Saint-Jean-du-Gard
Saint-Jean-du-Gard | ||
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Region | Okzitanien | |
Département | Gard | |
Arrondissement | Alès | |
Kanton | La Grand-Combe | |
Gemeindeverband | Alès Agglomération | |
Koordinaten | 44° 6′ N, 3° 53′ O44.1047222222223.8861111111111 | |
Höhe | 164–813 m | |
Fläche | 41,64 km2 | |
Einwohner | 2.521 (1. Januar 2016) | |
Bevölkerungsdichte | 61 Einw./km2 | |
Postleitzahl | 30270 | |
INSEE-Code | 30269 | |
Website | www.ville-saintjeandugard.fr | |
Le pont Vieux, MH-klassifizierte Steinbrücke über den Gardon de Saint-Jean |
Saint-Jean-du-Gard ist eine Gemeinde im mediterranen Süden Frankreichs im Arrondissement Alès im Département Gard in der Region Okzitanien.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
2 Bevölkerung
3 Verkehr
4 Verwaltung
5 Gemeindepartnerschaft
6 Persönlichkeiten
7 Literatur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Geografie |
Die Gemeinde Saint-Jean-du-Gard ist in der peripheren Zone des Parc National des Cévennes gelegen, am Südrand der Cevennen, im Tal des Gardon de Saint-Jean, eines rechten Nebenflusses des Gardon. Von der Ortsmitte aus ist Alès, Sitz der Unterpräfektur des Arrondissements Alès, nach etwa 25 Straßenkilometern erreichbar, Nîmes, Sitz der Präfektur des Départements Gard, nach rund 60 Straßenkilometern und Montpellier, Hauptort der Region Languedoc-Roussillon, nach ca. 80 Straßenkilometern.
Die an St-Jean-du-Gard angrenzenden Gemeinden sind Mialet, Peyrolles, Sainte-Croix-de-Caderle und Thoiras im selben Département sowie Moissac-Vallée-Française und Saint-Étienne-Vallée-Française im Département Lozère.
Moissac-Vallée-Française Peyrolles | Saint-Étienne-Vallée-Française | Mialet |
Peyrolles | Mialet | |
Sainte-Croix-de-Caderle | Sainte-Croix-de-Caderle | Thoiras |
Bevölkerung |
Am 1. Januar 2016 hatte Saint-Jean-du-Gard 2521 Einwohner; sie werden als Saint-Jeannais(es) bezeichnet.
In den 1960er und 1970er Jahren schrumpfte die Bevölkerung auf Grund struktureller Umbrüche (Abwanderung vom Land in die Stadt) leicht, wuchs jedoch in den 1980er Jahren wieder leicht und in den 1990er und 2000er Jahren deutlich.
1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2008 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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2437 | 2427 | 2378 | 2423 | 2441 | 2563 | 2671[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |
Verkehr |
Von Saint-Jean-du-Gard als nächste erreichbare Autoroutes (Autobahnen) sind im Westen die A 75, im Osten die A 7 und im Süden die A 9.
Die von der N 106 bei Les Hauts-de-Nîmes, nördlicher Stadtteil von Nîmes, abzweigende und u. a. über Montagnac, Lédignan, Lézan und Anduze führende Departementsstraße D 907 verläuft über Saint-Jean-du-Gard, von wo aus sie über Peyrolles, L’Estréchure, Saumane, Saint-André-de-Valborgne, Rousses und Vebron bis Florac im benachbarten Département Lozère reicht, wo sie wieder auf die N 106 trifft.
Im Westen Saint-Jean-du-Gards zweigt von der D 907 die D 260 ab, als Zubringer zur D 9, der Corniche des Cévennes. Diese Höhenstraße führt überwiegend auf den cévenolischen Bergkämmen zwischen dem Vallée Borgne und dem Vallée Française entlang, teilweise durch Kastanienwälder, und bildet einen Teil der Grenze zwischen den Départements Gard und Lozère. Sie ist ein uralter Weg, zuerst Viehweg, dann mit Maultieren begangener Handelsweg,[2] und wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts zum Exekutieren von Dragonaden als Zugang für die Dragoner des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. zum Gebiet der aufständischen Kamisarden[3] ausgebaut. Die Strecke verläuft über den Col de St-Pierre (597 m), den Col de l’Exil (704 m), Saint-Roman-de-Tousque, Le Pompidou, den Col des Faïsses (1026 m), L’Hospitalet (992 m) und Saint-Laurent-de-Trèves, bis sie schließlich am südlichen Rande Floracs endet. Die Strecke wurde früher auch Route royale de Nîmes à Saint Flour genannt.[4]
Weitere von Saint-Jean-du-Gard wegführende Routes départementale (Departementsstraßen) sind:
- in Richtung Nordwesten die D 983 über Moissac-Vallée-Française, Sainte-Croix-Vallée-Française, Pont-Ravagers, Molezon, Barre-des-Cévennes und Saint-Laurent-de-Trèves bis sie nach Überquerung des Tarnon auf die D 907 trifft
- in Richtung Nordosten, später nach Südosten abknickend, die D 50 über Mialet und Luziers bis Générargues
- in Richtung Süden/Südwesten die D 153 über Sainte-Croix-de-Caderle, Lasalle, Colognac und Saint-Roman-de-Codières bis Sumène
In St-Jean endet der in Le Puy-en-Velay in der benachbarten Region Auvergne seinen Ausgang nehmende Fernwanderweg (Sentier de Grande Randonnée) GR 70. Er entspricht nahezu dem Chemin de Stevenson, dessen Erwanderung in südlicher Richtung, mit seiner angemieteten Lasteselin Modestine, der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson in seinem 1879 erschienenen Reisebericht Travels with a Donkey in the Cévennes (Eine Reise mit dem Esel durch die Cevennen)[5] beschrieb.
