Mississippi (Bundesstaat)

























































Mississippi









Flag of Mississippi.svg Seal of Mississippi (2014–present).svg
(Details) (Details)


Alaska
Hawaii
Rhode Island
Washington, D.C.
Maine
New Hampshire
Vermont
Massachusetts
Connecticut
New York
Pennsylvania
Delaware
New Jersey
Maryland
Virginia
West Virginia
Ohio
Indiana
North Carolina
Kentucky
Tennessee
South Carolina
Georgia
Florida
Alabama
Mississippi
Michigan
Wisconsin
Illinois
Louisiana
Arkansas
Missouri
Iowa
Minnesota
North Dakota
South Dakota
Nebraska
Kansas
Oklahoma
Texas
New Mexico
Colorado
Wyoming
Montana
Idaho
Utah
Arizona
Nevada
Washington
Oregon
Kalifornien
Kuba
Kanada
Bahamas
Turks- und Caicosinseln
Mexiko
Karte der USA, Mississippi hervorgehoben
Über dieses Bild


Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Jackson
Staatsmotto:
Virtute et armis
(lat.: mit Tugend und Waffen)
Amtssprache: Englisch
Fläche: 125.443 km²
Einwohner: 2.988.726 (2016 geschätzt) (24 E. / km²)
Mitglied seit: 10. Dezember 1817
Zeitzone: Central: UTC−6/−5
Höchster Punkt: 246 m (Woodall Mountain)
Durchschn. Höhe: 91 m
Tiefster Punkt: 0 m Golf von Mexiko
Gouverneur:
Phil Bryant (R)
Post / Amt / ISO MS / MS / US-MS

Karte von Mississippi (Bundesstaat)
Karte von Mississippi (Bundesstaat)

Mississippi (engl. Aussprache [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ˌmɪsɪˈsɪpi]) ist ein Bundesstaat in den Vereinigten Staaten von Amerika. Er zählt zu den Südstaaten und hat knapp drei Millionen Einwohner auf einer Fläche von 125.443 km². Die Hauptstadt von Mississippi ist Jackson.


Der Staat hat seinen Namen vom Mississippi River, der mit dem indianischen Wort für „großer Fluss“ bezeichnet ist. Der Beiname Mississippis ist Magnolia State – Magnolienstaat.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


    • 1.1 Gliederung




  • 2 Klima


  • 3 Bevölkerung


    • 3.1 Religionen


    • 3.2 Größte Städte




  • 4 Geschichte


    • 4.1 18. Jahrhundert


    • 4.2 19. Jahrhundert


    • 4.3 20. Jahrhundert


    • 4.4 21. Jahrhundert




  • 5 Politik


    • 5.1 Gouverneure


    • 5.2 Kongress


    • 5.3 Todesstrafe




  • 6 Bildung


  • 7 Musik und Literatur


  • 8 Wirtschaft und Infrastruktur


    • 8.1 Glücksspiel


    • 8.2 Entwicklung




  • 9 Einzelnachweise


  • 10 Weblinks





Geografie |


Mississippi liegt östlich des gleichnamigen Flusses an dessen Unterlauf. Das Gebiet ist größtenteils flach mit einigen niedrigen Erhebungen im äußersten Nordosten. Im Süden hat der Staat eine schmale Küste zum Golf von Mexiko. Mississippi grenzt an die US-Bundesstaaten Tennessee im Norden, Alabama im Osten, und auf der westlichen Seite des Flusses Mississippi liegen Arkansas und Louisiana. Neben dem dominierenden Mississippi ist auch einer seiner Zuflüsse, der Yazoo River, von Bedeutung.



Gliederung |


  • Liste der Countys in Mississippi


Klima |


Mississippi kann in die subtropische Zone eingeordnet werden, mit milden Wintern und sehr warmen Sommern. Im Sommer ist die Niederschlagsmenge größer als im Winter. Für bleibenden Schnee ist es im Winter (9 °C bis 18 °C) zu warm.



