Universität Straßburg











































Universität Straßburg

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Gründung
22. März 1538 (Gymnasium)
1. Juni 1566 (Akademie, Stiftung)
1. Mai 1567 (Akademie, Eröffnung)
14. August 1621 (Universität)
1. Mai 1872 (Neugründung)
1. Januar 2009 (Vereinigung)
Trägerschaft
staatlich
Ort

Straßburg, Frankreich
Präsident
Michel Deneken
Studierende
48.011
Mitarbeiter
9.667
davon Professoren
2.778
Jahresetat
512.145.899 € (2015)
Website

www.unistra.fr

Die Universität Straßburg (französisch Université de Strasbourg) ist die Universität der Stadt Straßburg im Elsass. Sie ging aus einem lutherischen Gymnasium hervor, das 1538 gegründet wurde. Das Elsass und die Stadt Straßburg gehörten damals zum Heiligen Römischen Reich. Im Jahr 1566 wurde das Gymnasium in eine Akademie umgewandelt und diese erhielt 1621 den Status einer Volluniversität.


Bis zur Französischen Revolution 1789 war die Universität trotz französischer Herrschaft ab 1681 im Wesentlichen eine deutsch geprägte Hochschule. Danach wurde sie in das französische Hochschulsystem integriert. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 kam sie mit dem Elsass zurück unter deutsche Herrschaft, wurde als Kaiser-Wilhelm-Universität 1872 neu gegründet und erlebte in den folgenden Jahrzehnten einen erheblichen Ausbau.


Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde sie wieder eine französische Hochschule bis 1941. Nach dem deutschem Sieg über Frankreich im Westfeldzug im Jahre 1940 wurde das Elsass administrativ wieder an das Deutsche Reich angegliedert. Nachfolgend kam es 1941 zur Wiedereinrichtung einer deutschsprachigen Hochschule. Die Reichsuniversität Straßburg bestand bis Ende 1944, d. h. dem Zeitpunkt der Rückeroberung des Elsass durch alliierte Truppen. Ab Anfang 1945 begann der Wiederaufbau der Universität als französische Hochschule. 1971 wurde die Universität Straßburg nach Fachrichtungen in drei eigenständige Universitäten aufgeteilt, die 2009 wiedervereinigt wurden. Im Jahre 2015 zählte sie 48.011 Studenten.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


    • 1.1 Alte Universität


      • 1.1.1 Gymnasium


      • 1.1.2 Akademie


      • 1.1.3 Universität




    • 1.2 Von der Französischen Revolution bis 1871


    • 1.3 Kaiser-Wilhelms-Universität


      • 1.3.1 Die Anfänge


      • 1.3.2 Berufungen, Studentenzahlen


      • 1.3.3 Auflösung




    • 1.4 Französische Universität


    • 1.5 Reichsuniversität Straßburg


    • 1.6 Neuere Zeit




  • 2 Studenten


  • 3 Lehrer


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Geschichte |



Alte Universität |



Gymnasium |




Johannes Sturm – erster Rektor des Straßburger Gymnasiums


In Straßburg hatte die lutherische Reformation schon frühzeitig Anhänger gefunden.[1] Straßburg war ein Zentrum des Buchdrucks und die Drucker standen den neuen Ideen aufgeschlossen gegenüber und trugen zu ihrer Verbreitung bei. 1529 schaffte der Rat der Stadt die Heilige Messe endgültig ab und 1530 bekannte sich die Stadt auf dem Reichstag zu Augsburg zum neuen Glauben in der Form des „Vierstädte-Bekenntnisses“. Eine andere geistige Strömung, die in Straßburg und am Oberrhein Fuß gefasst hatte, war der von Italien ausgehende Humanismus, der eine Wiederentdeckung antiker Traditionen und Werke mit sich brachte. Im nahen Schlettstadt bestand schon seit Jahren eine bedeutende Humanistenschule, die vor allem durch Jakob Wimpfeling geprägt war. Von 1514 bis 1529 lebte und wirkte Erasmus von Rotterdam im nicht weit entfernten Basel. Vertreter beider Geistesströmungen – Reformatoren und Humanisten – legten großen Wert auf Bildung. Die Reformatoren hoben die Bedeutung der individuellen Bibellektüre und Schriftauslegung hervor, und die Humanisten versuchten, die Schriften antiker, vorchristlicher Autoren publik zu machen. In vielen lutherisch gewordenen Territorien nahm das allgemeine Schulwesen einen großen Aufschwung.


Auch in Straßburg fühlte man die Notwendigkeit, eine Schule zur höheren Bildung einzurichten. Seit dem Jahr 1528 gab es in der Stadt drei höhere Schulen, die von Alt St. Peter, mit den Unterrichtsfächern Griechisch, Latein, Musik und Religion, die im Karmelitenkonvent und die im Dominikanerkloster. Im höchsten Ansehen stand die letztgenannte, weil hier auch öffentliche Lektionen in Latein, Griechisch und Hebräisch stattfanden.[2] Der Stadtrat Jakob Sturm von Sturmeck und der Reformator Martin Bucer gründeten Anfang der 1530er Jahre eine höhere theologische Schule, die durch zahlreiche Zuwendungen und Stiftungen aus dem süddeutschen Raum finanziert wurde. An der Schule lehrten unter anderen Martin Bucer, Wolfgang Capito und Caspar Hedio. Da die drei oben genannten Schulen nicht immer die angestrebte Ausbildungsqualität gewährleisten konnten wurde im Jahr 1536 mit dem Einverständnis der drei Schulleiter (Scholarchen) Jakob Sturm von Sturmeck, Nicolaus Kniebs und Jacob Meier der Plan gefasst, die höheren Schulen von Straßburg zu einer gemeinsamen Institution, einem Gymnasium zusammenzuführen. Zum Rektor des künftigen Gymnasiums wurde Johannes Sturm erwählt, der darauf 1536, von der Universität Paris kommend in Straßburg eintraf. Im folgenden Jahr wurde über den künftigen Lehrplan der Schule beraten. In einer kleinen Schrift De litterarum ludis recte aperiendis („Über die rechte Eröffnung der Schulen“) legte Sturm seine Vorstellungen im Februar 1538 dar und der Rat der Stadt ermächtigte am 7. März 1538 die Scholarchen, die Schule nach diesen Vorstellungen einzurichten. Als Schulgebäude wurde das verlassene Dominikanerkloster (später: Kollegium zu St. Wilhelm, Collegium Wilhelmitanum) bestimmt und die offizielle Eröffnung der Schule erfolgte am 22. März 1538.[2] Den Kern der Lehrerschaft bildeten die Kanoniker von St. Thomas, wodurch die Schule von Anfang an einen konfessionellen (lutherischen) Charakter erhielt.
Der Lehrplan sah im ersten Abschnitt (meist 10 Jahre) Unterricht in Grammatik, Rhetorik und Dialektik vor (das klassische Trivium). In zweiten Abschnitt (vier Jahre) folgten als Fächer Griechisch, Hebräisch, Logik, Ethik, Mathematik, Physik, Geschichte, Jurisprudenz, Theologie und Musik.[2]


