Smartphone







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Sensortechnik ausführlicher und daraus resultierende Möglichkeiten des Activity tracking oder Lifelogging (siehe z. B. Quantified Self)
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Ein Smartphone ([.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ˈsmaːɐ̯tfoʊ̯n]; [ˈsmɑɹtfoʊ̯n] AE, [ˈsmɑːtˌfəʊ̯n] BE) (englisch, etwa „schlaues Telefon“) ist ein Mobiltelefon (umgangssprachlich Handy), das erheblich umfangreichere Computer-Funktionalitäten und -konnektivität als ein herkömmliches „reines“ Mobiltelefon zur Verfügung stellt. Erste Smartphones vereinigten die Funktionen eines Personal Digital Assistant (PDA) bzw. Tabletcomputers mit der Funktionalität eines Mobiltelefons. Später wurden dem kompakten Gerät auch noch die Funktionen eines transportablen Medienabspielgerätes, einer Digital- und Videokamera und eines GPS-Navigationsgeräts hinzugefügt.


Ein zentrales Merkmal moderner Smartphones sind berührungsempfindliche Bildschirme, mit denen alle Funktionen gesteuert werden. Eine schnelle Internet-Anbindung erfolgt wahlweise mittels einer mobilen Breitbandverbindung über den Mobilfunkanbieter oder per WLAN. Ein wichtiges Merkmal ist auch, dass der Nutzer über ein Internet-Downloadportal (einen „App Store“) auf einfache Weise Zusatzprogramme („Apps“) installieren kann, die es mittlerweile für eine große Vielfalt von Anwendungszwecken gibt. Ein Smartphone kann prinzipiell über seine Gebrauchsdauer per Software- und Betriebssystem-Update der technischen Entwicklung folgen, jedoch stellen die meisten Hersteller die Unterstützung älterer Modelle nach wenigen Jahren weitgehend ein.


Die ersten Smartphones gab es bereits in den späten 1990er Jahren, aber erst mit der Einführung des iPhones im Jahr 2007 gewannen sie nennenswerte Marktanteile. Heute sind die meisten verkauften Mobiltelefone Smartphones. Durch den permanent mitgeführten Internetzugang löste dies einen Wandel im Internet-Nutzungsverhalten aus, insbesondere bei sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Online-Enzyklopädien wie Wikipedia profitieren ebenso durch die permanente Verfügbarkeit, da Artikel auch von unterwegs bearbeitet und Fotos deutlich einfacher hochgeladen werden können. Das meistverbreitete Smartphone-Betriebssystem ist das von fast allen Herstellern verwendete Android (Marktanteil nach Stückzahlen Q2 2015 etwa 83 %), mit einigem Abstand gefolgt von dem nur auf Apple-Geräten eingesetzten Apple iOS (Marktanteil nach Stückzahlen Q2 2015 etwa 14 %).[1]




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Grundlagen


  • 2 Geschichte


  • 3 Merkmale


  • 4 Ausführungen


    • 4.1 Abbildungen (Beispiele)


    • 4.2 Phablets


    • 4.3 Weitere Bauformen




  • 5 Betriebssystem


    • 5.1 Funktionsweise und Systemarchitektur


    • 5.2 Unterschiede zwischen verschiedenen Smartphone-Betriebssystemen


      • 5.2.1 Herstellerbindung


      • 5.2.2 Zahl und Verfügbarkeit von Anwendungen


      • 5.2.3 Sicherheit


      • 5.2.4 Marktanteile






  • 6 Anwendungssoftware


  • 7 Prozessoren


  • 8 Energieverbrauch


  • 9 Dual-SIM


  • 10 Herstellerstrategien


    • 10.1 Wechselbarkeit des Akkus


    • 10.2 Updatepolitik




  • 11 Ausmaß der Smartphone-Nutzung in Deutschland


  • 12 Chancen und Risiken der Smartphone-Nutzung


    • 12.1 Physische Gesundheit


      • 12.1.1 Mobiltelefone im Allgemeinen


      • 12.1.2 Smartphones


        • 12.1.2.1 Folgen der Überbeanspruchung des Daumens


        • 12.1.2.2 Veränderungen des Gehirns, Intelligenzverlust


        • 12.1.2.3 Geräte als Keimträger


        • 12.1.2.4 Unfallgefahr






    • 12.2 Psychische Gesundheit


      • 12.2.1 "Fear of missing out" ("Fomo")


      • 12.2.2 Smartphone-Spielsucht


      • 12.2.3 Gegenmaßnahmen der Smartphone-Hersteller




    • 12.3 Gefährdungen der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie


      • 12.3.1 Aushöhlung der Rechts auf informationelle Selbstbestimmung


        • 12.3.1.1 Activity tracking


        • 12.3.1.2 Abhören und Spionage


        • 12.3.1.3 Ortsbestimmung






    • 12.4 Ökologische Probleme




  • 13 Künstlerische Rezeption


  • 14 Weblinks


  • 15 Einzelnachweise





Grundlagen |


Smartphones können durch folgende Merkmale von klassischen Mobiltelefonen, PDAs und Electronic Organizern unterschieden werden:



  • Smartphones sind bezüglich Konstruktion und Bedienung nicht nur für das Telefonieren optimiert, sondern sollen auf kleinem Raum die Bedienung einer breiten Palette von Anwendungen ermöglichen. Typische Merkmale sind daher im Vergleich zu älteren Mobiltelefonen relativ große und hochauflösende Bildschirme, alphanumerische Tastaturen und/oder Touchscreens.

  • Smartphones verfügen meist über ein Betriebssystem mit offengelegter API (siehe Abschnitt Betriebssysteme). Es ermöglicht dem Benutzer, Programme von Drittherstellern zu installieren. Mobiltelefone haben im Gegensatz dazu meist eine vordefinierte Programmoberfläche, die nur begrenzt, z. B. durch Java-Anwendungen, erweitert werden kann.

  • Smartphones verfügen oft über unterschiedliche Sensoren, die in klassischen Mobiltelefonen seltener zu finden sind. Hierzu zählen insbesondere Bewegungs-, Foto- (RGB und schwarz-weiß), Lage-, Magnetfeld-, Licht- und Näherungssensoren sowie GPS-Empfänger.[2]


Durch diese Merkmale bieten Smartphones die Grundlagen zur mobilen Büro- und Datenkommunikation in einem einzigen Gerät. Der Benutzer kann Daten (etwa Adressen, Texte und Termine) über die Tastatur oder einen Stift erfassen und zusätzliche Software selbst installieren. Die meisten Geräte verfügen über eine oder mehrere Digitalkameras zur Aufnahme unbewegter und bewegter Bilder sowie für die Bildtelefonie.


Die bei PDAs z. B. zur Synchronisierung verwendeten Verbindungsarten, wie WLAN, Bluetooth, Infrarot oder die USB-Kabelverbindung, werden durch bislang in der Mobiltelefonie übliche Verbindungsprotokolle, wie GSM, UMTS (und HSDPA), GPRS und HSCSD, ergänzt.


So ist es beispielsweise möglich, unterwegs neben der Mobiltelefonie auch SMS, MMS, E-Mails sowie, bei modernen Geräten, Videokonferenzen per UMTS oder Internet-Telefonie (VoIP) mit WLAN über Internet-Zugriffspunkte zu nutzen. Theoretisch – und zum Teil auch in der praktischen Nutzung – können damit neben Audio- und Videostreamings aus dem Internet (zum Beispiel über WLAN) auch Fernsehprogramme über DVB-H und mit entsprechender Hardware auch DVB-T empfangen werden.[3]


Ein weiteres Beispiel ist die eingebaute oder optionale Java-Unterstützung (auf CLDC- oder MIDP-Basis) – Mobiltelefone gelten als eine der populärsten Anwendungen von Embedded Java.


Smartphones werden zunehmend auch für die Fernsteuerung von digitalen Geräten eingesetzt, wie zum Beispiel Kameras, Action-Camcordern, AV-Receivern, Fernsehgeräten oder Quadcoptern.



