Vaterunser
Das Vaterunser ist das am weitesten verbreitete Gebet des Christentums und das einzige, das nach dem Neuen Testament Jesus Christus selbst seine Jünger gelehrt hat. Es wird von Christen aller Konfessionen gebetet, von den meisten auch im Gottesdienst. Dazu verwenden sie die längere Version mit insgesamt sieben Bitten, die im Matthäusevangelium enthalten ist. Im Lukasevangelium gibt es eine kürzere Version mit fünf Bitten. Dank der häufigen Verwendung ist das Vaterunser einer der bekanntesten Texte der Bibel.
Das Vaterunser heißt auch
Pater noster oder Oratio Dominica (lateinisch) in der Tradition der Westkirche
Gebet des Herrn oder Herrengebet in lutherischer Tradition
Unser Vater in den evangelisch-reformierten Kirchen und vielen evangelischen Freikirchen
Inhaltsverzeichnis
1 Versionen
1.1 Lukas 11
1.2 Matthäus 6
1.3 Text gemäß der Version bei Matthäus
1.3.1 Griechischer Urtext und lateinischer Text
1.3.2 Deutschsprachige Textfassungen
2 Vorgeschichte der beiden Versionen
3 Judentum
4 Liturgie
4.1 Embolismus
5 Vertonungen
5.1 Kirchenlieder
5.2 Chorwerke, Kantaten und Oratorien
5.3 Oper
5.4 Orgelwerke
5.5 Sonstige Instrumentalwerke
5.6 Orchesterwerke
5.7 Elektronische Musik
5.8 Popularmusik
6 Siehe auch
7 Einzelbelege
8 Literatur
9 Weblinks
Versionen |
Das Vaterunser ist in zwei verschiedenen Versionen überliefert: Mt 6,9–13 EU und Lk 11,2–4 EU. Beide Fassungen beginnen mit der Anrede Gottes als Vater und lassen darauf zwei unterschiedliche Reihen folgen: Zuerst Du-Bitten „(Dein)“, bezogen auf Gott, und zwar auf seinen Namen und seine Herrschaft, sodann Wir-Bitten „(Unser)“, als Bitten wegen der Bedürfnisse der Nachfolger Jesu Christi, leibliche (Brot) und geistliche (Vergebung, Versuchung). Damit sind die fünf bei Lukas enthaltenen Bitten genannt, bei Matthäus kommen noch zwei weitere dazu.
Lukas 11 |
Das Vaterunser steht außerhalb der Feldrede (Lk 6,20–49 EU) und anderer lukanischer Parallelen zur Bergpredigt. Es ist als Antwort Jesu auf die Anfrage eines Jüngers überliefert: „Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung.“ (Lk 11,1–4 EU). Davor wurde über Jesu Besuch bei den Schwestern Martha und Maria berichtet (Lk 10,38–42 EU). Dort wurde das Hören auf die Lehre Jesu als „das gute Teil“, das dem, der es erwählt, nicht weggenommen werden soll, der vielen „Sorge und Mühe“ gegenübergestellt, mit der Martha Jesus zu dienen sich bemüht. Demgemäß erscheint das Vaterunser als jener bessere Gottesdienst, den die Hörer der Lehre Jesu von ihm lernen können.
Wegen des situativen Rahmens und der Erwähnung der Johannesjünger wird die Lukasversion meist für ursprünglicher gehalten.
Matthäus 6 |
Die bekanntere, dem heutigen liturgischen Gebrauch zugrundeliegende Version richtet sich nach dem Text des Matthäusevangeliums (Mt 6,9–13 EU). Dort steht das Vaterunser in der Mitte der Bergpredigt, die als Lehre Jesu seinem heilvollen Handeln vorangestellt ist (Mt 5,1f EU). Die Formulierung des Vaterunsers lässt Jesu Lehre vom Beten (Mt 6,5–15 EU) konkret werden. Das Beten der Nachfolger soll sich von einer öffentlichen, wortreichen, auf Außenwirkung bedachten Art des Betens bei Pharisäern und Heiden unterscheiden. Seine Grundlage ist die allem Beten vorlaufende Zusage, „Euer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr darum bittet.“ (Mt 6,8 EU). Darauf folgt die Aufforderung: „Darum sollt ihr so beten“ (Mt 6,9a EU).
