagen für Getränkeindustrie, Bearbeitungszentren und Kunststofftechnik mit 2.150 Mitarbeitern am Standort Biberach)[32]




Brunnen vor der Kreisklinik Landkreis Biberach 2012



  • Die Sana Kliniken haben im Jahr 2013 die Kliniken Landkreis Biberach mit ca. 1.800 Arbeitsplätzen übernommen, davon rund 140 Ausbildungsplätzen.


  • Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH (Hersteller von Bearbeitungsmaschinen für Werkzeuge wie etwa Sägen und PKD-bestückte Werkzeuge)


  • Carl Neff Kunststickerei – ursprünglich im Roten Bau ansässig, als Carl Neff Kunststickereianstalt Württemberg im Jahre 1848 begründetes Unternehmen



Gericht, Behörden und Einrichtungen |


Biberach ist als Kreisstadt Sitz des Landratsamts des Landkreis Biberach. Biberach ist zudem Sitz des Amtsgerichts Biberach an der Riß, das zum Landgerichtsbezirk Ravensburg und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört. Das Finanzamt Biberach befindet sich ebenfalls in der Stadt.


Des Weiteren befindet sich die Geschäftsstelle Biberach der Bundesanstalt THW, das Technische Hilfswerk Ortsverband Biberach/Riß und das Zollamt Biberach im Stadtgebiet.


Ferner ist die Stadt Sitz des Kirchenbezirks Biberach der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und des Dekanatsverbands Biberach des Bistums Rottenburg-Stuttgart, zu dem die Dekanate Biberach, Laupheim, Ochsenhausen, Riedlingen und Saulgau gehören.



Medien |


Über das lokale und regionale Tagesgeschehen berichtet die Schwäbische Zeitung (Lokalausgabe Biberach) mit ihrem Redaktionsleiter Gerd Mägerle. Der SWR unterhält in Biberach ein Korrespondentenbüro, das vor allem für SWR4 berichtet. Die privaten Bereichssender für Biberach und Umgebung sind Radio 7 aus Ravensburg (105,0 MHz) und Donau 3 FM. Seit Januar 2012 gibt die Stadt Biberach das Mitteilungsblatt Biberach kommunal heraus, das in der Regel mittwochs an alle Haushalte verteilt wird. Kostenlose Wochenzeitungen sind das Wochenblatt und der Südfinder, daneben gibt es die monatlichen Veranstaltungsmagazine akzente und Blix.



Bildung |


Die Hochschule Biberach liegt beim Fachhochschulranking auf den vorderen Plätzen. Zu Beginn des Wintersemesters 2006/2007 startete in Zusammenarbeit mit den Pharmatechnologie-Unternehmen Boehringer Ingelheim und Rentschler der neue Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie.


Die Stadt Biberach an der Riß ist Träger zweier Gymnasien (Pestalozzi-Gymnasium und Wieland-Gymnasium), einer Realschule (Dollinger-Realschule), einer Förderschule (Pflugschule mit Schulkindergarten für förderungsbedürftige Kinder), einer Werkrealschule (Mali-Werkrealschule) und acht Grundschulen (Birkendorf-Grundschule, Braith-Grundschule, Gaisental-Grundschule, Mittelberg-Grundschule und je einer Grundschule in den Stadtteilen Mettenberg, Ringschnait, Rissegg und Stafflangen).


Der Landkreis Biberach ist Träger der Gebhard-Müller-Schule (Kaufmännische Schule), der Karl-Arnold-Schule (Gewerbliche Schule Biberach), der Matthias-Erzberger-Schule (Haus- und Landwirtschaftliche Schule), der Schwarzbach-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten und der Schule für Krankenpflege an den Kliniken Landkreis Biberach. Außerdem findet sich noch das Zimmerer-Ausbildungszentrum, das die überbetriebliche Ausbildung zum Zimmerer für fast ganz Baden-Württemberg durchführt. In Biberach befindet sich auch die Polizeischule Biberach.


Folgende Privatschulen runden das schulische Angebot Biberachs ab: Abendrealschule Biberach, Bischof-Sproll-Bildungszentrum (Katholische Grund-, Haupt- und Realschule sowie Gymnasium), Hauchler Studio GmbH und Co. (Schule für Druck- und Reprotechnik), Fachschule für Landwirtschaft, Schule für Körperbehinderte Biberach, Schule für Sprachbehinderte Biberach und das Schulungszentrum kursiv für Coaching, Schulbegleitung und Teilleistungsschwache.


Die Stadt ist Namensgeber des so genannten Biberacher Modells, bei dem die Schüler der altsprachlichen Gymnasien in Baden-Württemberg in der fünften Klasse mit zwei Fremdsprachen (Latein und Englisch) beginnen.