Geschichte |




Der Simon Personal Communicator von IBM aus dem Jahr 1994


Als das erste Smartphone gilt der von BellSouth und IBM entwickelte und von Mitte 1994 bis Anfang 1995 in einem Teil der USA als „Personal Communicator“ vertriebene Simon.[4] Vorreiter der Smartphone-Systeme war das PEN/GEOS 3.0 des Herstellers GeoWorks, das in der 1996 eingeführten Nokia-Communicator-Serie eingesetzt wurde. Als Nokia für die Communicator-Reihe 92x0, 9300, 9300i und 9500 auf einen anderen Prozessor wechselte, bildete das Unternehmen mit Psion und dessen EPOC-System eine Allianz, um die Symbian-Plattform zu entwickeln. Symbian war lange Zeit das meistgenutzte Smartphone-Betriebssystem und hatte im Jahr 2006 einen Marktanteil von etwa 73 %.[5] Die wichtigsten Konkurrenten waren Windows Mobile, Blackberry OS und Palm OS.


Die Einführung des iPhone mit seiner Multitouch-Bedienoberfläche im Jahr 2007 markierte einen Wendepunkt im Smartphone-Markt. Neue Betriebssysteme wie Android, Palm webOS und Windows Phone 7 konnten hauptsächlich oder ausschließlich über Touchscreens bedient werden. Symbian verlor dadurch schnell an Bedeutung und lag im Herbst 2011 etwa gleichauf mit dem iPhone. Zwischen 2008 und 2011 kündigten alle großen Hersteller von Symbian-Geräten an, in Zukunft auf andere Systeme zu setzen.[6][7][8] Das am häufigsten installierte Mobil-Betriebssystem auf Smartphones ist seit Herbst 2011 Android von Google mit über 60 % Marktanteil,[9] was an dem deutlich geringeren Durchschnittsverkaufspreis von Mobiltelefonen mit Android liegt.[10] Ebenfalls mit einem signifikanten Marktanteil ist danach iOS von Apple zu erwähnen. Der finnische Hersteller Nokia, der für viele Jahre führender Hersteller von Mobiltelefonen war (1998 bis 2011), bot seit 2012 Smartphones fast ausschließlich mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone an, verkaufte jedoch seine Mobiltelefon-Sparte im Jahr 2014 an Microsoft.


Seit 2009 kommt es angesichts der zunehmenden Bedeutung von Smartphones zu zahlreichen Rechtsstreitigkeiten um Patente und Designrechte, an denen alle großen Smartphone-Hersteller beteiligt sind.[11] Das 2013 eingeführte Galaxy S4 ist das erste TCO-zertifizierte Smartphone der Welt.[12] Ende 2013 kam mit dem Fairphone das erste Smartphone auf den Markt, bei dem Fairtrade- und Umweltaspekte eine größere Rolle spielen sollten.[13]


Der weltweite Absatz von Smartphones ist seit dem 4. Quartal 2017 rückläufig.[14] Im Gesamtjahr (2017) wurden weltweit insgesamt 1,472 Milliarden Smartphones ausgeliefert, was einem Rückgang von weniger als 1 % gegenüber den 1,473 Milliarden Einheiten im Jahr 2016 entspricht.[15] Die höchsten Marktanteile am Smartphone-Markt haben derzeit (Stand 2018) Samsung, Huawei und Apple.[14]



Merkmale |




Fotografie mit einer einfachen Fotokamera in einem Samsung Galaxy S6 (10,68 MB)


Moderne Smartphones lassen sich dank einer großen Funktionsfülle je nach Ausstattung u. a. nutzen als:



  • Zentrale für vom Benutzer beabsichtigte (Mobiltelefon, Webbrowser, E-Mail, SMS, MMS sowie IP-Telefonie (VoIP), Instant Messaging (IM) und Chat, teilweise auch Fax, Video-Telefonie und Konferenz-Schaltungen), aber auch nicht beabsichtigte (Abhöreinrichtungen, Spionage) Kommunikation


  • Personal Information Manager (PIM) mit Adressbuch, Terminkalender, Aufgabenliste, Notizblock, Geburtstagsliste usw. mit Abgleich mit einer Desktop-Applikation oder über das Internet (Microsoft (Hosted) Exchange, Blackberry-Dienst)

  • Diktiergerät


  • Speicher und Versender von Daten aller Art, auch in Echtzeit

  • Medienfunktionen mit Mediaplayer, Radio, Bildbetrachter, Foto- und Videokamera

  • Taschencomputer (beispielsweise Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, PDF-Reader, Taschenrechner)

  • Funk-Modem für den PC, auch Tethering genannt

  • Navigation mit Navigationssystem und Landkarten bzw. Mittel zur Bestimmung des eigenen Aufenthaltsorts durch andere

  • Gerät für standortbezogene Dienste (Location Based/Aware Services), wie mobile Umgebungssuche (von sogenannten Points of Interest)

  • mobile Spielkonsole

  • Enterprise Mobility Client: Mobiles Zugangsgerät (i. d. R. als Thin Client) zu IT-Diensten und Servern innerhalb einer Unternehmensinfrastruktur, Einsatzbeispiele: ERP, CRM, Warenwirtschaftssystem, Spezial- und Branchenlösungen in der Industrie, Logistik, Medizin (KIS Krankenhausinformationssystem)

  • finanzielle Ressource im bargeldlosen Zahlungsverkehr

  • Ersatz für Alltagsgegenstände (beispielsweise als Uhr, Wecker oder Taschenlampe / Lichtquelle)



Ausführungen |








Teile (siehe Diskussion) scheinen seit 2013 nicht mehr aktuell zu sein.
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Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/2013


Smartphones sind in unterschiedlichen Bauformen verfügbar, die sich nicht klar voneinander abgrenzen lassen. Ein häufiges Merkmal ist eine QWERTZ-Tastatur, die entweder eingeklappt bzw. eingeschoben werden kann (bspw. Samsung F700 Qbowl) oder fest an der Gerätefront angeordnet ist (bspw. Nokia E61i). Letztere Bauform wird auch als Q-Smartphones (Q = Qwertz oder Qwerty) bezeichnet. Die meisten Smartphones haben einen Touchscreen und lassen sich ähnlich einem PDA bedienen. Während einige Geräte (bspw. Apple iPhone) komplett auf die Bedienung mit den Fingern ausgelegt sind (diese Bauform wird auch als Touch-Phone bezeichnet), sind bei anderen Geräten viele Funktionen mit einem Eingabestift bedienbar (bspw. Sony Ericsson P1i). Praktisch alle Smartphones besitzen eine Front- und eine Rückkamera, wobei die Rückkamera in der Regel mit wesentlich höherer Auflösung, vom Betrachter weg gerichtet ist, während die Frontkamera der Videotelefonie bzw. der Aufnahme von Selbstporträts (Selfies) dient.



Abbildungen (Beispiele) |




Phablets |





Das Galaxy Note (5,3 Zoll)


Die Wortschöpfungen Phablet (im deutschsprachigen Raum auch Smartlet) bezeichnen Mischformen aus Smartphones und Tablet-Computern. Es handelt sich dabei um Smartphonemodelle mit überdurchschnittlich großen Bildschirmen. Phablets sind kleiner als gängige Tablets; für sie werden Bildschirmgrößen von ungefähr 5 bis 7 Zoll (ca. 13 bis 18 cm) angegeben.[16][17][18] Beispiele für Phablets sind Apple iPhone 6 Plus, LG G Flex, Nokia Lumia 1520, Samsung Galaxy Note 3, Nexus 6[16] und Sony Xperia Z Ultra.[19]


Der Terminus wurde in einem technologischen Artikel (bezüglich des Dell Streak) erstmals 2010 verwendet. Popularität erhielt er mit dem Erscheinen des Galaxy Note (2011) von Samsung, welches mit seinem Überraschungserfolg den Phablet-Boom auslöste. „Phablet“ trägt einen spöttelnden Unterton, der auf die Komik bei der Handhabung solch großer Geräte abzielt („An awkward term for supersize devices that can seem rather ridiculous to use“).[20][20][21][22]



Weitere Bauformen |


Der russische Anbieter Yota stellte eine Variante eines Smartphones vor, bei der neben der herkömmlichen Flüssigkristallanzeige ein zweiter Bildschirm mit elektronischem Papier auf der Rückseite des Gerätes verfügbar ist, der auch bei hellem Umgebungslicht gut ablesbar, aber noch nicht berührungsempfindlich ist.[23]