Bei Matthäus ist die Anrede Gottes feierlich ausgestaltet: Nicht nur „Vater“ (wie bei Lukas), sondern „Unser Vater in den Himmeln“. Auch die beiden Bittenreihen werden ergänzt: Die erste Reihe durch den Hinweis „Dein Wille geschehe“, die zweite Reihe durch die Bitte „sondern erlöse uns von dem Übel“.
Nur bei Matthäus steht ein Kommentar Jesu, eine der Bitten betreffend, nämlich die Bitte um Vergebung: Der Kommentar bezieht sich auf die Aussage des Beters, seinerseits anderen Menschen vergeben zu haben. Jesus erklärt dieses zwischenmenschliche Vergeben für äußerst wichtig; er sieht es als Voraussetzung dafür, von Gott Vergebung zu empfangen (Mt 6,14 EU). Dieser Kommentar ist übrigens halb so lang wie der Text des Vaterunsers.[1]
Nur die matthäische Version beschließt die Bittenreihe mit einer Doxologie („rühmendes Wort“), die auf die Anfangsbitte um das Kommen des Reiches Gottes zurückkommt und die vorausgegangene Zusage Gottes im Munde Jesu gleichsam appellativ an Gott zurückgibt: „Denn dein ist das Reich […]“ Dieser Schluss ist allerdings in den ältesten Handschriften nicht überliefert, fehlte somit vermutlich im ursprünglichen Matthäusevangelium.
Text gemäß der Version bei Matthäus |
Griechischer Urtext und lateinischer Text |
Griechisch | Lateinisch |
---|---|
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Deutschsprachige Textfassungen |
Abschnitt | Gegenwärtige ökumenische Fassung (erarbeitet durch die ALT 1971) | Frühere lutherische Fassung (Evangelisches Kirchengesangbuch 1950) | Frühere römisch-katholische Fassung (Schott-Messbuch von 1930) | Frühere alt-katholische Fassung (Gesangbuch von 1965) |
---|---|---|---|---|
Bitten | Vater unser im Himmel, | Vater unser, der du bist im Himmel, | Vater unser, der Du bist im Himmel, | Vater unser, der Du bist im Himmel. |
Dein Reich komme. | Dein Reich komme. | zu uns komme Dein Reich; | Zu uns komme Dein Reich. | |
Dein Wille geschehe, | Dein Wille geschehe, | Dein Wille geschehe, | Dein Wille geschehe | |
Unser tägliches Brot gib uns heute. | Unser täglich Brot gib uns heute. | Unser tägliches Brot gib uns heute; | Unser tägliches Brot gib uns heute | |
Und führe uns nicht in Versuchung, | Und führe uns nicht in Versuchung, | und führe uns nicht in Versuchung, | Und führe uns nicht in Versuchung, | |
Embolismus | (nur in manchen liturgischen Traditionen, siehe Embolismus.) | |||
Doxologie | Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. | Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. | ||
Akklamation | Amen. | Amen. | Amen. | Amen. |
In den reformierten Kirchen lautet die Anrede: „Unser Vater“', der übrige Text ist gleich.[4] In der Neuapostolischen Kirche wird neben der Anrede auch der zweite Satz umgestellt: „Dein Name werde geheiligt“. Darin folgt sie der Lutherbibel von 1984.
Im Gegensatz zur deutschen Übersetzung unterscheidet die lateinische Fassung bei der doppelt vorkommenden Wendung „im Himmel“ zwischen Plural und Singular: in caelis (Ablativ Plural, wörtlich: in den Himmeln) einerseits, in caelo (Ablativ Singular) andererseits. Diese Formulierung findet sich auch im griechischen Urtext und geht auf die antike Vorstellung von den Sieben Himmeln zurück, wobei Gott selbst in Araboth, dem Siebten Himmel verortet wird.[5] Bereits die Ende des achten Jahrhunderts erstellte erste Übersetzung des St. Gallener Katechismus wich jedoch mit der Formulierung „Fater unseer, thu pist in himile“ davon ab, ebenso wie die heutige Tradition.[6] Entsprechend verwendet die englische Fassung zweimal den Singular „in heaven“, während im Französischen zwischen „aux cieux“ und „au ciel“ unterschieden wird.
