De Dion-Bouton war ein französischer Fahrzeughersteller. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war De Dion-Bouton eine der erfolgreichsten Automobilmarken.
Inhaltsverzeichnis
1Vor dem Ersten Weltkrieg
1.1Personenkraftwagen und Motordreirad
1.2Maschinen für Eisenbahntriebwagen
2Erster Weltkrieg
3Nach dem Ersten Weltkrieg
3.1Eisenbahnfahrzeuge
3.1.1Meterspur
3.1.2Normalspur
4Ende
5Fahrzeuge und Wertpapier aus der Zeit von 1902 bis 1930
6Weblinks
7Belege
Vor dem Ersten Weltkrieg |
Personenkraftwagen und Motordreirad |
Die beiden Franzosen Albert de Dion und Georges Bouton schlossen sich 1882 zusammen, um zunächst dampfbetriebene Fahrzeuge wie den La Marquise zu produzieren.
Dem Unternehmen gelangen einige Innovationen, so wurde 1890 ein einzylindriger benzinbetriebener Motor patentiert, außerdem wurde 1893 die De-Dion-Achse erfunden.
Mit einem dampfbetriebenen De Dion-Wagen gewann Albert de Dion das Rennen Paris–Rouen 1894. 1895 stieg man aber endgültig auf Benzin als Antriebsstoff um. Der Benzinmotor zeichnete sich durch geringes Gewicht und hohe Drehzahlen aus. Er war so erfolgreich, dass auch viele andere Marken mit einem De-Dion-Bouton-Motor angetrieben wurden.
Das 1897 vorgestellte De-Dion-Bouton-Motordreirad war bis zur Jahrhundertwende das erfolgreichste Motorfahrzeug in Europa. Mit etwa 15.000 verkauften Exemplaren erzielte das Motordreirad den ersten Durchbruch bei der Verbreitung von Motorfahrzeugen.
1900 war die Marke mit 400 gebauten Wagen und 3200 Motoren der größte Automobilhersteller weltweit. Rückgrat des Unternehmens war noch immer die einzylindrige Voiturette, 1910 gelang die Herstellung eines 35 PS starken V8-Motors. 1913 wurde der letzte Einzylinderwagen gebaut.
Auch Omnibusse wurden produziert, zunächst mit Dampf-, dann auch mit Benzinantrieb.[1]
Tricycle
Quadricycle
Tricar von 1899 im Zweirad-Museum Neckarsulm
Vis-à-vis von 1901 während des London to Brighton Veteran Car Run 2005
Dampfomnibus
Der erste brauchbare Verbrennungstriebwagen Europas, J. Weitzer (Arad) mit De Dion-Bouton-Motor 1903/1906 ff.
Maschinen für Eisenbahntriebwagen |
Ein 1900 von De Dion-Bouton für Pkws entwickelter benzinelektrischer Antrieb wurde Grundlage für Triebwagen der ungarischen Weitzer Janos Rt, die diese ab 1903 mit De Dion-Bouton-Motoren für die ACsEV, AEGV und andere Bahngesellschaften produzierte. Gleichzeitig lieferte De Dion-Bouton Dampfmaschinen für Triebwagen von Ganz & Cie.
Erster Weltkrieg |
75-mm-Geschütz auf De Dion-Bouton-Fahrgestell, dahinter ein Munitionswagen
1913 erhielt das Unternehmen einen ersten Auftrag über Fahrgestelle für selbstfahrende 75-mm-Geschütze, die gegen Ballons und Luftschiffe eingesetzt werden sollten. Bei Beginn des Ersten Weltkriegs war nur ein Prototyp der 30 km/h schnellen Geräte fertiggestellt. Bis Anfang 1918 wurden 199 Exemplare gebaut, dazu kamen spezielle Lastkraftwagen, die die Munition und einen Teil der Bedienungsmannschaft beförderten.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg |
Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Autoproduktion von De Dion-Bouton nicht wieder in Schwung. Neben Personenkraftwagen wurden Lastkraftwagen und Feuerwehrfahrzeuge[3] gebaut. 1932 wurde die Pkw-Produktion eingestellt.