Betriebssystem |


Da Smartphones komplexer sind als einfache Mobiltelefone, ist ein Smartphone eher als ein System zu betrachten: Es besteht im Grunde aus mehreren unterschiedlichen, miteinander vernetzten Geräten. Insbesondere das Mobilfunk-Modul bzw. -Modem ist dabei ebenfalls nur eines von vielen Geräten. Es hat daher zum Teil eine eigene Firmware und operiert in gewissem Maße unabhängig vom Rest des Systems, wie etwa beim Apple iPhone oder bei den Android-Geräten.[24]




Funktionsweise und Systemarchitektur |


Smartphone-Betriebssysteme sind grundsätzlich in mehreren Schichten aufgebaut (Systemarchitektur). Diese Architektur ist in der Regel konstituiert durch einen Kern, eine Schicht für grundlegende Funktionen und Bibliotheken sowie weiteren Schichten, auf welchen Anwendungen ausgeführt werden bzw. mit dem User und den darunterliegenden Schichten kommunizieren.
Die detaillierte Ausgestaltung der Systemarchitektur hingegen ist Betriebssystem-spezifisch und bildet eines der Abgrenzungskriterien unter den verschiedenen Smartphone-OS.


So gliedert sich das Android-OS in einen Linux-Kernel, die Android Runtime, die Libraries, ein Applications Framework sowie die Applications.
Der Linux-Kernel 2.6, welcher dem Betriebssystem zu Grunde liegt, wurde von den Betreibern stark verändert und an die Erfordernisse für den Einsatz auf mobilen Endgeräten angepasst. Dabei wurden verschiedene Treiber und Bibliotheken stark verändert bzw. gänzlich ersetzt. Dies betrifft vor allem das im Kernel angelegte Speichermanagement. Neu in der Android-Version des Linux-Kernels ist u. a. ein Treiber namens Binder. Durch diesen wird es ermöglicht, dass unterschiedliche Prozesse miteinander kommunizieren können, indem gemeinsam auf im Shared Memory angelegte Objekte zurückgegriffen wird. Die Vergabe von Zugriffsberechtigungen wird dabei über einen Android-spezifischen Treiber namens Ashmen geregelt. Ziel dabei ist es vor allem, möglichst ressourcenschonend zu operieren.[25]


Die über dem Kernel liegende Ebene beinhaltet Android Runtime und die Bibliotheken. Im Bereich der Bibliotheken wird weitestgehend auf die Standard-Linux-Bibliotheken zurückgegriffen. Um auch auf dieser Ebene maximale Ressourcenschonung erreichen zu können, ist zusätzlich die C-Bibliothek Bionic implementiert. Innerhalb der Android Runtime findet sich neben einigen Kernkomponenten die Dalvik Virtual Machine – eine Google-Eigenentwicklung. Jede Anwendung läuft dabei auf einer eigenen DVM als ein eigener Prozess. Diese kann via IPC-Treiber mit anderen Prozessen (oder Teilen davon) kommunizieren. Die DVM arbeitet mit einem eigenen Bytecode (dex-Bytecode).[26]


Das Applications Framework bildet den Rahmen, mittels dessen den verschiedenen Anwendungen der Zugriff auf verschiedene Hardwarekomponenten erlaubt wird (API). Android greift hierbei, wie die meisten anderen Smartphone-Betriebssysteme auch, auf Sandboxing zurück, d. h., Anwendungen werden nur in einem strikt abgegrenzten Bereich ausgeführt.
Die oberste Applications-Ebene beinhaltet die eigentlichen Anwendungen (Apps) sowie die Kernkomponenten (Kontakte, Browser, SMS etc.).[27]


Das iOS wird ebenfalls durch verschiedene Schichten konstituiert. Namentlich sind diese die Core OS, die Core Services, Media, Cocoa Touch.[28]


Ganz grundlegende Unterschiede bestehen jedoch zwischen den Betriebssystemen, welche auf einem monolithischen Kernel aufgebaut sind (Android, Windows Phone, iOS u. a.), und solchen, die auf Micro-Kernel zurückgreifen. Diese Technik wird jedoch (im Bereich der Betriebssysteme mit nennenswertem Marktanteil) aktuell nur durch das Blackberry OS und Symbian-OS realisiert.



Unterschiede zwischen verschiedenen Smartphone-Betriebssystemen |


Über die Systemarchitektur hinaus lassen sich die verschiedenen Betriebssysteme durch zahlreiche weitere Kriterien voneinander abgrenzen.



Herstellerbindung |


Deutlichstes Abgrenzungsmerkmal hierbei ist die Herstellerbindung. Während die Verwendung von Android, Windows Phone, Symbian und Firefox nicht an einzelne Gerätehersteller gebunden ist, findet sich das Betriebssystem iOS ausschließlich auf Geräten von Apple und Blackberry OS ausschließlich auf Geräten von Blackberry wieder.



Zahl und Verfügbarkeit von Anwendungen |


Auch in Anzahl und Verfügbarkeit der Apps unterscheiden sich die verschiedenen Betriebssysteme mithin gravierend. Während für Android und iOS jeweils mehr als 1.000.000 verschiedene Apps erhältlich sind, bewegen sich die übrigen Betriebssysteme im unteren sechsstelligen Bereich, was die Zahl der verfügbaren Anwendungen betrifft. Eine zusätzliche Unterscheidung kann in diesem Zusammenhang auch im Bereich der Verfügbarkeit bzw. Bezugsmöglichkeiten der verschiedenen Apps getroffen werden. Während Android-Apps (nach expliziter Freigabe durch den Nutzer) nicht nur über den Google Play Store, sondern auch über Drittanbieter bezogen werden können (analog Firefox OS und Blackberry), ist die Installation von z. B. iOS-Anwendungen nur via App Store von Apple möglich (analog Windows).[26]



Sicherheit |


Die Sicherheit betreffend, gilt Android als das fragilste Betriebssystem (einbezogen in die zugrundeliegende Untersuchung waren Android, iOS, Windows Phone 7 und Blackberry 6.x). Dies ist vor allem auf die weniger konsequente Sicherheitspolitik hinsichtlich der Richtlinien und Einstiegshürden für App-Entwickler zurückzuführen. So müssen Android-Entwicklungen nicht abschließend geprüft, zertifiziert und signiert werden, was es schlussendlich ermöglicht, Apps, welche gravierende Sicherheitslücken aufweisen bzw. welche selbst Schadsoftware stellen, in Google Play einzustellen. Wesentlich restriktiver sind die Sicherheitsrichtlinien bei iOS und vor allem bei Blackberry. Bei diesen, aber auch bei Windows Phone, muss jede erstellte Anwendung zusätzlich geprüft und zertifiziert werden. Vor allem Blackberry besteht hierbei auf die Einhaltung von über 400 verschiedenen Richtlinien. Ein Sicherheitsrisiko bei iOS kann ein Jailbreak darstellen. Durch einen Jailbreak werden root-Benutzerrechte freigeschaltet, welche es ermöglichen, jegliche Art von Software, einschließlich Schadsoftware auszuführen.