Bei der Brotbitte spricht die griechische Urfassung vom ἄρτος ἐπιούσιος, also vom „ausreichenden Brot“ oder dem Brot für diesen (und den nächsten) Tag: „Das für uns ausreichende Brot gib uns heute.“ Die Vulgata übersetzt dasselbe Wort epiusios unterschiedlich: Lukas 11:3 „Panem nostrum cotidianum da nobis cotidie“,[7] Matthäus 6:11 „Panem nostrum supersubstantialem[8] da nobis hodie.“[9] Im liturgischen Gebrauch war immer[10] die Formulierung „panem quotidianum (cotidianum)“ – „das tägliche Brot“ – üblich.
Bei der Bitte um Vergebung folgen die Übersetzungen nicht den ältesten Handschriften, sondern dem Mehrheitstext bzw. der Textfassung bei Lukas. Sie schreiben: „wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ (ἀφιομεν, Präsens). Ursprünglich stand bei Matthäus aber sehr wahrscheinlich die Verbform ἀφήκαμεν (aphēkamen, eine Form des Aoristes): „wie wir vergeben haben“. Das bedeutet für den Betenden, dass er nicht um Vergebung bitten solle, wenn er selber diesen Schritt noch nicht getan hat, denn – so fährt das Matthäusevangelium fort – „wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, wird auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen nicht vergeben.“ (Mt 6,14, 15 EU)
„Und führe uns nicht in Versuchung“ übersetzten Exegeten mit „Und lass uns nicht in Versuchung geraten“[11][12], was seit 2017 (bzw. ab 2018 in der Schweiz) von den französischsprachigen Katholiken verwendet wird.[13] Papst Franziskus bemängelte aus diesem Anlass die Übersetzung ins Deutsche und in andere Sprachen.[14] Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, wies dies zurück. Er sehe keine Notwendigkeit, das Vaterunser zu ändern, und habe auch die meisten deutschen Bischöfe auf seiner Seite. Auch die evangelische Kirche sieht keinen Handlungsbedarf; nach Aussage des Leiters der Revision der Lutherbibel, Christoph Kähler, sei dies keine Frage der richtigen Übersetzung, sondern der Deutung.[15][16]
Der Lobpreis ὅτι σοῦ ἐστιν ἡ βασιλεία καὶ ἡ δύναμις καὶ ἡ δόξα εἰς τοὺς αἰῶνας. ἀμήν bzw. Quia tuum est regnum et potestas et gloria in saecula. („Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit“) findet sich erst in späteren Handschriften; er lehnt sich an ein Dankgebet des Königs David an (1 Chr 29,11 EU).
Vorgeschichte der beiden Versionen |
Die Wir-Form des Vaterunsers legt nahe, dass es in Gemeinschaft gebetet wurde; dazu war dessen Auswendiglernen erforderlich. Dies wirft aber die Frage auf, warum es zwei Versionen gibt. Die Forschung neigt dazu, die kürzere Fassung bei Lukas für die ursprünglich von Jesus gelehrte zu halten. Die Erweiterungen der Matthäusfassung beruhen vielleicht auf folgenden Anliegen: Die feierliche Gottesanrede zu Beginn könnte aus liturgischen Gründen erfolgt sein. Die beiden zusätzlichen Bitten könnten dem Wunsch entsprungen sein, sich umfassend am Beten Jesu zu orientieren; die Bitten sind in ähnlicher Form als Gebete Jesu am Passionsabend berichtet: „Dein Wille geschehe“ betete Jesus in Getsemani (Lk 22,42 EU), und „bewahre sie vor dem Bösen“ bat Jesus im so genannten „hohepriesterlichen Gebet“ (Joh 17,15 EU).[17]
Dass die Versionen bei Lukas und Matthäus auf eine gemeinsame Übersetzung ins Griechische zurückgehen, ergibt sich durch die übereinstimmende Verwendung des einzigartigen griechischen Wortes epiusios in der Brotbitte.[18]
Da sich das Vaterunser bei Matthäus und Lukas, nicht aber bei Markus findet, wird es von der historisch-kritischen Forschung der hypothetischen Logienquelle Q zugeordnet. Deren älteste, anfangs mündlich überlieferten und von der Situation missionierender Wanderprediger geprägten Texte werden auf Christen zurückgeführt, die wohl noch selbst Jesus zu Lebzeiten begegnet sind.[19]
Judentum |
Das Vaterunser knüpft an Gebetstraditionen des Tanach an. So bezieht sich etwa Psalm 103 auf Gottes heiligen Namen, auf seinen Willen sowie auf seine Vergebungsbereitschaft, und er vergleicht das Erbarmen Gottes mit dem eines Vaters gegenüber seinen Kindern. Jesus griff also im AT vorhandene Stichworte auf, ohne konkrete Formulierungen von dort zu entlehnen.