Der Rektor Sturm kümmerte sich mit großer Sorgfalt um die Ausbildung seiner Schüler. Jedoch zeigte sich von Anbeginn an, dass insbesondere die Schulklassen des zweiten Lehrabschnitts, die von Sturm als besonders wertvoll geschätzt wurden, an einem chronischen Mangel an Schülern litten. Viele Schüler zogen es vor, anstelle des Besuchs dieser Schulklassen, lieber gleich in eine andere Stadt auf eine Universität zu gehen um dort einen echten akademischen Grad (z. B. Magister) zu erwerben. Im Rückblick beklagte sich Sturm 1566
„... dass die Schul nicht, wie uff Universitäten, die gerechtigkeit hatt, wie mans nennt, Studenten, Bacealaureos und Magistros zu machen, und solche gradus allererst uff andern hochen Schulen erholen und zuweg bringen“ müssen.[3]



Akademie |





S[IGILLUM] ACADEMIÆ REI P[UBLICÆ] ARGENTINENSIS = Akademiesiegel der Republik (= Freien Reichsstadt) Straßburg (wahrscheinlich von 1567)


Die führenden Lehrer des Gymnasiums stellten 1566 einen Antrag an die Stadt, die Schule nach Schulklassen aufzutrennen. Die ersten 8 Klassen sollten weiter als Partikularschule existieren. Die Absolventen der oberen Klassen sollten dagegen nicht mehr „Schüler“, sondern „Studenten“ genannt werden und nach dem erfolgreichen Abschluss die Grade eines Bakkalaureus und Magisters erwerben. Sturm hatte ursprünglich die Umwandlung der oberen Schulklassen in eine Volluniversität angestrebt, konnte sich hier aber nicht gegen die anderen Lehrer durchsetzen, so dass man sich auf die Einrichtung einer Akademie einigte. Auf dem Reichstag in Augsburg 1566 stellten die Vertreter der Stadt Straßburg einen Antrag auf die Erteilung eines kaiserlichen Privilegs zur Gründung einer Akademie. Nach Verhandlungen mit dem kaiserlichen Vizekanzler Ulrich Zasius und Zahlung einer Gebühr von 500 Gulden setzte Kaiser Maximilian II. am 1. Juni 1566 seine Unterschrift unter die entsprechende Urkunde.[2] Sturm legte in einem Memorandum genau seine Vorstellungen über die einzelnen Akademieämter dar. Über die Position des Rektors schrieb er:





„Es soll aber der Rector ein solcher man sein, der mit usswendiger fürtrefflicher lher und erfahrung der Sprachen, auch mit ernst und gravitet doch mit freundlichkeit nicht allein bei den Schülern, sondern auch bei den professoribus seine autoritet künne erhalten, und der nicht zugebe das einige barbaries durch böse gewonheitt und unduchtige Bucher in die schul einreisse, das nicht Aristoteles, Plato, Cicero, Demosthenes als die rechten ursprung und brunnen der Philosophen und wohlredenheit in die winkel geworffen und dagegen die newen gestimpelten und zusammengeraspelten Epitomici und newe scriptores hefurgezogen werden.“




Johannes Sturm: Memorandum nach Gründung der Akademie 1566[2]


Im Gegensatz zu den Vorstellungen Sturms blieb die neue Akademie allerdings immer noch mit den unteren Klassen des Gymnasiums organisatorisch verbunden. Die feierliche Eröffnung der Akademie erfolgte am 1. Mai 1567.[4]


Das Lehrjahr dauerte von Juni bis Mai, unterbrochen durch die Weinleseferien (Feriae vindemiales) im Oktober. Im April jeden Jahres fanden akademische Titelverleihungen (Baccalaureaten und Magister der Philosophie und freien Künste) statt.


In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Akademie von den Streitigkeiten um die lutherische Orthodoxie erfasst. Ab 1578 kam es zum Streit um die Konkordienformel. Der Akademie-Rektor Sturm hing weiterhin dem offeneren Bekenntnis nach der Prägung Martin Bucers an, während der Theologe Johannes Marbach einen lutherisch-orthodoxen Standpunkt einnahm. Marbach wurde in dem Streit durch Johannes Pappus unterstützt. Der Streit nahm zusehends persönliche Züge an und schließlich erreichten die Gegner Sturms, dass dieser von seinem Rektorenamt abgesetzt wurde. Sturm strengte daraufhin einen Prozess vor dem Reichskammergericht zu Speyer an, konnte aber bis zu seinem Tod 1589 nicht seine Wiedereinsetzung erreichen. Zum Nachfolger Sturms im Rektorenamt wurde Melchior Junius gewählt.[2]