Bevölkerung |















































































































































Bevölkerungsentwicklung
Census
Einwohner

± in %

1800
7600



1810
31.306

311,9 %

1820
75.448

141 %

1830
136.621

81,1 %

1840
375.651

175 %

1850
606.526

61,5 %

1860
791.305

30,5 %

1870
827.922

4,6 %

1880
1.131.597

36,7 %

1890
1.289.600

14 %

1900
1.551.270

20,3 %

1910
1.797.114

15,8 %

1920
1.790.618

-0,4 %

1930
2.009.821

12,2 %

1940
2.183.796

8,7 %

1950
2.178.914

-0,2 %

1960
2.178.141

-0 %

1970
2.216.912

1,8 %

1980
2.520.638

13,7 %

1990
2.573.216

2,1 %

2000
2.844.658

10,5 %

2010
2.967.297

4,3 %
Vor 1900[1]

1900–1990[2]
2000 + 2010[3]





Bevölkerungsdichte


Mississippi hat 2.967.297 Einwohner (Census 2010), davon sind 57,3 Prozent Weiße, 37,5 Prozent Schwarze und Afroamerikaner, 0,6 Prozent Indianer, 1,0 Prozent Asiaten, 3,0 Prozent Hispanics.[4] Mississippi ist der Bundesstaat mit dem höchsten Anteil Schwarzer.


Die Lebensbedingungen der Einwohner von Mississippi sind im Vergleich zu anderen Bundesstaaten eher schlecht. In den Bereichen Armut, Zugang zu guter gesundheitlicher Versorgung, Bildung und Lebenserwartung belegte der Bundesstaat 2009 den schlechtesten Platz innerhalb der Vereinigten Staaten. Einer von fünf Menschen lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze, die 2010 bei 22.000 US-Dollar für eine vierköpfige Familie lag. In einigen Countys leben bis zu 48 Prozent der Bevölkerung unterhalb dieser Armutsgrenze.[5]



Religionen |


Die wichtigsten Religionsgemeinschaften im Jahr 2000:[6]



  • 916.440 Southern Baptist Convention

  • 240.576 United Methodist Church

  • 115.760 Katholische Kirche


Es gibt viele andere, vor allem protestantisch geprägte Konfessionen.



Größte Städte |


Liste der Ortschaften in Mississippi




Pascagoula (Mississippi)
Columbus (Mississippi)
Vicksburg (Mississippi)
Starkville (Mississippi)
Ridgeland (Mississippi)
Madison (Mississippi)
Pearl (Mississippi)
Clinton (Mississippi)
Horn Lake
Olive Branch (Mississippi)
Greenville (Mississippi)
Tupelo (Mississippi)
Meridian (Mississippi)
Biloxi (Mississippi)
Hattiesburg
Southaven
Gulfport (Mississippi)
Jackson (Mississippi)



Geschichte |




Fischerboote in Biloxi


Traditionell wurde das Gebiet des heutigen Mississippi von Natchez, Caddo und Chickasaw bewohnt. Die ersten Europäer, die das Gebiet betraten, waren die Expeditionsteilnehmer mit Hernando de Soto. Die erste europäische Ansiedlung war französisch und in der Gegend von Biloxi.



18. Jahrhundert |


Ausgehend von New Orleans stießen die französischen Kolonisten weiter ins Territorium des heutigen Staates vor. Dabei kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Natchez. 1729 schließlich kam es zu einer militärischen Konfrontation, in deren Folge die Natchez fast ausgerottet wurden, die Franzosen aber das Staatsgebiet ebenfalls verließen.


1763 kam das Gebiet östlich des Mississippi River an Großbritannien. Die südliche Gegend profitierte ökonomisch noch stark von den Franzosen in New Orleans. Sie brachten ebenso die Holzindustrie in die Gegend wie Viehzucht, viele Früchte, Reis, Tabak, Indigo und eine bestimmte wertvolle Baumwollart, die ursprünglich aus Siam stammte. Aus ihren karibischen Kolonien brachten die Franzosen auch das Plantagensystem mit Sklavenarbeit ins Land.