Es gibt einzelne Ähnlichkeiten zu später entstandenen jüdischen Gebeten: Beim ersten Teil des Vaterunsers, in Bezug auf die Heiligung des Namens und der Verwirklichung von Gottes Herrschaft, gibt es Parallelen zum Kaddisch (das ungefähr um 100 n. Chr. entstand), und beim zweiten Teil, in Bezug auf den Bedarf des menschlichen Lebens, gibt es Parallelen zum Achtzehnbittengebet Schmone Esreh (dessen Inhalte sind um 200 n. Chr. bezeugt).[20] Es gibt aber auch wesentliche Unterschiede. Jüdische Gebete wurden in der heiligen Sprache Hebräisch gesprochen, während Jesus das Vaterunser höchstwahrscheinlich in der Volkssprache Aramäisch lehrte. Die häufigsten Anreden Gottes im Judentum waren „Herr“ oder „König der Welt“. Die von Jesus praktizierte – und seine Jünger gelehrte – Anrede war aramäisch Abba, zu übersetzen mit Vater oder lieber Vater.[21] Das war eine sehr vertrauliche Anrede. Man kann „mit dieser Formel die ganze urchristliche Theologie zusammenfassen“.[22] Die Gott so familiär Anredenden sind „Kinder Gottes“ (Röm 8,15–16 EU). Die Vorstellung vom himmlischen Vater ist frei zu halten von patriarchalischen Zerrbildern, wie sie sich durch menschliche Väter oft ergeben.[23] Neu war auch Jesu Aufforderung an den Betenden, seinerseits anderen Menschen zu vergeben, und die Verknüpfung dieser Bedingung mit der Bitte an Gott um Vergebung der eigenen Schuld. Auffallend ist schließlich die Kürze des Gebets.
Liturgie |
Das Vaterunser erhielt früh einen festen Platz in der urchristlichen Gottesdienstliturgie. Gemäß der Didache 8,2f sollten Christen es auch privat dreimal am Tag beten.
In der katholischen Kirche ist das Vaterunser Bestandteil der heiligen Messe, des Stundengebets der Laudes und der Vesper sowie des Rosenkranzgebets.[24]
Die Kapitularien Karls des Großen ordneten an, dass jeder Christ es auswendig hersagen können sollte. Wer dies nicht vermochte, sollte nicht als Pate (Taufzeuge) zugelassen werden. Zusammen mit dem Credo und den Zehn Geboten galt es als eine der Grundlagen, die jeder getaufte Christ lernen und wissen sollte. Der lutherische Katechismus knüpft an diese Tradition an.[25] Auslegungen des Vaterunsers sind seit Tertullian in vielfältiger Weise erschienen, so auch in Versform wie in einer bairischen Exegese des 12. Jahrhunderts im Versmaß des Septenar.[26]
In der orthodoxen Kirche wird die Doxologie im Gottesdienst vom Priester gesprochen, im privaten Gebrauch ganz weggelassen. Diese Praxis war auch in der römisch-katholischen und der altkatholischen Kirche vor der Liturgiereform verbreitet. In der außerordentlichen Form des römischen Ritus werden die ersten Bitten des Vaterunsers vom Zelebranten gebetet; nur die letzte Bitte wird von allen gemeinsam gesprochen, auf die dann der Embolismus mit der Doxologie folgt.