Eisenbahnfahrzeuge |
De Dion-Bouton Schienenbus der Bauart JM4 wird gedreht
Baureihe ND des Chemin de Fer du Vivarais in Tournon, 1975
Von 1923 bis 1948 konzentrierte sich das Unternehmen auf Eisenbahnfahrzeuge und wurde der größte französische Hersteller von Schmalspurtriebwagen. Insgesamt wurden 250 Triebwagen verkauft, überwiegend für die Spurweite 1000 Millimeter. Sie gehörten mehreren Baureihen an:
Meterspur |
JA: Zwei dieser Fahrzeuge verkehrten 1923 zu Testzwecken auf der Strecke Saint-Brieuc–Paimpol. Sie glichen äußerlich den damaligen Omnibussen, die Aufbauten waren aus Holz gefertigt. Insgesamt zehn Exemplare wurden 1923 für acht verschiedene Bahnen gebaut.[4]
JM: Die Serien JM1 bis JM4 waren ähnlich den JA konstruiert. Die Motoren befanden sich einseitig vorn unter Vorbauten, über eine Welle trieben sie die Hinterachse an. Die Fahrzeuge mussten zum Wenden gedreht werden, an Orten ohne Drehscheibe konnte dies mit einer unter dem Wagenboden angebrachten Drehvorrichtung geschehen. Sie konnten mit passenden Beiwagen verkehren, insgesamt 66 Triebwagen des Typs JM entstanden zwischen 1924 und 1932.[4] Ein JM4 steht beim Musée des tramways à vapeur et des chemins de fer secondaires français.
JB und KG: Die vordere Achse dieser Baureihen war nach dem Tartary-De-Dion-Spurführungssystem konstruiert. Sie ruhte auf zwei Längsträgern mit vier einzeln aufgehängten Rädern. Diese Träger waren miteinander verbunden und blieben so zum Gleis wie auch zueinander parallel. Der Motor des KG befand sich innerhalb des kastenförmig umbauten Fahrzeugs. Der Typ JB wurde 1924–1926, der KG 1927–1931 gebaut.[4][5]
NC: Zweiachsiger Triebwagen ohne Motorvorbau, die Fahrzeugaufbauten waren erstmals aus Metall.
ND: Diese Baureihe hatte Metallaufbauten und ein Drehgestell vorn, angetrieben wurde die Hinterachse. Die Fahrzeuge 203 bis 207 wurden 1935 an die Compagnie de chemins de fer départementaux (CFD) für ihr Netz im Vivarais ausgeliefert.[6]
OC1: Die zwei Exemplare der Baureihe OC1 entstanden 1938 für die Chemins de fer des Côtes-du-Nord (CdN). Die Zweirichtungsfahrzeuge hatten zwei zweiachsige Drehgestelle. Der Dieselmotor leistete 180 PS, die Höchstgeschwindigkeit betrug 50 km/h. Beide Fahrzeuge blieben erhalten: Nr. X 157 beim Chemin de fer de la baie de Somme, Nr. X 158 bei der Association des chemins de fer des Côtes-du-Nord.
OC2: Die sechs Fahrzeuge (X 201 bis X 206) dieser Baureihe wurden 1937 bestellt, aber erst 1946 bis 1948 ausgeliefert. Sie entstanden in enger Anlehnung an die OC1 für das Réseau Breton, hatten eine Leistung von 132 kW und waren bis zu 70 km/h schnell. 1957 kamen sie zum Chemin de fer du Blanc-Argent. Drei der Triebwagen sind erhalten, darunter X 205 fahrfähig beim Train du Bas-Berry.
OR: Die Baureihe OR wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in acht Exemplaren an die Compagnie des voies ferrées des Landes ausgeliefert. Sie ähnelte stark der Baureihe OC1, hatte aber einen Holzvergaser.
Normalspur |
JL: Drei Fahrzeuge des schmalspurigen Typs JB (Betriebsnummern CFE 601 bis 603) wurden 1924/25 – normalspurig, ohne Drehvorrichtung und mit normalen Achsen – für die CF Écononomics de l’Hérault gebaut.[4]
MY: Der Typ MY von 1939 war die normalspurige Ausführung der Baureihe ND. Das Fahrzeug M 7 ist beim Train touristique de Guîtres à Marcenais erhalten.
NT: Diese Baureihe für die CFTA aus dem Jahr 1939 ähnelte dem Typ OR, hatte anstelle von Drehgestellen aber zwei Einzelachsen. Ein Exemplar dieser Bauart (M 104) existiert beim Train touristique de Guîtres à Marcenais.
JM mit Beiwagen der Tramways de la Sarthe, 1926
Triebwagen der Baureihe OC1
OC2 beim Chemin de fer du Blanc-Argent in Romorantin, 1976
NT M 104 beim Train touristique de Guîtres à Marcenais
Ende |
Die Lkw-Produktion endete 1952. Etwa zehn Jahre stellte Dion-Bouton Motoren für Motorräder her, die besonders leicht und schnelllaufend waren und von mehreren aufstrebenden Marken wie Harley-Davidson verwendet wurden. 1953 endete mit dem letzten Omnibus der Bau von Kraftfahrzeugen, fortan wurden bis Anfang der 1960er Jahre Fahrräder gebaut.