Größere Siedlerzahlen kamen aber erst mit den Briten nach Mississippi. Zuerst bekamen Veteranen des Franzosen- und Indianerkriegs dort Land zugesprochen. Es handelte sich also von Anfang an um eine Migration aus wirtschaftlichen Gründen von Menschen mit einem größtenteils mittelständischen Hintergrund. Die Siedler gründeten als erste Stadt Natchez. Infolge des von den Siedlern in Mississippi größtenteils abgelehnten Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges fiel das Gebiet an Spanien. Die spanische Krone wollte ihren Einfluss sichern und gewährte den Siedlern der Gegend deshalb viele Privilegien: Steuerfreiheit, einen festen hohen Preis für angebauten Tabak und eine großzügige Landvergabe an Neusiedler. Die Siedler reagierten darauf, indem sie erstmals nennenswerte Mengen an Sklaven anschafften und sich gleichzeitig im Vertrauen auf die hohen Tabakpreise verschuldeten.


Als die Tabaksubventionen schließlich eingestellt wurden, sahen sich die meisten Siedler von plötzlicher Armut bedroht. Erst nach diversen Experimenten kamen sie darauf, im großen Stil Baumwolle anzubauen, die schließlich zur bestimmenden Ertragsbasis der Südstaatenökonomie werden sollte. Begünstigt wurde der Erfolg zum einen durch die Erfindung der Egreniermaschine durch Eli Whitney, zum anderen durch schwere Sklavenaufstände und Rassenunruhen, die den primären Produzenten der damaligen Zeit, Santo Domingo lähmten. Um 1800 hatten die meisten Plantagen im südlichen Mississippi auf Baumwolle umgestellt.


Präsident Andrew Jackson vertrieb die Muskogee, die Chickasaw und die Choctaw, die noch im Staat lebten. Auch im Norden und Osten Mississippis wurden auf diese Weise große Flächen zur Besiedlung durch Europäer frei. Fast alle Siedler waren bereits vorher in den USA angesiedelt; sie hofften in Mississippi auf ein wirtschaftliches Weiterkommen durch freies und sehr fruchtbares Land im Staat sowie durch die Anbindung an den Mississippi River und damit auch an die europäischen Märkte.



19. Jahrhundert |


Der Staat Mississippi wurde am 10. Dezember 1817 als 20. Staat in die Union aufgenommen. Vor dem Bürgerkrieg war Mississippi der größte Produzent von Baumwolle in den USA.


Als Folge der gewaltsamen Indianer-Vertreibung erlebte Mississippi in den 1830er Jahren einen Wirtschaftsboom. Dieser Aufschwung wurde zusätzlich noch durch den schuldenfinanzierten Ausbau der Verkehrswege befördert. 1840 war die Staatsverschuldung Mississippis daher deutlich angestiegen. Auch wenn die Schuldenstandsquote von 16 Prozent der Wirtschaftsleistung deutlich niedriger lag als etwa in Florida mit 77 Prozent, meldete Mississippi 1840 infolge der Wirtschaftskrise drei Jahre zuvor Staatsbankrott an und bediente seine Staatsanleihen nicht weiter.


Am 9. Januar 1861 sagte sich Mississippi als zweiter Staat nach South Carolina von der Union los. Jefferson Davis, der Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika, war Bürger Mississippis. Bis heute spielt dieser Teil der Geschichte eine wichtige Rolle in der Selbstwahrnehmung. In Mississippi fand 1863 die Schlacht um Vicksburg statt. In Vicksburg, das sich am 4. Juli den Unionstruppen ergeben musste, wurde der Unabhängigkeitstag bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg von den meisten Einwohnern und von einigen bis heute nicht gefeiert. Erwähnenswert ist, dass Mississippi den 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, mit dem die Sklaverei in allen amerikanischen Bundesstaaten abgeschafft wurde, 1865 ablehnte. Diese Ratifizierung wurde erst 1995 nachgeholt. Wegen eines Formfehlers war die Sklaverei aber offiziell noch bis Februar 2013 in Kraft.[7] Die Staatsflagge enthält die Kriegsflagge der Konföderierten Staaten von Amerika, was bei keinem anderen US-Bundesstaat der Fall ist.