Embolismus |
In der heiligen Messe findet sich zwischen den Bitten und der Doxologie der Embolismus, den der Priester vor dem Schlussvers singt oder spricht, um die vorangegangenen Bitten zu vertiefen und zusammenzufassen:
„Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.“
Vertonungen |
Das Vaterunser wurde in der Christentumsgeschichte und der profanen Musikgeschichte oft und auf verschiedene Weisen musikalisch vertont.
Kirchenlieder |
In der Liturgie werden unter anderem folgende Kompositionen und traditionelle Melodien verwendet:
Gregorianischer Choral, EG 186 und Gotteslob 589,2, entstanden um 590
Vater unser in dem Himmel, EG 187, Frankfurt am Main 1567, einstimmig, lutherisch- Vaterunser nach Missale Romanum, EG (Regionalteil Niedersachsen/Bremen) 659, lutherische Agende I
- Vaterunser als liturgischer Wechselgesang: EG 783.8
Vater unser im Himmelreich: Melodie nach dem Tischsegen des Mönchs von Salzburg 1396, Text von Martin Luther 1539, EG 344
Vater unser, der du bist im Himmel: Neues Geistliches Lied von Ernst Arfken 1958, nach einem westindischen Calypso, EG 188.
Vater unser, der du bist im Himmel: Neues Geistliches Lied von Giorgio Moroder, GL 779, geschrieben für Stephan Braun und die Münchner Chorbuben.
Vater unser im Himmel: Neues Geistliches Lied von Peter Janssens aus „Wir haben einen Traum“ (1972)
Unser Vater: Neues Geistliches Lied von Christoph Zehendner, Musik: Hans-Werner Scharnowski, 1994, WortLaute 57
Vater unser – Dein Reich komme: Neues Geistliches Lied von Paul F. Irmen, aus: „Gotteslob – Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Aachen“, Aachen 2013.
Quelle: Gotteslob (1975) Nr. 378
Quelle: Gotteslob (1975) Nr. 362
Chorwerke, Kantaten und Oratorien |
Werke für Chor (und Orchester) im Stile einer Motette, einer Kantate oder eines Oratoriums stammen von
Johann Sebastian Bach: Kantate BWV 101
Max Baumann: Pater Noster op. 51 für gemischten Chor (1955)
Hans Georg Bertram: Vaterunserkantate (2002/2003)
Joachim Camerarius der Ältere: O Pater coelestis (16. Jh.)
Maurice Duruflé: Notre Père (1977)
Thomas Fortmann: Preghiera del Signore (1983)
Friedrich Theodor Fröhlich: Das Unser Vater (1832)
Gustav Gunsenheimer: Vater unser für vierstimmigen Männerchor a cappella
Hans Leo Haßler: Vater unser im Himmelreich 10 Fugen für 4-(5-)stimmigen Chor a cappella in: Psalmen und christliche Gesäng mit vier Stimmen auff die Melodeyen fugweiß componiert. (Nürnberg 1607)
Stefan Hippe: Vater unser für Sopran, Bariton, Harfe, Glockenspiel und Streichsextett (2001)
Gottfried August Homilius: Unser Vater in dem Himmel (1777)
Leoš Janáček: Otče náš (Vaterunser), Kantate für Tenor, Chor, Orgel und Harfe (1901)
Frank Martin: Notre Père, qui es aux cieux (Unser Vater in dem Himmel), einstimmiger Chor Nr. 10 aus dem Oratorium In terra pax (1944)
Lorenz Maierhofer: Vater unser Messe – kleine deutsche Messe für Chor, Soli, Orgel und Streicher (2008)
Giacomo Meyerbeer: Pater noster für vierstimmigen gemischten Chor a cappella
Otto Nicolai: Pater noster für achtstimmigen gemischten Chor a cappella
Arvo Pärt: Vater unser (2005)
Carlo Pedini: Pater noster für Tenor, Chor und Orchester (2000)
Sergei Rachmaninoff: Otče náš (Отче наш; Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomus, Op. 31, 1910)
Max Reger: Vater unser A cappella 12-stimmig in drei Chören, nachgelassenes unvollendetes Werk (1909), ergänzt von Karl Hasse (1956), eine weitere Ergänzung entstand 1991 durch Helmut Zapf im Auftrag des Rundfunkchors Berlin.