1955 wurde die Marke von einem kleinen Motorradhersteller aufgekauft. In den 1960er Jahren entstanden unter dem Markennamen erneut Feuerwehrfahrzeuge, ehe 1968 die Produktion endgültig eingestellt wurde.[7]
Fahrzeuge und Wertpapier aus der Zeit von 1902 bis 1930 |
Zweisitzer mit Frontmotor (1902)
Landaulet (1908)
Landaulet (1908)
De Dion Bouton Typ IE (1922) aus Depot Schlumpf
Altes Wertpapier von De Dion-Bouton
Weblinks |
Commons: De Dion-Bouton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
L'autorail De Dion-Bouton OC1 bei editionsatlas.fr (französisch), mit Fotos weiterer Fahrzeuge von De Dion-Bouton
De Dion-Bouton 1883-1932 - Start mit Dampf bei zwischengas.com (deutsch), mit historischen und aktuellem Bildmaterial
Belege |
↑Bibliothèque nationale de France > Bibliothèque numérique: benzinbetriebener Omnibus de Londres De Dion Bouton auf dem Concours de véhicules industriels, Paris 1907
↑L’auto-canon de 75 mm modèle 1913 bei basart.artillerie.asso.fr, abgerufen am 15. Januar 2015
↑Germain Barbey garde l’œil dans le Rétro bei lecourrierdeleure.fr, abgerufen am 15. Januar 2015
↑ abcdW. J. K. Davies: The Light Railway Railcar in Western Europe. Plateway Press, East Harling 2004, ISBN 1-871980-52-6, S.103ff.
↑Autorails des CdN bei chemin-fer-baie-saint-brieuc.fr, abgerufen am 14. Januar 2015
↑Jean Arrivetz, Pacal Bejui: Les Chemins de Fer du Vivarais. Presses et Editions Ferroviaires, Grenoble 1986, ISBN 2-905447-04-4, S.142.
↑1900 – De Dion Bouton est numéro 1 mondial de l'automobile bei marmitevingtieme.canalblog.com, abgerufen am 15. Januar 2015
Dieser Artikel beschreibt die Bundesstraße 106 in Deutschland. Zur gleichnamigen Straße in Österreich siehe Mölltal Straße. Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/DE-B Bundesstraße 106 in Deutschland Karte Basisdaten Betreiber: Deutschland Bundesrepublik Deutschland Straßenbeginn: Wismar ( 53° 54′ N , 11° 24′ O 53.900536 11.396875 ) Straßenende: Schwerin ( 53° 36′ N , 11° 24′ O 53.592785 11.404892 ) Gesamtlänge: 40,7 km Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Ausbauzustand: zweistreifig [1] Bundesstraße 106 in Schwerin (Umgehungsstraße) Straßenverlauf Land Mecklenburg-Vorpommern Landkreis Nordwestmecklenburg Ortsumgehung Wismar Wallensteingraben über Dorf Mecklenburg Wallensteingraben Groß Stieten Bad Kleinen OT Niendorf Bahnstrecke Lübeck–Bad Kleinen Zickhusen Lübstorf Klein Trebbow OT Kirch Stück
Die Lage des Ida-Boy-Ed-Gartens, rot markiert Der Ida-Boy-Ed-Garten Der Ida-Boy-Ed-Garten, Blick von der Wakenitzmauer durch das Tor in der Stadtmauer Der Ida-Boy-Ed-Garten ist eine Straße der Lübecker Altstadt. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks Lage | Der etwa 90 Meter lange Ida-Boy-Ed-Garten befindet sich an der nördlichen Spitze der Altstadtinsel, vor dem Burgtor. Die in einem Bogen durch eine Grünanlage hangaufwärts führende Straße verbindet die Wakenitzmauer mit der Burgtorbrücke. Geschichte | Der heutige Ida-Boy-Ed-Garten wurde ursprünglich als Verlängerung der Wakenitzmauer angelegt. 1903 wurde in den erhaltenen Teil der mittelalterlichen Stadtmauer, an dem die Wakenitzmauer bei der Einmündung der Kaiserstraße begann, ein Tor mit einem großen Bogen für die Durchführung der Straße und zwei kleineren seitlichen Öffnungen für Fußgänger gebrochen, um für die neu errichteten Wohnhäuser in diesem Bereich