Weltgesundheitsorganisation
Weltgesundheitsorganisation World Health Organization Organisation mondiale de la Santé Organización Mundial de la Salud Всемирная организация здравоохранения منظمة_الصحة_العالمية 世界卫生组织 | |
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Zentrale der WHO in Genf | |
Organisationsart | Sonderorganisation |
Kürzel | WHO, OMS, ВОЗ |
Leitung | Athiopien Tedros Adhanom Ghebreyesus |
Gegründet | 22. Juli 1946 (BGBl. 1974 II S. 43) |
Hauptsitz | Genf, Schweiz Schweiz |
www.who.int |
Die Weltgesundheitsorganisation (englisch World Health Organization, WHO) ist die Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen.
Es handelt sich dabei um eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf. Sie wurde am 7. April 1948 gegründet und zählt heute 194 Mitgliedsstaaten. Sie wird seit Juli 2017 von dem äthiopischen WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus geleitet.
Inhaltsverzeichnis
1 Mission
2 Entstehung
3 Mitgliedschaft
4 Organe
5 Regionalbüros
6 Finanzierung
7 Auftrag und Ziele
8 Aufgaben
8.1 Allgemeine Aufgaben
8.2 Regulierungsaufgaben
9 Erfolge
10 Kritik
10.1 Zusammenarbeit mit IAEO
10.2 Grippe
10.3 Finanzierung
11 Aktionstage
12 Generaldirektoren der WHO
13 Rundfunkberichte
14 Weblinks
15 Einzelnachweise
Mission |
Die Verfassung der Weltgesundheitsorganisation konstatiert, dass ihr Ziel die Verwirklichung des bestmöglichen Gesundheitsniveaus bei allen Menschen ist. Ihre Hauptaufgabe ist die Bekämpfung der Erkrankungen, mit besonderem Schwerpunkt auf Infektionskrankheiten, sowie Förderung der allgemeinen Gesundheit unter Menschen auf der Welt.[1]
Für ihre Erfolge erhielt die WHO 2009 den Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Kategorie Internationale Zusammenarbeit.
Entstehung |
Die Idee einer Weltgesundheitsorganisation wurde 1945 in San Francisco im Rahmen der Gründungskonferenz der Vereinten Nationen formuliert.[2] Am 22. Juli 1946 wurde die Verfassung[1] der Weltgesundheitsorganisation in New York verabschiedet und von 61 Staaten unterzeichnet. Sie trat als „Specialized Agency“ der Vereinten Nationen am 7. April 1948 nach der Ratifikation des 26. Unterzeichnerstaates in Kraft.
Mitgliedschaft |
Die Mitgliedschaft in der WHO steht allen Staaten offen. Mit Ausnahme des Fürstentums Liechtenstein sind alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auch Mitglieder der WHO. Hinzu kommen zwei Nicht-Mitgliedstaaten, Niue und die Cookinseln. Die Länder, die keine Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sind, können zur WHO als assoziierte Mitglieder beitreten. Sie werden ausführlich informiert und haben ein beschränktes Teilnahme- und Abstimmungsrecht. Zu den assoziierten Mitgliedern gehören Puerto Rico und Tokelau.
Die Republik China (Taiwan), die 1971 aus den Vereinten Nationen ausgeschlossen wurde, stellte ein Gesuch um Beitritt zur WHO im Beobachterstatus. Die Weltgesundheitsorganisation lehnte dies 2004 wegen der Ein-China-Politik ab.
Organe |
Die Geschäfte der WHO werden durch deren Hauptorgane, die Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly) und den Exekutivrat (Executive Board) wahrgenommen.
- Die Weltgesundheitsversammlung (englisch World Health Assembly, WHA) ist das höchste Entscheidungsorgan. Alle WHO-Mitglieder treten jedes Jahr im Mai in Genf zusammen, um die finanziellen und organisatorischen Geschäfte vorzunehmen und die künftigen Programme festzulegen.