Marktanteile |


Eine Übersicht der weltweiten Marktanteile der Hersteller von Smartphone-Betriebssystemen zeigen nebenstehende Abbildungen.[29]


Übersicht und Marktanteile:





































Marktanteile laut IDC für das Jahr 2013[30]

Hersteller



Prozent

Android

  

78,6 %
BlackberryOS

  

1,9 %
Apple iOS

  

15,2 %
Windows Phone

  

3,3 %
diverse

  

1,0 %
































































































































Betriebssystem Entwickler Anmerkungen
Aliyun OS
China VolksrepublikVolksrepublik China Alibaba Group
auf Linux basierend und ab 2011 auf dem chinesischen Markt präsent
Android
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Open Handset Alliance
(unter der Leitung von Google)
auf Linux basierendes Open-Source-Projekt; siehe auch bekannte Android-Derivate
bada
Korea SudSüdkorea Samsung
Verschmelzung ab 2013 mit Tizen
Baidu Yi
China VolksrepublikVolksrepublik China Baidu
2011 entwickelt und eine Abspaltung von Android
Blackberry OS
KanadaKanada Blackberry
bis 2013 Research In Motion (RIM)
Blackberry 10
KanadaKanada Blackberry
Nachfolger von Blackberry OS
Brew
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Qualcomm

CyanogenMod
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cyanogen Inc.
eine in den Jahren 2009 bis 2016 gepflegte Modifizierung des von Google entwickelten freien Betriebssystems Android und der Vorgänger des Betriebssytems LineageOS.
Firefox OS
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mozilla Corporation
auf Linux basierendes Open-Source-Projekt, ehemals Boot2Gecko
iOS
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Apple
2007 bis Juni 2010 iPhone OS

LiMo-Platform

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich LiMo Foundation
ab 2013 zusammen mit MeeGo zu Tizen verschmolzen
LineageOS
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten LineageOS Open-Source-Community
ab 2016 eine Modifizierung des von Google entwickelten freien Betriebssystems Android und der Nachfolger des eingestellten Custom-ROMs CyanogenMod.
MeeGo
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Linux Foundation
auf Linux basierende freie Software und 2010 aus den Projekten Maemo (Nokia) und Moblin (Intel) entstanden; ab 2013 zu Tizen verschmolzen
microG
DeutschlandDeutschland microG Community
ab 2017 eine Abspaltung des Betriebssystems LineageOS, bei dem die freie Nachbildung microG als Alternative für die proprietären Google-Bibliotheken integriert ist.
Microsoft Windows Phone
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Microsoft
Aktuellste Version ist Windows 10 Mobile.
Microsoft Windows Mobile
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Microsoft
bis 2010 entwickeltes Betriebssystem, basierend auf Windows CE
MobiLinux
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten MontaVista
2005 auf Linux basierendes System; Übernahme von MontaVista 2009 durch Cavium
Openmoko
TaiwanRepublik China (Taiwan) Openmoko
basierend auf dem 2007 bis 2009 entwickelten Openmoko Linux
OPhone OPhone Software Developers Network
China VolksrepublikVolksrepublik China China Mobile
China VolksrepublikVolksrepublik China Borqs Beijing
auf Linux und Android basierendes Betriebssystem, auch als OMS (Open Mobile System) bezeichnet
Sailfish OS
FinnlandFinnland Jolla
Open-Source-Initiative, Weiterentwicklung von MeeGo mit neuentwickelter Benutzeroberfläche
Symbian
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Symbian Foundation
FinnlandFinnland Nokia
ehemals weltweit Marktführer unter den Betriebssystemen; hat ab 2011 an Bedeutung verloren und wurde Ende 2012 komplett eingestellt
Tizen
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Linux Foundation

freie Software; Nachfolger von MeeGo und Verschmelzung mit der LiMo-Plattform und mit bada (Samsung)
web OS
Korea SudSüdkorea LG Electronics
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hewlett-Packard
frühere Bezeichnung Palm OS; 2013 Übernahme durch LG Electronics; auch Open web OS
Ubuntu for phones
Isle of ManIsle of Man Ubuntu Foundation
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Canonical
basierend auf der Linux-Distribution Ubuntu


Anwendungssoftware |




Prozessoren |


Der Prozessor übernimmt, wie in jedem Computersystem, die anfallenden Rechenoperationen. Je nach Hersteller und Modell gibt es dabei große Leistungsunterschiede. Während ältere und vor allem kostengünstigere Geräte nur eine relativ geringe Prozessorleistung haben, können Spitzenmodelle im Jahr 2017 mehrere Prozessorkerne und eine Taktrate von über 2 GHz aufweisen. Die meisten in Smartphones verbauten Prozessoren basieren auf lizenzierten Designs der ARM-Architektur. Die Verwendung des x86-Befehlssatzes wie bspw. bei Motorolas RAZR i, ist bei Smartphones im Gegensatz zu Notebooks, wo x86 dominiert, die Ausnahme.


In Nokias N-Serie haben Prozessoren von Texas Instruments große Verbreitung gefunden. Diverse Geräte, darunter das N70, N80 und N90, sind mit dem TI OMAP 1710 ausgestattet, der mit einer Taktrate von 220 MHz arbeitet. Die Modelle Nokia N93 und N95 verfügen über den TI OMAP 2420, der mit 330 MHz getaktet ist. Dadurch sind diese Geräte schneller zu bedienen und eignen sich durch eine verbesserte Grafikeinheit bereits für Videospiele.


In den HTC-Modellen Touch Diamond, Touch Pro und Touch HD kommen Qualcomm-Prozessoren mit einer Taktfrequenz von 528 MHz zum Einsatz. Da HTC in diesen Geräten jedoch Windows Mobile als Betriebssystem einsetzt, welches mehr Arbeitsspeicher und Rechenleistung benötigt, bietet die höhere Prozessorleistung keinen merklichen Vorteil hinsichtlich der Arbeitsgeschwindigkeit.


Mit 620 MHz nochmals höher ist die Prozessor-Geschwindigkeit des Apple iPhone 3GS aus dem Jahr 2009. Hier laufen auch rechenintensive Funktionen wie Multi-Touch weitgehend ruckel- und verzögerungsfrei.


Im Jahr 2010 waren die mit einer Taktfrequenz von 1 GHz bis dato schnellsten in einem Smartphone verbauten Prozessoren im Toshiba TG01, dem Anfang 2010 erschienenen Google Nexus One sowie dem HTC HD2 und dem HTC Desire mit einem Snapdragon-Prozessor von Qualcomm zu finden. Das Sony Ericsson Xperia X10 und das HP Palm Pre 2 werden ebenfalls mit einem 1-GHz-Prozessor betrieben.
Weiterhin besitzt das Samsung Galaxy S einen 1-GHz-Prozessor mit Namen Hummingbird.


LG Electronics hat mit dem P990 Optimus Speed/2X im März 2011 das erste Smartphone mit einem Dual-Core-Prozessor veröffentlicht.
Später zogen weitere Hersteller nach, wie zum Beispiel Samsung mit dem Modell Galaxy S II, HTC mit dem im Mai 2011 erschienenen Modell Sensation, in dem ein Prozessor des Typs Qualcomm MSM8260 mit einer Taktrate von 1,2 Gigahertz verbaut ist, und Motorola mit dem Gerät Droid Razr.
Das Apple iPhone 4s, das im Oktober 2011 erschien, hat ebenfalls einen Dual-Core-Prozessor des Typs Apple A5.


2012 erschienen die ersten Smartphones mit Quad-Core-Prozessoren, deren Prozessoren also vier Kerne aufweisen. Das erste war das HTC One X. Des Weiteren erschienen im Mai das Samsung Galaxy S III mit dem Samsung eigenen Prozessor Exynos 4 Quad und das LG Optimus 4X HD, welches ebenso wie das HTC One X einen Tegra-3-Prozessor des Chipherstellers Nvidia verwendet.
Die Dual-Core-Prozessoren Apple A6(X), die im iPad 4 oder iPhone 5 verbaut sind, haben eine ähnliche Leistung wie der Exynos 4 Quad.


Ende 2012 bzw. Anfang 2013 wurde die zweite Generation von Quad-Core-Prozessoren veröffentlicht, die im Gegensatz zur ersten Generation (z. B. Tegra 3), die auf Cortex-A9-Kerne setzte, nun oft entweder auf der leistungsfähigeren Cortex-A15-Architektur basierte (Tegra 4) oder auf einem ARM-Befehlssatz kompatiblen Eigendesign beruhte, das von der Leistungsfähigkeit zwischen der Cortex-A9- und Cortex-A15-Architektur anzusiedeln ist, aber sehr energieeffizient ist. (Qualcomm Snapdragon S4 Pro, 600, 800). Der Dual-Core-Prozessor des iPhone 5S, der Apple A7, der im September 2013 erschien, ist der erste 64-Bit-Prozessor auf dem Markt.


