Distelhausen
Distelhausen Stadt Tauberbischofsheim | ||
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49.5986111111119.6944444444444180Koordinaten: 49° 35′ 55″ N, 9° 41′ 40″ O | ||
Höhe: | 180 m ü. NN | |
Einwohner: | 942 (27. Mai 2015)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 | |
Postleitzahl: | 97941 | |
Vorwahl: | 09341 | |
Lage von Distelhausen in Baden-Württemberg | ||
Distelhausen im Winter |
Distelhausen ist einer von sieben Stadtteilen von Tauberbischofsheim an der Tauber im Main-Tauber-Kreis mit 942 Einwohnern.[1]
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
1.1 Geografische Lage
1.2 Nachbargemeinden
1.3 Schutzgebiete und Naturdenkmale
2 Geschichte
2.1 Mittelalter
2.2 Neuzeit
2.3 Einwohnerentwicklung
3 Politik
3.1 Wappen
3.2 Ortschaftsrat
3.3 Ortsvorsteher
4 Wirtschaft
4.1 Landwirtschaft
4.1.1 Weinanbau
4.1.2 Hopfenanbau
4.2 Tourismus
4.3 Verkehr
4.4 Wasserversorgung
4.5 Ansässige Unternehmen
4.6 Öffentliche Einrichtungen
4.7 Medien
5 Kultur und Sehenswürdigkeiten
5.1 Bauwerke und Baudenkmäler
5.1.1 Pfarrkirche St. Markus
5.1.2 St.-Wolfgangs-Kapelle
5.1.3 Zobelschloss
5.1.4 Bauernhofmuseum
5.1.5 Wetterkreuz
5.2 Regelmäßige Veranstaltungen
6 Vereine
7 Literatur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Geografie |
Geografische Lage |
Distelhausen liegt südlich von Tauberbischofsheim und Dittigheim an der Tauber.
Nachbargemeinden |
Im Norden grenzen Dittigheim und Tauberbischofsheim, im Osten Grünsfeld, im Südosten Gerlachsheim, im Süden Lauda-Königshofen und im Westen Dittwar an das Dorf.
Schutzgebiete und Naturdenkmale |
Auf der Distelhäuser Gemarkung gibt es zwei flächenhafte Naturdenkmale (siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Tauberbischofsheim):
- Naturdenkmal Magerrasen Fuchsschwanz (Schutzgebiets-Nr. 81281150010); 1,6 ha; flächenhaftes Naturdenkmal; seit dem 10. März 1992.[2]
- Naturdenkmal Sukzessionsfläche Wilm Leite (Schutzgebiets-Nr. 81281150009); 2,2 ha; flächenhaftes Naturdenkmal; seit dem 10. März 1992.[3]
Geschichte |
Mittelalter |
Historische Funde deuten darauf hin, dass der Ort um etwa 800 nach Christus besiedelt war.[4] 1333 wurde Distelhausen erstmals urkundlich als „Tesselhusen“ (auch „Tesselenhussen“) erwähnt. Der Name könnte das Haus des Tassilo bedeutet haben; die Namensherkunft wird aber auch auf die später im Wappen gezeigten Distelpflanzen zurückgeführt. Wie weitere Urkunden belegen, war der Ort 1420 als „Destelhusen“ (auch „Destelhussen“ oder „Destelhausen“) bekannt. Der Ortsname entwickelte sich schließlich zu „Distelhausen“.[4]
Mitte des 15. Jahrhunderts starb etwa die Hälfte der Einwohner an der Pest.
Neuzeit |
Distelhausen gehörte bis 1813 zum Amt Lauda. Dieses hatte bis 1506 eine Reihe wechselnder Landesherrschaften und war dann Teil des Bistums Würzburg bis zu dessen Säkularisation 1803, sowie des Fränkischen Reichskreises. Es kam zunächst zum Fürstentum Leiningen. Nach Auflösung des Fürstentums 1806 durch die Rheinbundakte wurde es dem Großherzogtum Baden zugeschlagen. 1813 bis 1840 gehörte die Gemeinde zum Amt Gerlachsheim, danach zum Amtsbezirk, später Landkreis Tauberbischofsheim, jetzt Main-Tauber-Kreis. 1814 lebten 751 Menschen in Distelhausen. 1886 wurde der Bahnhof an der Taubertalbahn gebaut.
