Telefonkarte






Das Telephon-Billet gilt als erster Vorläufer der heutigen Telefonkarten.


Eine Telefonkarte, Telefonwertkarte oder eine Taxcard ist eine Karte, mit der man an dafür geeigneten öffentlichen Telefonen telefonieren kann. Diese befinden sich meist in Telefonzellen. Für Chipkarten für Mobiltelefone siehe SIM-Karte.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Allgemein


  • 2 Systeme


  • 3 Länderspezifische Geschichte


    • 3.1 Deutschland


    • 3.2 Italien


    • 3.3 Österreich


    • 3.4 Schweiz




  • 4 Sammlerobjekt


  • 5 Einzelnachweise


  • 6 Weblinks





Allgemein |


Zum Telefonieren muss die Telefonkarte in der Regel so in den Kartenschlitz des Telefons geschoben werden, dass die Pfeilmarkierungen auf Karte und Telefon übereinstimmen.


Für die Kunden hat die Telefonkarte den Vorteil, dass man kein passendes Kleingeld benötigt. Weil ein Kartentelefon keinen Münzbehälter benötigt, ist dieses für den Betreiber günstiger, da zum einen kein Behälter mehr geleert werden muss und zum anderen dieser auch nicht mehr entwendet oder aufgebrochen werden kann.


Nachteilig für den Kunden ist jedoch, dass für das Telefonieren eine Karte mit Guthaben erworben werden muss und das Telefonieren ohne vorhandene Karte somit nicht möglich ist.





Basistelefone der Deutschen Telekom ersetzen die herkömmlichen Telefonzellen.


Inzwischen nimmt die Zahl der öffentlichen Kartentelefone schnell ab, da Mobiltelefone zunehmende Verbreitung finden und so die Telefonzellen im Grunde überflüssig machen, die zudem wartungsintensiv sind und häufig beschädigt werden.



Systeme |


In einigen Ländern wurden im Laufe der Zeit verschiedene Telefonkartensysteme genutzt. Chipkartensysteme haben sich dabei oft als besonders fälschungssicher herausgestellt und haben andere Systeme ersetzt.
Weitere häufig genutzte Systeme sind das Magnetstreifenkartensystem von Tamura und Anritsu (die gesamte Kartenrückseite fungiert als Magnetstreifen) sowie induktive Karten (sie beinhalten Induktionsspulen).
Parallel dazu hat sich in vielen Ländern ein Calling-Card-System entwickelt, bei dem das Guthaben nicht auf der Karte selbst, sondern beim Telekommunikationsdiensteanbieter gespeichert wird und durch einen auf der Karte befindlichen freizurubbelnden Zugangscode geschützt wird. Diese Karten müssen nicht in das Telefon geschoben werden.
Zu Beginn der 1990er-Jahre waren in einigen Ländern optische Karten von Landis & Gyr sowie Karten von GPT (GEC Plessey Telecommunications) verbreitet, die über Magnetstreifen verfügen.[1]



Länderspezifische Geschichte |



Deutschland |



Aufgrund ihres Versorgungsauftrages sind marktbeherrschende Netzbetreiber weiterhin verpflichtet, öffentliche Telefone bereitzustellen. Von April 2004 bis Ende 2005 fand deshalb ein Feldversuch statt, in dem die Telekom an wenig genutzten Standorten die Telefonzellen durch so genannte Basistelefone austauschte. Das Besondere an den Basistelefonen ist, dass diese keinen Schlitz für Telefonkarten besitzen. Telefonate können nur über eine Calling-Card, Kreditkarte oder 0800-Freecall-Rufnummern geführt werden.



Italien |




Italienische Telefonkarte aus Karton


Zwischen 1927 und 2001 gab es Telefonmünzen, die Gettone Telefonico genannt wurden. In den 1990er Jahren testete man mit Telefonkarten auf Kartonbasis. Die obere linke Ecke musste vor der ersten Benutzung abgerissen werden, um die Karte als gebraucht zu kennzeichnen.



Österreich |




Optisch codierte Telefonwertkarten aus Österreich (um 1994). Der weiße Streifen auf der Oberseite dient lediglich dem Benutzer, um das verbleibende Guthaben abzulesen.


In Österreich konnte man Telefonkarten bei der Post oder der Telekom Austria erwerben. Sie wurden offiziell als Telefonwertkarten bezeichnet, werden jedoch seit 2016 nicht mehr vertrieben.


1981 wurde die erste Wertkarten-Telefonzelle Österreichs in Betrieb genommen. Mit der Währungsumstellung von Schilling auf Euro 2001 änderten sich auch die Wertangabe auf den Telefonwertkarten. Statt „50 Schilling“ liest man auf den letzten Wertkarten den Betrag von „3,64 Euro“, statt „100 Schilling“ „7,28 Euro“. Die Displays wurden aber nie auf die neuen Eurobeträge der Wertkarten umgestellt. Die Wertkarten-Telefone zeigen weiterhin „50“ bzw. „100“ Werteinheiten auf ihren Anzeigen an. Kurz nach der Euro-Umstellung im Jahr 2002 wurden keine Telefonwertkarten in Österreich mehr verkauft. Und doch gibt es österreichweit noch 470 Telefonzellen, in denen mit Wertkarte telefoniert werden kann, 50 davon in Niederösterreich.[2]



Schweiz |


Die schweizerische Bezeichnung für Telefonkarte ist Taxcard. Die gewöhnlichen Karten werden von der Swisscom vertrieben. 1996 lösten die Chipkarten das Vorgängersystem von Landis+Gyr ab. Die Taxcards der Standardserien gibt es zu 5, 10 und 20 Schweizer Franken. Die Motive dieser drei Karten bilden jeweils eine thematische Einheit.



Sammlerobjekt |


Telefonkarten sind schon bald nach ihrer Einführung zum Sammlerobjekt geworden. Es gibt, ähnlich wie für Briefmarken, Sammlerbörsen, Magazine und Sammelwertkataloge (z. B. von Michel und Sherlock[3] sowie den DeTe-Katalog).



Einzelnachweise |




  1. All-Cards.net: Übersicht der Telefonkartensysteme (engl.).


  2. Telefonieren mit Schilling-Wertkarten orf.at, 26. Jänner 2019, abgerufen 26. Jänner 2019.


  3. Sherlock-Telefonkartenkatalog, V2004.1, Wolfgang Zimmer Verlag, Frankfurt am Main 2004.



Weblinks |



 Commons: Telefonkarten – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


  • "Ein Beinahe-Nachruf. Die Telefonkarte wurde 20" (www.teltarif.de)








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