Versailles




































































Versailles

Wappen von Versailles

Versailles (Frankreich)


Versailles



Region

Île-de-France

Département

Yvelines (Präfektur)

Arrondissement

Versailles

Kanton

Versailles-1 (Hauptort)
Versailles-2 (Hauptort)

Gemeindeverband

Versailles Grand Parc

Koordinaten

48° 48′ N, 2° 8′ O48.8047222222222.1341666666667Koordinaten: 48° 48′ N, 2° 8′ O

Höhe
103–180 m
Fläche
26,18 km2

Einwohner
85.346 (1. Januar 2016)

Bevölkerungsdichte
3.260 Einw./km2

Postleitzahl
78000

INSEE-Code

Website

www.versailles.fr


Blick über Schloss Versailles hinweg auf die Stadt

Audio-Datei / HörbeispielVersailles?/i [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}vɛʀˈsɑːj] ist eine französische Stadt in der Region Île-de-France mit 85.346 Einwohnern (Stand 1. Januar 2016). Sie ist Verwaltungssitz (französisch: chef-lieu) des Départements Yvelines (78) und seit 1801 Sitz des Bistums Versailles. Der elegante Wohnort im Einzugsbereich von Paris ist auch Garnisonsstadt und einer der bedeutendsten Fremdenverkehrsorte des Landes. Er ist weltweit bekannt für das in seinen größten Teilen für den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. im 17. Jahrhundert erbaute Schloss Versailles und den dort unterzeichneten Friedensvertrag von Versailles von 1919.


Die Einwohner werden Versaillais genannt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


    • 1.1 Lage


    • 1.2 Bodenbeschaffenheit


    • 1.3 Klima


    • 1.4 Stadtviertel




  • 2 Geschichte


  • 3 Politik


    • 3.1 Wappen


    • 3.2 Partnerstädte




  • 4 Wirtschaft und Infrastruktur


    • 4.1 Verkehr


    • 4.2 Wirtschaft


    • 4.3 Bildung und Forschung


    • 4.4 Militär




  • 5 Persönlichkeiten


  • 6 Literatur


  • 7 Weblinks


  • 8 Einzelnachweise





Geographie |



Lage |


Versailles liegt 22 Kilometer westlich des Nullpunktes, der sich im Zentrum von Paris auf dem Vorplatz von Notre-Dame befindet. Es ist eingebettet in ein hufeisenförmiges Tal, das eine vom linken Ufer der Seine aufsteigende Hochebene durchschneidet. Dieses im Südosten bei Viroflay geschlossene und zum Nordwesten geöffnete, bis weit über Villepreux hinausreichende Tal erreicht seine breiteste Ausdehnung zwischen Rocquencourt und Satory. In seiner Mitte erheben sich zwei kleine Hügel: der früher höhere Montboron, der im Zuge des fortschreitenden Schlossbaus teilweise abgetragen wurde, und der Hügel Saint-Antoine.


Die waldreichen Talhänge bilden mit dem Bois des Fonds des Maréchaux und dem Bois des Fausses Reposes im Norden, den Wäldern von Viroflay und Meudon im Osten und den Wäldern von Gonards und Story im Süden noch immer eine grüne Krone um Versailles. In früheren Zeiten erstreckten sie sich bis an den späteren Paradeplatz und das heutige Schlossgitter.



