Industrialisierung







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Sollte allgemeiner gehalten werden, da zu europalastig. Denn die Industrialisierung schreitet auch heute noch (vor allem) in den sogenannten Entwicklungsländern fort, was aber nichts mit der Industriellen Revolution zu tun hat. --Carbenium 12:53, 10. Nov. 2011 (CET)
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St.-Antony-Hütte von 1758, Abbildung von 1835





Die Harkortsche Fabrik auf Burg Wetter von Alfred Rethel, ca. 1834




Zeche Mittelfeld, Ilmenau (Zeichnung um 1860)





Barmen um 1870 vom Ehrenberg aus gesehen, Gemälde von August von Wille




Zeche Sterkrade, Foto, ca. 1910–1913


Industrialisierung bezeichnet technisch-wirtschaftliche Prozesse des Übergangs von agrarischen zu industriellen Produktion­sweisen,[1] in denen sich die maschinelle Erzeugung von Gütern und Dienstleistungen durchsetzt.[2] Das Gegenteil ist die Deindustrialisierung.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Beschreibung


  • 2 England als Mutterland der Industrialisierung


    • 2.1 Begünstigende Faktoren




  • 3 Bedeutung heute


  • 4 Folgen


  • 5 Siehe auch


  • 6 Literatur


  • 7 Weblinks


  • 8 Einzelnachweise




Beschreibung


Industrialisierung bezeichnet allgemein die Einführung und Verbreitung industriell-mechanischer Formen der Produktion und Distribution von Waren und Dienstleistungen mit der Folge eines schwindenden Anteils der agrarischen zugunsten der verarbeitenden Produktion in einer Volkswirtschaft. Die Industrialisierung begann in England während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Später verbreitete sie sich schrittweise in andere Länder Europas und Nordamerikas, seit Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmend auch in Asien und Lateinamerika.


Folgt man der Sektoreneinteilung von Jean Fourastié:



  1. „Primärer Sektor“ der Rohstoff­gewinnung (Ackerbau, Viehzucht, Förderung von Bodenschätzen)

  2. „Sekundärer Sektor“ der Verarbeitung

  3. „Tertiärer Sektor“ der Dienstleistungen

  4. „Quartärer Sektor“ der Freizeitwirtschaft

  5. „Quintärer Sektor“ der Abfallwirtschaft


so sind ausgehend vom sekundären Sektor überall Industrialisierungsprozesse aufgetreten.


England als Mutterland der Industrialisierung



In England waren der Absolutismus und die Grundherrschaft früher als in anderen Ländern Europas gelockert worden, Zunftzwang gab es im Gegensatz zu deutschen Ländern schon lange nicht mehr. Dies begünstigte die freie Ausbreitung des Handels, die Kapitalbildung und die technische Erneuerung. Die Insellage Englands ermöglichte den überregionalen Verkehr und Warentransport per Seeschiff zwischen Hafenstädten.[3]
Meilensteine waren die Erfindung der Dampfmaschine (1712 durch Thomas Newcomen, entscheidende Weiterentwicklung 1769 durch James Watt), der Spinnmaschine (Spinning Jenny), des mechanischen Webstuhls, der Werkzeugmaschine und des Puddelverfahrens bei der Eisengewinnung. Die Erfindung der Dampflokomotive und der ersten öffentlichen Eisenbahnen bildeten das Ende der (ersten) Industriellen Revolution in England.



Begünstigende Faktoren



  • Kapitalbildung Wirtschaft


  • Infrastruktur: In England wurde früher als in anderen Staaten die Bedeutung der Nutzung von Wasserwegen (Kanalbau) und Eisenbahnen erkannt. Infolgedessen, und aufgrund der Insellage von England, hatte dieses früher als jedes andere Land ein gut ausgebautes Kanalnetz.

  • Ausreichende Rohstoffvorkommen, vor allem Erz, Kohle und Baumwolle aus den Kolonien. Hinzu kam die günstige Lage von Rohstoffvorkommen im Inland, die nah genug beieinanderlagen, um sie effizient zusammen nutzen zu können.

  • Ausreichendes Angebot an Arbeitskräften. Die wirtschaftliche Situation von Kleinbauern wurde schwieriger; viele von ihnen zogen in die sich entwickelnden Industriezentren.


  • Absatzmärkte durch wachsende Nachfrage nach Textilien (Bekleidung)

  • Unterdrückung von wirtschaftlicher Konkurrenz in seiner Position als Welt- und Kolonialmacht, wie beispielsweise der indischen Baumwollindustrie.