Am 1. Januar 1975 wurde Distelhausen im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg gemeinsam mit Dittigheim und Dittwar ein Teil von Tauberbischofsheim.[5]
Einwohnerentwicklung |
Jahr | Distelhäuser Bevölkerung | Sonstiges |
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1961 | 716 | Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 6. Juni 1961 (Gemeindeverzeichnis) |
1970 | 790 | Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 27. Mai 1970 (Gemeindeverzeichnis) |
2015 | 942 | Fortgeschriebene Daten der Stadt Tauberbischofsheim anhand der Volkszählung in der Europäischen Union 2011 (Zensus) |
Quellen: Gemeindeverzeichnis[6] und Angaben der Stadt Tauberbischofsheim
Politik |
Wappen |
Erstmals tauchte das Wappen im 16. Jahrhundert auf einem Siegelstempel auf. Er trägt die Umschrift „DISTELHAVSEN 15(8)6“ und weist durch die Distelstaude „redend“ auf den Ortsnamen. Das Siegel trug später nur noch eine Distel mit dem Buchstaben „D“, bis im 19. Jahrhundert Farbstempel mit der Umschrift „GEMEINDE DISTELHAUSEN“ verwendet wurden, die im gekrönten Schild zwei verschlungene Zweige ohne Blüten zeigen. 1900 griff das Generallandesarchiv Karlsruhe auf die alte Vorlage des „redenden“ Wappens zurück und legte dessen Farben fest. Hierzu erteilte der Gemeinderat im Juli 1901 seine Zustimmung. Jedoch wurde noch bis nach dem Ersten Weltkrieg der Farbstempel von 1894 mit dem falschen Wappen verwendet.[7]
Ortschaftsrat |
Der Ortschaftsrat besteht aus fünf Personen. Vier Ortschaftsräte stellt die CDU und eine weitere Ortschaftsrätin kommt von den Unabhängigen Freien Wählern (UFW).[8]
Ortsvorsteher |
Ortsvorsteher ist Lothar Lauer (CDU). Sein Stellvertreter ist Markus Höflein (CDU).[8]
Wirtschaft |
Landwirtschaft |
Weinanbau |
Weinbau wird auf der Einzellage „Kreuzberg“ betrieben. Diese ist Teil der Großlage Tauberklinge und dem Bereich Tauberfranken des Weinanbaugebietes Baden zugeordnet.[9]
Hopfenanbau |
Ein für die Region untypisches Hopfenfeld wird durch die ortsansässige Brauerei betrieben.[10]
Tourismus |
Der Taubertalradweg führt durch den Ort. Für Wanderer gibt es den ausgeschilderten Distelhäuser Bierwanderweg.
Verkehr |
Distelhausen hat einen Haltepunkt an der Taubertalbahn Crailsheim–Wertheim. Der hier 1867 durch die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn eröffnete Bahnhof war bis 1981 mit Personal besetzt. In der Nähe befindet sich seit 1972 eine Anschlussstelle an die Bundesautobahn 81.
Wasserversorgung |
Ansässige Unternehmen |
Die Distelhäuser Brauerei vertreibt ihre Produkte in der Region Heilbronn-Franken und Teilen von Unterfranken.[11]
Öffentliche Einrichtungen |
Folgende öffentlichen Einrichtungen befinden sich in Distelhausen:
Erich-Kästner-Grundschule- Kreismedienzentrum des Main-Tauber-Kreises
Autobahnmeisterei Tauberbischofsheim
Medien |
Tauberbischofsheim AKTUELL informiert als städtisches Mitteilungsblatt jeweils zum ersten und dritten Donnerstag eines Monats.[12]
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Bauwerke und Baudenkmäler |
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Distelhausen
Pfarrkirche St. Markus |
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Markus wurde von 1731 bis 1738 wurde unter Aufsicht von Balthasar Neumann erbaut.[4][13] Die erste Dorfkirche, die überwiegend aus Holz gebaut war, fiel 1725 einem Brand durch einen Blitzeinschlag zum Opfer. An den Vorgängerbau erinnert ein mittelalterlicher Turm am Altarraum.[14]
Da es in Distelhausen keine evangelische Kirche gibt, besuchen die evangelischen Gottesdienstteilnehmer die evangelische Christuskirche in Tauberbischofsheim.