Bodenbeschaffenheit |


Der geologische Untergrund des Tales besteht aus kreidezeitlichem Kalkstein. Darüber liegen eine quartäre Tonschicht und eine aus Sand bestehende Anhöhe, auf der das Schloss errichtet wurde. Von der auf dem Montboron liegenden Wasserscheide fließt einer der zwei Ru genannten Bäche im Süden am Fuß des Talhanges entlang (ru de Marival), während der andere sich früher westlich des Schlosses ausgebreitet und – bedingt durch den undurchlässigen Boden – ein Sumpfgebiet mit mehreren Tümpeln gebildet hat. Die bedeutendsten Wasserflächen waren der im Norden beim inzwischen verschwundenen gleichnamigen Dorf gelegene Étang de Clagny (Teich oder Weiher von Clagny) und ein Wasserloch im Bereich des noch heute bestehenden zweiten Küchengartens. Westlich des jetzigen Schweizersees lag ein weiterer Tümpel mit dem vielsagenden Namen Étang puant (stinkender Teich). Die endgültige Trockenlegung dieser Sümpfe erfolgte erst in der Zeit zwischen dem Ende des 17. und der Mitte des 18. Jahrhunderts.



Klima |


Die ungünstige Beschaffenheit des Geländes ergänzen die nahezu ständig vom Atlantik wehenden Winde, die in das nach Westen weit geöffnete Tal eindringen und dazu führen, dass die Temperatur in Versailles im Jahresmittel um 3 °C niedriger liegt als in Paris.



Stadtviertel |


Versailles besitzt acht Stadtviertel (quartiers). Schloss und Kathedrale befinden sich im ältesten Quartier, Notre-Dame. Das Quartier Saint-Louis grenzt in Richtung Paris an Notre-Dame an. Die übrigen quartiers sind Chantiers, Montreuil, Porchefontaine, Clagny-Glatigny, Bernard de Jussieu und Satory.


Da es sich um eine in der Barockzeit geplante Stadtanlage handelt, verläuft das Straßennetz geradlinig und symmetrisch.



Geschichte |




Versailles im Jahr 1746. Links der Schlosspark, im rechten Viertel die Stadt




Blick über den Potager du roi (königlicher Gemüsegarten) auf die Kathedrale Saint-Louis




Kathedrale Saint-Louis, Fassade




Der Marktplatz im Viertel Notre-Dame


Der Ursprung des Namens ist nicht geklärt. Gelegentlich wird die unbelegte Vermutung geäußert, er sei im 11. Jahrhundert von dem lateinischen versare (drehen, umdrehen) abgeleitet worden, und bezöge sich auf gepflügte (umgedrehte) Erde.


Die Tatsache, dass Versailles viel später gegründet wurde als andere bereits in der gallo-römischen Zeit besiedelte Orte des Umkreises, könnte sich durch die vorgenannten ungünstigen geografischen und klimatischen Voraussetzungen erklären. Jedenfalls blieb Versailles das gesamte Mittelalter hindurch eine kleine, unbedeutende Ansammlung von wohl eher armseligen Häusern. Im 16. Jahrhundert entwickelte Versailles sich dank seiner Lage an der Kreuzung von drei Straßen zu einem kleinen Marktflecken.


Am Anfang des 17. Jahrhunderts ließ Ludwig XIII. ein kleines Jagdschloss mitten im Wald errichten. Im Jahr 1668 beschloss sein Sohn Ludwig XIV., nachdem er zuvor schon einige kleine Ausbauten an dem ursprünglichen Schloss hatte vornehmen lassen, dort seinen Regierungssitz entstehen zu lassen. In den nächsten 30 Jahren entstanden in teils waldigem, teils sumpfigem Gebiet das Schloss Versailles mit Parkanlagen, die auch noch Jahrhunderte später ein Publikumsmagnet sind. Es wurde zum Symbol des Absolutismus.


Während sich westlich des Schlosses die weitläufigen Parkanlagen erstrecken, öffnet sich nach Osten der Schlosshof zum riesigen Place d’Armes, von dem strahlenförmig drei 70–90 Meter breite Alleen in die Landschaft ausgreifen. Dieser Straßenfächer wurde zum Grundgerüst der Stadt Versailles, um das herum ein regelmäßiges Straßenraster mit repräsentativen Stadtplätzen angelegt wurde. Der König förderte die Besiedelung der neuen Stadt, indem er das Bauland zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellte. Es entstanden in regelmäßiger Architektur Adelspaläste, Behausungen der Hofbediensteten, Kirchen und Märkte. Die urbanistische Anlage wurde im 18. Jahrhundert zum Vorbild neuer Städte wie Washington[1] und Rastatt.


