Liste der Baudenkmäler in Tüßling




Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler des oberbayerischen Marktes Tüßling zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde.
[Anm. 1]




Wappen von Tüßling




Veranstaltung im Park von Schloss Tüßling




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Baudenkmäler nach Ortsteilen


    • 1.1 Tüßling – Ensemble Schloss mit Marktplatz


    • 1.2 Tüßling


    • 1.3 Heiligenstatt


    • 1.4 Mörmoosen


    • 1.5 Weitere Ortsteile




  • 2 Anmerkungen


  • 3 Literatur


  • 4 Weblinks





Baudenkmäler nach Ortsteilen |



Tüßling – Ensemble Schloss mit Marktplatz |


Aktennummer: E-1-71-133-1




Marktplatz Tüßling im September 2014.


Das Ensemble umfasst den wohl im 14. Jahrhundert in Ost-West-Richtung angelegten Straßenmarkt mit der frei auf dem Platz stehenden Kirche St. Georg von 1725/26 und den Komplex des im Nordwesten anschließenden Schlosses. Markt und Schloss bilden den Kern der ehemaligen Hofmark Tüßling.


Die Einmaligkeit des Ensembles gestaltet sich aus einem besonderen Zusammenwirken der Epochen Gotik und Barock. Der 927 urkundlich erstmals erwähnte, 730 jedoch schon mit einem Meierhof versehener Ort erhielt zwischen 1373 und 1379 das Marktrecht und schuf die spätgotische Anlage des Marktplatzes mit einer völlig geschlossenen, leicht gekrümmten südlichen Häuserzeile und einer zur Hälfte offen gebliebenen Nordflanke, um sich dem dort gelegenen alten Ansitz zuzuordnen. Dieser wurde 1583 in seiner Würde gehoben durch den Neubau eines vierflügeligen Wasserschlosses.


Eine Uminterpretierung dieser polarisierenden Zweiheit Schloss-Markt brachte der Barock durch die Errichtung der Georgskirche als Angelpunkt und neuer Mitte. Das seelsorgliche Bedürfnis, dass die Einwohner ihre Pfarrkirche St. Rupert in Burgkirchen a. Wald oder die bequemer gelegene Wallfahrtskirche Heiligenstatt bei den Überschwemmungen des Mörnbaches nur schwer erreichten, war dem gräflichen Ehepaar von Wartenberg Anstoß zur großherzigen Stiftung der Kirche. Die Auswahl der einzigartigen Stelle frei auf dem Platz war ein Akt souveräner Gestaltung, da kein Vorgängerbau vorhanden war, der eine Wiederbesetzung der Stelle verlangt hätte. Der Neubau wurde bewusst an diesen Zentralpunkt gesetzt, wo er dem östlichen Platzteil Geschlossenheit, dem westlichen die Überleitung zum Schloss und diesem den Anblick einer baulichen Dominante im Marktbild zu vermitteln vermochte; der Bau ist somit einheitsstiftendes Zeichen aus ideellem und merkantilem Bestreben des 18. Jahrhunderts.


Eine Revision des gotischen Platzbildes verursachte ein Brand in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die innen zum Platz hin gelegenen Gärten wurden nach außen verlegt und der Mörnbach als Vorsorgemaßnahme in einem hochkanalisierten Bachbett durch den Ort umgeleitet. In der lückenlosen Reihung der zwei- und dreigeschossigen, meist giebelständigen Geschäfts- und Wohnhäuser mit waagrechten Vorschussmauern oder flachen, getreppten bzw. geschweiften Giebeln zeigt sich trotz einiger Fassadenüberarbeitungen im 19. und 20. Jahrhundert noch heute der Charakter der Inn-Salzach-Städte.



Tüßling |





































































































Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Am Bahnhof 2
(Standort)

Ehemaliges Stationsgebäude des Bahnhofs Tüßling,
eingeschossiger Giebelbau mit hohem Satteldach und beidseitigen niedrigeren Annexbauten mit abgewalmten Dächern, Erdgeschosszone im Mittelteil zum Teil hinter Pfeilerstellung zurückgesetzt, erbaut 1908
D-1-71-133-51

Ehemaliges Stationsgebäude des Bahnhofs Tüßling,
Bachstraße 12
(Standort)
Wohnhaus
Zweigeschossiger Satteldachbau, wohl noch zweite Hälfte 18. Jahrhundert
D-1-71-133-2

Wohnhaus
Elisabethstraße 41
(Standort)
Vierseithof
Nördlich Wohnstallhaus, Tuffquader- und Ziegelbau, unverputzt, mit Flachsatteldach, bezeichnet mit dem Jahr 1863;

östlich Stallbau, hofseitig mit Bundwerk-Obergeschoss, bezeichnet mit dem Jahr 1843;


südlich Bundwerkstadel, um 1840


D-1-71-133-4

Vierseithof
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Marktplatz 1
(Standort)