- Der Exekutivrat setzt sich aus 34 Gesundheitsexperten der Mitgliedstaaten zusammen. Sie werden für eine Amtszeit von drei Jahren von der Weltgesundheitsversammlung gewählt. In der Zeit zwischen den jährlichen Sitzungen der WHA ist der Exekutivrat für die Führung zuständig. Die Hauptaufgaben des Exekutivrates bestehen in Ausführung der Beschlüsse und Richtlinien der Versammlung.[3]
Regionalbüros |
Die sechs Regionalbüros der WHO haben ihren Sitz in folgenden Städten:
Kongo Republik Brazzaville (Region Afrika)
Agypten Kairo (Region Östliches Mittelmeer)
Danemark Kopenhagen (Region Europa)
Philippinen Manila (Region Westlicher Pazifik)
Indien Neu-Delhi (Region Südostasien)
Vereinigte Staaten Washington, D.C. (Region Amerika)
Jedes Regionalbüro ist von einem Regionaldirektor geleitet, der vom Regionalausschuss für den Zeitraum von fünf Jahren gewählt wird. Der Name des Kandidaten zum Posten des Regionaldirektors wird dem Exekutivrat vermittelt, der die Ernennung bestätigt.
Die WHO ist bestrebt, ihre Präsenz in den Mitgliedstaaten zu verstärken. Etwa 200 Kooperationszentren und Forschungseinrichtungen unterstützen durch ihre Tätigkeiten die laufenden Programme der WHO.
Finanzierung |
Im Zweijahresbudget für die Jahre 2008–2009 betrugen die Einnahmen 3,759 Milliarden US-Dollar und die Ausgaben 3,941 Milliarden US-Dollar.[4] Für das Jahr 2016 lagen die Einnahmen bei 2,364 Milliarden US-Dollar und die Ausgaben bei 2,471 Milliarden US-Dollar. Von allen Sonderorganisationen der UN, hatte die WHO damit das größte Budget.[5]
Die ordentlichen Beiträge der WHO-Mitgliedstaaten beliefen sich auf 940 Millionen US-Dollar. Sie werden nach einem Schlüssel bemessen, wobei sich die Höhe des Beitrags nach der Zahlungsfähigkeit des jeweiligen Landes richtet. Die freiwilligen Beiträge in der Höhe von 2,745 Milliarden US-Dollar wurden zu 52 % von den WHO-Mitgliedstaaten, vor allem den USA, Großbritannien, Kanada, Norwegen und der Niederlande entrichtet. Der Rest der freiwilligen Beiträge stammte hauptsächlich von Stiftungen (21 %), von internationalen Organisationen (17 %) sowie zu je 5 % von NGOs und dem privaten Sektor. Die restlichen Einnahmen stammten aus Dienstleistungen der WHO oder aus der Nachzahlung ausstehender Beiträge.
Die Ausgaben des WHO-Hauptbüros (insbesondere zur Finanzierung der laufenden Programme) beliefen sich auf 1,412 Milliarden US-Dollar. Von den 6 Regionalbüros hatte dasjenige in Afrika mit 1,007 Milliarden US-Dollar die höchsten Ausgaben.
WHO-Projekte werden teilweise als öffentlich-private Partnerschaft finanziert. Darunter fallen:
- Die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (Global Alliance for Vaccines and Immunization; GAVI), welche zu 75 % (750 Mio. US-Dollar) von der Bill and Melinda Gates Foundation finanziert wird.
- Die Globale Allianz für verbesserte Ernährung (GAIN), die 2003 gegründet wurde. Sie bezweckt, mittels partnerschaftlicher Projekte, unter anderem mit der WHO und der Nahrungsmittelindustrie, die Mangelernährung vor allem in den Entwicklungsländern zu verhindern.
Nicht mehr im Programmbudget der WHO figuriert der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Malaria und Tuberkulose (GFATM), der 2002 von der G8 gegründet wurde. Die WHO hat 2005 ihre Zusammenarbeit mit dem GFATM in einer Handlungsempfehlung umschrieben.[6] Ebenfalls außerhalb der WHO führen das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS), die Internationale Fazilität zum Kauf von Medikamenten (UNITAID) oder die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) eine eigene Rechnungslegung.
Auftrag und Ziele |
Die Verfassung der WHO statuiert, dass ihr Zweck darin liegt, allen Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen. Zur Verwirklichung dieses Zweckes dient die WHO-Strategie „Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert“, die 1998 von der Weltgesundheitsversammlung verabschiedet wurde und die auf der 1978 verabschiedeten Alma-Ata-Deklaration beruht. Es soll ein Grad an Gesundheit erreicht werden, der es allen Menschen ermöglicht, ein sozial und wirtschaftlich produktives Leben zu führen. Gesundheit wird als ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Entwicklung wahrgenommen.
