Burg Hatzfeld
Burg Hatzfeld | ||
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Stahlstich aus dem 19. Jahrhundert | ||
Entstehungszeit: | 13. Jahrhundert | |
Burgentyp: | Höhenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand: | Ruine | |
Ständische Stellung: | Ministeriale | |
Ort: | Hatzfeld (Eder) | |
Geographische Lage | 50° 59′ 39,3″ N, 8° 33′ 3,6″ O50.9942558.55101435 | |
Höhe: | 435 m ü. NHN | |
Die im 13. Jahrhundert erbaute Burg Hatzfeld war die Stammburg der Herren von Hatzfeld. Die Ruine der Spornburg liegt an einem Berghang auf 435 m ü. NHN über dem Edertal östlich der Stadt Hatzfeld im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Geschichte |
Der ursprüngliche adlige Hof der erstmals 1138 erwähnten Herren von Hatzfeldt lag dort, wo heute als Emmaus-Kapelle die romanische Dorfkirche (ehem. St. Cyriacus) von Nieder-Hatzfeld steht. Jenseits der Eder bauten die Herren von Hatzfeldt auf einem Bergvorsprung eine Burg, die erstmals 1282 erwähnt wurde.
Seit 1194 waren die von Hatzfeldt mehr mainzische als landgräflich hessische Parteigänger, mussten jedoch 1311 ihre Feste als Lehen an Hessen auftragen, während das Stadtgericht im bürgerlichen „Tal“, das 1340 mit kaiserlicher Erlaubnis am ederseitigen Berghang angelegt worden war, dem Erzstift Mainz lehnbar war. Als tatkräftige, kampflustige Mainzer Sachverwalter hier und besonders auf Burg Mellnau erwarben sie zu ihrer kleinen Herrschaft etwa 1387 noch Bringhausen „in den Birken“ (heute Birkenbringhausen bei Frankenberg), des Weiteren Eifa hinzu. Die Landgrafen, seit 1464 Pfandherren des mainzischen Amtes Battenberg zogen mit dem Aussterben der Linie Hatzfeldt-Hatzfeldt 1570 die halbe Herrschaft als heimgefallenes Lehen an sich und kauften 1588 und 1772 den Rest. Die andere, die Hatzfeldt-Wildenburger Linie, brachte es im kaiserlichen Dienst zu Reichsgrafen, auf Grund der schlesischen Herrschaft Trachenberg 1748 zu Reichsfürsten.
Die Burg Hatzfeld begann schon im 16. Jahrhundert zu verfallen und war 1570, wie aus einem Inventarium hervorgeht, schon teilweise wüst. Ein kleiner Teil war noch 1707 bewohnt. Im Jahre 1842 wurden Teile der Burgruine auf Weisung der Großherzoglich Darmstädtischen Oberbau-Direktion niedergelegt.
In den vergangenen Jahren hat der Verein für Burg- und Heimatgeschichte Hatzfeld die Ruine wieder freigelegt. Bereits seit 1991 wird die Burg nach und nach saniert. Gewandspangen, Tonfiguren und Gefäße, die bei Grabungen gefunden wurden, zeugen heute noch vom Leben in der mittelalterlichen Wehranlage.
Der Burgberg mit der Ruine befindet sich noch immer im Familienbesitz derer von Hatzfeldt. Eigentümer ist Sebastian Graf von Hatzfeldt.
Südöstlicher Flankenturm
Innenansicht des Turmes
Burgtor
Literatur |
- Jens Friedhoff: Sauerland und Siegerland. Theiss Burgenführer. Herausgegeben von Joachim Zeune. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1706-8, S. 80–81.
- Jens Friedhoff: Burgen, Schlösser und Adelssitze im Hessischen Hinterland. Herausgeben vom Hinterländer Geschichtsverein, 2018, S. 132.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage, Wartberg Verlag, Gudensberg–Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 143–144.
Weblinks |
- Verein für Burg- und Heimatgeschichte Hatzfeld e.V.
- Eintrag von Jens Friedhoff zu Burg Hatzfeld in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun
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