Le Theil-Nolent

























































Le Theil-Nolent

Le Theil-Nolent (Frankreich)


Le Theil-Nolent



Region

Normandie

Département

Eure

Arrondissement

Bernay

Kanton

Beuzeville

Gemeindeverband

Lieuvin Pays d’Auge

Koordinaten

49° 9′ N, 0° 32′ O49.1541666666670.53861111111111Koordinaten: 49° 9′ N, 0° 32′ O

Höhe
167–181 m
Fläche
4,11 km2

Einwohner
257 (1. Januar 2015)

Bevölkerungsdichte
63 Einw./km2

Postleitzahl
27230

INSEE-Code


Mairie

Le Theil-Nolent ist eine französische Gemeinde mit 257 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) im Département Eure in der Region Normandie.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


  • 2 Geschichte


    • 2.1 Bevölkerungsentwicklung




  • 3 Kultur und Sehenswürdigkeiten


  • 4 Wirtschaft und Infrastruktur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Geografie |


Le Theil-Nolent liegt in Nordfrankreich in der Landschaft Lieuvin, 47 Kilometer südöstlich von Le Havre, etwa 9 Kilometer nordwestlich von Bernay, dem Sitz der Unterpräfektur des Arrondissements, und 6,3 Kilometer nordöstlich von Thiberville, dem Hauptort des Kantons auf einer mittleren Höhe von 174 Metern über dem Meeresspiegel. Die Mairie steht auf einer Höhe von 178 Metern. Nachbargemeinden von Le Theil-Nolent sind Le Favril im Norden, Bazoques im Nordosten, Courbépine im Südosten und Duranville im Westen. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 411 Hektar.


Die Gemeinde ist einer Klimazone des Typs Cfb (nach Köppen und Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat unter 22 °C, mindestens vier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima mit gemäßigtem Sommer.[1]



Geschichte |


Im Jahr 1065 schenkte Gilbertus Crispinus (1046–1117) die Ortschaft der Abtei Le Bec. Der Abt von Le Bec hatte das Kirchenpatronat bis zur Französischen Revolution (1789–1799) inne. Le Theil-Nolent unterstand der Abtei von Bec als Baronie bis ins 18. Jahrhundert. Der Ortsname wurde 1183 als Tylia erstmals in einer Urkunde Heinrichs II. erwähnt und entstand laut Walther von Wartburg aus dem mundartlichen Begriff teil für das französische Wort tilleul (‚Linde‘).[2][3]


Um 1774 gab es in Le Theil-Nolent ein Lehen namens Montpoignant, das nicht der Abtei Le Bec, sondern der gleichnamigen Seigneurie in Saint-Ouen-de-Pontcheuil unterstand.[4] Die Abtei verschenkte ihren Lehensanspruch auf Le Theil-Nolent im 18. Jahrhundert.


1793 erhielt Le Theil-Nolent als Le Theil Nocent im Zuge der Französischen Revolution den Status einer Gemeinde und 1801 unter dem heutigen Namen durch die Verwaltungsreform unter Napoleon Bonaparte das Recht auf kommunale Selbstverwaltung.[5]


Erst 1890 wurde ein Gebäude errichtet, das Mairie und Dorfschule beherbergte. Auch der Lehrer wohnte dort. Vorher wurde ein „Wachhaus“ als behelfsmäßige Mairie genutzt. Dort war zugleich die lokale Confrérie de charité untergebracht.[6]



Bevölkerungsentwicklung |































Jahr
1793 1821 1806 1836 1866 1886 1926 1975 1990 1999 2011
Einwohner
480 601 552 592 422 304 205 155 173 186[5]
238


Kultur und Sehenswürdigkeiten |




Die Kirche Sainte-Colombe


An einem Teich steht ein Lavoir.[7]


Le Theil-Nolent gehört zur römisch-katholischen Gemeinschaft Courbépine, die Teil der Pfarrei Notre Dame de Charentonne des Bistums Évreux ist.[8] Die Kirche Sainte-Colombe ist Kolumba von Sens geweiht. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert umgebaut. In der Kirche steht eine Statue der Jungfrau mit dem Kinde aus dem 15. Jahrhundert. Die Statue wurde 1976 als Monument historique (‚historisches Denkmal‘) klassifiziert und damit unter Denkmalschutz gestellt. Einige Gegenstände aus der Kirche wurden 1977 in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques eingetragen. Dazu gehört das Taufbecken aus dem 16. Jahrhundert, eine Kreuzigungsgruppe und eine Statue der Apollonia von Alexandria aus dem 17. Jahrhundert sowie Chorgestühl, Sitzbänke, Altarretabel und Tabernakel aus dem 18. Jahrhundert.[9]