20. Jahrhundert |


Mississippi war im 20. Jahrhundert Schauplatz von Rassenunruhen. Zahlreiche Schwarze wurden gelyncht, ohne dass die Täter dafür belangt wurden. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Bedingungen und der fehlenden rechtlichen Sicherheit wanderten viele Schwarze zwischen 1910 und 1970 in die Nordstaaten ab. Theodore G. Bilbo, zweimaliger Gouverneur des Staates (von 1916 bis 1920, von 1928 bis 1932) und von 1935 bis 1947 Senator des Bundesstaates Mississippi, war ein rabiater Verfechter der Überlegenheit der weißen Rasse und setzte sich unter anderem dafür ein, den Lynchmord zu legalisieren – allerdings ohne Erfolg. Ebenfalls äußerte er sich antisemitisch.


1956 wurde das Southern Manifesto aufgesetzt, ein Protestschreiben gegen die Rassenintegration, das auch von zahlreichen Politikern Mississippis unterschrieben wurde. Im Zuge der Ermittlungen zu den Morden an drei Bürgerrechtlern fanden die Behörden weitere Leichen ermordeter Schwarzer in Neshoba County.[8] In diesem Zusammenhang weigerte sich der Gouverneur Mississippis, Paul B. Johnson junior, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, und verdächtigte die vermissten Aktivisten, sich in Kuba aufzuhalten. 1962 kam es zu Unruhen, die als Ole Miss Riots bekannt wurden.[9]


1966 schaffte Mississippi als letzter Staat in den USA die Prohibition ab.
Der Bundesstaat blieb aus Sicht der Kämpfer für die Gleichberechtigung einer der rückständigsten.
Am 12. Juni 1967 zwang eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA Mississippi dazu, die bisher hier gesetzlich verbotene Mischehe zuzulassen; der Bundesstaat war einer der 16 Nachzügler.


Am 17. August 1969 traf der Hurrican Camille auf die Küste Mississippis, er hinterließ 248 Tote und richtete Schäden in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar an. Am 16. März 1995 ratifizierte Mississippi als letzter Bundesstaat der Vereinigten Staaten den 13. Verfassungszusatzes zur Abschaffung der Sklaverei; weil der Beschluss dem Federal Register lange nicht zugestellt wurde, wurde er aber offiziell erst am 7. Februar 2013 gültig.[10][11]



21. Jahrhundert |


Ende August 2005 löste der Hurrikan Katrina enorme Zerstörungen aus, die noch über viele Jahre Folgen haben sollten.