St.-Wolfgangs-Kapelle |
Die St.-Wolfgangs-Kapelle in Distelhausen ist seit 1472 Schauplatz des St.-Wolfgangs-Ritts.[4]
Zobelschloss |
In Distelhausen steht das Zobelschloss. Dabei handelt es sich um einen historischen Fachwerkbau,[4] der 1840 als Sommersitz der Familie von Zobel errichtete wurde. Seit 2003 befindet sich in dem Gebäude das Kreismedienzentrum des Main-Tauber-Kreises.[15]
Bauernhofmuseum |
Ein Bauernhofmuseum beherbergt ca. 5.000 Exponaten aus dem bäuerlichen Leben.[4][16]
Wetterkreuz |
Zum „ewigen Andenken“ an einen Gewitterschaden wurde 1714 ein Wetterkreuz errichtet, das heute auf vielen Wanderkarten ausgewiesen ist. Das Wetterkreuz bildet den Grenzstein zu den Gemarkungen von fünf Altgemeinden (Oberlauda, Lauda, Dittwar, Dittigheim und Distelhausen), deren Ortswappen darauf abgebildet sind.[17]
Regelmäßige Veranstaltungen |
(jeweils jährlich)
- Distelhäuser Pfingsttage[18]
- St.-Wolfgangs-Ritt zur Kapelle am Pfingstmontag im Rahmen der Distelhäuser Pfingsttage. Bei einem Gottesdienst wird zum heiligen Wolfgang um Fürbitte gegen alle Krankheiten, die Mensch oder Tier treffen könnten, gebetet. Pferde, Kutschenfahrer und Reiter werden nach der Messe gesegnet. Der St.-Wolfgangs-Ritt weist seit 1472 eine lange Tradition auf und zieht Menschen aus nah und fern an.[18][4]
- Distelhäuser Genießermarkt mit überwiegend regionalen Erzeugnissen
- Dreikönigskonzert der Musikkapelle Distelhausen
- Prunksitzung der Musikkapelle Distelhausen
- Herbstkonzert des Gesangvereins Liederkranz Distelhausen (bis 2013)
- „Hopfenzupferfest“ der ortsansässigen Brauerei[18][10]
- Liederabend und Winzerfest, Anfang Oktober[18]
Vereine |
- Gesangverein „Liederkranz“ Distelhausen e.V.
Gründung: 8. Dezember 1863[19]
Mitgliederzahl: 41 (Stand: 4. August 2014).[20]
Zweck: Es ist ein Gesangverein.[21]
Sonstiges: 2013 feierte der Verein sein 150-jähriges Bestehen.[22]
- SV 1946 e.V. Distelhausen
Gründung: 10. April 1946[23]
Mitgliederzahl: 464 (Stand 01. September 2016)
Zweck: Es handelt sich um einen Sportverein. Die Hauptsportart ist Fußball. Daneben gibt es eine Gymnastikgruppe.[24]
- Musikkapelle Distelhausen e.V.
Literatur |
- Corinna Egerer, Michael Latzel: Tauberbischofsheim. Fränkische Nachrichten, Tauberbischofsheim 2005, ISBN 3-924780-48-X, S. 148–161 (Kapitel: „Stadtteile“ Tauberbischofsheims).
- Maria Goblirsch: Distelhäuser Biergeschichte(n). Spurbuchverlag, 2011, ISBN 978-3-88778-355-6.
- Hans Georg Zier, Julius Friedrich Kastner: Wappenbuch des Landkreises Tauberbischofsheim. Fränkische Nachrichten, Tauberbischofsheim 1967, DNB 458728101.
- Ottmar Buchler, Hans Schenk: 125 Jahre Gesangverein „Liederkranz“ Distelhausen e.V.: Jubiläumsfest vom 14. bis 23. Mai 1988. 1899, OCLC 316278668.