Die Gesundheit wird in der Verfassung der WHO definiert als „ein Zustand von vollständigem physischen, geistigen und sozialen Wohlbefinden, der sich nicht nur durch die Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung auszeichnet“. Dieser Gesundheitsbegriff wurde durch das Konzept der Gesundheitsförderung in der Ottawa-Charta von der WHO 1986 weiterentwickelt. Darin wird postuliert, dass zur Erreichung dieses Zustandes sowohl Einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. verändern können. In diesem Sinne wird Gesundheit als Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert und als ein wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens verstanden – und nicht als vorrangiges Lebensziel.
Aufgaben |
Allgemeine Aufgaben |
- Weltweite Koordination von nationalen und internationalen Aktivitäten beim Kampf gegen übertragbare Krankheiten wie beispielsweise AIDS, Malaria, SARS und Grippe
- Lancierung globaler Impfprogramme, auch zur Vorbeugung vor Pandemien, und Programme gegen gesundheitliche Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht
- Regelmäßige Erhebung und Analyse weltweiter Gesundheits- und Krankheitsdaten
- Unterstützung beim Aufbau von möglichst wirksamen und kostengünstigen Gesundheitssystemen in Entwicklungsländern (z. B. Bamako-Initiative in Afrika)
- Erstellung einer Modellliste von unentbehrlichen Arzneimitteln
- Der Weltgesundheitsbericht (engl. World Health Report) über die weltweite Gesundheitsversorgung bzw. die bestehenden Krankheitsprobleme, der jährlich von der WHO herausgegeben wird
- Über das REMPAN-Netzwerk (Radiation Emergency Medical Preparedness and Assistance Network) bietet die WHO medizinische Hilfe bei radiologischen Notfällen an
Regulierungsaufgaben |
Eine zentrale Aufgabe ist es, Leitlinien, Standards und Methoden in gesundheitsbezogenen Bereichen zu entwickeln, zu vereinheitlichen und weltweit durchzusetzen. Die Verfassung der WHO sieht dafür drei Instrumente vor: Völkerrechtliche Verträge, Regelungen unmittelbar gestützt auf die WHO-Verfassung und nicht-verbindliche Empfehlungen.
- Der einzige unter der Ägide der WHO erarbeitete und am 21. Mai 2003 von der WHA angenommene völkerrechtliche Vertrag ist das WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (engl. WHO Framework Convention on Tobacco Control, FCTC). Das Rahmenübereinkommen ist entstanden aus der Erkenntnis, dass die weltweite Ausbreitung des Tabakkonsums schwerwiegende Folgen für die öffentliche Gesundheit hat. Deshalb ist eine weitest mögliche internationale Zusammenarbeit in der Tabakprävention und bei der Bekämpfung des illegalen Handels mit Tabakprodukten notwendig.
- Regelungen unmittelbar gestützt auf die WHO-Verfassung gibt es nur in zwei Bereichen. Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) wurde zum ersten Mal 1949 als ICD 6 erlassen und seither mehrmals revidiert, zum letzten Mal 1999 (ICD 10). Ebenfalls bereits in den Anfangszeiten der WHO wurden die Internationalen Gesundheitsvorschriften (engl. International Health Regulations, IHR) erlassen. Sie wurden 1971 verabschiedet und sind seither dreimal revidiert worden, zuletzt 2005. Beide Regelungswerke können mittels einer Mehrheit der WHA-Mitglieder für alle Mitgliedstaaten als rechtsverbindlich erklärt werden. Die einzige Möglichkeit für einen Mitgliedstaat sich der Verpflichtung zu entziehen besteht darin, innerhalb einer bestimmten Frist bekannt zu geben, er lehne die Regelung ab oder mache Vorbehalte (sog. opting out).
