Landkreis Gladbach




Der Landkreis Gladbach, bis 1888 Kreis Gladbach, war vom 24. April 1816 bis zum 1. August 1929 ein Landkreis im Regierungsbezirk Düsseldorf in der Rheinprovinz. Er umfasste Teile der heutigen Städte Mönchengladbach, Viersen, Willich und Korschenbroich. Der Landrat hatte seinen Sitz in der Stadt Gladbach. 1888 wurde die damals München-Gladbach genannte Stadt aus dem Kreis ausgegliedert und bildete einen eigenen Stadtkreis. 1907 entstand der Stadtkreis Rheydt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Verwaltungsgeschichte


  • 2 Einwohnerentwicklung


  • 3 Landräte


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise





Verwaltungsgeschichte |


Nach seiner Gründung im Jahre 1816 setzte sich der Kreis zunächst aus den Bürgermeistereien Dahlen, Gladbach, Kleinenbroich, Klein-Kempen, Korschenbroich, Liedberg, Obergeburth, Oberniedergeburth, Odenkirchen, Rheydt, Schelsen, Schiefbahn, Unterniedergeburth und Viersen zusammen.[1] Die Bürgermeistereien waren die direkten Nachfolger der in der Franzosenzeit eingerichteten Mairien.


Die Bürgermeisterei Klein-Kempen wurde 1819 in den benachbarten Kreis Krefeld umgegliedert; gleichzeitig wechselte die Bürgermeisterei Neersen aus dem Kreis Krefeld in den Kreis Gladbach.[2] Im Jahre 1835 wurde die Verwaltungsstruktur rund um die Stadt München-Gladbach umfassend reformiert:[3][4]



  • Aus Teilen der Bürgermeisterei Gladbach wurde die neue Bürgermeisterei Hardt gebildet.

  • Die Bürgermeisterei Obergeburth wurde in die Bürgermeisterei Gladbach eingegliedert.

  • Aus der Bürgermeisterei Unterniedergeburth und einem Teil der Bürgermeisterei Oberniedergeburth wurde die neue Bürgermeisterei Neuwerk gebildet.

  • Der übrige Teil der Bürgermeisterei Oberniedergeburth kam zur Bürgermeisterei Gladbach.


Durch die Gemeindeordnung für die Rheinprovinz erhielten 1845 alle Orte, die einen eigenen Haushalt führten, den Status einer Gemeinde.[5] Die Stadt München-Gladbach erhielt 1859 die Rheinische Städteordnung. Daneben bestand noch die Landgemeinde München-Gladbach fort, die auch Obergeburth genannt wurde. Dahlen wurde 1878 in Rheindahlen umbenannt. Der Kreis war seitdem wie folgt gegliedert:[6]































































Bürgermeisterei Städte und Gemeinden
Hardt
Hardt
Kleinenbroich
Kleinenbroich
Korschenbroich
Korschenbroich, Pesch
Liedberg
Liedberg
München-Gladbach (Land) München-Gladbach (Landgemeinde, auch Obergeburth genannt)
München-Gladbach (Stadt) München-Gladbach (Stadt)
Neersen
Neersen
Neuwerk
Neuwerk
Odenkirchen
Odenkirchen (Stadt)
Rheindahlen
Rheindahlen (Stadt)
Rheydt
Rheydt (Stadt)
Schelsen
Giesenkirchen, Schelsen
Schiefbahn
Schiefbahn
Viersen
Viersen (Stadt)

1888 schied die Stadt München-Gladbach aus dem Kreis aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. Der Kreis Gladbach hieß seitdem Landkreis Gladbach. Rheydt wurde am 1. April 1907 kreisfreie Stadt und schied ebenfalls aus dem Landkreis aus. Am 1. August 1921 wurden die Landgemeinde Mönchengladbach sowie Neuwerk und Rheindahlen mit der Stadt München-Gladbach vereinigt.


Mit dem Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes vom 1. August 1929 wurde der Landkreis Gladbach aufgelöst:



  • Giesenkirchen, Hardt, Odenkirchen und Schelsen wurden mit den kreisfreien Städten München-Gladbach und Rheydt zur kreisfreien Stadt Gladbach-Rheydt vereinigt.

  • Viersen wurde ein eigener Stadtkreis.

  • Kleinenbroich, Korschenbroich, Liedberg und Pesch kamen zum Landkreis Grevenbroich-Neuß.

  • Schiefbahn und Neersen kamen zum Landkreis Kempen-Krefeld.


Die Stadt Gladbach-Rheydt wurde bereits 1933 wieder aufgelöst und in die beiden kreisfreien Städte München-Gladbach und Rheydt getrennt.



Einwohnerentwicklung |



































Jahr
Einwohner
1816 41.121[7]
1835 48.807[7]
1871 73.820[8]
1880 86.098[8]
19001
127.899[9]
19101
121.333[9]
19251
81.075[9]


1) ab 1900 ohne Stadt München-Gladbach; ab 1910 ohne Stadt Rheydt


Landräte |



  • 1816–1833: Franz Gottfried von Maercken (1768–1833)

  • 1833–1850: Anton Joseph von der Straeten

  • 1850–1853: Franz Heinrich Rumschöttel

  • 1853–1859: Gustav von Wissmann (1822–1897)

  • 1859–1870: Ernst Otto Schubarth

  • 1870–9999: Klaus Kiesel (Kreisdeputierter und Referendar)[10]

  • 1871–1873: Louis Alexander Simons

  • 1873–1881: Tonio Bödiker (1843–1907)

  • 1881–1895: Eduard Schmitz (1838–1895)

  • 1895–1919: Rudolf Clemens Johann von Bönninghausen

  • 1919–1920: Hermann Bresgen (1883–1955) (kommissarisch)

  • 1920–1929: Joseph Jörg (1874–1958) [11][12]



Weblinks |




  • Landkreis Gladbach Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 25. Oktober 2013.


  • Landkreis Gladbach. Uli Schubert. Abgerufen am 4. Mai 2013.


  • Landratsamt Mönchengladbach. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 4. Mai 2013.



Einzelnachweise |




  1. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1816, S. 14


  2. territorial.de: Kreis Gladbach


  3. Die Rheinprovinz der preussischen Monarchie, Zusammensetzung der Bürgermeistereien im Kreis Gladbach (1833)


  4. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 69 ff., abgerufen am 5. Mai 2014 (Zusammensetzung der Bürgermeistereien im Kreis Gladbach (1836)). 


  5. Gemeindeordnung für die Rheinprovinz 1845, §1


  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen 1885


  7. ab Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 112, abgerufen am 5. Mai 2014 (Digitalisat). 


  8. ab Gemeindelexikon für das Königreich Preußen 1885


  9. abc Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. gladbach.html. Abgerufen im September 2018 (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006). 


  10. Landratsamt Mönchengladbach. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 4. Mai 2013.


  11. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 294. 


  12. Stadtkreis München Gladbach. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945. Rolf Jehke. 18. September 2011. Abgerufen am 4. Mai 2013.


.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}








Popular posts from this blog

Le Mesnil-Réaume

Ida-Boy-Ed-Garten

web3.py web3.isConnected() returns false always