Tom Hanks






Tom Hanks mit dem Kennedy Center Honors Medallion (2014)


Thomas „Tom“ Jeffrey Hanks (* 9. Juli 1956 in Concord, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Filmproduzent sowie Synchronsprecher vieler amerikanischer Film- und Fernsehproduktionen. Er gehört zu den profiliertesten Charakterdarstellern Hollywoods und wurde zweimal in Folge mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet (was außer Hanks bisher nur Spencer Tracy gelang) – für seine Hauptrollen in den Filmen Philadelphia (1993) und Forrest Gump (1994). Darüber hinaus hat er vier Golden Globes erhalten und wurde 2002 als bisher jüngster Darsteller mit dem AFI Life Achievement Award für sein Lebenswerk geehrt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


    • 1.1 Privatleben


    • 1.2 Karriere


    • 1.3 Sonstiges




  • 2 Filmografie (Auswahl)


  • 3 Auszeichnungen (Auswahl)


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Leben |



Privatleben |


Nach eigenen Angaben kommt Tom Hanks aus „turbulenten Familienverhältnissen“. Seine Eltern, Amos Hanks und Janet Marylyn, geb. Frager († 2016), ließen sich früh scheiden, und er wuchs mit seinen Geschwistern Sandra und Lawrence bei seinem Vater und wechselnden Stiefmüttern auf, während der jüngere Bruder Jim Hanks bei der Mutter blieb.[1]


1978 heiratete Hanks die Schauspielerin Samantha Lewes, 1987 wurde die Ehe geschieden. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor, Colin (* 1977) und Elizabeth (* 1982). Samantha Lewes starb 2002 an Knochenkrebs. Im April 1988 heiratete Hanks erneut. Mit der Schauspielerin Rita Wilson hat er zwei Söhne (Chet Hanks, * 1990 und Truman, * 1995). Hanks brachte zudem seine ersten zwei Kinder mit in die Ehe. Vor seiner Heirat konvertierte er zur griechisch-orthodoxen Kirche.



Karriere |




Tom Hanks (1989)


Sein Interesse an der Schauspielerei entdeckte Tom Hanks während seiner Zeit an der High School, in der er häufig ins Theater ging und in Schauspielkursen erste eigene Erfahrungen sammelte. Dementsprechend begann er nach dem Abschluss der High School ein Studium der Schauspielerei. Nebenbei arbeitete er drei Jahre lang beim „Great Lakes Theater Festival“ in Cleveland, wo er Erfahrungen in allen das Theater betreffenden Bereichen vom Bühnenbild bis zur Licht- und Tontechnik sammelte. Außerdem spielte er dort unter anderem die Rolle des Proteus in Shakespeares Zwei Herren aus Verona, für die er mit dem „Cleveland Critics Circle Award“ als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.


1979 zog er nach New York, wo er erste Film- und Fernsehrollen erhielt. Unter anderem wirkte er in der Sitcom Bosom Buddies mit und hatte Gastauftritte in den Serien Taxi (mit Tony Danza und Christopher Lloyd) und Happy Days. In dieser Zeit lernte er Ron Howard kennen, mit dem er später bei vielen Projekten zusammenarbeitete. Durch Howard kam er auch an seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm – in der Komödie Splash – Eine Jungfrau am Haken, bei der Howard Regie führte.
Nach weiteren erfolgreichen Komödien wie Geschenkt ist noch zu teuer oder Scott & Huutsch erhielt er schließlich auch Angebote für seriösere Rollen, wie zum Beispiel in Fegefeuer der Eitelkeiten und Eine Klasse für sich. Das Jahr 1993 brachte ihm den endgültigen Durchbruch mit den erfolgreichen Filmen Schlaflos in Seattle und Philadelphia. Für seine Rolle des an Aids erkrankten Andrew Beckett in Philadelphia wurde Hanks mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Bereits im darauffolgenden Jahr erhielt er für die Darstellung des geistig zurückgebliebenen Forrest Gump in dem gleichnamigen Film seinen zweiten Oscar. Die Auszeichnung mit zwei Oscars in Folge für die Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ gelang vor ihm nur Spencer Tracy. Seine Dankesrede bei der Verleihung der Oscars für Philadelphia, bei der er einem schwulen Lehrer dankte, gab den Anstoß für den Film In & Out.