Moderne Smartphones werden teils mit Acht-Kern-Prozessoren (Octa-Core) ausgestattet, so etwa das HTC One M9 (Snapdragon 810) oder das Samsung Galaxy S6 (Exynos 7420). Dabei ist die Anzahl der Kerne etwa seit dieser Zeit kein Garant mehr für eine hohe Rechenleistung, denn auch Einsteigersmartphones verwenden seither Prozessoren mit vier, acht oder sogar zehn Kernen. Diese bieten jedoch insgesamt keine vergleichbare Leistung zu teureren Geräten, da diese Prozessoren von der Größe her kleiner sind und größere Transistoren verwenden, sodass beispielsweise der Zweikern-Apple A9 des Apple iPhone 6s weitaus mehr Leistung als der Achtkern-Snapdragon 430 des zwei Jahre später veröffentlichten Nokia 6 bietet.



Energieverbrauch |


Die Betriebsdauer hängt ab von der Kapazität des Akkus und dem Stromverbrauch über der Zeit. Im ausgeschalteten Zustand benötigt lediglich die eingebaute Uhr Energie. Im Bereitschaftsmodus mit ausgeschaltetem Display ist ein Smartphone mehrere Tage betriebsbereit, etwa um einen Anruf entgegenzunehmen oder einen Notruf abzusetzen, was im Fall von Notsituationen ohne Möglichkeit, das Gerät nachzuladen, bedeutsam ist. Im Betrieb erhöht sich der Energiebedarf deutlich. Das Empfangen oder auch schnelle Eingeben und Versenden eines SMS benötigt wegen der kurzen Übermittlungsdauer besonders wenig Energie. Spitzenwerte der Mobilfunk-Sendeleistung liegen im Bereich von einem Watt. WLAN benötigt ähnlich viel Energie, auch wenn keine Daten übertragen werden. Zu entfernteren Stationen oder in abgeschatteten Situationen muss mit höherer Leistung gesendet werden. Um möglichst lange telefonieren zu können, sollten WLAN und Bluetooth ausgeschaltet sein, ebenso die Hintergrundbeleuchtung. Dauerhaft aktiviertes GPS zieht Leistung auf Kosten der erreichbaren Stand-by-Zeit.









Die typische Leistungsaufnahme für verschiedene Einheiten eines Smartphones haben A. Carroll und G. Heiser ermittelt.[31](Die Stromaufnahme in mA aus einem typischerweise einzelligen Li-Akku mit 3,7 V Nennspannung (und oft 1500 bis 2200 mAh) ergibt sich durch Division mit 3 bis 3,7.)


































Idle Mode (betriebsbereit)
mW
GSM
60
CPU
40
Grafikprozessor
80
LCD (ohne Beleuchtung)
50
Audio
30
Beleuchtung
0–400
Verbrauch im Mittel
300

   






















Datenübertragung
mW
GSM
800
GPRS
600
WLAN
430
GPS
150



Dual-SIM |



Vermehrt werden einzelne Modelle oder Modellvarianten mit Dual-SIM- bzw. Double-SIM-Funktion ausgeführt. Das ermöglicht beispielsweise die klare Trennung von privaten und geschäftlichen Gesprächen, entsprechende Erreichbarkeitszeiten und Adressverzeichnisse. Im Inland können so zwei Tarife/Verträge nebeneinander oder bei Reise ins Ausland überwiegend die SIM eines kostengünstigeren lokalen Anbieters genutzt werden. Die Plätze können auch unterschiedliche SIM-Formate unterstützen.



Herstellerstrategien |



Wechselbarkeit des Akkus |


Viele Hersteller, darunter Apple, HTC, LG, Motorola, Nokia, Samsung und Sony, verbauen bei vielen neuen Smartphones mittlerweile den Akku in einer Art, dass ein Wechsel nur mit hohem Aufwand bzw. nicht zerstörungsfrei möglich ist. Das kann zu einer verkürzten Lebensdauer der Geräte führen und ist problematisch beim Recycling, da die notwendige Entfernung des Akkus zur Zeit (Stand 2012) unwirtschaftlich ist. Daher tritt der ehemalige Präsident des Umweltbundesamts Jochen Flasbarth für ein Verbot fest verbauter Akkus ein.[32]



Updatepolitik |


Verbraucherschützer beklagen die mangelnde Updatepolitik der Hersteller. Nur die Topmodelle erhalten größere Aktualisierungen, während die meisten anderen Geräte leer ausgehen. Das Problem ist insbesondere bei Android ausgeprägt. Da fehlende Updates u. a. ein Sicherheitsrisiko darstellen, sehen Verbraucherschützer hier einen Fall von geplanter Obsoleszenz. Zudem wird die schlechte Informationspolitik der Hersteller über ihre Updatepolitik kritisiert. Der Verbraucher erfährt in den meisten Fällen nicht ob und wie viele Updates für das Gerät geplant sind. Daher verklagte Anfang 2016 die niederländische Verbraucherzentrale den Hersteller Samsung ungenügende Angaben zur Update-Versorgung neuer Android-Geräte zu machen.[33]



Ausmaß der Smartphone-Nutzung in Deutschland |


Laut einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom[34] nutzten in August 2017 über drei Viertel (78 Prozent) aller Bundesbürger ab 14 Jahren ein Smartphone. Das entspricht etwa 53 Millionen Menschen. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen nutzten 95 Prozent ein Gerät. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen waren 93 Prozent Smartphone-Nutzer, bei den 50- bis 64-Jährigen waren es 88 Prozent. Unter Bundesbürgern älter als 65 Jahre nutzte rund jeder Vierte (27 Prozent) ein Smartphone.


Im Jahre 2016 wurden in Deutschland 24,2 Millionen Smartphones verkauft. Dabei lag der Umsatz bei 9,4 Milliarden Euro.[34]



Chancen und Risiken der Smartphone-Nutzung |


Die „Internet-AG Enigma“ an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main beschäftigte sich 2013 mit der Frage, wie Smartphones und Tablets das soziale Leben beeinflussen. Dabei folgten die Autoren einem Leitsatz Karl Steinbuchs: „Nichts zwingt den Menschen, die ungeheuren Möglichkeiten der Wissenschaft und Technik zu seinem Unheil zu verwenden, alle Wege sind offen, Wissenschaft und Technik zu seinem Wohle zu verwenden.“[35] Prinzipiell positiv sei es zu bewerten, dass



  • sich die Gesellschaft in eine „informierte Gesellschaft“ verwandele (Smart Devices ermöglichten den Zugang zu grenzenlosem Wissen, immer und überall);

  • Smart Devices dem Nutzer ermöglichten, nicht nur Konsument von Inhalten, sondern auch deren Produzent zu sein (Texterstellung, Fotos, Videos);

  • Reisevorbereitungen und das Reisen selbst erleichtert würden;

  • immer und überall Musik gehört werden und Videos angeschaut werden könnten;

  • zeitversetztes Fernsehen möglich sei;

  • es keine Hindernisse mehr gebe, eine Vielzahl von Fotos aufzunehmen;

  • zum Einkaufen nicht mehr das Haus verlassen werden müsse;

  • ständig Gesundheitsdaten erhoben und weitergeleitet werden könnten;

  • Änderungen im bzw. am eigenen Haus nicht mehr die Anwesenheit von Menschen voraussetzten; deren Anwesenheit könne potenziellen Einbrechern dennoch vorgetäuscht werden;

  • soziale Kontakte aus der Ferne in Echtzeit und preiswert gepflegt werden könnten.


Diese Vorteile seien schwerwiegender als die von der Internet-AG konzedierten Nachteile.


In seinem Buch Die Smartphone-Epidemie. Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft vertritt der Neurologe und Medienpsychologe Manfred Spitzer die These, dass Smartphones in besonderer Weise zur digitalen Demenz bei denen beitrügen, die das Medium exzessiv nutzten. Dadurch nehme die durchschnittliche Intelligenz der Menschen in denjenigen Ländern ab, in denen die Digitalisierung starke Fortschritte mache. Die häufige Benutzung von Smartphones führt Spitzer zufolge zu Bewegungsmangel, Adipositas, Haltungsschäden, Diabetes, Hypertonie, Myopie, Insomnie, einer Erhöhung der Zahl von Unfällen und Geschlechtskrankheiten, Angst ("Fear of missing out" / "Fomo"), Mobbing, Aufmerksamkeitsstörungen, Depression / Suizidalität, Empathieverlust, verminderter Lebenszufriedenheit, Alkohol- und Drogensucht, Smartphone- und Online-Spiele-Sucht, geringerer Bildung, geringerem gegenseitigen Vertrauen, verminderter Fähigkeit zur Willensbildung, weniger Naturerleben, geringerer Förderung von Nachhaltigkeit, mehr Anonymität, weniger Solidarität, mehr sozialer Isolation und Einsamkeit, geringerer Gesundheit der Bevölkerung und einer Gefährdung der Demokratie.[36]



Physische Gesundheit |



Mobiltelefone im Allgemeinen |


Siehe Diskussionen zu Gesundheitsgefahren von Mobiltelefonen.