  • Große Handels- und Kriegsflotte, die zur Verschiffung von Gütern und Rohstoffen und den Seemachtinteressen diente

  • Im Vergleich zu Autokratien größere Macht des Bürgertums in der konstitutionellen Monarchie.

  • Größere politische Stabilität als in anderen Ländern, z. B. hatte das Bill of Rights von 1689 Bestand

  • Leistungsstarke Landwirtschaft zur Versorgung der schnell wachsenden Bevölkerung und als Kapitalbasis

  • Zudem begünstigte die calvinistische Religion vieler Menschen fortdauerndes Bestreben zu arbeiten und nach Möglichkeit reich zu werden.


Bedeutung heute


Industrialisierung wird als Begriff auch für die heutige Standardisierung/Automatisierung von Verfahren/Prozessen verwendet. Als Beispiel sei die Softwareentwicklung genannt: Bei der Programmierung wird kein Gegenstand im herkömmlichen Sinne hergestellt. Die Herstellung des Produktes Software kann in vielen Firmen als handwerkliche Tätigkeit aufgefasst werden, da sie jedes Mal anders und individuell vorgenommen wird. Ziel der Industrialisierung ist es, gemeinsame Herstellungselemente zu standardisieren, so dass sie effektiver, produktiver und gleichförmig eingesetzt werden können. Nur wenn die einzelnen Phasen charakterisiert sind, können zum Beispiel Teile als Offshoring-Tätigkeit abgegeben werden.


Schon früh hat sich während der Industrialisierung eine Industriekritik geäußert, die später in eine ökologische Kritik überging.


Folgen


Als der Industrialisierung folgende Auswirkungen kann man die Urbanisierung, der Wechsel von Selbstversorgungs- (Subsistenzwirtschaft) zur Fremdversorgungsgesellschaft, Geburtenrückgang, Prosperität (in den Industrienationen), aber auch die zunehmende Demokratisierung, die auf den wachsenden Wohlstand angewiesen war.[4]
zunehmende Umweltverschmutzung sowie insbesondere die globale Erwärmung nennen.


Siehe auch



  • Industrielle Revolution in Deutschland

  • Hochindustrialisierung in Deutschland

  • Industrialisierung der Schweiz

  • Industrialisierung Frankreichs

  • Industrialisierung der Sowjetunion

  • Industriearchitektur


Literatur




  • Flurin Condrau: Die Industrialisierung in Deutschland. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 978-3-534-15008-3.

  • Clark Kerr, John T. Dunlop, Frederick Harbison, Charles A. Myers: Der Mensch in der industriellen Gesellschaft (Originaltitel: Industrialism and Industrial Man). Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1960.

  • Klaus Tenfelde: Industrialisierung. In: Richard van Dülmen (Hrsg.): Das Fischer Lexikon Geschichte. Fischer, Frankfurt am Main 2003, S. 222–237, ISBN 978-3-596-15760-0.


  • Richard H. Tilly: Industrialisierung als historischer Prozess, in: Europäische Geschichte Online, hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2010, Zugriff am: 29. Februar 2012.

  • Wolfgang Wüst (Hrsg.): Regionale Wirtschafts- und Industriegeschichte in kleinstädtisch-ländlicher Umgebung (Mikro und Makro – Vergleichende Regionalstudien 1) Erlangen 2015, ISBN 978-3-940804-07-5.


Weblinks



 Wiktionary: Industrialisierung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen



  • Die Europäische Industrialisierung bei www.eKritik.de


  • ZUM:Industrielle Revolution und soziale Frage im 19. Jahrhundert (im Wiki der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet)

  • Béatrice Veyrassat: Industrialisierung. In: Historisches Lexikon der Schweiz.


Einzelnachweise




  1. Karl-Heinz Hillmann: Wörterbuch der Soziologie. 4. Auflage, Krömer, Stuttgart 1994, S. 260.


  2. Flurin Condrau: Die Industrialisierung in Deutschland. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, S. 5.


  3. Vor dem Aufkommen der Eisenbahn war dies ein wichtiger Faktor. Der Transport vieler Güter per Pferdefuhrwerk war sehr viel aufwändiger als der per Schiff und über längere Strecken prohibitiv teuer.


  4. Zum Zusammenhang von Demokratisierung und Industrialisierung vgl. Hedwig Richter: Moderne Wahlen. Eine Geschichte der Demokratie in Preußen und den USA im 19. Jahrhundert. Hamburg: Hamburger Edition, 2017, S. 94–111.









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