Es folgten zahlreiche erfolgreiche Kino-Produktionen, bei denen Hanks die Hauptrolle übernahm, darunter in Apollo 13, Der Soldat James Ryan, Cast Away und in The Da Vinci Code.


1996 wechselte Hanks erstmals hinter die Kamera. Er gründete zusammen mit dem Produzenten Gary Goetzman die Produktionsfirma Playtone, mit welcher er fortan Filme produziert. Bei der ersten Playtone-Produktion, dem Film That Thing You Do!, zeichnete er als Drehbuchautor und als Regisseur verantwortlich, übernahm eine Hauptrolle und wirkte an der Filmmusik mit. Zusammen mit seiner Frau Rita Wilson produzierte er die Komödie My Big Fat Greek Wedding. Auch bei den TV-Serien From the Earth to the Moon und Band of Brothers trat er als Produzent und Autor auf. Darüber hinaus übernahm Hanks Sprechrollen für Trickfilme wie Toy Story, Der Polarexpress und Die Simpsons – Der Film.


Um seine Rollen möglichst glaubhaft darstellen zu können, nimmt Hanks auch in körperlicher Hinsicht Strapazen auf sich. So musste er für den Film Cast Away in relativ kurzer Zeit wesentlich an Gewicht zu- bzw. abnehmen, um die Rolle eines Schiffbrüchigen glaubhaft darstellen zu können. Die Dreharbeiten wurden hierfür mehrere Monate unterbrochen, nachdem die Szenen vor dem Flugzeugabsturz mit ihm als Manager von FedEx mit noch kräftigem Körperbau abgedreht waren.


Einen sehr kurzen und wortlosen Auftritt hatte Tom Hanks 2004 in dem Film Elvis Has Left the Building. Darin wird er als Motorradfahrer von einem Briefkasten tödlich getroffen und bleibt in diesem stecken.


2017 veröffentlichte Hanks die Kurzgeschichtensammlung Schräge Typen (OT: Uncommon Type), welche unter anderem von seiner Schreibmaschinensammlung handelt.[2]



Sonstiges |



  • Hanks’ deutsche Standard-Synchronstimme war der im April 2016 verstorbene Arne Elsholtz. Hanks wurde jedoch auch schon häufiger von Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt synchronisiert.

  • Seit 2005 ist Hanks Vorstandsmitglied (Schatzmeister und Vizepräsident) und seit 2009 als Vertreter der Schauspielerfraktion Vizepräsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich den Oscar verleiht.[3]

  • Hanks begeistert sich für die Erforschung des Weltalls und ist Star-Trek-Fan. Er bekam die Rolle des Zefram Cochrane in Star Trek: Der erste Kontakt angeboten, musste aber aufgrund seiner Verpflichtungen für den Film That Thing You Do! absagen. Außerdem produzierte er mehrere Dokumentationen über das amerikanische Apollo-Programm und ist Mitglied der „National Space Society“.

  • Ein 1996 im Asteroidengürtel entdeckter Asteroid wurde ihm zu Ehren (12818) Tomhanks genannt.[4]

  • Hanks ist Anhänger des englischen Fußballclubs Aston Villa. Er besuchte Anfang 2008 den Verein, der einen amerikanischen Besitzer (Randy Lerner) hat.

  • Tom Hanks ist ein weit entfernter Verwandter des 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln (1809–1865). Lincolns Urururgroßeltern William und Sarah Hanks sind die gemeinsamen Vorfahren.

  • Hanks ist ein passionierter Sammler von Schreibmaschinen. Seine Kollektion umfasst 250 Exemplare, unter anderem auch eine alte „Erika“ des Modells „E/10“ aus der DDR.[5]

  • Hanks spielt die „Hauptrolle“ im Musikvideo zu Carly Rae Jepsens Song I Really Like You.[6]

  • Hanks praktiziert Transzendentale Meditation.[7]



Filmografie (Auswahl) |




Tom Hanks als Forrest Gump


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  • 1980: Panische Angst (He Knows You’re Alone)

  • 1980: Love Boat (The Love Boat, Fernsehserie, Folge 4x01)

  • 1980–1982: Bosom Buddies (Fernsehserie, 37 Folgen)