Im 16. Jahrhundert befand sich mitten im Ort eine Umspannstelle für Pferde einer Postkutschenroute zwischen Nîmes und Florac. Heutzutage ist an der Stelle noch ein auffallend hohes Bauwerk zu sehen, das nach dem Namen des seltenen Speisepilzes Oronge (dt. Kaiserling) benannt ist und mittlerweile als Hotel dient. Hier beendete Robert Louis Stevenson seine Wanderung.[6]
Der seit 1982 in Anduze startende Train à vapeur des Cévennes[7] der Compagnie Internationale des Trains Express à vapeur (CITEV),[8] auch „Trans-Cévenol“ genannt, dessen Vorläufer seit 1909 als „Seidenexpress“ eingesetzt wurde,[6] endet am Bahnhof in Saint-Jean-du-Gard.
Mehrere reguläre und Schul-Buslinien des öffentlichen Personennahverkehrs der Nouveau Transport en Commun Cévenol (NTecC) verbinden Saint-Jean-du-Gard mit den anderen Orten der Agglomeration Grand Alès.[9][10]
Verwaltung |
Seit dem 1. Januar 2002 gehört Saint-Jean-du-Gard als eine von 16 Gemeinden zum Gemeindeverband von Groß-Alès (Communaute d'agglomeration du Grand Alès en Cevennes).[11][12]
Gemeindepartnerschaft |
Es besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Chaumont-Gistoux in der französischsprachigen Provinz Wallonisch-Brabant in Belgien.[13]
Persönlichkeiten |
Im zu der Zeit noch so genannten Saint-Jean-de-Gardonnenque wurden geboren:
Jean du Caylar de Saint-Bonnet, Marquis de Toiras (1585–1636), Marschall von Frankreich
- Pierre Laporte (1680–1704), genannt Rolland, einer der Anführer der Kamisarden
Zu den später in Saint-Jean-du-Gard Geborenen gehören:
Francis Lacassin (1931–2008), Journalist, Schriftsteller und Drehbuchautor
Gemeinde Saint-Jean-du-Gard, von Saint-Roman-de-Tousque her gesehen
Gardon de Saint-Jean, rechter Nebenfluss des Gardon, Niedrigwasser führend
Der im Sommer stellenweise bald ausgetrocknete Gardon de Saint-Jean, der parallel zur D 907 verläuft
Tour de l’horloge, der im 12. Jahrhundert erbaute und als Monument historique (MH) geschützte Uhrenturm in St-Jean
Château de Saint-Jean-du-Gard,[14][15] das im 16. Jahrhundert rekonstruierte Herrenhaus der Grundherren von St-Jean
Office de Tourisme (Tourismusbüro) sowie Filiale von Post mit Postbank im L’hôtel du Chevalier d’Algues
Stevensons Reise mit Eselin Modestine auf dem Chemin de Stevenson ist auf einem Brunnen in St-Jean dargestellt
Der Bahnhof von St-Jean, Endhaltepunkt des „Trans-Cévenol“ (Train à vapeur des Cévennes)
Corniche des Cévennes, Abschnitt der Kammstraße zwischen St-Jean und dem Pass Col St-Pierre
Literatur |
- Gerhard Bauer: Unkonventioneller Leitfaden für Entdeckungsreisen in den Cévennen, Causses und Niederem Languedoc. Guhl, Berlin 1984, ISBN 3-88220-154-1 (Nebentitel: Guide Languedoc. Informationen zur Schafsschneise Chemin de César [Cäsarsweg] ab St-Jean-du-Gard).