Ergänzende Bildungseinrichtungen diverser Träger sind das Braith-Mali-Museum mit einem Museumspädagogischen Angebot, die Arbeitsgemeinschaft für berufliche Fortbildung, die Volkshochschule, die Jugendkunstschule sowie die Bruno-Frey-Musikschule. Die evangelische Kirche stellt eine Familienbildungsstätte, daneben gibt es noch das bfz-Biberach, ein berufliches Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft.



Persönlichkeiten |



Söhne und Töchter der Stadt |




Weitere Persönlichkeiten |




  • Xaver Hohenleiter (genannt Der Schwarze Veri), Räuber, fand am 20. Juli 1819 im Ehinger Tor in Biberach, angekettet an der Wand, seinen Tod. Dies geschah, als ein Blitz einschlug und durch die Ketten weitergeleitet wurde.


  • Matthias Erzberger war bis 1918 Reichstagsabgeordneter im Wahlkreis Biberach und späterer Reichsfinanzminister (Zentrum). Er wurde 1921 im Schwarzwald ermordet und in Biberach beerdigt.


  • Heinrich Vollmer (1885–1961) begründete 1909 die Vollmer Werke und verlegte sie 1910 von Ebingen nach Biberach.



Ehrenbürger |


Die Jahreszahlen geben den Zeitpunkt der Verleihung der Ehrenbürgerwürde wieder.



  • 1821: Josef Christian von Schliz (1781–1861)

  • 1821: Christoph Lerch (1781–?)

  • 1860: Christoph Konstantin von Zwerger (1796–1863), Oberamtsrichter

  • 1871: Josef Bader, Feldwebel

  • 1872: Adolf Nachbauer (1808–?), Dekan

  • 1889: Friedrich Mayer (1817–?)

  • 1891: Anton Braith (1836–1905), Tiermaler und Professor in München

  • 1899: Josef Probst (1823–1905), Pfarrer, Geologe, Paläontologe und Stifter für das Stadtmuseum

  • 1905: Christian Friedrich Mali (1832–1906), Maler und Professor in München

  • 1919: Elisabeth Karoline Emma Maria Hecht, geb. Peucer (1854–1938), Apothekers-Witwe

  • 1919: Karl Peucer (1843–1937), Geheimer Justizrat

  • 1920: Gustav Baur (1846–1932), Kommerzienrat

  • 1920: Reinhold Christian Schelle (1845–1930), Fabrikant

  • 1923: Otto Bockshammer (1868–1957), Oberregierungsrat

  • 1926: Heinrich Forschner der Ältere (1853–1928), Zahnarzt

  • 1930: Johann Adam Kuhn (1860–1932), Oberlehrer

  • 1931: Wilhelm Gustav Gerster (1856–1936), Posamentenfabrikant

  • 1948: Adolf Pirrung (1878–1965), Generaldirektor

  • 1949: Otto Fries (1869–1954), Oberlehrer

  • 1950: Friedrich Montag (1875–1958), Fabrikant

  • 1964: Wilhelm Leger (1894–1964), Oberbürgermeister

  • 1965: Karl Otto Gerster (1890–1967), Fabrikant

  • 1965: Carl Kleindienst (1878–1970), Kaufmann, Heimatforscher

  • 1967: Jakob Bräckle (1897–1987), Maler

  • 1971: Eugen Schelle (1891–1972), Kaufmann

  • 1975: Hans Liebherr (1915–1993), Unternehmer

  • 1983: Hugo Rupf (1908–2000), Unternehmer

  • 1993: Bruno Frey (1920–2005), Unternehmer

  • 1994: Claus-Wilhelm Hoffmann (* 1932), Oberbürgermeister

  • 2002: Friedrich Kolesch (1929–2014), Unternehmer

  • 2007: Arthur Handtmann (1927–2018), Unternehmer



Literatur |



  • Heinrich Bock: Wieland in Biberach und Weimar. Klett, Stuttgart 1990, ISBN 3-12-895020-2.

  • Dieter Buttschardt u. a.: Biberach an der Riss. Panorama einer Stadt. 2. überarbeitete neu bebilderte und erweiterte Auflage. Biberacher Verlags-Druckerei, Biberach 1989, ISBN 3-924489-43-2.

  • Hans-Hermann Garlepp: Der Bauernkrieg von 1525 um Biberach a. d. Riss. Eine wirtschafts- und sozialgeschichtliche Betrachtung der aufständischen Bauern, Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 1987, ISBN 3-8204-0274-8 (= Schriften zur europäischen Sozial- und Verfassungsgeschichte, Band 5, zugleich Dissertation an der FU Berlin, 1987).