  • 1982: Familienbande (Family Ties, Fernsehserie, 3 Folgen)

  • 1982: Labyrinth der Monster (Rona Jaffe’s Mazes and Monsters)

  • 1984: Splash – Eine Jungfrau am Haken (Splash)

  • 1984: Bachelor Party

  • 1985: Alles hört auf mein Kommando (Volunteers)

  • 1985: Der Verrückte mit dem Geigenkasten (The Man with One Red Shoe)

  • 1986: Nothing in Common – Sie haben nichts gemein (Nothing In Common)

  • 1986: Geschenkt ist noch zu teuer (The Money Pit)

  • 1986: Liebe ist ein Spiel auf Zeit (Every Time You Say Goodbye)

  • 1987: Schlappe Bullen beißen nicht (Dragnet)

  • 1988: Big

  • 1988: Punchline – Der Knalleffekt (Punchline)

  • 1989: Meine teuflischen Nachbarn (The Burbs)

  • 1989: Scott & Huutsch (Turner & Hooch)

  • 1990: Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities)

  • 1990: Joe gegen den Vulkan (Joe Versus the Volcano)

  • 1992: Eine Klasse für sich (A League of Their Own)

  • 1992: Flug ins Abenteuer (Radio Flyer)

  • 1993: Schlaflos in Seattle (Sleepless in Seattle)

  • 1993: Philadelphia

  • 1994: Forrest Gump

  • 1995: Apollo 13

  • 1995: Toy Story (Stimme von Cowboy Woody)

  • 1996: That Thing You Do! (Regie, Drehbuch und Nebenrolle)

  • 1998: Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)

  • 1998: e-m@il für Dich (You’ve Got Mail)

  • 1999: The Green Mile

  • 1999: Toy Story 2 (Stimme von Cowboy Woody)

  • 2000: Cast Away – Verschollen (Cast Away)

  • 2001: Band of Brothers – Wir waren wie Brüder (Band of Brothers) (Produktion)

  • 2002: My Big Fat Greek Wedding – Hochzeit auf griechisch (My Big Fat Greek Wedding) (Produktion)

  • 2002: Road to Perdition

  • 2002: Catch Me If You Can

  • 2004: Elvis Has Left the Building

  • 2004: Ladykillers (The Ladykillers)

  • 2004: Terminal (The Terminal)

  • 2004: Der Polarexpress (Polar Express)

  • 2004: Connie und Carla (Connie and Carla) (Produzent)

  • 2006: Cars (Stimme von Woody Car)

  • 2006: The Da Vinci Code – Sakrileg (The Da Vinci Code)

  • 2006: Starter for Ten (Produzent)

  • 2006: Lucas, der Ameisenschreck (The Ant Bully) (Produzent)

  • 2007: Die Simpsons – Der Film (The Simpsons Movie) (Stimme von Tom Hanks)

  • 2007: Evan Allmächtig (Evan Almighty) (Produzent)

  • 2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War)

  • 2008: Der große Buck Howard (The Great Buck Howard)

  • 2008: City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit (City of Ember) (Produzent)

  • 2008: Mamma Mia (Ausführender Produzent)

  • 2009: Illuminati (Angels & Demons)

  • 2009: My Big Fat Greek Summer (My Life in Ruins) (Ausführender Produzent)

  • 2009: Wo die wilden Kerle wohnen (Where the Wild Things Are) (Produzent)

  • 2010: The Pacific (Ausführender Produzent)

  • 2010: Toy Story 3 (Stimme von Cowboy Woody)

  • 2011: Larry Crowne (Regie, Drehbuch, Ausführender Produzent und Hauptdarsteller)

  • 2011: Extrem laut & unglaublich nah (Extremely Loud & Incredibly Close)

  • 2012: Cloud Atlas

  • 2012: Partysaurus Rex (Stimme von Cowboy Woody)

  • 2013: Captain Phillips

  • 2013: Saving Mr. Banks

  • 2015: Bridge of Spies – Der Unterhändler (Bridge of Spies)

  • 2016: Ein Hologramm für den König (A Hologram for the King)

  • 2016: Sully

  • 2016: Inferno

  • 2017: The Circle

  • 2017: Die Verlegerin (The Post)




Auszeichnungen (Auswahl) |




Tom Hanks’ Stern auf dem Walk of Fame


Oscars


Auszeichnungen



  • 1994 – Bester Hauptdarsteller (Philadelphia)

