Chorschranke
Die Chorschranke (in Kirchen ohne ausgeprägten Chor auch Altarschranke) trennt die für die Laien zugänglichen Teile der Kirche vom Chorraum (Altarraum), der für den Chorgesang der Geistlichen bestimmt und diesen vorbehalten ist. In der Architektur frühchristlicher und frühmittelalterlicher Kirchenbauten ist die Chorschranke oft als reich verzierte Brüstung ausgeführt.
Ebenso wie der seit der frühen Gotik verwendete, aber mindestens mannshohe Lettner diente die Chorschranke zur Trennung des Kirchenraumes. In der weiterentwickelten Form als Ikonostase ist sie in der Orthodoxie bis heute in Verwendung.
Ab dem 15. Jahrhundert wurde häufig die Chorschranke oder der Lettner durch ein hohes, oft kunstvoll geschmiedetes Gitter ersetzt und als Chorgitter bezeichnet.[1] Erhaltene mittelalterliche Chorschranken und -gitter finden sich unter anderem noch in der Marien-, Jakobi- und Petrikirche von Stendal.
Chorschranke in der frühchristlichen Kirche San Clemente in Rom, 6. u. 12. Jahrhundert
Chorschranke der Kirche Santa Maria in Valle Porclaneta (Abruzzen) (um 1050)
Ostchorschranke, Bamberger Dom
Altarschranke, Kirche in Ylikiiminki, Finnland
Chorgitter in Warfhuizen
Literatur |
Friedrich von Lorentz: Chorschranken. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Band 3, 1953, Sp. 556–567 (Digitalisat).
Weblinks |
Commons: Chorschranke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise |
↑ Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann: Chorgitter; abgerufen am 1. März 2017