Ehemaliges Wasserschloss
regelmäßige dreigeschossige Vierflügelanlage um einen quadratischen Innenhof, hofseitig mit dreigeschossigen Arkaden, viergeschossige Ecktürme, im Nordflügel barocker Festsaal, erbaut um 1583 durch Johann Veit von Törring;

Schlosskapelle St. Veit, im Ostflügel, erstes Viertel 17. Jahrhundert, nach Brand 1707 wiederhergestellt; mit Ausstattung;


Ökonomiehof, vierseitig umbaut durch massive Gebäude mit Walmdach, nördlich und östlich Stallungen, 17./18. Jahrhundert, südlich Torbau, mit eckturmartigen Ausbauten, wohl 17. Jahrhundert;


Brauerei, um 1900;


Schlosspark, Anlage des 18. Jahrhunderts, mit Gartenfiguren;


Schlossmauer


D-1-71-133-6

Ehemaliges Wasserschloss
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Marktplatz 2
(Standort)

Ehemaliges Hofmarksrichterhaus, jetzt Rathaus
Eckbau mit Eckturm, Grabendach hinter Vorschussmauern, zweite Hälfte 16. Jahrhundert, Turm später
D-1-71-133-7

Ehemaliges Hofmarksrichterhaus, jetzt Rathaus
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Marktplatz 25
(Standort)
Wohn- und Geschäftshaus
Dreigeschossiger Bau mit Schweifgiebel, rückseitig zweigeschossiger Anbau, im Kern 17./18. Jahrhundert, Fassade um 1900 erneuert
D-1-71-133-9

Wohn- und Geschäftshaus
Marktplatz 26
(Standort)
Gasthof und Metzgerei
Dreigeschossiger Bau mit Schweifgiebel, wohl 18. Jahrhundert, Fassade um 1900 erneuert
D-1-71-133-10

Gasthof und Metzgerei
Marktplatz 27
(Standort)
Wohn- und Geschäftshaus
Dreigeschossiger Bau mit Schweifgiebel, wohl 18. Jahrhundert, Fassade um 1900 erneuert
D-1-71-133-11

Wohn- und Geschäftshaus
Marktplatz 40
(Standort)
Katholische Pfarrkirche St. Georg
barocke Wandpfeilerkirche, mit Dachreiter, 1726; mit Ausstattung
D-1-71-133-5

Katholische Pfarrkirche St. Georg
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Nähe Kapellenweg
(Standort)
Kapelle
Putzbau, bezeichnet mit dem Jahr 1815; mit Ausstattung
D-1-71-133-15

Kapelle
Teisinger Straße 2
(Standort)
Bundwerkstadel
Südtrakt des Vierseithofes, dreitennig mit Brettenkopfbügen und Bemalungen, in der östlichen Tenne bezeichnet mit dem Jahr 1857 (ursprünglicher Ostgiebel), wohl um 1880 ostwärts verlängert
D-1-71-133-12

Bundwerkstadel
Vormarktstraße 3
(Standort)
Bauernhaus des Vierseithofes
Wohnstallhaus, verputzter Blockbau mit Flachsatteldach, 1723;

Bundwerkstadel, um 1800;


Getreidekasten, Blockbau, bezeichnet mit dem Jahr 1558


D-1-71-133-13

Bauernhaus des Vierseithofes
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Vormarktstraße 12
(Standort)
Ehemalige Hammerschmiede, jetzt Wohnhaus
Breitgelagerter zweigeschossiger Putzbau mit Halbwalmdach, 1835
D-1-71-133-14

Ehemalige Hammerschmiede, jetzt Wohnhaus


Heiligenstatt |































Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Heiligenstatt 2
(Standort)

Katholische Wallfahrtskirche Unschuldige Kindlein
gotische Saalkirche, Tuffquaderbau, Chor 1373 geweiht, Langhaus vor 1451, Veränderungen 1629, Turmoberteil 1635 und 1702, sogenannter Kreuzgang 1724;

Grufthalle der Tüßlinger Schlossbesitzer, um Mitte 19. Jahrhundert;


Friedhofsummauerung, 18./19. Jahrhundert


D-1-71-133-22

Katholische Wallfahrtskirche Unschuldige Kindlein
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Kirchenweg 4
(Standort)
Ehemaliges Mesnerhaus
Zweigeschossiger Satteldachbau, 18. Jahrhundert
D-1-71-133-24

Ehemaliges Mesnerhaus
Nähe Kirchenweg
(Standort)
Kapelle
Barocker Achteckbau mit Zeltdach; mit Ausstattung
D-1-71-133-23

Kapelle


Mörmoosen |































Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Am Kirchberg 1; Am Kirchberg 3
(Standort)
Wohnhaus
mit Flachsatteldach, zwei Lauben und Freitreppe, erbaut 1820;