Heinrich Schütz: Vater unser aus Das Benedicite vor dem Essen (Zwölf geistliche Gesänge), SWV 429,2 (1657)
John Serry senior: Vater unser für Orgel und Chor (1992)[27]
- Clive Strutt: Armenian Paternoster (Hayr mer) (2015)
Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Otče náš (Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomus op. 41 – 14 Nummern für gemischten Chor, 1878)
Giuseppe Verdi: O Padre nostro für fünfstimmigen gemischten Chor a cappella
Felix Woyrsch: Vater unser für gemischten Chor a cappella
Oper |
Hugo Röhr: Das Vaterunser, UA 1904
Orgelwerke |
Als Werk für Orgel kommt das Gebet ebenfalls in der Musikgeschichte vor, unter anderem:
- Johann Sebastian Bach: Vater unser im Himmelreich BWV 636, 682, 683, 737
Felix Mendelssohn Bartholdy 6. Orgelsonate Op. 65 über „Vater unser im Himmelreich“
Max Gulbins: Das Vater unser – 7 Gedichte für Orgel (Harmonium), op. 29
Manfred Kluge: Vater unser im Himmelreich – neun Strophen für Orgel (1963)
Pēteris Vasks: Pater noster (1991)
Sonstige Instrumentalwerke |
Walter Steffens: Pater noster für Gitarre (1984)
Orchesterwerke |
Kompositionen zum Vaterunser für symphonisches Orchester stammen von:
Leonard Bernstein (in Mass)
Peter Michael Braun: Das Vaterunser (2004)- Luigi Cherubini
- Charles Gounod
- Franz Liszt
- Igor Strawinski
- Pjotr Iljitsch Tschaikowski
- Giuseppe Verdi
Elektronische Musik |
In der Klangsprache der elektronischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts erklingt das Gebet bei E Nomine.
Popularmusik |
Volkslied- oder Schlager-artige Vertonungen stammen etwa von:
- Albert Hay Malotte
- Hanne Haller
Gotthilf Fischer.
In der Rock- und Popmusik wurde das Vaterunser vertont von:
- den Toten Hosen
Cliff Richard: Millennium Prayer, 1999. Dieser Song erreichte die Nummer Eins der englischen Singlecharts.
E Nomine 1999
Söhne Mannheims 2004
Christoph Zehendner und Hans-Werner Scharnowski 1995
Jochen Rieger 2003
Christopher Tin: Baba Yetu 2005
Siehe auch |
Vaterunser-Kirche, z. B. Paternosterkirche in Jerusalem
Paternosteraufzug (Personen-Umlaufaufzug)- Sprachvergleich anhand des Vaterunsers
- Vaterunser im QR-Code
- Codex Sangallensis 911
Einzelbelege |
↑ Franz Graf-Stuhlhofer: Basis predigen. Grundlagen des christlichen Glaubens in Predigten. VTR, Nürnberg 2010, S. 149–156: „Anderen Menschen vergeben“.
↑ Barbara Aland, Kurt Aland: Novum Testamentum Graece. 27. Auflage. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2001, ISBN 3-438-05115-X.
↑ Erwin Nestle, Kurt Aland: Novum Testamentum Graece et Latine. 22. Auflage. Stuttgart 1963
↑ Evangelisch-reformiertes Gesangbuch. Basel und Zürich 1998, S. 363 (Nr. 285).
↑ Georg Ludwig Hahn: Die Theologie des Neuen Testaments. Dörffling & Franke, 1854, S. 287 f.
↑ Horst Dieter Schlosser: Lebens- und Erfahrungsräume in altsächsischen Texten. In: Andrea Hohmeyer, Jasmin S. Rühl, Ingo Wintermeyer (Hrsg.): Spurensuche in Sprach- und Geschichtslandschaften: Festschrift für Ernst Erich Metzner. LIT-Verlag, 2003, ISBN 978-3-8258-6565-8, S. 463–476, hier: S. 464.