Weblinks |
Commons: Distelhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Distelhaussen in der Topographia Franconiae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise |
↑ ab Stadt Tauberbischofsheim: Die Stadtteile der Kreisstadt Tauberbischofsheim. online auf www.tauberbischofsheim.de. Abgerufen am 26. Mai 2015.
↑ LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: 81281150010 Magerrasen Fuchsschwanz. Online auf udo.lubw.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 19. November 2016.
↑ LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: 81281150009 Sukzessionsfläche Wilm Leite. Online auf udo.lubw.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 19. November 2016.
↑ abcdefg Taubertal.de.: Distelhausen. Online auf www.taubertal.de. Abgerufen am 26. Dezember 2015.
↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 469.
↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 480 f.
↑ Hans Georg Zier, Julius Friedrich Kastner: Wappenbuch des Landkreises Tauberbischofsheim. Fränkische Nachrichten, Tauberbischofsheim 1967.
↑ ab Stadt Tauberbischofsheim: Der Ortschaftsrat der Ortschaft Distelhausen. online auf www.tauberbischofsheim.de. Abgerufen am 16. November 2016.
↑ Becksteiner Winzer eG: Weinlagen und Terroir. online auf www.becksteiner-winzer.de. Abgerufen am 9. Mai 2015.
↑ ab Distelhäuser Brauerei: Zwölftes Distelhäuser Hopfenzupferfest: (...) Besucher konnten kräftig mit anpacken. online auf www.fnweb.de. 2. September 2013. Abgerufen am 9. Mai 2015.
↑ Distelhäuser Brauerei: Die Brauerei. online auf www.distelhaeuser.de. Abgerufen am 9. Mai 2015.
↑ Stadt Tauberbischofsheim: Tauberbischofsheim AKTUELL. online auf www.tauberbischofsheim.de. Abgerufen am 25. Mai 2016.
↑ Seelsorgeeinheit Tauberbischofsheim: Markuskirche Distelhausen. Online auf www.kath-kirche-tbb.de. Abgerufen am 26. Dezember 2015.
↑ Fränkisches Weinland: Katholische Pfarrkirche St. Markus. Online auf www.fraenkisches-weinland.de. Abgerufen am 26. Dezember 2015.
↑ Fränkische Nachrichten: Ortsgeschichte und Weinbau neue Themen. 30. Mai 2014. Online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 25. März 2016.
↑ Bauernhofmuseum: Willkommen im Bauernhofmuseum-Distelhausen. online auf www.bauernhofmuseum-distelhausen.de. Abgerufen am 9. Mai 2015.
↑ Fränkische Nachrichten: 300 Jahre Wetterkreuz: Sternmarsch aus den Anrainer-Gemeinden Oberlauda, Lauda, Distelhausen, Dittigheim und Dittwar sowie Heckfeld: Resonanz übertraf alle Erwartungen. 16. September 2014. online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 16. Mai 2015.
↑ abcd Stadt Tauberbischofsheim: Wiederkehrende Feste in den Ortsteilen. Online auf www.tauberbischofsheim.de Abgerufen am 13. Juli 2016.
↑ fnweb.de: Reges Vereinsleben bis zum 2. Weltkrieg erkennbar. online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 2. Februar 2015.
↑ fnweb.de: Drohende Auflösung wurde doch noch vermieden. online auf www.fnweb.de. 4. August 2014. Abgerufen am 9. Mai 2015.
↑ Stadt Tauberbischofsheim: Musik- und Gesangvereine. online auf www.tauberbischofsheim.de. Abgerufen am 2. Februar 2015.
↑ Main-Post: Gesangverein Liederkranz Distelhausen feierte sein 150-jähriges Bestehen. online auf www.mainpost.de. Abgerufen am 2. Februar 2015.
↑ S. V. Distelhausen: Die Geschichte des SVD im Schnelldurchlauf. online auf www.svdistelhausen.de. Abgerufen am 21. Dezember 2015.
↑ S. V. Distelhausen: Abteilungen. online auf www.svdistelhausen.de. Abgerufen am 9. Mai 2015.
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