Brazzaville
Brazzaville | |||
---|---|---|---|
Koordinaten | 4° 15′ S, 15° 15′ O-4.251666666666715.253055555556 | ||
Basisdaten | |||
Staat | Republik Kongo | ||
Departement | Brazzaville | ||
ISO 3166-2 | CG-BZV | ||
Höhe | 320 m | ||
Fläche | 100 km² | ||
Einwohner | 1.827.000 (2014) | ||
Dichte | 18.270 Ew./km² | ||
Gründung | 1883 | ||
Politik | |||
Mayor | Christian Roger Okemba | ||
Kultur | |||
Partnerstädte | Deutschland Dresden, Deutschland Vereinigte Staaten Washington, D.C., USA Senegal Dakar, Senegal | ||
Satellitenbild: Die Lage Brazzavilles am Fluss Kongo |
Brazzaville [franz. .mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}brazaˈvil] ist die Hauptstadt der Republik Kongo mit etwa 1,83 Millionen Einwohnern (Stand 1. Januar 2014, UN-Schätzung).
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
2 Geschichte
3 Wappen
4 Wirtschaft und Infrastruktur
5 Städtepartnerschaften
6 Sport
7 Söhne und Töchter der Stadt
8 Klimatabelle
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Geographie |
Brazzaville liegt gegenüber von Kinshasa am westlichen Ende des Pool Malebo, einer Aufstauung des Kongo. Beide Städte werden durch eine Fähre verbunden. Die Stadt und somit der Hauptstadtdistrikt grenzt im Norden an das Département Pool und im Süden an die Demokratische Republik Kongo, das frühere Zaire.
Ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt ist der 106 Meter hohe Tour Nabemba.
Geschichte |
Benannt ist die Stadt nach dem in französischen Diensten stehenden italienischen Adeligen Pierre Savorgnan de Brazza, der 1883 an diesem Platz eine Handels- und Missionsstation anlegte, aus der sich die Stadt entwickelte. Die Station lag auf dem rechten (nördlichen) Ufer der dortigen, seeartig erweiterten Stelle des Flusses Kongo Pool Malebo. Das Gebiet der Station war von dem lokalen König Makoko des Teke-Stamms im Jahr 1880 an Brazza in einem Vertrag überlassen worden.
Seit 1898 war Brazzaville die Hauptstadt von Französisch-Äquatorialafrika. Die Einwohnerzahl stieg von etwa 5000 Einwohner um die Jahrhundertwende auf etwa 100.000 im Jahre 1950. 1940 schloss sich Französisch-Kongo dem sog. Freien Frankreich, also dem von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg nicht besetzen Teils Frankreichs, an. Brazzaville war vom 26. Oktober 1940 an kurze Zeit die Hauptstadt des "Freien Frankreich", bevor der Sitz schließlich nach Algier, Algerien, verlegt wurde. Der im Londoner Exil befindliche Führer von "France Libre", General Charles de Gaulle, hatte hier einen festen Regierungssitz, die heutige Residenz des französischen Botschafters ("Case de Gaulle"). Im Januar 1944 fand hier unter Leitung Generals de Gaulle die Konferenz von Brazzaville über die zukünftige Ordnung im französischen Kolonialreich statt.
Das älteste, noch existierende Bauwerk der Stadt ist die im Backsteinstil um 1900 errichtete Kathedrale, die sich aus der dort befindlichen katholischen Missionsstation entwickelt hatte (heute Sitz des Erzbischofs von Brazzaville). Frankreich hat in der Stadt zahlreiche weitere architektonisch bemerkenswerte Gebäude und Bauwerke sowohl der traditionellen sog. Kolonialarchitektur als auch der von der Bauhaus-Tradition und von Le Corbusier beeinflussten klassischen Moderne hinterlassen (u. a. Architekt Roger Errell, Kirche Sainte Anne, "Case de Gaulle", sog. Air-France-Gebäude, Cinéma Vogue, Sitz des Schatzamtes, Gebäude der heutigen russischen Botschaft, mehrere Verwaltungsbauten).
Der Begründer dieser ehemaligen französischen Kolonie, de Brazza, wird auch heute von den Kongolesen nicht als Kolonisator im sonst üblichen negativen Sinn verstanden, sondern als Begründer des kongolesischen Staates verehrt. Seine sterblichen Überreste befinden sich einem großen Kuppel-Bauwerk, das gleichzeitig Museum ist ("Mémorial de Brazza").