  • 1995 – Bester Hauptdarsteller (Forrest Gump)


Nominierungen



  • 1989 – Bester Hauptdarsteller (Big)

  • 1999 – Bester Hauptdarsteller (Der Soldat James Ryan)

  • 2001 – Bester Hauptdarsteller (Cast Away – Verschollen)


Golden Globe Awards


Auszeichnungen



  • 1989 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Comedy“ (Big)

  • 1994 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Philadelphia)

  • 1995 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Forrest Gump)

  • 2001 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Cast Away – Verschollen)


Nominierungen



  • 1994 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Comedy“ (Schlaflos in Seattle)

  • 1999 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Der Soldat James Ryan)

  • 2008 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Comedy“ (Der Krieg des Charlie Wilson)

  • 2014 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Captain Phillips)

  • 2018 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Die Verlegerin)


Screen Actors Guild Awards


Auszeichnungen



  • 1995 – Bester Hauptdarsteller in Forrest Gump

  • 1996 – Bestes Schauspielensemble in Apollo 13


Nominierungen



  • 1999 – Bester Hauptdarsteller in Der Soldat James Ryan

  • 1999 – Bestes Schauspielensemble in Der Soldat James Ryan

  • 2000 – Bestes Schauspielensemble in The Green Mile

  • 2001 – Bester Hauptdarsteller in Cast Away – Verschollen

  • 2014 – Bester Hauptdarsteller in Captain Phillips


British Academy Film Awards


Nominierungen



  • 1994 – Bester Hauptdarsteller: Forrest Gump

  • 1999 – Bester Hauptdarsteller: Der Soldat James Ryan

  • 2000 – Bester Hauptdarsteller: Cast Away – Verschollen

  • 2014 – Bester Hauptdarsteller: Captain Phillips


Weitere Auszeichnungen



  • 1994 – Silberner Bär – Bester Darsteller (Philadelphia)

  • 1997 – wählte das britische Magazin Empire Hanks auf Platz 17 der „100 größten Filmstars aller Zeiten“.

  • 1999 – Hanks wurde für seine Leistung in Der Soldat James Ryan mit dem „Distinguished Public Service Award“ geehrt, der höchsten Auszeichnung der US Navy für einen Zivilisten.

  • 2002 – Er erhielt den „AFI Life Achievement Award“ des American Film Institute. Hanks ist damit der jüngste Künstler, der jemals mit diesem Preis für das Lebenswerk ausgezeichnet wurde.

  • 2014 – Kennedy-Preis

  • 2016 – Presidential Medal of Freedom[8]

  • 2018 – Mitglied der American Academy of Arts and Sciences



Literatur |



  • Meinolf Zurhorst: Tom Hanks. Der weise Tor. Heyne-Filmbibliothek, Band 229. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-09058-6.


Weblinks |



 Commons: Tom Hanks – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien



  • Literatur von und über Tom Hanks im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


  • Tom Hanks in der Internet Movie Database (englisch)


  • Tom Hanks in der Deutschen Synchronkartei

  • Tom Hanks Biografie bei Who’s Who

  • Porträt, Interviews und Bildergalerien zu Tom Hanks



Einzelnachweise |




  1. Bertram Eisenhauer: „Keine Sorge, der Zirkus zieht auch wieder weiter“. In: FAZ.net. 2. Mai 2016, abgerufen am 13. Oktober 2018. 


  2. Tom Hanks erlebt sein Coming-out als Autor. In: welt.de. 1. Februar 2018, abgerufen am 1. März 2018. 


  3. Academy Board of Governors | The Academy of Motion Picture Arts and Sciences.


  4. 12818 Tomhanks in der Small-Body Database der NASA.


  5. Dresdner wollen Tom Hanks ihre DDR-Schreibmaschinen schenken (Memento des Originals vom 24. Oktober 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dnn-online.de auf dnn-online.de.


  6. Carly Rae Jepsen - I Really Like You (Official Video) auf YouTube.


  7. Sooo Many White Guys, Audio auf WNYC.


  8. The White House: President Obama Names Recipients of the Presidential Medal of Freedom. 16. November 2016, abgerufen am 22. November 2016 (englisch). 




























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