Für die Akademie zeigte sich zunehmend das Problem, an dem auch schon ihr Vorgänger, das Gymnasium gelitten hatte. Viele Studenten der Akademie wechselten in andere Universitätsstädte um an den dortigen Universitäten eine Promotion zum Doktor der Theologie, Jurisprudenz oder Medizin durchzuführen, was an der Akademie nicht möglich war. Schließlich folgte der Rat der Stadt einer Bitte der Akademie-Professoren und reichte auf dem Reichstag zu Regensburg 1594 das Gesuch ein, dass die Akademie künftig das volle Promotionsrecht erhalten solle. Der streng römisch-katholische Kaiser Rudolph II. gewährte dieses Privileg teilweise auch, schloss dabei jedoch die lutherisch-theologische Fakultät davon aus. Aus Protest beschlossen die anderen Fakultäten, nicht von den ihnen neu gewährten Rechten Gebrauch zu machen. Nach längeren Verhandlungen erreichte die Stadt, dass Kaiser Ferdinand II. am 5. Februar 1621 das Privileg gewährte, die Akademie in eine Volluniversität umzuwandeln. Das Privileg war Teil eines größeren Verhandlungspakets, in dessen Rahmen sich die Stadt Straßburg zur Zahlung einer größeren Geldsumme, sowie zum Austritt aus der Protestantischen Union und zur Beendung der Unterstützung Friedrichs V. von der Pfalz verpflichtete. Im Gegenzug sagte Ferdinand zu, dass er die Privilegien Straßburgs erhalten und die Stadt nicht durch Garnisonen oder Truppendurchzüge beschweren werde. In einem feierlichen Akt in Anwesenheit von zahlreichen Gästen wurde die Universitätsgründung am 14. August 1621 offiziell begangen.[2]





Frontispiz des Vorlesungs­verzeichnisses der Akademie Straßburg aus dem Jahr 1578 (Holzschnitt, unsigniert).[5]
Der Aufstieg in die akademische Welt ist allegorisch als die Erstürmung einer Festung (Arx palladis, „Zitadelle der Gelehrsamkeit“) dargestellt. Außerhalb finden sich die Laster und Sünden (Furchtsamkeit, Ignoranz, Wollust, Arroganz, Vergnügungs­sucht, Faulheit, etc.). In den äußeren Festungsring (Baccalaureati) führen die drei Stufen des Trivium (Rhetorik, Dialektik, Grammatik). In den inneren Ring (Magistri) führen die Stufen Mathematik, Physik, Ethik. Im Inneren befinden sich die drei Türme Jurisprudenz, Medizin und Theologie. Bei letzterem sitzt eine Herrscherperson auf dem Thron mit der Fahne Gloria („Ruhm“).



Universität |


Ab 1621 hatte Straßburg eine Volluniversität. Im Frieden von Münster 1648 nach dem Dreißigjährigen Krieg kamen Teile des Elsass unter französische Herrschaft. 1681 sah sich auch Straßburg gezwungen, sich den französischen Armeen zu ergeben. König Ludwig XIV. sicherte den Elsässern erhebliche Privilegien zu. Nicht nur durften sie ungehindert die deutsche Sprache verwenden, sondern sie erhielten auch Religionsfreiheit – und dies zu einer Zeit, als in Zentralfrankreich die Hugenotten heftig verfolgt und drangsaliert wurden. Letztlich wurde das Elsass wie eine Art deutsche Provinz des Königs von Frankreich behandelt. Die Stadt Straßburg erhielt ihre Privilegien weitgehend garantiert und die Verfassung der Universität blieb unangetastet. Die Studenten kamen weiterhin ganz überwiegend aus dem Reich. Einer der prominentesten war Johann Wolfgang von Goethe, der hier 1770/71 Rechtswissenschaft studierte, nachdem sein Vater befunden hatte, dass er in Leipzig zu viel Zeit in Auerbachs Keller verbrachte. Insbesondere in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahm aber der kulturelle französische Einfluss in Straßburg und die katholische Einwohnerschaft in Straßburg allmählich zu. Im Jahr 1761 hatte die Universität 14 Ordinariate, je 3 für Theologie, Jurisprudenz und Medizin, sowie 5 für Philosophie. Bedeutende Universitätslehrer im 18. Jahrhundert waren der Historiker Johann Daniel Schöpflin und der Staatsrechtslehrer Christoph Wilhelm Koch. 1738 gründete die Universität die erste theoretische
und praktische Schule für Geburtshilfe. 1773 wurde die Universitätssternwarte eröffnet. Zumindest zum Teil wohl bedingt durch die politische Abtrennung vom Reich rekrutierte die Universität ihr Personal stark aus dem heimischen Umfeld. Von der Universitätseröffnung 1621 bis zur Revolution 1789 waren von insgesamt 129 Professoren 105 Straßburger. Großer Beliebtheit erfreute sich die Straßburger Universität bei den Söhnen adeliger Familien aus ganz Europa. In den Jahren 1785–1787 waren von 125 adeligen Studenten 17 Deutsche, 16 Franzosen, 23 Engländer und Schotten, 3 Italiener, 11 Dänen und Schweden, 5 Kurländer und Polen, 14 Russen und Livländer (Deutsch-Balten).[2]


Die Vorlesungen fanden vor der Französischen Revolution in lateinischer und später auch deutscher Sprache statt.




Von der Französischen Revolution bis 1871 |


Die großen politischen Umwälzungen, die im Rahmen der Französischen Revolution ab dem Jahr 1789 von Paris ausgingen, wurden von den Straßburgern und Elsässern anfangs vorsichtig abwartend beobachtet. Angesichts der politischen Veränderungen waren die elsässischen Honoratioren zunächst darauf bedacht, ihre althergebrachten Sonderrechte im Königreich nicht zu verlieren. Mit den fortschreitenden Ereignissen erreichte jedoch die Begeisterung für das Pathos und den Elan der Revolution auch das Elsass. Dadurch wurde die Existenz der ganzen Universität, die bei vielen Revolutionären im Ruf stand, eine Institution des Ancien régime zu sein, infrage gestellt. Die meisten Studenten verließen die Universität und ihre Zahl reduzierte sich zwischen 1788 und 1790 von 182 auf 73. Zwar bestätigte die französische Nationalversammlung im Dekret vom 26. September 1791 zunächst grundsätzlich die Weiterexistenz der alten Bildungseinrichtungen[6] jedoch wurde die Universität zur Zeit der jakobinischen Terrorherrschaft zu einem Hauptangriffspunkt. Mehrere Professoren wurden inhaftiert, darunter die Theologen Isaak Haffner und Johann Lorenz Blessig und der Philologe Jeremias Jakob Oberlin. Die Besitztümer der Stiftungen von St. Thomas wurden auf Anordnung der nach Straßburg entsandten Revolutionskommissare Louis Antoine de Saint-Just und Philippe-François-Joseph Le Bas konfisziert und die darunter befindlichen zahlreichen Edelmetallarbeiten (z. B. silberne Pokale) zum Zwecke der Finanzierung des Revolutionskrieges eingeschmolzen. Die aristokratische Universitätsverfassung und die ständische Autonomie der Stadt Straßburg entsprachen in keiner Weise den neuen Vorstellungen eines zentralistischen revolutionären Staatswesens, nach denen auch die alten Bindungen an das benachbarte Deutschland eliminiert werden sollten.[7] Im Mai 1794 erklärte der jakobinische Maire von Straßburg Pierre-François Monet, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssten, um die „Hydra des Deutschtums“ aus der Stadt zu eliminieren („… detruire l’hydre du germanisme et toutes les institutions qui lui assurent encore une existence …“). Dies betraf vor allem die Universität, die Monet als „ein Schauspiel von Servilität und Deutschtum in einem freien und französischen Land“ charakterisierte („spectacle etonnant de servilité et de germanisme dans un pays français et libre“).[2][8] Angesichts der Pressionen stellte die Universität schließlich ganz ihren Lehrbetrieb ein.