  • Erich Keyser (Hrsg.): Württembergisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1962 (Deutsches Städtebuch. Bd. 4, 2).

  • Dieter Stievermann u. a. (Hrsg.): Geschichte der Stadt Biberach. Theiss, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0564-7.

  • Hedwig Kisel u. a.: Biberach a bedeutends Städtle. Selbstverlag, Biberach 1948 (Nachdruck. Biberacher Verlags-Druckerei, Biberach 1990, ISBN 3-924489-52-1).


  • Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837 (Volltext bei Wikisource).



Weblinks |



 Commons: Biberach an der Riß – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikisource: Biberach – Quellen und Volltexte


 Wikivoyage: Biberach an der Riß – Reiseführer


  • Stadt Biberach


  • Rolf Lang: Wohnplatz Biberach an der Riß (Bibra). In: Ortslexikon Baden-Württemberg. Landesarchiv Baden-Württemberg, 11. März 2010, abgerufen am 21. Mai 2014. 

  • Ortsteil Mettenberg

  • Ortsteile Rissegg und Rindenmmos



Einzelnachweise |




  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2017 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).


  2. Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach. Theiss, 1991. S. 204


  3. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 208–212.


  4. Kurt Diemer: Biberach an der Riß – Zur Geschichte einer oberschwäbischen Stadt. Biberacher Verlagsdruckerei GmbH & Co. KG, Biberach 2007, ISBN 978-3-933614-31-5, S. 149–151. 


  5. Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach (Sondereinband). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0564-7, S. 499 ff. 


  6. Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach (Sondereinband). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0564-7, S. 513. 


  7. Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach (Sondereinband). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0564-7, S. 519. 


  8. Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach (Sondereinband). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0564-7, S. 600. 


  9. Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach (Sondereinband). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0564-7, S. 619–620. 


  10. Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach (Sondereinband). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0564-7, S. 650. 


  11. Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach (Sondereinband). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0564-7, S. 659. 


  12. Biberach-riss.de. Abgerufen am 11. August 2010. 


  13. http://www.swr.de/swr4/bw/regional/schwaben/programm/spatz/sonstige/-/id=2372276/nid=2372276/did=2690866/weuqr4/index.html


  14. Biberach erinnert sich an Flugzeugkatastrophe (Memento vom 31. August 2011 im Internet Archive)


  15. 5000 Gulden für die Vereinigung. In: Biberach Kommunal Nr. 24/14, Seite 9. 2. Juli 2014, abgerufen am 5. Juli 2014 (PDF). 


  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525, 544 und 545. 


  17. Volltext bei Wikisource Johann Daniel Georg v. Memminger: Gemeinde Stafflangen, aus Beschreibung des Oberamts Waldsee. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1834


  18. abcdefghijk Volkszählungsergebnis


  19. Artikel V § 3 des
    Osnabrücker Friedensvertrag (Instrumentum Pacis Osnabrugensis, IPO)



  20. Rat schafft unechte Teilortswahl ab auf schwaebische.de Artikel der Schwäbischen Zeitung vom 28. Februar 2011


  21. Kommunalwahlen 2014 Biberach an der Riß. In: Statistisches Landesamt. 29. Mai 2014, abgerufen am 29. Mai 2014. 


  22. Film- und Kinomuseum Baden-Württemberg


  23. Stefan Bosch: Von Starentopf bis Holzbeton. Naturschutz Heute 4/2007, S. 22.


  24. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bd.I, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 24.


  25. Sehenswürdigkeiten. In: www.biberach-tourismus.de. Abgerufen am 25. Januar 2014. 


  26. Katy Cuko: Wettbewerb der Wellnesstempel. Die Angebote der Thermen im Überblick. In: Südkurier vom 6. November 2010


  27. Ulrich Heinzelmann: Das Herrgöttle von Biberach. (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) Online auf Stuttgarter Nachrichten vom 1. April 2009, abgerufen am 2. Juni 2013.


  28. Unsere Fledermausbrücken. In: www.fledermäuse-biberach.de. Archiviert vom Original am 20. Oktober 2013; abgerufen am 3. November 2013. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fledermäuse-biberach.de 


  29. Archivlink (Memento des Originals vom 7. August 2013 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.boehringer-ingelheim.de Aufgerufen am 11. Juni 2016


  30. Liebherr Standortprofil Biberach 1. Abgerufen am 11. September 2013.


  31. Liebherr Standortprofil Biberach 2. Abgerufen am 11. September 2013.


  32. Handtmann Gruppe Biberach. Abgerufen am 2. Dezember 2017.











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