Politik |























































































Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen[12]
Jahr

Republikaner

Demokraten

2016

57,86 % 700.714
40,06 % 485.131

2012

55,29 % 710.746
43,79 % 562.949

2008

56,17 % 724.597
43,00 % 554.662

2004

59,44 % 684.981
39,75 % 458.094

2000

57,62 % 573.230
40,70 % 404.964

1996

49,21 % 439.838
44,08 % 394.022

1992

49,68 % 487.793
40,77 % 400.258

1988

59,89 % 557.890
39,07 % 363.921

1984

61,85 % 581.477
37,46 % 352.192

1980

49,42 % 441.089
48,09 % 429.281

1976
47,68 % 366.846

49,56 % 381.309

1972

78,20 % 505.125
19,63 % 126.782

1968
13,52 % 88.516

23,02 % 150.644

1964

87,14 % 356.528
12,86 % 52.618

1960
24,67 % 73.561

36,34 % 108.362

Der Staat Mississippi wird von vielen Ostküstenamerikanern als „The Lost South“ bezeichnet. Der Staat im tiefen Süden hat das geringste Pro-Kopf-Einkommen aller US-Bundesstaaten, allerdings auch die geringsten Lebenshaltungskosten. Der aktuelle (2013) Bericht des American Legislative Exchange Council zu den wirtschaftlichen Aussichten der Bundesstaaten sieht Mississippi auf Platz 10.[13] Mississippi gilt politisch wie auch gesellschaftlich als konservativ. Nach einer Umfrage des Gallup Organization ist Mississippi der konservativste aller US-Staaten. 50,5 % der Befragten bezeichneten sich als konservativ.[14] Eine Umfrage vor der Präsidentenwahl 2012 ergab, dass ca. 50 % der aktiven Wähler glaubten, Barack Obama sei ein Muslim.[15] Nach dessen Wiederwahl demonstrierten Studenten der Universität von Mississippi mit rassistischen Sprechchören gegen den alten und neuen Präsidenten.[16] 2012 wurde in Jackson die letzte Klinik geschlossen, die Abtreibungen erlaubte.[17] 2012 ergab eine Umfrage, dass 29 % der möglichen Wähler der Republikanischen Partei der Meinung sind, dass gemischtrassige Ehen verboten werden sollten.[18] Der Staat Mississippi schreibt in seiner Verfassung vor, dass jeder, der ein öffentliches Amt bekleide, an Gott glauben müsse,[19] jedoch hat dieses Gesetz faktisch keinen Bestand mehr. Eine Umfrage ergab, dass 66 % der Bürger Mississippis nicht an die Evolutionstheorie glauben.[20] Im April 2016 wurde im Senat und Repräsentantenhaus des Staates Mississippi ein Gesetz verabschiedet, das es Geschäftsleuten und Staatsbediensteten künftig erlaubt, Homosexuellen mit Verweis auf ihren Glauben ihren Dienst zu verweigern.[21]


Der Staat Mississippi ist aber auch ein Land der Gegensätze. Hier gibt es immer noch wie vor 150 Jahren einen Agraradel, der nach wie vor riesige Plantagen sein Eigen nennt. Die ehemaligen afro-amerikanischen Landarbeiter, die mittlerweile von Maschinen ersetzt worden sind, leben größtenteils in extremer Armut. In Mississippi traten einige Demokraten, wie in den meisten anderen Südstaaten auch, teilweise bis in die 1980er Jahre offen für die Rassentrennung ein. Trotz der bis in die 1980er Jahre währenden Überlegenheit der Demokraten bei Gouverneurs- und Senatswahlen, gaben die Demokraten ihre führende Rolle bei Präsidentschaftswahlen bereits 1960 ab. John F. Kennedy entsprach damals nicht den Vorstellungen eines WASP. Außerdem galt er in Rassenfragen aus ihrer Sicht als zu gemäßigt. Daher gaben die Wahlmänner Mississippis ihre Stimmen im Electoral College geschlossen für Harry F. Byrd ab, einen demokratischen Senator aus Virginia, der zwar nicht kandidiert hatte, aber im Gegensatz zu Kennedy eindeutig auf der Rassentrennung bestand. Nach dieser Wahl gewann Jimmy Carter 1976 als letzter Demokrat in Mississippi; seitdem sind die Demokraten nur in Wahlbezirken mit schwarzer Bevölkerungsmehrheit (Bennie Thompson) oder durch quasi-republikanisches Wahlverhalten (Gene Taylor) punktuell erfolgreich gewesen.