↑ Text
↑ Dieses Wort, das im Lateinischen sonst nicht vorkommt, ist eine Lehnübersetzung des Hieronymus, der von griechisch ousia = lateinisch substantia ausging und die Präposition epi mit super wiedergab. Als Bedeutung nahm er überirdisch, übernatürlich an.
↑ Text
↑ abgesehen von vereinzelten Abweichungen, vgl. Kontroverse zwischen Bernhard und Abaelard
↑ Walter Grundmann: Das Evangelium nach Matthäus (= Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament; I). Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1967
↑ Joachim Gnilka: Das Matthäusevangelium, 1. Teil (Herders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament). Freiburg/Breisgau 1986, ISBN 3-451-20315-4.
↑ Voderholzer kritisiert Neuübersetzung des Vaterunsers katholisch.de vom 29. November 2017
↑ Papst plädiert für neue Übersetzung des Vaterunser Die Zeit, 7. Dezember 2017
↑ Das Vaterunser bleibt. Kirchen in Deutschland wollen den Text nicht ändern und widersprechen dem Papst. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Dezember 2017, S. 1.
↑ Der protestantische Theologe Thomas Wagner veröffentlichte eine exegetische Kritik zum Kommentar Papst Franziskus’: Über einen Kommentar des Papstes Franziskus zu einer Vaterunser-Bitte in deutschen Bibelübersetzungen. In: ReLÜ, Rezensionszeitschrift zur Literaturübersetzung, Dezember 2017.
↑ So Rainer Riesner: Jesus als Lehrer. Eine Untersuchung zum Ursprung der Evangelien-Überlieferung (= WUNT II, Bd. 7). Mohr Siebeck, Tübingen 1981, S. 446.
↑ Wiard Popkes: Gebet des Herrn. In: Das große Bibellexikon, Bd. 2. 1996, S. 635.
↑ Thomas Hieke: Struktur und Inhalt der Logienquelle. In: Logienquelle - Spruchquelle. Deutsche Bibelgesellschaft: bibelwissenschaft.de, abgerufen am 9. November 2016
↑ Wiard Popkes: Gebet des Herrn. In: Das große Bibellexikon, 1996, Bd. 2, S. 635–637.
↑ Martin Hengel, Anna Maria Schwemer: Jesus und das Judentum. Tübingen 2007, S. 408, 417.
↑ Hengel, Schwemer: Jesus und das Judentum, S. 417
↑ Popkes: Gebet des Herrn, 1996, S. 636
↑ Ausführliche Deutung im Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2759–2856.
↑ Manfred Seitz: Art. Vaterunser III.. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 34, de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-017388-3, S. 516–527.
↑ Edgar Papp: Auslegung des Vaterunsers. In: Burghart Wachinger u. a. (Hrsg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Band 1 (‘A solis ortus cardine’ - Colmarer Dominikanerchronist). De Gruyter, Berlin/New York 1978, ISBN 3-11-007264-5, Sp. 554–556.
↑ the Library of Congress Copyright Office USA. The Lord's Prayer., Komponist; John Serry Sr., 2 September 1992 #PAU 1-665-838
Literatur |
Exegese
- Michael Brocke, Jacob J. Petuchowski, Walter Strolz: Das Vaterunser. Gemeinsames im Beten von Juden und Christen. Herder Verlag GmbH (1. Auflage 1974), 3. Auflage 1990, ISBN 3-451-17079-5.
Oscar Cullmann: Das Gebet im Neuen Testament. 2. Auflage, Mohr Siebeck, Tübingen 2002, ISBN 978-3-16-146685-4.
Holger Finze-Michaelsen: Vater unser – unser Vater. Entdeckungen im Gebet Jesu. Biblisch-theologische Schwerpunkte 24, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-61581-7.
Emmet Fox: Das Vaterunser. 9. Auflage. Frick Verlag, 2005, ISBN 3-920780-75-2.
Joachim Jeremias: Das Vater-Unser im Lichte der neueren Forschung, Calwer Verlag 1962.
Pinchas Lapide: Das Vaterunser – ein christliches oder ein jüdisches Gebet? In: Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums 12, 1973, S. 5456–5461.