Im Weiler La Vastine steht ein Schrein, der der Jungfrau Maria von Lourdes geweiht ist. Er wurde von einer ortsansässigen Familie 1945 zum Dank dafür errichtet, dass bei der Bombardierung der Gemeinde im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) während der Operation Overlord kein Familienmitglied zu Schaden kam. Die Einwohner hatten sich selbst Schützengräben gebaut, in die sie sich flüchteten. 1994 schenkte die damalige Besitzerin den Schrein und das angrenzende Grundstück der Gemeinde.


Das Herrenhaus von Coudray wurde im 17. Jahrhundert als Jagdschloss errichtet. Es gehörte den Seigneurs von Coudray. Es befindet sich im Privatbesitz. Nach 1991 wurde es von den heutigen Besitzern restauriert.


Das „Schloss der Abtei“ wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Es gehört dem Maire Michel Millard de Montrion (Stand 2013). Am Rand des Grundstücks ließ er 1997 eine Statue der Kolumba von Sens aufstellen.[6]



Wirtschaft und Infrastruktur |




Lavoir


Im Jahr 2009 waren 17,8 Prozent der Erwerbstätigen in der Gemeinde beschäftigt, die anderen waren Pendler. 9,1 Prozent der Arbeitnehmer waren arbeitslos.[10]


Es gibt eine öffentliche Grundschule in der Gemeinde.


Der nächstgelegene Bahnhof ist der 8,7 Kilometer entfernte Bahnhof von Bernay. Der nächste Flughafen ist der 36,2 Kilometer entfernt liegende Flughafen Deauville in Saint-Gatien-des-Bois.


Auf dem Gemeindegebiet gelten kontrollierte Herkunftsbezeichnungen (AOC) für Calvados, Pommeau (Pommeau de Normandie), Pont-l’Évêque (Käse) und Camembert de Normandie sowie geschützte geographische Angaben (IGP) für Schweinefleisch (Porc de Normandie), Geflügel (Volailles de Normandie) und Cidre (Cidre de Normandie und Cidre normand).[1]



Weblinks |



 Commons: Le Theil-Nolent – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise |




  1. ab Le village du Theil-Nolent. In: Annuaire-Mairie.fr. Abgerufen am 8. Juli 2013 (französisch). 


  2. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2. Librairie Droz, 1996, ISBN 2-600-00133-6, S. 1265 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).  Nègre zitiert Walther von Wartburg: Französisches Etymologisches Wörterbuch. eine Darstellung des galloromanischen Sprachschatzes. Band 13, Nr. 1. Basel 1966, S. 327, Sp. b. 


  3. Ernest Poret Blosseville (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. Dictionnaire topographique du département de l’Eure : comprenant les noms de lieu anciens et modernes. Impr. Nationale, Paris 1877, S. 214 (französisch, online). 


  4. Auguste Le Prévost: Mémoires et notes de M. Auguste Le Prevost pour servir à l’histoire du département de l’Eure. Hrsg.: Léopold Delisle, Louis Paulin Passy. Band 3. Auguste Herissey, Évreux 1869, S. 252 f. (französisch, online). 


  5. ab Le Theil-Nolent - notice communal. In: Cassini.ehess.fr. Abgerufen am 12. Juli 2013 (französisch). 


  6. ab Le Theil-Nolent - Historique. In: cc-thiberville.fr. Communauté de communes du canton de Thiberville, abgerufen am 7. Juli 2013 (französisch). 


  7. Lavoirs de l’Eure. In: lavoirs.org. Association Lavoirs de France, abgerufen am 7. Juli 2013 (französisch). 


  8. Notre Dame de Charentonne. Diocèse d’Évreux, abgerufen am 11. Juli 2013 (französisch). 


  9. Eintrag Nr. 27627 in der Palissy-Datenbank des französischen Kulturministeriums (französisch)


  10. Commune : Le Theil-Nolent (27627). Thème : Tous les thèmes. In: Insee.fr. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 11. Juli 2013 (französisch). 


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