Das Hôtel d’Académie in Straßburg im Jahr 1836 (Federzeichnung von L. A. Perrin). Das Gebäude war Sitz der Fakultät für Naturwissenschaften bis zum Umzug in das neu errichtete Gebäude des Physikalischen Instituts im Jahr 1882.


Nach dem Ende der terreur lebten die akademischen Traditionen langsam wieder auf.[2] Die ehemalige medizinische Fakultät wurde am 16. Frimaire des Jahres III (6. Dezember 1794) als medizinisch-chirurgische Spezialschule wieder eröffnet, da aufgrund der ständigen Kriegssituation ein großer Bedarf an Militärärzten bestand.[9] Am 15. Brumaire XII (7. November 1803) wurde eine protestantische Akademie (ab 1808 Seminaire protestant) in Straßburg feierlich eröffnet. Die Professorenschaft setzte sich größtenteils aus der ehemaligen theologischen Fakultät zusammen. Mit dem Gesetz vom 2. Germinal XII (23. März 1804) wurde die Einrichtung einer Rechtsschule in Straßburg und in 11 weiteren Städten Frankreichs angeordnet. Diese Rechtsschule nahm am 1. Juni 1806 ihren Lehrbetrieb auf. Später kamen eine Faculté des sciences und eine Faculté des lettres hinzu. Eine formale Neueröffnung der Universität fand jedoch nicht statt. An ihre Stelle trat die napoleonische Université de France, die zentralistisch gelenkte Organisation des höheren Unterrichtswesens, die das französische Universitätswesen fast das ganze 19. Jahrhundert prägte. Die neue Lehreinrichtung in Straßburg nannte sich danach Académie mit Fakultäten für Theologie, Medizin, Geisteswissenschaften, Recht und Pharmazie. Die alte universitäre Autonomie und der Zusammenhalt der einzelnen Fakultäten ging dadurch weitgehend verloren. Insgesamt führte diese Zentralisierung des Hochschulwesens dazu, dass sich die besten Köpfe des Landes konstant nach Paris orientierten, was der akademischen Entwicklung vor Ort nicht zuträglich war. Die bedeutendste Wissenschaftler-Persönlichkeit aus dieser Zeit war Louis Pasteur, der 1848 bis 1854 in Straßburg wirkte. Von Bedeutung war auch Charles Frédéric Gerhardt, gebürtiger Straßburger und Schüler Liebigs, der gemeinsam mit dem in Paris wirkenden Charles-Adolphe Würtz – ebenfalls Straßburger und Liebig-Schüler – die Theorie des Atomismus vertrat.[10]


Während der Zeit des Vormärz lebten viele deutsche Emigranten in Straßburg, da hier eine größere politische Freiheit herrschte. Georg Büchner begann in Straßburg 1831 sein Medizinstudium (und beendete es dort nach der Flucht aus Hessen-Darmstadt infolge der Beschlagnahme des „Hessischen Landboten“). Zu dieser Zeit, nach Revolution, napoleonischer und Restaurationszeit, waren insbesondere die Naturwissenschaften vollkommen in französischer Hand. Allenfalls in Theologie und Geisteswissenschaften blieb noch ein („alt-“)elsässischer und deutscher Einfluss.



Kaiser-Wilhelms-Universität |



Die Anfänge |




Franz von Roggenbach (1862), Organisator der Universitäts(wieder-)gründung




Wilhelminisches Hauptgebäude der Universität Straßburg am Universitätsplatz, erbaut 1879–1884


Das Elsass und Teile Lothringens mit der Stadt Metz wurden nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 von Frankreich abgetreten und kamen als „Reichsland Elsaß-Lothringen“ zum neu gegründeten Deutschen Kaiserreich. Die Bevölkerung des Reichslandes stand der neuen Obrigkeit anfänglich überwiegend skeptisch bis ablehnend gegenüber. Ein Teil der Bildungselite und die große Mehrheit der französischen Akademie-Professoren verließen das Elsass Richtung Frankreich. Letztere ließen sich zum Teil im nahen Nancy nieder, dessen Universität von der französischen Regierung in den folgenden Jahren zu einer Art „Straßburger Universität im Exil“ ausgebaut wurde. Auf deutscher Seite kam der Gedanke auf, in Straßburg eine „Reichsuniversität“ zu gründen, die die französische Akademie ablösen und die zumindest zum Teil an die Tradition der alten vorrevolutionären Universität anknüpfen sollte. Zum Organisator der Universitätsgründung wurde der liberale badische Politiker Franz von Roggenbach ernannt, der mit weitreichenden Vollmachten und vergleichsweise großzügigen Finanzzusagen ausgestattet wurde. Die Universität wurde zunächst traditionell in vier Fakultäten organisiert: eine protestantisch-theologische, rechtswissenschaftliche, medizinische und eine philosophische Fakultät. In der letzteren waren auch Naturwissenschaften und Mathematik untergebracht, die später ausgegliedert wurden. Die offizielle katholische Kirche hatte sich anfangs der Gründung einer katholisch-theologischen Fakultät widersetzt, willigte später aber ein, so dass ab dem Wintersemester 1903/04 auch eine katholisch-theologische Fakultät bestand.