Der Staat stellte bereits profilierte Republikaner im Kongress, etwa den langjährigen Mehrheitsführer der Republikaner im US-Senat, Trent Lott. Derzeit vertreten die beiden Republikaner Thad Cochran und Roger Wicker den Staat im Senat; im US-Repräsentantenhaus besteht die Delegation aus Mississippi im 114. Kongress aus drei Republikanern und einem Demokraten. Im Electoral College stellt Mississippi seit 2004 sechs Wahlmänner. Davor waren es 1960 acht und zwischen 1964 und 2000 sieben Wahlmänner.[22]



Gouverneure |



  • Liste der Gouverneure von Mississippi

  • Liste der Vizegouverneure von Mississippi



Kongress |



  • Liste der US-Senatoren aus Mississippi

  • Liste der Kongressabgeordneten aus Mississippi



Todesstrafe |


In Mississippi kann die Todesstrafe verhängt werden. Die letzten Hinrichtungen fanden 2012 unter Gouverneur Phil Bryant statt.


Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:





























Jahr 1983 1987 1989 2002 2005 2006 2008 2010 2011 2012
Anzahl 1 2 1 2 1 1 2 3 2 7


Bildung |


Die wichtigsten staatlichen Universitäten in Mississippi sind die Mississippi State University in Starkville, die University of Mississippi in Oxford sowie die University of Southern Mississippi in Hattiesburg.



Musik und Literatur |


Mehrere bekannte Blues- und Rock-’n’-Roll-Künstler stammen aus Mississippi. Häufig gelang ihnen der Durchbruch in Städten, die zwar außerhalb Mississippis, jedoch unmittelbar hinter der Grenze des Bundesstaats liegen, so etwa in New Orleans/Louisiana oder in Memphis/Tennessee. Der bekannteste aus Mississippi stammende Interpret ist Elvis Presley.


Mississippi ist sehr ländlich geprägt, Kirchen (insbesondere fundamentalistisch-baptistische) spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Kultur. Mississippi ist die Heimat des Literaturnobelpreisträgers William Faulkner. Viele seiner Romane spielen in einem fiktiven Yoknapatawpha County, das im Hügelland von Mississippi liegt. Auch der in Arkansas geborene Bestsellerautor John Grisham lebt seit seiner Kindheit in Mississippi, viele seiner Geschichten spielen im fiktiven Ort Clanton im ebenfalls fiktiven Ford County, Mississippi. Die Autorin Kathryn Stockett stammt aus Jackson, Mississippi. Ihr Buch Gute Geister spielt ebenfalls dort und wurde 2011 verfilmt.



Wirtschaft und Infrastruktur |


Mississippi ist das wirtschaftliche Schlusslicht der USA. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) lag im Jahre 2016 bei 36.029 Dollar (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: 57.118 Dollar; nationaler Rangplatz: 50).[23] Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,8 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).[24]


Wichtige Wirtschaftszweige sind:



  • Anbau von Baumwolle, Mais, Weizen, Reis, Sojabohnen


  • Erdöl-, Erdgasförderung

  • Holzwirtschaft

  • Möbelindustrie

  • Nahrungsmittelindustrie

  • Papierindustrie

  • Rinderzucht

  • Computerindustrie



Glücksspiel |


Mississippi war der dritte Staat der USA, der das Glücksspiel im 20. Jahrhundert wieder zuließ. Seit 1990 entwickelte sich die nach Nevada zweitgrößte Glücksspielindustrie der USA, die sich in Biloxi konzentrierte, sich inzwischen aber die gesamte Golfküste entlang erstreckt. Im Jahr 1997 betreuten etwa 30.000 Angestellte in 29 Casinos 33.876 Spielautomaten und 1.370 Tischspiele. Mississippi kann dabei auf eine lange Erfahrung mit illegalem Glücksspiel zurückgreifen: seit den 1960ern betrieb die sogenannte Dixie Mafia bereits große und gut gehende Casinos, das Ausmaß illegalen Glücksspiels in Biloxi überstieg das von Atlantic City. Seit 1990 ist das Glücksspiel auf Schiffen legal. Die Schiffe müssen dafür an einem Kai festgemacht sein und selbsttätig schwimmen, echte Seetüchtigkeit hingegen ist nicht vonnöten. Den Schiffen ist es sogar verboten, sich loszumachen.[25]Hurrikan Katrina allerdings traf die Bootscasinos so schwer, dass sich die Industrie seitdem immer noch in einer Erholungsphase befindet.