Gerhard Lohfink: Das Vaterunser neu ausgelegt. Verlag Urfeld, Bad Tölz 2007, ISBN 3-932857-32-1.
Eduard Lohse: Vater unser. Das Gebet der Christen. WBG, Darmstadt, 2010.
Ulrich Luz, Clemens Leonhard, Manfred Seitz: Art. Vaterunser I. Neues Testament II. Judentum III. Kirchengeschichtlich und praktisch-theologisch. In: Theologische Realenzyklopädie 34 (2002), S. 504–529 (Überblick).
Marc Philonenko: Das Vaterunser. Vom Gebet Jesu zum Gebet der Jünger. UTB für Wissenschaft 2312, Mohr Siebeck, Tübingen 2002, ISBN 3-16-147694-8.
Helmut Thielicke: Das Gebet das die Welt umspannt. Reden über das Vaterunser aus den Jahren 1944/45. 2. Auflage. Brunnen-Verlag, Gießen 2008, ISBN 978-3-7655-3661-8.
Übersetzungen
- Johann Christoph Adelung: Mithridates oder allgemeine Sprachenkunde mit dem Vater Unser als Sprachprobe in beynahe fünfhundert Sprachen und Mundarten, Fünf Bände. Originalausgabe: Voss, Berlin 1806–1817; Reprint der Erstausgabe: Olms Verlag, 1970.
Theologie und Gebetspraxis
Eugen Biser: Glaubensbekenntnis und Vaterunser. Eine Neuauslegung. Patmos, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-69401-9.
Romano Guardini: Das Gebet des Herrn. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2000, ISBN 3-7867-8366-7.
Kerstin Hack: Online with God. Trainingskurs Gebet. Basierend auf dem Vaterunser, Down to Earth Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-935992-05-X.
Eva Harasta: Lob und Bitte. Eine systematisch-theologische Untersuchung über das Gebet. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2005, ISBN 3-7887-2113-8.
Reinhard Körner: Das Vaterunser. Spiritualität aus dem Gebet Jesu. Benno-Verlag, Leipzig 2002, ISBN 3-7462-1566-8.
Meinrad Limbeck: Von Jesus beten lernen. Das Vaterunser auf dem Hintergrund des Alten Testamentes. Religiöse Bildungsarbeit, Stuttgart 1980.
Gerhard Rödding: Das Vaterunser. Eine Brücke zu Gott. Quell, Gütersloh 2003, ISBN 3-579-03469-3 (127 S.).
Dietmar Rost, Joseph Machalke: Das Vaterunser den Kindern erzählt, mit Bildern von Heide Mayr-Pletschen. Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg u. a. 1994, ISBN 3-7666-9513-4.
Reinhold Schneider: Das Vaterunser. Alsatia Verlag, Kolmar 1941.
Klaus J. Uhlmann: Unser Vater aus der Sicht eines Kindes. kju-verlag, 2006.
Klaus Völkers: Das Vaterunser. Quelle der Kraft. Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg 1999, ISBN 3-7600-0904-2.
Gertrud Wasserzug: Vater Unser – Betrachtungen über das Gebet unseres Herrn. Schriftenmission Bibelheim Böblingen 1976.
Jürgen Werbick: Vater unser: Theologische Meditationen zur Einführung ins Christsein. Herder Verlag, Freiburg 2011, ISBN 978-3-451-33252-4.
Bernd Willmes, Josef Zmijewski, Karlheinz Diez: Gott als Vater in Bibel und Liturgie. Fuldaer Hochschulschriften 34. Knecht, Frankfurt a. M. 2000, ISBN 3-7820-0842-1.
Gottfried Mühlhof (Hrsg.): Christliche Weisheit. Texte zum Vaterunser. Verlag Senging, Saldenburg 2006, ISBN 3-9810161-3-0.
Weblinks |
Commons: Vaterunser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Pater noster – Quellen und Volltexte
Wikisource: Vaterunser – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Vaterunser – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Bertold Klappert: „Geheiligt werde Dein NAME! Dein Wille werde getan!“ Gedenken, Ertrag und Auftrag des Rheinischen Synodalbeschlusses von 1980 (Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive) (PDF; 104 kB)
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