- Die WHA oder andere Organe der WHO haben unzählige nicht-verbindliche Empfehlungen, Resolutionen, Standards oder Methoden verabschiedet. Trotz mangelnder Rechtsverbindlichkeit sowie Sanktionslosigkeit bei Verstößen, werden sie in der Regel von den WHO-Mitgliedstaaten befolgt. Dies gilt zumindest für Normen mit technischem oder wissenschaftlichem Charakter. Andere nicht-verbindliche Empfehlungen, wie etwa der 1981 angenommene Internationale Kodex für die Vermarktung von Ersatzprodukten für Muttermilch (engl. International Code of Marketing of Breast-Milk Substitutes), sind politisch umstritten. Die Umsetzung in den einzelnen Staaten und die Beachtung des Kodex durch die Babynahrungsindustrie erfolgte teilweise überhaupt nicht oder nur zögerlich.
Zusätzlich werden der WHO durch völkerrechtliche Verträge Regelungsaufgaben übertragen, beispielsweise durch das Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel von 1961 und die Konvention über psychotrope Substanzen von 1971. Diese werden häufig durch die dafür von der WHO eingesetzte Expertenkommission erfüllt.
Erfolge |
Die größten Erfolge hat die WHO bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten erzielt. Dank weltweiter Impfprogramme kann jährlich der Tod oder die Behinderung von mehreren Millionen Menschen verhindert werden.
Nachdem jahrelang die Pocken bekämpft worden waren, erklärte die Weltgesundheitsversammlung der WHO im Mai 1980 auf Empfehlung einer Expertenkommission vom Dezember 1979 die Krankheit für ausgerottet.
Die Entwicklung von Impfstoffen gegen Malaria und Schistosomiasis nähert sich einem Erfolg und die Ausrottung der Kinderlähmung (Polio) in den nächsten Jahren wird angestrebt.
Kritik |
Zusammenarbeit mit IAEO |
Am 28. Mai 1959 wurde auf der 8. Weltgesundheitsversammlung zwischen der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) und der WHO die Resolution (WHA12-40) verabschiedet.[7][8] Der Vertrag legt u. a fest, dass die Verantwortung für Untersuchungen, Entwicklungen und Anwendungen auf dem Gebiet der Kernenergie primär bei der IAEO liegt und die WHO bei entsprechenden Aktivitäten die IAEO zu konsultieren habe und diese einvernehmlich zu regeln seien. Diese Abhängigkeit der WHO von der IAEO, die laut Satzung den friedlichen Einsatz der Kernenergie weltweit fördern soll, wird vielfach kritisiert,[9] da dadurch z. B. die Zahl der weltweiten Opfer der Katastrophe von Tschernobyl von der WHO und der IAEO gemeinsam als viel zu niedrig beziffert würden. Von verschiedenen Seiten, u. a. von der Europaabgeordneten Rebecca Harms, wird deshalb die Auflösung der Resolution WHA12-40 gefordert.[10][11][12][13]
Grippe |
Die WHO stand und steht wegen ihres Verhaltens bei der Pandemiebekämpfung in der Kritik. So wurden nach dem Auftreten des H5N1-Virus (sogenannte Vogelgrippe H5N1) im Mai 2005 – aufgrund der Warnung des damaligen Impfdirektors Klaus Stöhr vor einer möglichen weltweiten Grippeepidemie („bis zu 7 Millionen Tote“) – von Regierungen für Millionen die Grippemittel Tamiflu und Relenza angeschafft. Zwar verbreitete sich das Virus weltweit, jedoch kam es nur selten zu Erkrankungen beim Menschen, sodass weltweit nur 152 Menschen an der „Vogelgrippe H5N1“ verstarben, weit weniger als bei einer saisonalen Grippe. 2007 wechselte Klaus Stöhr von der WHO zum Pharmakonzern Novartis.[14]