Bei der Belagerung und deutschen Bombardierung Straßburgs – der Stadt des Buchdrucks – war die städtische Bibliothek in der ehemaligen Dominikanerkirche getroffen worden und somit eine der größten und ältesten humanistischen Bibliotheken des gesamten Kontinents verbrannt. Diesen Verlust wollte man mit Buchspenden aus dem ganzen Reich ausgleichen; allein das Preußische Staatsarchiv Königsberg überließ der Bibliothek 70.000 Dubletten. Die neue Bibliothek konnte bereits am 9. August 1871 wieder eröffnet werden.[11] Noch heute ist die Bibliothek der Universität (BNUS – Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg) eine der größten und bestbestückten deutschsprachigen Bibliotheken.


Am 28. April 1872 wurde der Universität die Stiftungsurkunde verliehen, in der sie Rechtsnachfolgerin der alten hochschulakademischen Einrichtungen in Straßburg erklärt wurde. Die neue Universität unterstand direkt dem Reichskanzleramt in Berlin. Die Anknüpfung an die alten Traditionen wurde dadurch unterstrichen, dass die Universität die alten Fakultätssiegel, die seit 1567 zunächst an der Akademie und später an der Universität in Gebrauch gewesen waren, erneut verliehen bekam. Am 1. Mai 1872, genau 305 Jahre nach Eröffnung der alten Akademie wurde die neue Universität inauguriert.



Berufungen, Studentenzahlen |


Unter den 59 erstmals im Sommersemester 1872 berufenen Wissenschaftlern befanden sich 14 Elsässer. In der protestantisch-theologischen Fakultät stellten diese die absolute Mehrheit (5 von 6 Professuren), während in den anderen Fakultäten die von auswärts Berufenen dominierten. Von den 212 im ersten Semester eingeschriebenen Studenten kamen etwa drei Viertel aus dem „Altreich“ und zu einem kleinen Teil aus der Schweiz oder aus Österreich. Etwa ein Viertel der Studenten kam aus dem Reichsland, ganz überwiegend aus dem Unterelsass.[12] Zu den neu Berufenen zählten namhafte Wissenschaftler, wie der Staatsrechtler und Ökonom Gustav von Schmoller, die Mediziner Friedrich Daniel von Recklinghausen, Felix Hoppe-Seyler, der Pharmakologe Oswald Schmiedeberg, der Anatom Wilhelm von Waldeyer, der Chemiker Adolf von Baeyer, der Zoologe Eduard Oscar Schmidt u. a. m. Der Versuch, den damals schon Weltruf genießenden Althistoriker Theodor Mommsen nach Straßburg zu berufen, schlug trotz sehr großzügiger Berufungszusagen fehl – nicht aufgrund Desinteresses von Seiten Mommsens, sondern weil dieser sich eine so anspruchsvolle Aufgabe beim Neuaufbau einer Universität aus Altersgründen nicht mehr zutraute.[13] Erheblichen Einfluss auf die spätere Berufungspolitik übte der Staatssekretär im preußischen Kultusministerium Friedrich Althoff aus. Auffällig an den neu Berufenen war der Umstand dass nahezu alle protestantischer Konfession waren,[14] obwohl das Reichsland zu mehr drei Vierteln katholisch war. Auch wenn die Stadt Straßburg selbst starke protestantische Traditionen aufwies, war die Universität damit eine Art protestantische Enklave im überwiegend katholischen Reichsland und dies erschwerte ihre Akzeptanz in größeren Bevölkerungskreisen. Dies war auch vor dem Hintergrund von Bedeutung, dass die Opposition gegen die neue preußisch-deutsche Herrschaft im Reichsland stark von katholischen Geistlichen getragen wurde.


Mit der anfänglichen Zahl von 212 Studenten im Gründungsjahr 1872 war die neue Universität die drittkleinste unter den 22 reichsdeutschen Universitäten. Nur Kiel und Rostock waren noch kleiner.[15] Die Zahl der Studenten nahm in den folgenden Jahren rasch zu und 1898 lag Straßburg mit knapp über 1000 Studenten deutschlandweit an 14. Stelle, in Bezug auf die Lehrkraftausstattung sogar an 8. Stelle.[16]




Besuch Kaiser Wilhelms I. in der Aula der Universität (1886)


Am 2. Mai 1877 besuchte Kaiser Wilhelm I. erstmals die Universität und gewährte der Universität das Recht, den Universitätsnamen in Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg zu ändern. Er entsprach damit einem Gesuch von Rektor und Senat.[17][18]


1903 wurde mit Else Gütschow erstmals eine Frau promoviert.



Auflösung |


Nach dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918 besetzte französisches Militär Ende November Straßburg; Anfang Dezember untersagten französische Behörden den Universitätsbetrieb.[19] Die 1872 deutschen Mitarbeiter und Professoren mussten die Kaiser-Wilhelm-Universität verlassen, der Pharmakologe Oskar Schmiedeberg blieb als letzter bis zum Jahresende 1918. Insgesamt rund 200.000 Deutsche waren von dieser Umsiedelung im Elsass betroffen. In Deutschland wurde die Tradition der Universität Straßburg von der Universität Frankfurt am Main fortgeführt.




Französische Universität |




Aula des Hauptgebäudes, in der 1949 die erste Tagung des Europarats stattfand.[20]


Am 22. November 1919, nach dem Ersten Weltkrieg und dem Versailler Vertrag, mit dem das Elsass und Straßburg wieder Teil Frankreichs geworden waren, nahm die französische Université de Strasbourg den Betrieb offiziell auf.[21] Der Lehrbetrieb wurde nunmehr vollständig auf Französisch umgestellt. Um Lucien Febvre und Marc Bloch entstand in dieser Zeit in Straßburg die Annales-Schule der Geschichtswissenschaft.


