Bockelwitz
Bockelwitz Stadt Leisnig 51.19861111111112.955833333333215Koordinaten: 51° 11′ 55″ N, 12° 57′ 21″ O | |
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Höhe: | 215 m |
Eingemeindung: | 1. Januar 2012 |
Postleitzahl: | 04703 |
Vorwahl: | 034321 |
Lage von Bockelwitz in Leisnig |
Bockelwitz ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Leisnig im Landkreis Mittelsachsen. Bis zum 1. Januar 2012 war Bockelwitz eine kreisangehörige Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
2 Geschichte
3 Persönlichkeiten
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Geographie |
Die Bockelwitz liegt im Sächsischen Burgen- und Heideland. Der Ort ist über den Anschluss Leisnig der A 14 gut zu erreichen. Nahe gelegene Städte sind Mügeln (ca. 7 km) und Döbeln (ca. 14 km). Nahe Bockelwitz verläuft der Mulderadweg.
Geschichte |
Das Dorf Bockelwitz ist sorbischen Ursprungs,[1] erkennbar an der Tatsache, dass es noch 1403 Wachkorn ins Vorwerk Tragnitz liefern musste, eine Abgabe, die wohl alle Dörfer leisten mussten, die vor der Bildung des Burgwards Leisnig entstanden waren.[2] Im Ort aufgegangen ist das Dorf Criscowe (Kreischau).[3] 1245 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt in der Schutzurkunde von Kaiser Friedrich II. für Kloster Buch.[4] Der Ort war Lehen der Reichsministerialen[5] von Mildenstein gewesen, von denen es an das Kloster übergegangen war. Kirchlich gehörte der Ort anfangs zur Matthäi-Kirche Leisnig, ab 1286 zur Nikolai-Kirche Altleisnig. Zwischen 1286 und 1306 war wohl eine Filialkirche in Bockelwitz errichtet worden. 1306 wurde diese durch den Bischof von Meißen in ein Pfarrkirche umgewandelt,[6] wobei die Bauern sowohl den Pfarrer von Altleisnig zu entschädigen als auch für den Unterhalt ihres eigenen Pfarrers aufzukommen hatten. Zugeordnet wurden die Dörfer Kreischau, Kroptewitz, Dobernitz, Leuterwitz, Nicollschwitz, Großpelsen und Kleinpelsen. Patronatsherr blieb der Abt von Kloster Buch.
1378 hatte Bockelwitz jährlich 44 Scheffel Korn und dasselbe in Hafer, dazu ein Küchenrind, an das castrum Leisnig zu liefern.[7]
1548 wurde es im Amtserbbuch Kloster Buch[8] mit 8 besessenen Mann und 23 Hufen genannt, die alle zum (Amt) Kloster Buch gehörten. Patronatsherr waren nun die Herren von Kötteritzsch auf Sitten.
1797 wurde die Kirche durch August Bormann und Gottfried Wartig aus Wermsdorf unter Verwendung von Teilen des Vorgängerbaus von 1597 errichtet, die Orgel von Gottlieb Enzemann (1797/98), der Prospekt in Rokokoformen 1807, gestiftet von C.G.Melzner, Lehrer in Bockelwitz.[9]
Die Pfarrer und Schulmeister zu Bockelwitz von der Reformation bis 1750 sind in der Chronik von Leisnig zu finden.[10] Dieser Quelle bedient sich auch die Sächsische Kirchengalerie,[11] die u. a. weitere Einzelheiten zum Bau der Kirche anführt.
Leuterwitz und Nicollschwitz kamen im Jahr 1950 zu Bockelwitz.[12] Börtewitz wurde 1991 und Naunhof 1992 eingemeindet.[12] Polkenberg mit all seinen Ortsteilen gehört seit 1999 zur Gemeinde.[13]
Am 1. Januar 2012 wurde Bockelwitz in die Stadt Leisnig eingemeindet.[14] Vor der Eingemeindung bestand Bockelwitz aus insgesamt 27 Ortsteilen und dem Hauptort Bockelwitz:
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Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Altenhof | 01.07.1963 | Eingemeindung nach Naunhof |
Altleisnig | 01.07.1950 | Eingemeindung nach Polditz |
Beiersdorf | 01.01.1952 | Eingemeindung nach Naunhof |
Börtewitz | 01.03.1991 | |
Dobernitz | 01.07.1950 | Eingemeindung nach Kroptewitz |
Görnitz | 01.07.1950 | Eingemeindung nach Polkenberg |
Hetzdorf | 01.07.1950 | Eingemeindung nach Naundorf |
Korpitzsch | 01.07.1950 | Eingemeindung nach Polkenberg |
Kroptewitz | 28.12.1962 | |
Leuterwitz | 01.07.1950 | |
Marschwitz | 01.07.1950 | Eingemeindung nach Polditz |
Naundorf | 01.07.1963 | Eingemeindung nach Naunhof |
Naunhof | 01.04.1992 | |
Nicollschwitz | 01.07.1950 | |
Polditz | 01.06.1973 | Eingemeindung nach Polkenberg |
Polkenberg | 01.01.1999 | |
Sitten | 01.06.1973 | |
Zollschwitz | 01.07.1963 | Eingemeindung nach Naunhof |
Zschockau | 01.10.1965 | Eingemeindung nach Polkenberg |
Persönlichkeiten |
Ernst Däweritz (1839–1914), Gutsbesitzer in Doberschwitz und Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
Literatur |
- Klaus Werner (Hrsg.): 200 Jahre Kirche Bockelwitz 1797 – 1997. Zur Geschichte der Kirchgemeinde seit 1306; eine Festschrift mit Dokumenten. Bockelwitz bei Leipzig: Gemeinde, 1997. – 129 S.
Cornelius Gurlitt: Bockelwitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 25. Heft: Amtshauptmannschaft Döbeln. C. C. Meinhold, Dresden 1903, S. 9.
Weblinks |
Commons: Bockelwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Bockelwitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise |
↑ nach Eichler, Ernst/Walther, Hans: Die Ortsnamen im Gau Daleminze, Bd. 1: Namenbuch, Berlin 1966: mittelslawisch (8. bis 10. Jahrhundert).
↑ Manfred Kobuch: Leisnig im Tafelgüterverzeichnis des Römischen Königs, NASG 64/1993, S. 29–52.
↑ Bockelwitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 417. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 34.
↑ Ministerialen, die unmittelbar dem König unterstanden.
↑ Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1781. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 130.
↑ Vorgänger des Amtes Leisnig, siehe Hans Beschorner (Hrsg.): Registrum dominorum marchionum Missnensem (1378). Leipzig-Berlin (1933).
↑ Repertorium Saxonicum des ISGV, Amtserbbuch Kloster Buch | Bockelwitz
↑ Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, S. 77, München 1998, ISBN 3-422-03048-4
↑ Johann Kamprad: Leisnigker Chronica von 1753, Abschrift im Auftrag des Leisniger Geschichts- und Heimatvereins (2013), S. 330–332, ISBN 978-3-00-043035-0.
↑ Sachsens Kirchengalerie, Fünfter Band, Sechste Abtheilung, Die Inspektionen Nossen, Leisnig, Döbeln und Wurzen, Bockelwitz, S. 41–42, Ergänzung S. 140, Dresden, um 1840.
↑ ab Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2012
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