Nach dem Auftreten des A/H1N1-Virus (sogenannte Schweinegrippe) erhöhte die WHO mit der Verbreitung der Krankheit die Epidemiewarnstufe schrittweise bis zur höchsten Stufe 6 (Pandemie). Die Regierungen bestellen daraufhin Impfstoffe (alleine in Deutschland für ca. 450 Mio. Euro) und Grippemittel. Kritik löste dabei vor allem aus, dass die derzeitige Direktorin der WHO-Impfstoffabteilung – Frau Marie-Paule Kieny – vor ihrer Tätigkeit bei der WHO beim französischen Pharmaunternehmen Transgene S.A. beschäftigt war, der strategische Partnerschaften zur Impfstoffherstellung mit dem Schweizer Pharmakonzern Roche unterhält.[14] Der Europarat ging dem Verdacht nach, dass es ein enges Zusammenspiel zwischen WHO und Pharmaindustrie gab.[15]
Finanzierung |
Ein Problem sehen Kritiker in der Finanzierung der WHO. 2014 berichtete Frontal21, dass vom Jahresbudget der WHO von etwa 4 Mrd. USD allein etwa 3 Mrd. USD freiwillige Beiträge sind, darunter auch größere Spenden von Unternehmen, insbesondere aus der Pharmabranche. Laut dem Bericht kritisiert Transparency International die viel zu geringen Pflichtbeiträge der Staaten an die WHO. Dadurch sei ab 2001 die WHO in die Arme der Industrie getrieben worden. Ähnliche Kritik kommt laut dem Bericht von Medico international, welche meint, dass die WHO unterfinanziert sei, um auf eine Krise wie Ebola angemessen reagieren zu können. Die WHO sei mehr und mehr auf Gelder aus der Wirtschaft angewiesen, wodurch die Neutralität der WHO gefährdet sei. Medico international fordert, die privaten Interessen in der WHO zurückzudrängen, die WHO anständig? zu finanzieren und zu demokratisieren. Nach dem Bericht von Frontal21 kritisiert der Brite Paul Flynn, der 2010 die Untersuchung im Europarat gegen die WHO geleitet hatte, die WHO wie folgt: „Meiner Meinung nach ist sie (die WHO) auch heute noch exzessiv beeinflusst von der Pharmaindustrie, die sehr geschickt bei der Manipulation von Gesundheitsausgaben vorgeht, zugunsten eigener finanzieller Interessen.“[16][17][18][19]
Aktionstage |
Die WHO beziehungsweise die WHA hat im Laufe der Zeit zahlreiche Welttage mittels Resolutionen beschlossen oder bereits von anderen internationalen Organisationen initiierte Welttage unterstützt. Weitere Aktionstage mit Bezug zu Gesundheitsthemen finden sich in der Liste der Gedenktage und Aktionstage.
- 3. März: Der Welttag des Hörens (World Hearing Day) wird ab 2016 in Nachfolge des International Ear Care Day von der WHO durchgeführt.[20]
- 24. März: Der Welttuberkulosetag (World Tuberculosis Day) wurde von der WHO 1996 unterstützt.
- 7. April: Der Weltgesundheitstag (World Health Day) wurde von der WHO 1948 beschlossen.
- 25. April: Der Weltmalariatag (World Malaria Day) wurde von der WHO 2007 beschlossen.
- 31. Mai: Der Weltnichtrauchertag (World No Tobacco Day) wurde von der WHO 1987 beschlossen.
- 14. Juni: Der Weltblutspendetag (World Blood Donor Day) wurde von der WHO 2005 unterstützt.
- 10. September: Der Welt-Suizid-Präventionstag (World Suicide Prevention Day) wurde von der WHO 2003 unterstützt.
- Letzter Sonntag im September: Der Weltherztag (World Heart Day) wurde von der WHO unterstützt.[21]
- 28. Oktober: Der Welt-Poliotag (World Polio Day) wurde von der WHO unterstützt.
- 14. November: Der Weltdiabetestag (World Diabetes Day) wurde von der WHO 1991 unterstützt.
- 1. Dezember: Der Welt-AIDS-Tag (World AIDS Day) wurde von der WHO 1988 beschlossen.