Wappen |
Das Wappen ist geviert. Im ersten Feld in Rot eine rechtsgelegte silberne Fahne (Fahnenstange mit Wimpel), im zweiten Feld in Blau ein goldener Elefantenkopf en face mit rechtsliegendem Rüssel gestellt und von drei goldenen Lilien in Reihe begleitet über und je eine neben dem Kopf. Das dritte Feld zeigt in Gold (2:1) gestellte rote Rauten (drei aufrechtstehende Blätter der Maniokpflanze), im letzten Feld in Silber ein schwarzer Pfahl.
Wirtschaft und Infrastruktur |
Brazzaville ist wichtiger Knotenpunkt der Schifffahrt auf dem Kongo flussaufwärts (ab Brazzaville flussabwärts ist der Fluss nicht mehr schiffbar) und Endpunkt einer einspurigen Eisenbahnlinie zur Atlantikküste an den Tiefseehafen Pointe-Noire. Der internationale Flughafen der Stadt heißt Brazzaville Maya-Maya. Der sogenannte Holzhafen (port à grumes) für Holztransporte aus dem Norden wird zurzeit modernisiert und ausgebaut. Die von Brazzaville nach Norden an die Grenze zu Kamerun führende Nationalstraße ist mittlerweile vollständig befestigt. Sie führt nördlich des Äquators ab der Provinzstadt Makoua durch unberührten tropischen Regenwald und ist damit eine der landschaftlich attraktivsten Autorouten in Afrika.
Brazzaville ist neben Pointe Noire Zentrum der Getränkeindustrie und Mittelpunkt einer sich entwickelnden Banken- und Versicherungswelt für Zentralafrika.
Brazzaville ist Amtssitz der Regionalorganisation der Weltgesundheitsbehörde WHO für den gesamten subsahara-afrikanischen Kontinent einschließlich Marokkos ("Cité OMS") und damit der größten Regionalorganisation der in Genf ansässigen Zentrale dieser VN-Einrichtung. Die Stadt besitzt mit der Universität Marien Ngouabi und mehreren angeschlossenen Instituten eine sich entwickelnde tropenmedizinische Forschungslandschaft.
Internationaler Flughafen Brazzaville Maya-Maya
Stadion von Brazzaville
Tour Nabemba, Machtsymbol der kommunistischen Regierung
Taxis in Brazzaville
Verkehrsknotenpunkt im Zentrum von Brazzaville
Städtepartnerschaften |
Brazzaville unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:
Namibia Windhoek, seit Ende Juli 2011[1]
Dresden, Deutschland, seit 1975
Washington, D.C., USA
Dakar, Senegal
Reims, Frankreich, (offiziell seit 1961) wiederbelebt im November 2011[2]
Sport |
Der Fußballklub JS Talangaï ist in Brazzaville beheimatet.
Söhne und Töchter der Stadt |
Emile Biayenda (* 1965), Jazzperkussionist
Bienvenu Manamika Bafouakouahou (* 1964), katholischer Bischof
Oscar Ewolo, kongolesischer Fußballnationalspieler
Rolf-Christel Guié-Mien (* 1977) deutsch-kongolesischer Fußballspieler
Serge Ibaka (* 1989), spanisch-kongolesischer Basketballspieler
Franchel Ibara (* 1989), kongolesischer Fußballspieler
Camille Oponga, kongolesischer Fußballspieler
Marcel Gotène, bedeutendster Vertreter der Malerschule Poto-Poto
Bill Kouélany (* 1965), Malerin, Theaterautorin, Teilnahme an der Documenta Kassel
Francine Ntoumi, Makrobiologin und weltweit führende Malariaforscherin
Wilfried N’Sondé (* 1968), französischer Schriftsteller und Musiker
Klimatabelle |
Brazzaville | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Brazzaville
Quelle: wetterkontor.de |
Weblinks |
Commons: Brazzaville – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Brazzaville – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise |
↑ Neue Partnerschaft, Allgemeine Zeitung, 29. Juli 2011
↑ Le jumelage entre Reims et Brazzaville a été signé le 5 juillet 1961
.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}