Jüchsen





































Jüchsen

Gemeinde Grabfeld


Wappen von Jüchsen

50.48055555555610.501388888889340Koordinaten: 50° 28′ 50″ N, 10° 30′ 5″ O

Höhe:

340 m ü. NN

Fläche:
27,53 km²

Einwohner:
1523 (2. Apr. 2015)

Bevölkerungsdichte:
55 Einwohner/km²

Eingemeindung:
1. Dezember 2007

Postleitzahl:
98631

Vorwahl:
036947

Karte
Lage von Jüchsen in Grabfeld


Jüchsen ist ein Dorf im südlichen Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Seit dem 1. Dezember 2007 ist die ehemals politisch selbständige Gemeinde ein Ortsteil der Gemeinde Grabfeld.[1] Durch den Ort fließt die Jüchse.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Politik


    • 2.1 Ortsteilrat


    • 2.2 Ortsteilbürgermeister


    • 2.3 Wappen




  • 3 Kultur und Sehenswürdigkeiten


    • 3.1 Museen




  • 4 Persönlichkeiten


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Geschichte |


Auf dem Rittersrain befinden sich auf einem nach Westen liegenden Gipfel zehn Grabhügel in der Nähe zum Wachenbrunn und zum Siedlungsplatz Widderstatt. Es sind Gräber der mittleren Bronzezeit.[2] Auf der bedeutenden Siedlungsstelle „Widderstatt“ bei Jüchsen fanden von 1966 bis 1981 auf 1,2 ha Fläche Grabungen statt. Dabei wurde eine Siedlung der Hallstatt- und Latènezeit, die von etwa 550 v. Ch. bis 50 v. Ch. Bestand hatte, systematisch untersucht.


Der auf einer kleinen Anhöhe liegende Kirchhof hatte früher eine Befestigung, die wahrscheinlich zur Kontrolle des Jüchsetals und des Übergangs Jüchse angelegt war, um die aus Richtung Themar nach Mellrichstadt verlaufende Straße zu überwachen. Herren von Jüchsen wurden 1150 und 1182 als Ministerialen der Henneberger genannt. Die Wehrmauer des Kirchengeländes wurde 1877 abgebrochen.[3]


Erstmals wurde der Ort unter dem Namen Gohhusia im Jahr 758 erwähnt. Der Ort gehörte ursprünglich zur Zent Themar der Grafschaft Henneberg. Bei der Hennebergischen Hauptteilung im Jahr 1274 kamen aus der Zent Themar die beiden Orte Jüchsen und Neubrunn an die Linie Henneberg-Schleusingen und wurden der Vogtei Henneberg zugeordnet, aus der sich später das Amt Maßfeld formte. 1680 kam der Ort zum Herzogtum Sachsen-Meiningen.


Jüchsen war 1607–1675 von umfangreichen Hexenverfolgungen betroffen. 24 Frauen und fünf Männer gerieten in Hexenprozesse, fünf Frauen wurden verbrannt und zwei Frauen enthauptet. Von zehn Prozessen ist der Ausgang unbekannt. Barbara Krell starb unter der Folter. In ihrem Folterprotokoll heißt es: „auf Tortur vom bösen Feind Hals umgedreht“.[4]


In der 1648 in Frankfurt am Main erschienenen Topographia Franconiae heißt es zu Jüchsen: Wie dieser Ort in einer Franckfurtischen Relation genannt / und für einen reichen Hennebergischen Flecken gesetzt wird / so Anno 1621. fast gantz abgebronnen.



Politik |



Ortsteilrat |


Der Ortsteilrat von Jüchsen setzt sich neben dem Ortsteilbürgermeister aus 8 weiteren Mitgliedern zusammen.




  • CDU 2 Sitze


  • SPD 1 Sitz

  • FW/SV/PG Jüchsen 5 Sitze


(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)[5]



Ortsteilbürgermeister |


Ehrenamtliche Ortsteilbürgermeisterin des Ortsteiles Jüchsen ist Beate Heßler (FW/SV/PG Jüchsen). Sie wurde am 7. Juni 2009 gewählt und am 25. Mai 2014 in ihrem Amt bestätigt.



Wappen |


Wappen von Jüchsen

Blasonierung: „In Grün mit einem goldenen Herzschild mit einer rot bewehrten schwarzen Henne auf einem schwarzen Dreiberg, ein goldener Balken, belegt mit einem blauen Wellenbalken; darüber zwei goldene Sparren und darunter ein goldener Sparren. Die drei Dreiecke symbolisieren die drei bis heute noch existierenden Getreidemühlen des Dorfes. In der Mitte des Wappens fließt der Fluss „Jüchse“. Die Henne, das Wappentier, symbolisiert den Verbund zur Grafschaft Henneberg.“



Kultur und Sehenswürdigkeiten |


Ansichten von Jüchsen




Juechsen Museum 2007-04-22 14.06.42.JPG

Museum, ehemals Schule



Juechsen Peter und Paul Kirche 1497-1638.jpg

Kirche Peter und Paul



Fachwerk Juechsen 1.jpg

Fachwerkhaus



Fachwerk Juechsen 2.JPG

Fachwerkhaus



Juechsen Gemeindehaus.jpg

Gemeindehaus







Museen |



  • Heimatmuseum in der ehemaligen Schule

  • Keltensiedlung Widderstadt



Persönlichkeiten |



  • Ernst Dahinten Lehrer, Stadtarchivar und Museumsleiter in Eisfeld, Autor des Buches „Geschichte der Heimat. (Stadt und Amt Eisfeld)“ Teil 1 – 4, Eisfeld 1932–1938


Weblinks |



 Commons: Jüchsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikisource: Topographia Franconiae: Jüchsen – Quellen und Volltexte


  • thueringenfotos.de - Fotos aus dem Dorf von 1977

  • Website der Gemeinde Grabfeld



Einzelnachweise |




  1. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2007


  2. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 228–229.


  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 149.


  4. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 170 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Jüchsen, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244 und S. 247, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).


  5. Internetseiten der Gemeinde Grabfeld.


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