- Gisela Buddée: Languedoc-Roussillon. Languedoc-Roussillon entdecken und erleben; Merian Top-Ten, Sehenswertes, Orte und Landschaften von A–Z, Merian-Tips und Sprachführer. In: Merian live! 1. Auflage. Gräfe und Unzer, München 1999, ISBN 3-7742-0638-4, S. 48, 58.
- Axel Patitz: Languedoc-Roussillon. Reisen mit Insider-Tips. In: Marco Polo. 1. Auflage. Mairs Geographischer Verlag, Ostfildern 1998, ISBN 3-89525-564-5.
- Klaus Simon: Languedoc-Roussillon. In: Polyglott-Reiseführer. 1. Auflage. Band 850. Polyglott-Verl., München 1999, ISBN 3-493-59850-5, S. 15 (Schilderung der Kamisardenkriege und der Rolle St-Jean-du-Gards in ihnen).
- Heidemarie Tisseyre-Drechsler: Languedoc-Roussillon. In: Goldstadt-Reiseführer. 3. Auflage. Band 71. Goldstadtverl.ag, Pforzheim 1997, ISBN 3-89550-071-2 (u. a. Orts- und Stadtbeschreibungen).
Ralf Nestmeyer: Languedoc-Roussillon. 5. Auflage. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2010, ISBN 978-3-89953-597-6 (u. a. Orts- und Stadtbeschreibungen).
Weblinks |
Commons: Saint-Jean-du-Gard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Ville de Saint-Jean-du-Gard – La Commune, la Mairie de Saint-Jean-du-Gard et sa ville en France, Languedoc-Roussillon (Saint-Jean-du-Gard im Verzeichnis der französischen Mairies)
Site officiel de la Mairie de Saint-Jean du Gard (Offizielle Website der Bürgermeisterei)
Office de Tourisme Saint Jean du Gard (Canton de St-Jean du Gard) (Tourismusbüro des Kantons Saint-Jean-du-Gard)
Localisation Interactive, Orthodromie et Navigation (LION) (Lokalisierung von Saint-Jean-du-Gard, Luftlinienentfernungen und Navigation zu anderen Gemeinden)- Die Cevennen – wechselvolle Geschichte einer Region
Einzelnachweise |
↑ Insee – Populations légales 2007 – 30269-Saint-Jean-du-Gard. Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE), abgerufen am 12. März 2010 (französisch).
↑ Heidemarie Tisseyre-Drechsler: Languedoc-Roussillon. Pforzheim 1997, S. 73.
↑ Axel Patitz: Languedoc-Roussillon. Ostfildern 1998, S. 35.
↑ Le Pompidou, village des Cévennes (48110). GAL Espace Cévennes, abgerufen am 12. März 2010 (französisch).
↑ Reise mit dem Esel durch die Cévennen. 2. Auflage. Ed. La Colombe, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-929351-28-6 (englisch: Travels with a donkey in the Cevennes. Übersetzt von Christoph Lenhartz).
↑ ab Gisela Buddée: Languedoc-Roussillon. München 1999, S. 48, 58.
↑ Train à Vapeur des Cévennes. Compagnie Internationale des Trains Express A Vapeur (CITEV), abgerufen am 12. März 2010 (französisch).
↑ Le Train A Vapeur Des Cevennes. Office de Tourisme et Syndicat d’Initiative (OTSI) Saint Jean du Gard, abgerufen am 17. Oktober 2013 (französisch).
↑ LIGNE 81 Alès Saint-Jean-du-Gard. Syndicat mixte de transport du bassin d’Alès, abgerufen am 17. Oktober 2013 (PDF; 35 kB, französisch).
↑ Lignes régulières des zones 2 & 3. In: ntecc.fr. Syndicat mixte de transport du bassin d’Alès (SMTBA), abgerufen am 10. Mai 2013 (PDF, französisch, Saint-Jean-du-Gard ist über die Buslinien 72, 81, 710 und 715 sowie 76s, 78s und 712s erreichbar.).
↑ Intercommunalité du Département du Gard. Abgerufen am 18. Juli 2012 (französisch, Information im französischen Rathaus-Portal über Gemeindeverbände im Département Gard).
↑ Présentation du Grand Alès. Abgerufen am 18. Juli 2012 (französisch, Präsentation von Groß-Alès).
↑ La commune de Saint-Jean-du-Gard. Ville jumelée avec Saint-Jean-du-Gard. Abgerufen am 19. Juli 2012 (französisch, Partnerstadt von Saint-Jean).
↑ Château de Saint-Jean-du-Gard in der französischsprachigen Wikipedia
↑ Chateau De Saint Jean Du Gard. Bernard Andre, abgerufen am 12. März 2010 (französisch).
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