Generaldirektoren der WHO |
Nr | Name | Land | Dienstdauer |
---|---|---|---|
1 | Brock Chisholm | Kanada Kanada | 1948–1953 |
2 | Marcolino Gomes Candau | Brasilien Brasilien | 1953–1973 |
3 | Halfdan T. Mahler | Danemark Dänemark | 1973–1988 |
4 | Hiroshi Nakajima | Japan Japan | 1988–1998 |
5 | Gro Harlem Brundtland | Norwegen Norwegen | 1998–2003 |
6 | Jong-wook Lee | Korea Sud Südkorea | 2003–2006 († 22. Mai) |
7 | Anders Nordström | Schweden Schweden | 2006–2007 |
8 | Margaret Chan[22] | China Volksrepublik Volksrepublik China | 2007–2017 |
9 | Tedros Adhanom Ghebreyesus[23] | Athiopien Äthiopien | seit 2017 |
Rundfunkberichte |
Joachim Budde: Weltgesundheitsorganisation – Doktor WHO vor neuen Aufgaben, Deutschlandfunk – „Wissenschaft im Brennpunkt“ vom 25. März 2018
Weblinks |
Wiktionary: Weltgesundheitsorganisation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Weltgesundheitsorganisation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Website der WHO nebst The World Health Report (englisch)
Website des WHO-Regionalbüros für Europa (deutsch)
Verfassung der Weltgesundheitsorganisation – deutsche Übersetzung auf der Website des Schweizer Bundesrates
Literatur von und über Weltgesundheitsorganisation im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise |
↑ ab Bundeskanzlei - P: SR 0.810.1 Verfassung der Weltgesundheitsorganisation vom 22. Juli 1946. In: admin.ch. Abgerufen am 28. Februar 2015 (englisch).
↑ Hans Jochen Diesfeld: WHO. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1484 f.; hier: S. 1484.
↑ WHO: Governance (engl.), aufgerufen am 12. Juli 2017.
↑ Financial report and audited financial statements for the period 1 January 2008 – 31 December 2009. WHO, S. 39, abgerufen am 10. Januar 2011 (PDF; 710 kB, englisch).
↑ Expenditure by Agency | United Nations System Chief Executives Board for Coordination. Abgerufen am 22. November 2018 (englisch).
↑ Guidance Paper on Global Fund to fight AIDS, TB and Malaria related activities within WHO, March 2005 (PDF; 270 kB)
↑ AGREEMENTS WITH OTHER INTERGOVERNMENTAL ORGANIZATIONS. S. 25 ff., archiviert vom Original am 19. April 2009; abgerufen am 28. April 2011 (PDF, englisch).
↑ Abkommen zwischen der IAEA und der WHO (en) www.iaea.org (Memento des Originals vom 23. Mai 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iaea.org
↑ Le Monde diplomatique: Le Monde diplomatique, deutsche Ausgabe. In: monde-diplomatique.de. 26. April 2007, abgerufen am 28. Februar 2015.
↑ Reaktorunfall: Zahl der Todesopfer bleibt ungewiss. In: pharmazeutische-zeitung.de. 12. April 2011, archiviert vom Original am 11. Januar 2012; abgerufen am 28. Februar 2015.
↑ http://www.stern.de/politik/report-tschernobyl-wie-viele-opfer-gibt-es-wirklich-1673993.html (Memento vom 16. April 2011 im Internet Archive)
↑ Report: Tschernobyl - Wie viele Opfer gibt es wirklich? In: rhein-zeitung.de. 12. April 2011, abgerufen am 28. Februar 2015.
↑ Atom: Report: Tschernobyl - Wie viele Opfer gibt es wirklich? In: zeit.de. 12. April 2011, abgerufen am 15. Dezember 2014.
↑ ab Cicero, Ausgabe 10/2009.
↑ Anhörung der Verantwortlichen im Europarat: Schweinegrippe - ein großer Bluff?, Tagesschau.de am 26. Januar 2010
↑ zdf video frontal 21 (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive), Zugriff am 26. Oktober 2014.
↑ Andreas Zumach: WHO in der Kritik – Globale Zusammenarbeit. In: dw.de. 21. Mai 2012, abgerufen am 28. Februar 2015.
↑ 3sat, "Kritik an der WHO für den Umgang mit H1N1", vom 24. Februar 2010, Zugriff am 15. November 2014.
↑ Lilian Franck: trustWHO (85 min).
↑ WHO: World Hearing Day: 3 March
↑ http://www.who.int/cardiovascular_diseases/world-heart-day-2017/en/
↑ Dr Margaret Chan appointed to a second term as Director-General. In: who.int. 23. Mai 2012, abgerufen am 28. Februar 2015.
↑ World Health Assembly elects Dr Tedros Adhanom Ghebreyesus as new WHO Director-General. In: who.int. 23. Mai 2017, abgerufen am 24. Mai 2017.
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