Entwicklung |


Im September 2012 wurde mit dem Beschluss der Regierung eines Wirtschaftsprogramms der Begriff des Golden Triangle geschaffen, um die Wirtschaft der Region zu fördern und wirtschaftliche Entwicklungen voranzutreiben.[26]



Einzelnachweise |




  1. U.S. Census Bureau _ Census of Population and Housing. Abgerufen am 28. Februar 2011


  2. Auszug aus Census.gov. Abgerufen am 28. Februar 2011


  3. Auszug aus census.gov (2000+2010) Abgerufen am 4. April 2012


  4. US Census Bureau


  5. Rights at Risk: State Response to HIV in Mississippi – IV. Background, hrw.org


  6. The Association of Religion Data Archives | Maps & Reports


  7. Letzter US-Bundesstaat ratifiziert Sklaverei-Verfassungszusatz. In: sueddeutsche.de. 18. Februar 2013, abgerufen am 9. März 2018. 


  8. http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,897227-1,00.html


  9. http://news.bbc.co.uk/onthisday/hi/dates/stories/october/1/newsid_2538000/2538169.stm


  10. Mississippi finally ratifies 13th Amendment outlawing slavery, The Washington Times, 18. Februar 2013 (englisch)


  11. Mississippi Finally Ratifies 13th Amendment To Ban Slavery, The Inquisitr, 18. Februar 2013 (englisch)


  12. David Leip: Dave Leip's Atlas of U.S. Presidential Elections. Abgerufen am 28. November 2018. 


  13. Arthur B. Laffer, Stephen Moore, Jonathan Williams: Rich States, Poor States – ALEC-Laffer State Economic Competitiveness Index. American Legislative Exchange Council, 2013, online


  14. http://www.gallup.com/poll/146348/Mississippi-Rates-Conservative-State.aspx


  15. Artikel im Ceasefiremagazine (engl.)


  16. US-Universität: Studenten protestieren mit rassistischen Sprüchen gegen Obama. In: Spiegel Online. 8. November 2012, abgerufen am 1. Mai 2016. 


  17. Kreuzzug gegen Abtreibungen, in die tageszeitung


  18. Interracial Marriage: Many Deep South Republican Voters Believe Interracial Marriage Should Be Illegal in Huffington Post


  19. Verfassung Mississippis (engl.)


  20. Mississippi and Alabama primary day – Tuesday 13 March in The Guardian


  21. Neues Gesetz in Mississippi: Dienstleister dürfen Homosexuelle abweisen. In: Spiegel Online. Abgerufen am 26. Mai 2016. 


  22. 270towin.com


  23. U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts


  24. Unemployment Rates for States. Abgerufen am 8. Januar 2018. 


  25. Thomas Barker und Marije Britz: Jokers Wild. Legalized Gambling in the Twenty-First Century, Greenwood Publishing 2000 ISBN 0-275-96587-2 S. 71f.


  26. Clay Chandler: Golden Triangle economic development model could be emulated across state. In: Mississippi Business Journal, vom 23. September 2012. Abgerufen am 12. Juli 2017.



Weblinks |



 Commons: Mississippi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Offizielle Website des Staates Mississippi (englisch)

.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen{border:1px solid #AAAAAA;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;padding-top:2px}.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen div.NavFrame{border:none;font-size:100%;margin:0;padding-top:0}

.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}




32.783333333333-89.633333333333Koordinaten: 32° 47′ N, 89° 38′ W









Popular posts from this blog

Bundesstraße 106

Verónica Boquete

Ida-Boy-Ed-Garten