Smartphones |


Die ÄrzteZeitung unterzog im Dezember 2018 sieben Behauptungen über Gesundheitsrisiken, die von Smartphones ausgehen sollen, einem Faktencheck. Als zutreffend wurden die Aussagen bewertet, wonach



  • Smartphones süchtig machen können;

  • Smartphones dem Rücken und den Händen des Nutzers schaden;

  • Nutzer, die abends lange auf ihr Smartphone schauen, dazu neigen, schlecht einzuschlafen.


Möglich, aber nicht erwiesen sei es, dass



  • das blaue Licht des Smartphones die Netzhaut der Augen schädigen und sogar zur Erblindung führen könne;

  • die elektromagnetische Strahlung von Smartphones Krebs verursachen könne.


Vermutlich falsch seien die Behauptungen, wonach



  • schon allein der WLAN-Betrieb eines Smartphones schädliche Strahlung verursachen könne;

  • ein Handy in der Hosentasche bei Männern die Fruchtbarkeit reduzieren könne.[37]



Folgen der Überbeanspruchung des Daumens |

Das exzessive Nutzen von Smartphones überfordert die Daumen. Das Repetitive-Strain-Injury-Syndrom beispielsweise beschreibt einen anhaltenden Schmerz im Daumen. Dieser wird dadurch verursacht, dass der Daumen anatomisch gesehen nur zum Gegenhalten für die anderen Finger ausgelegt sei, nicht aber für feinmotorisches Tippen auf der Smartphone-Oberfläche.[38]



Veränderungen des Gehirns, Intelligenzverlust |

Der Neurologe Hans-Peter Thier bezweifelt, dass es den Sachverhalt „digitale Demenz“ gebe: „Unter Demenz versteht die Medizin einen Verlust ursprünglich verfügbarer kognitiver Fertigkeiten – ein Verlust des Gedächtnisses, eine Einschränkung des Denkvermögens, Orientierungsstörungen und letztendlich einen Zerfall der Persönlichkeitsstruktur. Demenzen können viele Ursachen haben. Ein Beispiel sind Hirnschäden infolge von Durchblutungsstörungen. Gemeinsamer Nenner der Ursachen sind Veränderungen der Struktur und der physiologischen Prozesse im Gehirns [sic!], so dass sie weit vom Normalen abweichen. Was immer die Nutzung digitaler Medien im Gehirn machen mag – es gibt keinerlei Evidenz dafür, dass sie zu fassbaren krankhaften Veränderungen im Gehirn führt.“ Einem Gehirn könne man durch keine Untersuchungsmethode anmerken, ob es zu einem intensiv digitale Medien Nutzenden gehöre, so Thier.[39] Es gebe im Gegenteil Hinweise darauf, dass sich bei Senioren Surfen im Internet positiv in der Alzheimer-Prophylaxe auswirke.


Forscher der Universität Zürich haben allerdings in einer Studie herausgefunden, dass die ständige Nutzung eines Smartphones das Gehirn insofern verändere, als durch häufige Smartphonenutzung der somatosensorische Kortex des Gehirns verändert werde, insbesondere jene Bereiche, welche für Daumen und Zeigefinger zuständig seien. Das hätten Messungen per Elektroenzephalografie ergeben.[40]



Geräte als Keimträger |

Wissenschaftler der Fakultät „Medical Life Sciences“ der Hochschule Furtwangen haben sich der weit verbreiteten These angenommen, wonach sich auf der Bildschirmoberfläche von Smartphones verschiedene Arten von krankheitserregenden Keimen und Bakterien anhäufen und so die Gesundheit des Nutzers gefährden könnten. Mehrere Labortests haben ergeben, dass sich durchschnittlich etwa 100 verschiedene sowohl schädliche als auch ungefährliche Bakterienarten dort sammeln, jedoch sei die Bakterienanzahl beispielsweise auf einer Küchenarbeitsfläche in etwa doppelt so hoch.



Unfallgefahr |

Eine Studie einer amerikanischen Versicherung ergab, dass fast die Hälfte aller Autofahrer zwischen 18 und 29 Jahren das Internet nutzen, während sie ein Auto fahren. 2010 starben in den USA 3092 Menschen, und es wurden 400.000 Menschen verletzt, weil der Fahrer abgelenkt war.[41] In Deutschland ist nach Paragraph 23 der StVO jede Nutzung eines Smartphones verboten, bei der das Gerät „aufgenommen oder gehalten“ werden muss. Verstöße werden mit 100 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg geahndet.[42]


Auch Unfälle von und mit Fußgängern nehmen zu. Beim Ablesen des in Brusthöhe gehaltenen Bildschirms wird der Kopf in der Regel abgesenkt und dadurch das Gesichtsfeld von oben geradeaus bis in die Waagrechte durch die Augenbrauen und zusätzlich auf den Ort des Aufsetzen der nächsten zwei Schritte unmittelbar vor einem durch das Gerät abgeschattet. Die in dichtem Verkehr, gerade auch im Fußgängergewühl, fast dauernd geübte Kommunikation durch Blickkontakt oder früher Andeutung der beabsichtigten Bewegungsroute entfällt dadurch. Die sicherheitsrelevante Vorhersehbarkeit des Verhaltens durch andere Verkehrsteilnehmer nimmt dadurch stark ab oder wird zumindest sehr unstet. Dazu kommt die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf das Gerät, wodurch irreguläre Gefahren sogar innerhalb des eingeschränkten Gesichtsfelds, wie ein auf den Gehsteig zufahrendes Auto oder ein rechtskonform am Gehsteig rollender Inlineskater, nur sekundär, langsamer wahrgenommen werden und später die Aufmerksamkeitsschwelle überschreiten. Besonders hohe Belegung der Sinne erfolgt, wenn parallel zur Bildschirmbetrachtung auch graduell die Ohren abdichtende Ohrhörer eingesetzt sind und zusätzlich laute Musik gehört wird.[43] In der Jugendsprache wird ein Fußgänger mit diesem Verhalten als Smombie (Kofferwort aus Smartphone und Zombie) bezeichnet[44]. Um Gefahren, wie das Übersehen einer roten Fußgängerampel durch die Nutzung des Smartphones mit abgesenktem Kopf, zu verringern, haben einige Städte an Fußgängerampeln zusätzlich Bodenampeln installiert, welche durch auf dem Boden angebrachte, rote Blinklichter zeigen, ob die Fußgängerampel auf rot oder grün steht.


Ähnliche Gefahren treten bei Sport, Flug oder Arbeit auf. Andererseits kann Musik sportliche Dauerleistung fördern und auch Einschlafen verhindern, gerade auch bei einer Autofahrt hinter monotonen Lärmschutzwänden, die landschaftliche Reize verbergen. Abstürze zu Fuß bei gewagten Selfies, besonders an Geländekanten und Geländern, werden genauso berichtet, wie Autounfälle, die durch Filmen und Fotografieren verursacht werden. Dies tritt mit anderen Kameras ohne (großen) Bildschirm, wie Actioncams, allerdings ebenfalls auf.





Psychische Gesundheit |


Eine große Gefahr stellt die psychische Abhängigkeit vieler Smartphone-Nutzer von ihren Geräten dar.



"Fear of missing out" ("Fomo") |


Eine häufig bei Smartphone-Benutzern anzutreffende Angst besteht darin, dass die Betreffenden befürchten, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn sie nicht innerhalb von Sekunden in der Lage sind, auf Signale ihres Gerätes zu reagieren (siehe "Fear of missing out"). Der rationale Kern dieser Angst besteht darin, dass in einer sich beschleunigenden Welt allgemein das Verständnis für eine „zu langsame“ Reaktion eines Nutzers digitaler Medien tendenziell abnimmt. Bei Inanspruchnahme der „normalen“ Post kann beispielsweise frühestens nach zwei Tagen eine schriftliche Reaktion des Angeschriebenen vorliegen.


