Parlamentswahl in Grönland 1979
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Bei der Parlamentswahl in Grönland 1979 am 4. April waren 21 Sitze im Inatsisartut bzw. Landsting, dem neuen grönländischen Parlament zu besetzen. Es löste Grønlands Landsråd als legislatives Organ ab. Dieser bestand aus zuletzt 17 Abgeordneten.
Inhaltsverzeichnis
1 Wahlrecht
2 Ausgangslage
3 Ergebnis
4 Folgen
Wahlrecht |
Die 21 Abgeordneten des Inatsisartut wurden unter Anwendung des Mehrheitswahlrechts in Einpersonenwahlkreisen bestimmt. Das Verfahren wurde in Grönland ausschließlich bei dieser Parlamentswahl angewendet und bereits vier Jahre später durch das Verhältniswahlrecht ersetzt.
Ausgangslage |
Alle zu dieser Wahl antretenden Parteien gründeten sich innerhalb der siebten und letzten Legislaturperiode von Grønlands Landsråd seit 1975. So wurde die Atassut 1976 als politische Bewegung und am 29. April 1978 schließlich als Partei gegründet. Die Siumut entstand am 29. Juli 1977, während die Wurzeln der Inuit Ataqatigiit ebenfalls in einer 1976 geschaffenen Bewegung liegen. Die Gründung der gleichnamigen Partei erfolgte 1978.
Zahlreiche Politiker, die nun für verschiedene Parteien zur Parlamentswahl antraten, saßen bereits als unabhängige Abgeordnete im letzten grönländischen Landesrat. Dieser umfasste neben 14 unabhängigen Mitgliedern zwei Vertreter der Grönländischen Fischer- und Jägerorganisation (KNAPK) und einen aus dem Gewerkschaftsverband (GAS). Beide Listen traten zur ersten Wahl des Inatsisartut nicht mehr an. Letzter Landesratsvorsitzender war Lars Chemnitz.
Ergebnis |
Die sozialdemokratische Partei Siumut wurde stärkste Fraktion im Inatsisartut, gefolgt von der Atassut. Bedingt durch das Mehrheitswahlrecht bestand das Parlament nach dieser Wahl letztmals nur aus zwei Fraktionen. Seitdem erreichte keine Partei mehr eine absolute Mehrheit.
Die Regierungspartei nach dieser Wahl ist mit einem Punkt gekennzeichnet (•).
Partei | Deutsche Bedeutung | Ausrichtung | Stimmen | % | Mandate | |
---|---|---|---|---|---|---|
• | Siumut | Vorwärts | Sozialdemokratie | 8.505 | 46,1 | 13 |
Atassut | Gemeinsinn | Rechtsliberalismus | 7.688 | 41,7 | 8 | |
Sulisartut Partiiat | Arbeiterpartei | Demokratischer Sozialismus | 1.041 | 5,6 | – | |
Inuit Ataqatigiit | Gemeinschaft der Inuit | Demokratischer Sozialismus | 813 | 4,4 | – | |
Unabhängige Kandidaten | 396 | 2,2 | – | |||
Gültige Stimmen | 18.443 | 100,0 | 21 | |||
Leere und ungültige | 1.508 | |||||
Abgegebene Stimmen | 19.951 | |||||
Wahlbeteiligung: 69,6 % (+2,8 %p), Quelle: Grønlands Statistik |
Folgen |
Jonathan Motzfeldt (Siumut) wurde am 1. Mai 1979 zum grönländischen Premierminister gewählt. In der vorherigen Legislaturperiode war er Stellvertreter des Parlamentspräsidenten Lars Chemnitz. Das Kabinett Motzfeldt I wurde am 7. Mai vom Parlament bestätigt und bestand neben dem Premierminister aus vier weiteren Ministern, die alle der Siumut angehörten.
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