Bundwerkstadel mit Bemalung und Verzierungen, am Ostgiebel bezeichnet mit dem Jahr 1777, über dem Tennentor bezeichnet mit dem Jahr 1837


D-1-71-133-28

Wohnhaus
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Am Kirchberg 13
(Standort)
Ehemalige Schlosskapelle des Pflegschlosses Mörmoosen
Kleiner Satteldachbau mit Dachreiter, im Kern wohl 14. Jahrhundert, barocker Ausbau im 18. Jahrhundert, Dachreiter 19. Jahrhundert; mit Ausstattung
D-1-71-133-30

Ehemalige Schlosskapelle des Pflegschlosses Mörmoosen
weitere Bilder
Nähe Burgberg
(Standort)
Stall
Blockbau-Obergeschoss und Bundwerk, Mitte 19. Jahrhundert
D-1-71-133-40

BW


Weitere Ortsteile |





































































































Lage
Objekt
Beschreibung
Akten-Nr.
Bild
Buch
Buch 63
(Standort)
Stadel
Zugehörig geständerter Bohlen-Bundwerkstadel, wohl Getreidekasten, Anfang 19. Jahrhundert
D-1-71-133-17

BW
Buch
Buch 57
(Standort)
Ehemaliges Kleinbauernhaus
mit Blockbau-Giebel und -kniestock; rückwärts höherer Bohlen-Bundwerkteil, 18. und Mitte 19. Jahrhundert
D-1-71-133-16

BW
Burgkirchen a.Wald
Burgkirchen a.Wald 1
(Standort)

Katholische Pfarrkirche St. Rupertus
spätgotische zweischiffige Hallenkirche, gegen Mitte 15. Jahrhundert; mit Ausstattung;

ehemaliger Karner, mit Krüppelwalmdach, 15. Jahrhundert, im Friedhof


D-1-71-133-18

Katholische Pfarrkirche St. Rupertus
weitere Bilder
Burgkirchen a.Wald
Flur Burgkirchen a.Wald
(Standort)
Wegkapelle, sogenannte Teufelskapelle
wohl frühes 19. Jahrhundert; mit Ausstattung; zwischen Burgkirchen und Waltenberg
D-1-71-133-19

BW
Edelthalham
Edelthalham 30
(Standort)
Bauernhaus des Vierseithofes
Zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Kniestock, bezeichnet mit dem Jahr 1861;

südlich Stadel mit Bundwerk, Mitte 19. Jahrhundert


D-1-71-133-20

BW
Haid
Haid 74
(Standort)
Bauernhaus
Wohnstallhaus mit Flachsatteldach und Gitterbundwerk am Heuboden, bezeichnet mit dem Jahr 1841
D-1-71-133-21

BW
Kiefering
Kiefering 42
(Standort)
Wiederaufgestellter Getreidekasten
Erdgeschossiger Doppelkasten, wohl zweite Hälfte 17. Jahrhundert
D-1-71-133-50

BW
Kronack
In Streitberg
(Standort)
Wegkapelle
Bezeichnet mit dem Jahr 1852; mit Ausstattung
D-1-71-133-27

BW
Moos
Mittermühle 1
(Standort)
Gasthof Mittermühle
Langgestreckter Bau mit Flachsatteldach und Bundwerkteil nach Osten, zur Straße Vorschussgiebel mit segmentbogigem Aufsatz, zweites Viertel 19. Jahrhundert
D-1-71-133-31

BW
Moos
Nähe Pröbstlmühle
(Standort)
Hofkapelle der Pröbstlmühle
Bezeichnet mit dem Jahr 1892; mit Ausstattung
D-1-71-133-32

BW
Reichbrandstätt
Flur Reichbrandstätt
(Standort)
Ziegelstadel
Urtümlich, mit flachem Walmdach über niedrigen Stützen und breiten Doppelkopfbändern, wohl erste Hälfte 17. Jahrhundert
D-1-71-133-33

BW
Troßmating
Troßmating 51
(Standort)
Getreidekasten
Zweigeschossig, Ende 17. Jahrhundert
D-1-71-133-34

BW
Waltenberg
In Waltenberg
(Standort)
Stadel mit Blockbauteil
18. Jahrhundert; zu Haus Nr. 7 gehörig
D-1-71-133-36

BW


Anmerkungen |




  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht.

    Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmäler sein, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.




Literatur |


  • Wilhelm Neu, Volker Liedke: Oberbayern. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band I.2). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52392-9. 


Weblinks |



 Commons: Baudenkmäler in Tüßling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Denkmalliste für Tüßling beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege


  • Bayerischer Denkmalatlas (kartographische Darstellung der bayerischen Bau- und Bodendenkmäler durch das BLfD, erfordert JavaScript)



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