Nebenwirkungen der ständigen Reaktionsbereitschaft sind eine eingeschränkte Aufmerksamkeit für andere Aufgaben und physisch anwesende Gesprächspartner sowie häufige Unterbrechungen, die die Produktivität und die Qualität der zu erledigenden Arbeiten verringern. Insbesondere eigene Kinder leiden unter dem Mangel an Aufmerksamkeit ihrer zumeist ohnehin nicht sehr lange physisch anwesenden Eltern und neigen (aus der Sicht der Eltern) dazu, „schwierig“ zu werden. In Hamburg demonstrierten im September 2018 ca. 150 Kinder gegen Eltern, die eher ihrem Smartphone als ihren Kindern Zeit und Aufmerksamkeit widmen.[45]



Smartphone-Spielsucht |


Die Möglichkeit, per Smartphone (auch online) an Spielen teilzunehmen, birgt ein hohes Suchtpotenzial. Der Reporter der „Panorama“-Sendung der ARD vom 13. Dezember 2018 stellte z. B. fest, dass er während der fünf Minuten, in denen er sich mit einem an sich harmlosen Smartphone-Spiel beschäftigte, genau so oft gelobt worden sei wie in seinem analogen Leben in einem ganzen Monat.[46] Die systematische Stimulierung des Belohnungszentrums im Gehirn der Spieler führe auch dazu, dass die Bereitschaft entstehe, reales Geld in Smartphone-Spiele zu investieren.[47] Das sei auch Kindern möglich. In Deutschland greift in solchen Fällen weder das gesetzliche Verbot, Minderjährige an Glücksspielen teilnehmen zu lassen, noch das Verbot, Minderjährigen das Schuldenmachen zu erlauben. Insofern werde das Jugendschutzrecht in Deutschland ausgehebelt.
Die WHO erkannte im Juni 2018 an, dass "Gaming Disorder" (deutsch: Onlinespielsucht) eine dem unkontrollierten Glücksspiel vergleichbare Gesundheitsstörung sei. "Gaming Disorder" wurde in den Katalog ICD-11 aufgenommen. Seit Juni 2018 kann ein von "Gaming Disorder" persönlich Betroffener auf Kosten seiner Krankenkasse therapiert werden.[48]



Gegenmaßnahmen der Smartphone-Hersteller |


Smartphone Hersteller gehen seit 2018 direkt auf die Problematik der Smartphonesucht ein. Den Anfang machte Google im Mai 2018 bei der Konferenz Google I/O 2018, als eine Systemerweiterung namens "Digital Wellbeing" angekündigt wurde, die inzwischen auf allen Geräten mit Android 9.0 verfügbar ist und helfen soll, Suchtverhalten zu reduzieren.[49][50] Ebenso hat Apple kurz darauf in iOS 12 unter dem Namen "Screentime" bzw. "Bildschirmzeit" entsprechende Features eingeführt.[51]
Gemeinsam ist beiden Systemerweiterungen, dass die maximale Zeit, die innerhalb jeder individuellen App verbracht werden darf, gemessen und limitiert werden kann.[52]
Google bietet mit der Digital Wellbeing Erweiterung ab Android 9.0 zusätzlich die Option, manuell oder zeitgesteuert das Smartphone Display auf Graustufen umzuschalten, was den Suchtfaktor deutlich reduzieren soll.[53] Auf iOS ist dies auch über die Schnellfunktion möglich, muss aber manuell eingerichtet werden.[54] Ebenso kann das Display auch auf älteren Versionen von Android auf Graustufen umgestellt werden, jedoch ist diese Möglichkeit deutlich aufwändiger.[55]





Gefährdungen der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie |



Aushöhlung der Rechts auf informationelle Selbstbestimmung |


Personenbezogene Daten sind nach der Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union und nach Art. 8 der EU-Grundrechtecharta geschützt. Im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland befasst sich zwar kein eigener Artikel mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung; aber laut ständiger Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts muss dennoch von der Existenz eines solchen Grundrechts ausgegangen werden. Insbesondere die unbemerkte und nicht beabsichtigte Weitergabe personenbezogener Daten eines Smartphonebenutzers ist rechtlich bedenklich. Auch die ausdrückliche Zustimmung zur Sammlung personenbezogener Daten kann Probleme mit sich bringen, sofern der Zustimmende sich nicht über die Tragweite seiner Entscheidung im Klaren ist (indem z. B. wegen bislang unerkannter gesundheitlicher Risiken seine Krankenversicherungsbeiträge erhöht werden könnten, oder indem ihm seine Arbeitsstelle gekündigt werden könnte).



Activity tracking |

Activity Tracker ermöglichen nicht nur die Kontrolle und Speicherung von Gesundheitsdaten, sondern auch die Weiterleitung dieser Daten an Dritte, z. B. an Ärzte. Dabei handelt es sich um eine Form der Selbstoffenbarung (im Sinne der Kommunikationstheorie Friedemann Schulz von Thuns), der sich der Versender der Daten nicht entziehen kann, solange er die Apparatur benutzt und auf Sendung ist (Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“). Problematisch ist es, dass Laien oft nicht die Bedeutung dessen verstehen, was ihr Körper „über sie aussagt“.



Abhören und Spionage |

Smartphones können unbemerkt als Abhörinstrumente benutzt werden. Wenn ein Besitzer sein Smartphone ständig eingeschaltet in Körpernähe aufbewahrt, kann er bequem lückenlos überwacht werden.



Ortsbestimmung |

Problematisch ist die Bestimmbarkeit des Aufenthaltsorts eines Smartphone-Nutzers insbesondere dann, wenn er ein berechtigtes Interesse daran hat zu verhindern, dass Dritte ihr entsprechendes Wissen gegen ihn verwenden können (Alibi-Komplex).


Eine Ortsbestimmung eines Smartphones ist per GPS oder (weniger genau, dafür aber Energie sparend) über das Mastennetz von Netzwerkbetreibern bzw. per WLAN möglich. Durch die Verbindung eines Smartphones mit einem GPS-System „weiß“ es, wo es sich befindet (Positionsbestimmung), aber es kann auch aus der Ferne geortet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass das Smartphone eingeschaltet ist und dass der GPS-Empfänger in ihm „seinen“ Satelliten in der Erdumlaufbahn gefunden hat, was unter ungünstigen Umständen bis zu zwölf Minuten dauern kann.[56]


Die Speicherung des Aufenthaltsorts eines Smartphones (und des Standorts seines Nutzers, sofern sich das Gerät in der Nähe von dessen Körper befindet) sowie der Nutzungszeiten und Kommunikationspartner durch den zuständigen Netzwerkbetreiber kann zu Problemen für die Besitzer führen, insbesondere dann, wenn das Gerät infolge einer Manipulation nur scheinbar ausgeschaltet ist. Sicherheit vor unerwünschten Nachforschungen schafft nur (sofern ohne Beschädigung des Geräts möglich) die Herausnahme des Akkus.



Ökologische Probleme |


„An Handys und Tablet-PCs ist nichts nachhaltig.“, urteilte 2014 Eva Wolfangel, Mitarbeiterin bei Spektrum der Wissenschaft.[57]





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Durch hochgiftige Substanzen wie Schwermetalle (z. B. Quecksilber, Cadmium, Chrom und Blei) wird die Umwelt durch Smartphones stark belastet. Pro Kopf werden durchschnittlich 21,6 Kilogramm Elektronikschrott verursacht. Das liegt unter anderem daran, dass beispielsweise in Deutschland ein Smartphone durchschnittlich nur 18 Monate lang benutzt wird, bevor es durch ein neues ersetzt wird. Die Entsorgung des Elektronikschrotts erfolgt in der Regel in Entwicklungsländern, wo Erdboden, Luft und Menschen diesen giftigen Substanzen dann ausgesetzt sind. Daher werden entsprechende Alternativen vorgeschlagen.[58]



Künstlerische Rezeption |


Der US-amerikanische Fotograf Eric Pickersgill (* 1986) hat in der Serie Removed Menschen in Alltagssituationen abgebildet, aus denen er die personal devices entfernen hat dürfen, und in denen die Personen dennoch ihre Körperposition einhalten. Er zeigt damit, wie sehr sich Menschen dem Gerät zuwenden, sogar, wenn Mitmenschen körperlich nahe sind.[59]


Bereits 1949 beschrieb Ernst Jünger in seinem futuristischen Roman Heliopolis. Rückblick auf eine Stadt den Phonophor, der Funktionen eines Smartphones vorwegnahm.