Sie wurde nach Kriegsausbruch Anfang September 1939 nach Clermont-Ferrand evakuiert und dort mit Lehr- und Forschungsbetrieb unter gleichem Namen weitergeführt.[22]



Reichsuniversität Straßburg |



Nach dem Waffenstillstand zwischen Frankreich und Deutschland im Juni 1940 und der Besetzung des Elsass sowie von Teilen Frankreichs durch deutsche Truppen und Sicherheitskräfte wurde eine Zivilverwaltung für das Elsass eingerichtet. Der Chef der Zivilverwaltung im Elsass, Robert Wagner, der zugleich auch als Reichsstatthalter für Baden agierte, ließ schon ab Juli 1940 Entwürfe und Planungen zur Gründung einer Universität in Straßburg erstellen.[23] Eröffnet wurde die Reichsuniversität Straßburg mit einem Festakt am (Sonntag) 23. November 1941 im Lichthof des Universitätshauptgebäudes.
Französisches wie amerikanisches Militär rückten am 23. November 1944 in Straßburg ein, wobei die Universitätsangehörigen größtenteils flüchteten und damit der Universitätsbetrieb endgültig zum Erliegen kam. Offiziell wurde die Reichsuniversität erst am 18. Dezember 1944 auf Anordnung des Reichwissenschaftsministerium nach Tübingen verlegt.[24]



Neuere Zeit |




Gedenktafel zur „Wiedervereinigung“ der Universität 2009


Nach 1945 kehrten die französischen Abteilungen der Universität nach Straßburg zurück.


Im Jahr 1971 wurde die Universität Straßburg dreigeteilt:[25]



  1. Strasbourg I (Université Louis Pasteur) – Naturwissenschaften

  2. Strasbourg II (Université Marc Bloch, 1998) – Sprachen und Geisteswissenschaften

  3. Strasbourg III (Université Robert Schuman, 1987) – Recht, Politik- und Sozialwissenschaften


Die drei Universitäten wurden am 1. Januar 2009 wieder vereinigt. Hinzu kam das Institut universitaire de la formation des maîtres (IUFM) Straßburg. Erster Präsident nach der Wiedervereinigung wurde der Pharmakologe Alain Beretz, vormaliger Leiter der Université Louis Pasteur. Anfang 2009 zählte die Université unique de Strasbourg (Unistra) 42.000 Studenten und 5.200 Angestellte.


Die Universität Straßburg ist in der Europäischen Konföderation der Universitäten am Oberrhein (EUCOR) mit der Universität Karlsruhe, der Universität Basel, der Universität des Oberelsass und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg verbunden.[26] Sie verfügt wegen der bis heute gültigen kirchenrechtlichen Sonderstellung des ehemaligen Reichslandes Elsaß-Lothringen als einzige in Frankreich über zwei staatlich finanzierte theologische Fakultäten (katholisch und protestantisch).




Studenten |




Das Gallia, ehemals Germania, Sitz des zentralen Studentenhilfswerks CROUS




Die National- und Universitätsbibliothek an der Place de la République, dem ehemaligen Kaiserplatz





  • Johannes Busereuth (1548–1610)


  • Lorenz Scheurl (1558–1613)


  • Michael Philipp Beuther (1564–1616)


  • Johann Michael Beuther (1566–1618)


  • Jakob Ludwig Beuther (1573–1623)


  • Carl Bardili (1600–1647)


  • Jakob Schaller (1604–1676)


  • Magnus Hesenthaler (1621–1681)


  • Heinrich Rudolph Redeker (1625/1626–1680)


  • Georg von Dassel (1629–1687)


  • Sebastian Scheffer (1631–1686)


  • Markus Mappus (1632–1701)


  • Johann Heinrich Calisius (1633–1698)


  • Philipp Jacob Spener (1635–1705)


  • Franz Heinrich Höltich (1643–1676)


  • Hermann Adolph Meinders (1665–1730)


  • Johann Jakob Schmauß (1690–1757)


  • Johann Heinrich Jung-Stilling (1740–1817)


  • Franz Joseph von Besnard (1749–1814)


  • Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)


  • Maximilian von Montgelas (1759–1838)


  • Klemens Wenzel Lothar von Metternich (1773–1859)


  • Georg Büchner (1813–1837)


  • Charles Adolphe Wurtz (1817–1884)


  • Ernst Remak (1849–1911)


  • Carl Caro (1850–1884)


  • Emil Fischer (1852–1919), Nobelpreis 1902


  • Friedrich von Moltke (1852–1927)


  • Albrecht Kossel (1853–1927), Nobelpreis 1910


  • Paul Ehrlich (1854–1915), Nobelpreis 1908


  • Albano von Jacobi (1854–1919)


  • Otto Lehmann (Physiker) (1855–1922)


  • Theobald von Bethmann Hollweg (1856–1921)


  • Othmar Zeidler (1850–1911)


  • Ewald Hilger (1859–1934)


  • Hugo Hergesell (1859–1938)


  • Franz Pfaff (1860–1926)


  • Max von Oppenheim (1860–1946)


  • Stephan Kekule (1863–1933)


  • Gustav Landauer (1870–1919)


  • Otto Loewi (1873–1961), Nobelpreis 1936


  • Karl Schwarzschild (1873–1916)


  • Bernhard Averbeck (1874–1930)


  • Erwin Baur (1875–1933)


  • Felix Lewandowsky (1879–1921)


  • Max von Laue (1879–1960), Nobelpreis 1914


  • Marcus Krüsmann (1879–1964)


  • Herbert Stadler (1880–1943)


  • Otto Fritz Meyerhof (1884–1951), Nobelpreis 1922


  • Robert Schuman (1886–1963)


  • Ernst Robert Curtius (1886–1956)


  • Theodor Steinbüchel (1888–1949)


  • Friedrich Wilhelm Levi (1888–1966)


  • Max Meyer (Mediziner) (1890–1954)


  • Emmanuel Levinas (1906–1995)


  • Sergius Heitz (1908–1998)


  • Simon Günther (1921–2015)


  • Alberto Fujimori (* 1938)


  • Katia Krafft (1942–1991)


  • Maurice Krafft (1946–1991)


  • Moncef Marzouki (* 1945)


  • Arsène Wenger (* 1949)


  • Jean-Claude Juncker (* 1954)



Lehrer |




Denkmalgeschütztes Hauptgebäude der Université Robert Schuman





Institut Le Bel der Universität Louis Pasteur




Gebäude der Mathematischen Universität




  • Johannes Sturm (1507–1589)


  • Michael Beuther (1522–1587)


  • Nicolas Ager (1568–1634)


  • Caspar Bitsch (1579–1636)


  • Johann Conrad Dannhauer (1603–1666)