Am 19. September 1783 fand die erste Ballonfahrt mit Passagieren statt. Ein Hammel, ein Hahn und eine Ente überlebten die zwölf Minuten lange Fahrt auf der Montgolfière.


1801 wurde Versailles Sitz des gleichnamigen, neuen Bistums.


Am 1. Juli 1815 fand in Versailles ein Gefecht im Rahmen der Befreiungskriege zwischen Preußen und Franzosen statt.


Am 18. Januar 1871 ließ sich der preußische König Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser ausrufen. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es dort zum Friedensvertrag von Versailles.


Das große Unwetter vom 26. Dezember 1999 verwüstete den Park, worauf ein großes Programm gestartet wurde, um die ursprüngliche Bepflanzung in ihrer Anordnung aus dem 17. Jahrhundert wiederherzustellen.



Politik |



Wappen |


Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein wachsender doppelköpfiger Hahn in natürlichen Farben, in Blau drei goldene Lilien (2:1).“



Partnerstädte |


Versailles hat im Laufe der Zeit enge Beziehungen zu den Städten Nara (Japan), Gießen (Deutschland), Puschkin (Russland), Canberra (Australien) und Taipeh (Taiwan) entwickelt, mit Potsdam (Deutschland) hat Versailles eine Partnerstadt.[2]



Wirtschaft und Infrastruktur |



Verkehr |


Versailles hat eine Ausfahrt an der Autoroute A13. Die Route nationale 10 zur spanischen Grenze durchquerte bis 2006 Versailles. Von dieser zweigten in Versailles die Route nationale 184, Route nationale 185 und Route nationale 186 ab. Es gibt mehrere Bahnhöfe, darunter den Durchgangsbahnhof Versailles-Chantiers mit etwa 65.000 Fahrgästen am Tag[3], den Bahnhof Versailles-Rive Gauche der RER C aus Paris nahe dem Schloss sowie Versailles-Rive Droite der Transilien LLogo Paris Transilien ligneL.svg.



Wirtschaft |


Versailles ist Standort von Unternehmen wie Nexter, von Renault Trucks (Militärfahrzeuge), von Citroën und von Blizzard Entertainment.



Bildung und Forschung |


In Versailles befindet sich die Universität Versailles mit über 10.000 Studenten.



Militär |


Besonders im südlichen Ortsteil Satory befinden sich zahlreiche militärische Einheiten wie das 5. Pionierregiment, eine Einheit der Gendarmerie nationale mit gepanzerten Fahrzeugen sowie die Groupe d’intervention de la gendarmerie nationale (GIGN).



Persönlichkeiten |




Literatur |



  • Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Galantes Versailles – Die Mätressen am Hofe der Bourbonen. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 2004, ISBN 3-925825-86-X.

  • Olivier Bernier: Ludwig XIV. Die Biographie. Albatros-Verlag, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-96085-1.



Weblinks |



 Wiktionary: Versailles – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Commons: Versailles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Offizielle Website der Stadt Versailles (französisch)


  • Seite des Fremdenverkehrsamtes (französisch, englisch, spanisch)



Einzelnachweise |




  1. P. Lee Phillips et al.: List of maps and views of Washington and District of Columbia in the Library of Congress, Library of Congress. Map Division, United States Government Printing Office, Washington, D.C. 1900, S. 16


  2. Potsdam hat eine neue Liebe. MAZ.online, abgerufen am 12. Juni 2016. 


  3. Daniel Larmet, Jean-François Candeille, Bernard Ciry: Réaménagement du pôle d’échanges de Versailles-Chantiers. In: Revue générale des chemins des fer. Nr. 207, 2011, ISSN 0035-3183, S. 46–52. 


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