Kościuszko-Aufstand






Kościuszko-Aufstand

General Tadeusz Kościuszko leistet auf dem Hauptmarkt von Krakau den Eid, Polen von den Invasionsmächten zu befreien
General Tadeusz Kościuszko leistet auf dem Hauptmarkt von Krakau den Eid, Polen von den Invasionsmächten zu befreien


















Datum
1794
Ort

Republik Polen-Litauen
Ausgang
Sieg der russisch-preußischen Allianz
Folgen

Dritte Teilung Polens 1795







Konfliktparteien


Coat of Arms of Russian Empire.svg
Russisches Reich


Wappen Preußen.png
Königreich Preußen



Herb Rzeczypospolitej Obojga Narodow.svg
Rzeczpospolita
(Republik Polen-Litauen)




Die Rzeczpospolita in den Grenzen nach der Zweiten Teilung Polens 1793 und die militärischen Aktionen der Kriegsparteien: Polen (in gelb), Russland (in grün) und Preußen (in blau)






Der Kościuszko-Aufstand (polnisch Insurekcja kościuszkowska) war eine militärische Erhebung polnischer Patrioten unter der Führung von General Tadeusz Kościuszko im Jahr 1794, die gegen die Teilungen Polens gerichtet war.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Vorgeschichte


  • 2 Verlauf


  • 3 Folgen


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Vorgeschichte |


Nach der Ersten Teilung Polens 1772 zwischen Preußen, Russland und Österreich sowie der Zweiten Teilung 1793 zwischen Preußen und Russland war Polen ein Restgebiet von rund 230.000 km² und etwa 4,4 Millionen Einwohnern verblieben. Die Regierung war überdies von den Nachbarmächten gezwungen worden, eine Reduktion der Truppe auf 15.000 Mann durchzuführen, was in der Armee zu großer Unzufriedenheit führte. Als sich die Brigade des Generals Madaliński am 12. März 1794 in Ostrołęka der Auflösung widersetzte und nach Krakau marschierte, war dies das Signal zum Aufstand. Eine Gruppe von polnischen Patrioten hatte ihn von Sachsen aus vorbereitet. Die Hoffnung, Hilfe vom revolutionären Frankreich zu bekommen, ging jedoch nicht in Erfüllung.



Verlauf |


Am 24. März verkündete der rasch nach Krakau geeilte Tadeusz Kościuszko auf dem Marktplatz den Aufstand, nicht mehr in einer Adelskonföderation (wie etwa in der Konföderation von Bar 1768), sondern als Volkserhebung. Kościuszko, der erfolgreich am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilgenommen hatte, proklamierte sich selbst zum „Diktator“, bis er die Gewalt einem frei gewählten Sejm übergeben könne.


Mit den wenigen regulären Truppen und einem Kontingent rasch aufgebotener Bauern, die mit umgeschmiedeten Sensen bewaffnet wurden, erzwang er am 4. April bei Racławice einen Sieg über eine russische Abteilung, aber der Durchbruch nach Warschau gelang nicht. Beim Aufstand in Warschau am 17./18. April wurde die dortige russische Garnison vernichtet und mehr als 4.000 russische Soldaten und Zivilisten getötet.[1] Doch ab Juni drängten russische und preußische Truppen den Aufstand in die Defensive, und nach Kościuszkos Niederlage am 6. Juni in der Schlacht bei Szczekociny wurde Krakau von preußischen Truppen besetzt. Streitigkeiten unter den verbündeten Preußen und Russen ermöglichten Kościuszko zwar eine erfolgreiche Verteidigung des Mitte Juli belagerten Warschau, von dem die Preußen sogar abzogen, aber in der gleichen Zeit ging Wilna verloren, und mit dem Anmarsch einer weiteren russischen Armee unter Suworow gerieten die Aufständischen in eine hoffnungslose Lage. Am 10. Oktober wurde Kościuszko in der Schlacht bei Maciejowice südöstlich von Warschau geschlagen und gefangen genommen. Nach der Schlacht bei Praga kapitulierte Warschau einen Monat später vor den Russen.



Folgen |


Der vernichtenden Niederlage des Aufstandes folgte die Dritte Teilung Polens 1795, damit das staatsrechtliche Ende der Republik (Rzeczpospolita).



Literatur |


  • Erhard Moritz: Preußen und der Kościuszko-Aufstand 1794 – Zur preußischen Polenpolitik in der Zeit der Französischen Revolution. 1. Auflage. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1968. 


Weblinks |



 Commons: Kościuszko-Aufstand – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

  • Marian Kukiel: Kościuszko-Aufstand (polnisch)


Einzelnachweise |




  1. Eberhard Zänker: Johann Gottfried Seume. Faber & Faber Verlag, Leipzig 2005, S. 139–143. 




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