  • Jakob Schaller (1604–1676)


  • Balthasar Scheidt (1614–1670)


  • Markus Mappus (1632–1701)

  • Johann Heinrich Boeckler


  • Johann Jakob Scheffmacher (1668–1733)


  • Johann Georg Scherz (1678–1754)


  • Johann Daniel Schöpflin (1694–1771)


  • Johann Friedrich Lobstein (Chirurg) (1736–1784)


  • Christoph Wilhelm von Koch (1737–1813)


  • Johann Hermann (1738–1800)


  • Dominique Villars (1745–1814)


  • Isaak Haffner (1751–1831)


  • Johann Friedrich Lobstein (Pathologe) (1777–1835)


  • Johann Georg Daniel Arnold (1780–1829)


  • Emil Kopp (1817–1875)


  • Louis Pasteur (1822–1895)


  • Adolf Kußmaul (1822–1902)


  • Albert Koeppen (1822–1898)


  • Emil Heitz (1825–1890)


  • Albert Lücke (1829–1894)


  • Anton de Bary (1831–1888)


  • Wilhelm Alexander Freund (1833–1917)


  • Friedrich Daniel von Recklinghausen (1833–1910)


  • Adolf von Baeyer (1835–1917) Nobelpreis 1905


  • Oswald Schmiedeberg (1838–1921)


  • Gustav von Schmoller (1838–1917)


  • August Kundt (1839–1894)


  • Bernhard Naunyn (1839–1925)


  • Friedrich Kohlrausch (1840–1910)


  • Karl Binding (1841–1920)


  • Heinrich Weber (1842–1913)


  • Georg Friedrich Knapp (1842–1926)


  • Paul Heinrich von Groth (1843–1927)


  • Lujo Brentano (1844–1931)


  • Conrad Varrentrapp (1844–1911)


  • Wilhelm Röntgen (1845–1923), Nobelpreis 1901


  • Harry Bresslau (1848–1926)


  • Josef von Mering (1849–1908)


  • Georg Dehio (1850–1932)


  • Karl Ferdinand Braun (1850–1918), Nobelpreis 1909


  • Hans von Chiari (1851–1916)


  • Clemens Baeumker (1853–1924)


  • Justus Carrière (1854–1893)


  • Emil Cohn (1854–1944)


  • Ludwig Döderlein (1855–1936)


  • Julius Smend (1857–1930)


  • Georg Simmel (1858–1918)


  • Adolf Krazer (1858–1926)


  • Oskar Minkowski (1858–1931)


  • Eugène Müller (1861–1948)


  • Robert Wollenberg (1862–1942)


  • Andreas von Tuhr (1864–1925)


  • Fritz van Calker (1864–1957)


  • Georg Thilenius (1868–1937)


  • Michael von Faulhaber (1869–1952)


  • Karl Böckenhoff (1870–1917)


  • Paul Laband (1872–1918)


  • Franz Weidenreich (1873–1948)


  • Albert Schweitzer (1875–1965), Nobelpreis 1952


  • Martin Spahn (1875–1945)


  • Ernest Esclangon (1876–1954)


  • Eugène Cavaignac (1876–1969)


  • Paul Rohmer (1876–1977)


  • Maurice René Fréchet (1878–1973)


  • Hans Kniep (1881–1930)


  • Hermann Staudinger (1881–1965), Nobelpreis 1953


  • Pierre Montet (1885–1966)


  • Marc Bloch (1886–1944)


  • Johannes Stroux (1886–1954)


  • Carl Schmitt (1888–1985)


  • Beno Gutenberg (1889–1960)


  • André Danjon (1890–1967)


  • Henri Lefebvre (1901–1991)


  • Jean Cavaillès (1903–1944)


  • Louis Néel (1904–2000), Nobelpreis 1970


  • Henri Cartan (1904–2008)


  • Charles Muller (1909–2015)


  • Paul Ricœur (1913–2005)


  • André Neher (1914–1988)


  • Étienne Juillard (1914–2006)


  • René Thom (1923–2002), Fields-Medaille 1958


  • Raymond Poidevin (1928–2000)


  • Martin Karplus (* 1930), Nobelpreis 2013


  • Pierre Chambon (* 1931)


  • Jean-Marie Lehn (* 1939), Nobelpreis 1987


  • Jean-Luc Nancy (* 1940)


  • Jules Hoffmann (* 1941), Nobelpreis 2011


  • Jean-Pierre Sauvage (* 1944), Nobelpreis 2016



Literatur |



  • Gustav C. Knod: Die alten Matrikeln der Universität Straßburg. 1621–1793. 2 Bände und Registerband. Trübner, Straßburg 1897–1902. (Digitalisate)

  • Françoise Olivier-Utard: Uni Université idéale? Histoire de L´Université de Strasbourg de 1919 à 1939. Strasbourg 2015

  • Stephan Roscher: Die Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg 1872–1902. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2006, ISBN 3-631-31854-5 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Band 1003, zugleich Dissertation Universität Frankfurt am Main 1991).

  • Ulrike Rother: Die theologischen Fakultäten der Universität Straßburg. Ihre rechtlichen Grundlagen und ihr staatskirchenrechtlicher Status von den Anfängen bis zur Gegenwart. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-73385-0 (= Rechts- und staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft, N. F., Band 84, zugleich Dissertation, Universität Freiburg im Breisgau 1996)

  • Herwig Schäfer: Juristische Lehre und Forschung an der Reichsuniversität Straßburg 1941–1944. Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-147097-4 (= Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts, Band 23, zugleich Dissertation Universität Freiburg im Breisgau 1997/98 unter dem Titel: Juristische Lehre und Forschung an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Reichsuniversität Straßburg 1941–1944).

  • Anton Schindling: Humanistische Hochschule und freie Reichsstadt. Gymnasium und Akademie in Straßburg 1538–1621. Steiner, Wiesbaden 1977 (= Veröffentlichungen des Instituts für europäische Geschichte Mainz, Band 77).

  • Bernd Schlüter: Reichswissenschaft. Staatsrechtslehre, Staatstheorie und Wissenschaftspolitik im Deutschen Kaiserreich am Beispiel der Reichsuniversität Straßburg. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-465-03299-3 (= Studien zur europäischen Rechtsgeschichte, Band 168, zugleich Dissertation HU Berlin 2001).