Weblinks |



 Commons: Smartphones – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wiktionary: Smartphone – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


  • Smartphones – Verdaddeln wir unser Leben?. ARD. Panorama Magazin. 13. Dezember 2018


Einzelnachweise |




  1. Marktanteile der Smartphone-Betriebssysteme durch IDC ermittelt Abgerufen am 24. Oktober 2015.


  2. jl: Akzelerometer, Magnetometer und Gyrometer: Welche Sensoren Windows 8 zu bieten hat. Software & Support Media GmbH, 15. Februar 2012, abgerufen am 23. September 2012 (deutsch). 


  3. DVB-T-Handy von LG vorgestellt. In: golem.de. Abgerufen am 19. April 2015.


  4. Ira Sager: Before IPhone and Android Came Simon, the First Smartphone. In: Bloomberg Businessweek. Bloomberg L. P. 29. Juni 2012. Abgerufen am 23. August 2012.


  5. Nokia Leading Smartphone Market with 56 %, While Symbian’s Share of OS Market Is Set to Fall. (Memento des Originals vom 31. Mai 2016 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/e-channelnews.com ABI Research, 19. März 2007, abgerufen am 18. Dezember 2011.


  6. Vlad Savov: Nokia and Microsoft enter strategic alliance on Windows Phone, Bing, Xbox Live and more. In: Engadget. 11. Februar 2011, abgerufen am 18. Dezember 2011.


  7. Ben Woods: Samsung to drop Symbian support. In: CNet.com. 1. Oktober 2010, abgerufen am 18. Dezember 2011 (englisch). 


  8. David Meyer: Motorola ditches Symbian, announces 3000 layoffs. In: ZDNet.co.uk. 3. November 2008, abgerufen am 18. Dezember 2011 (englisch). 


  9. Gartner Says Sales of Mobile Devices Grew 5.6 Percent in Third Quarter of 2011; Smartphone Sales Increased 42 Percent. Gartner, 15. November 2011, abgerufen am 18. Dezember 2011.


  10. Infographic: The Price Gap Between iOS and Android Is Widening. In: Statista Infographics. Abgerufen am 30. April 2016. 


  11. The smartphone patent wars, pt 94: Spansion sues Samsung, Microsoft and Motorola sue each other, The Guardian, 1. November 2010, abgerufen am 18. Dezember 2011.


  12. Galaxy S4 is world’s first TCO certified smartphone, sammyhub.com, 16. Mai 2013, abgerufen am 21. November 2014


  13. Fairphone: Fairphone. In: Fairphone. Abgerufen am 19. April 2015.


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  18. futurezone.at: Samsung bezeichnet Smartphone-Riesen als Fonblet, 7. November 2013 (aufgerufen am 7. November 2013)




  19. mobile-reviews.de (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive): Phablet und Smartlet: kurzweiliger Trend oder ein Markt mit Zukunft? (aufgerufen am 7. November 2013)



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  23. YotaPhone – Das Janus-Handy, test.de, 29. März 2014, abgerufen am 3. April 2014


  24. Gartner Says Worldwide Mobile Phone Sales Grew 17 Per Cent in First Quarter 2010. Gartner Inc., 19. Mai 2010, abgerufen am 20. Juni 2010 (englisch). 


  25. Innenansichten – Die Architektur von Android, heise.de


  26. ab ebd.


  27. Mobile OS Security Architectures


  28. Entwicklungen im Bereich der Smartphones - Wer innoviert, wer kopiert?. In: wi-fom.de. Archiviert vom Original am 16. April 2015. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/winfwiki.wi-fom.de Abgerufen am 19. April 2015.


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  32. Umweltbundesamt-Chef: Geräte mit fest eingebautem Akku verbieten, Heise online, 12. November 2012.


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  34. ab Smartphones: Rund 24 Millionen werden 2017 in Deutschland verkauft. In: www.notebookcheck.com. 3. August 2017, abgerufen am 14. August 2017. 


  35. Franz Adam, Peter Ludwig, Manfred Mühe: Wie beeinflussen Smartphones und Tablets das soziale Leben? Vortragsreihe zum 10-jährigen Bestehen der Internet-AG Enigma. 15. Februar 2013, abgerufen am 20. Dezember 2018. 


  36. Manfred Spitzer: Die Smartphone-Epidemie. Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft. Klett-Cotta. Stuttgart 2018. S. 149


  37. Janne Kieselbach: Die Gesundheitsgefahren von Smartphones. 7 Thesen im Faktencheck. In: ÄrzteZeitung. 10. Januar 2018, abgerufen am 19. Dezember 2018. 


  38. Lina Timm: Smartphones und Gesundheitsschäden. In: Frankfurter Allgemeine. 7. Februar 2014, abgerufen am 25. Februar 2015. 


  39. Norbert Lossau: Hirnforschung: Digitale Demenz? Von wegen! In: welt.de. 2. Januar 2013, abgerufen am 12. Dezember 2018. 


  40. Walter Willems: Wischen auf dem Smartphone verändert das Gehirn. In: Die Welt. 23. Dezember 2014, abgerufen am 25. Februar 2015. 


  41. Handy weg vom Steuer, zeit.de, 28. November 2012, abgerufen am 21. November 2014


  42. Handy am Steuer kostet jetzt 100 Euro und 1 Punkt. teltarif.de, 1. Mai 2014


  43. Smartphones immer öfter Todesfalle für Fußgänger. In: pressetext. Abgerufen am 19. April 2015.


  44. Verena Vogt: 100 Prozent Jugendsprache 2016. Langenscheidt, München 2015, ISBN 978-3-468-29875-2. 


  45. Kinder demonstrieren in Hamburg gegen Handy-Eltern. In: Die Welt. 8. September 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018. 


  46. Johannes Edelhoff: Smartphones: Verdaddeln wir unser Leben? In: Panorama Magazin. 12. Dezember 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018. 


  47. Johannes Edelhoff: Pleite gehen mit Handygames. In: Panorama Magazin. 10. Mai 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018. 


  48. WHO erklärt Online-Spielsucht offiziell zur Krankheit. In: Spiegel Online. 14. Juni 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018. 


  49. Google's Digital Wellbeing initiative: Everything you need to know. In: androidcentral. 13. Juni 2018, abgerufen am 20. Januar 2019. 


  50. Digital Wellbeing. In: Google Website. Abgerufen am 20. Januar 2019. 


  51. Apple "Bildschirmzeit". In: Apple Website. Abgerufen am 20. Januar 2019. 


  52. iOS Screen Time vs. Android Digital Wellbeing: Which phone addiction fighter is best for you? In: Macworld. 18. August 2018, abgerufen am 20. Januar 2019. 


  53. Change Your Screen to Grayscale to Combat Phone Addiction. In: lifehacker. 5. Juni 2017, abgerufen am 20. Januar 2019. 


  54. Die Sucht auf Apple-Geräten bekämpfen: Graustufen aktivieren. In: Blog von Produktivitätscoach Tobias Müller-Zielke. 15. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2019. 


  55. Die Sucht auf Android-Geräten bekämpfen: Graustufen aktivieren. In: Blog von Produktivitätscoach Tobias Müller-Zielke. 15. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2019. 


  56. Ortung und Positionsbestimmung mit Mobilfunk. In: elektronik-kompendium.de. Abgerufen am 18. Dezember 2018. 


  57. Eva Wolfangel: Umweltfreundliche Mobilgeräte: Grüne Smartphones mit Kult-Verdacht. In: spektrum.de. 21. Mai 2014, abgerufen am 14. Februar 2019. 


  58. kaputt.de: Mit deiner Reparatur schonst du die Umwelt. Abgerufen am 15. September 2017. 


  59. http://www.removed.social Eric Pickersgill: Removed. 28 s/w-Fotografien, Blog. 2015, abgerufen 17. Dezember 2015.









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