  • Otto Warth: Das Kollegien-Gebäude der Kaiser Wilhelms-Universität zu Strassburg. Kraemer, Kehl 1885, Digitalisat.



Weblinks |



 Commons: Universität Straßburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Deutschsprachige Webseite der Universität Straßburg

  • Offizielle Website der (nationalen) Universitätsbibliothek Straßburg

  • Die Museen und Sammlungen der Universität Straßburg



Einzelnachweise |




  1. Die Reformation im Elsass im 16. Jahrhundert. Musée virtuel du Protestantisme, abgerufen am 16. September 2016. 


  2. abcdefghij Dr. August Schricker (Senats-Secretär): ZUR GESCHICHTE DER UNIVERSITÆT STRASSBURG – FESTSCHRIFT ZUR ERŒFFNUNG DER UNIVERSITÆT STRASSBURG am 1. Mai 1872. C. F. SCHMIDT’s Universitäts-Buchhandlung FRIEDRICH BULL 1872.


  3. Supplication und ansuchen sampt aussführlichem Bericht des Herrn Rectors, der Visitatoren und Professoren der Schuolen um aufbringung kaiserlicher Freiheit allhie Studenten, Baccalaureos und Magistros zu machen – Denkschrift, vorgetragen dem Magistrat der Stadt am 6. Mai 1566, unterschrieben von Johann Sturm (Rector), Johann Marbach, Cunradus Dasypodius (Visitator), Leonardus Hentschus, Melchior Speccerus – heute wohl aufbewahrt im Archiv von St. Thomas, Straßburg; frei in modernem Deutsch: „... dass die Schule nicht, wie die Universitäten, das Recht hat, akademische Grade zu verleihen (Bakkalaureus und Magister) und die Schüler daher solche Grade an anderen hohen Schulen erwerben“ müssen. Zitiert bei Schricker, S. 13.


  4. Theobald Ziegler: Geschichte der Pädagogik. Tp Verone Publishing, 18. April 2016, S. 81 (online via archive.org – Erstausgabe: C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1909). 


  5. Steffen Siegel: Tabula: Figuren der Ordnung um 1600. Walter de Gruyter, 2009. ISBN 978-3-05-004563-4. S. 217 S. 217


  6. Journal des débats et des décrets, Band 24. Abgerufen am 21. August 2016 (französisch, L'Assemblee nationale décretè que tous les établissements d’instruction et d’éducation existans à présent dans le Royaume, continueront d'exister sous le régime actuel et suivant les mêmes lois qui les régissent. (Übersetzung: Die Nationalversammlung ordnet an, dass alle Lehr- und Ausbildungseinrichtungen, die derzeit im Königreich existieren, unter den jetzigen Regelungen und den für sie gemachten Gesetzen weiterbestehen sollen.)). 


  7. Daniel Schönpflug: Der Weg in die Terreur: Radikalisierung und Konflikte im Straßburger Jakobinerclub (1790-1795). R. Oldenbourg-Verlag, München 2002, ISBN 3-486-56588-5.


  8. Sylvie Gueth: La constitution des bibliothèques publiques dans le Département du Bas-Rhin 1789–1803. Université des Sciences Sociales Grenoble II, Institut d’Etudes Politiques, 1991 PDF


  9. Décret portant établissement d'Ecoles de santé à Paris, à Montpellier et à Strasbourg. 6. Dezember 1794, abgerufen am 21. August 2016 (französisch, Datum nach dem Revolutionskalender: 16 frimaire an 3, archiviert auf gallica.bnf.fr). 


  10. René Voltz: L a Physique à Strasbourg : regards sur le passé (1621-1918): L’UNIVERSITE NAPOLEONIENNE (19ème siècle). Abgerufen am 21. August 2016 (PDF, französisch). 


  11. Stephan Roscher: Die Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg 1872–1902 (= Europäische Hochschulschriften: Reihe III: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. Band 1003). Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-31854-5, S. 49–56. 


  12. Roscher, S. 61ff


  13. Roscher, S. 66


  14. Roscher (opus cit.) ermittelte die Konfession von 49 neu Berufenen. Davon waren 48 Protestanten und ein Katholik


  15. Roscher, S. 61ff


  16. Roscher, S. 114; die 1898 nach Studentenzahlen vier größten Universitäten waren: Berlin 4882, München 4028, Leipzig 3174, Bonn 1975


  17. Die Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg. Ihre Entstehung und Entwicklung. Im Auftrage der Straßburger Wissenschaftlichen Gesellschaft in Heidelberg dargestellt von Otto Meyer, Berlin u. Leipzig, 1922, S. 16 und insbesondere S. 28: „Die Stiftungsurkunde wurde ... abgeändert durch die Kaiserliche Verordnung vom 22. Juni 1877, die da bestimmt, dass die Universität fortan den Namen führen solle Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg.“


  18. Bericht über das Stiftungsfest der Universität am 2. Mai 1877 bei Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm I. 1877


  19. Bernd Schlüter: Reichswissenschaft. Staatsrechtslehre, Staatstheorie und Wissenschaftspolitik im Deutschen Kaiserreich am Beispiel der Reichsuniversität Straßburg. Vittorio Klostermann, Frankfurt /M 2004. S. 497.


  20. Siehe Gedenktafel Palais Universitaire de Strasbourg-10 août 1949


  21. Bernd Schlüter: Reichswissenschaft. Staatsrechtslehre, Staatstheorie und Wissenschaftspolitik im Deutschen Kaiserreich am Beispiel der Reichsuniversität Straßburg. Vittorio Klostermann, Frankfurt /M 2004. S. 501.


  22. Herwig Schäfer: Juristische Lehre und Forschung an der Reichsuniversität Straßburg 1941–1944. Mohr Siebeck, Tübingen 1999. S. 17–18.


  23. Herwig Schäfer: Juristische Lehre und Forschung an der Reichsuniversität Straßburg 1941–1944. Mohr Siebeck, Tübingen 1999. S. 30–31.


  24. Schäfer, Juristische Lehre und Forschung an der Reichsuniversität Straßburg 1941–1944, S. 240–243.


  25. Geschichte. Universität Straßburg, abgerufen am 21. August 2016. 


  26. eucor.org


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