La Neuville-du-Bosc
La Neuville-du-Bosc | ||
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Region | Normandie | |
Département | Eure | |
Arrondissement | Bernay | |
Kanton | Brionne | |
Gemeindeverband | Intercom Bernay Terres de Normandie | |
Koordinaten | 49° 12′ N, 0° 49′ O49.1933333333330.81277777777778 | |
Höhe | 69–152 m | |
Fläche | 14,45 km2 | |
Einwohner | 644 (1. Januar 2015) | |
Bevölkerungsdichte | 45 Einw./km2 | |
Postleitzahl | 27890 | |
INSEE-Code | 27432 | |
Rathaus von La Neuville-du-Bosc |
La Neuville-du-Bosc ist eine französische Gemeinde mit 644 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) im Département Eure in der Region Normandie.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
1.1 Geografische Lage
1.2 Geologie
2 Geschichte
3 Politik
3.1 Wappen
4 Kultur und Sehenswürdigkeiten
4.1 Bauwerke
5 Wirtschaft und Infrastruktur
5.1 Bildung
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Geografie |
Geografische Lage |
La Neuville-du-Bosc liegt im Forêt du Neubourg (Wald von Neubourg) 17 Kilometer südwestlich von Elbeuf, 3,2 Kilometer nordöstlich von Harcourt[1] und 4 Kilometer nordwestlich vom Schloss Le Champ de Bataille.
Geologie |
La Neuville-du-Bosc ist eine der Gemeinden im Département Eure, in denen die Gefahr sich plötzlich bildender metertiefer Löcher besteht. Die sogenannten Marnières sind alte Mergelgruben die notdürftig mit Schutt gefüllt worden sind. Sie können sich nach starkem Regen öffnen, wenn die Schuttfüllung in die Seitengänge geschwemmt wird. Diese Löcher haben meist einen Durchmesser von 1,5 bis 2 Metern. Im ganzen Département Eure gibt es etwa 16.000 dieser Mergelgruben. Es traten in der Vergangenheit Überschwemmungen auf, die mit der besonderen Beschaffenheit des tonhaltigen Bodens zusammenhängen.
Außerdem gab es Kalkstein-Steinbrüche vor Ort. Kalksteinquader wurden in Kalkofen gebrannt. Es besteht die Gefahr, dass alte Steinbrüche einstürzen, wobei zylindrische Hohlräume mit mehreren Metern Tiefe entstehen können.[2]
Geschichte |
Spuren von Besiedlung aus prähistorischer Zeit fand man 1841 im Wald (Forêt de Sainte Vaubourg) bei La Neuville-du-Bosc. Es wurden zwei Feuersteinäxte aus der Jungsteinzeit und fünf große Äxte, die in unterschiedlichen Formen gegossen worden waren, sowie verschiedene Gussformen aus der Bronzezeit entdeckt.[3]
La Neuville-du-Bosc wird zum ersten Mal 1050 in einer Urkunde des Grafen von Brionne erwähnt.[4] Die Grenzen der Pfarrgemeinde wurden 1281 durch den Bischof von Évreux festgelegt.[5]
Die Zehntscheune La Grange de Canteloup aus dem 13. Jahrhundert wurde 1967–1969 abgebaut und zum Wiederaufbau der Abteikirche der Abtei Saint-Wandrille genutzt.[6]
1793 | 1800 | 1846 | 1886 | 1901 | 1926 | 1931 | 1936 | 1968 | 1999 | 2007 |
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735 | 874 | 725 | 610 | 510 | 411 | 393 | 299 | 336 | 372 | 528 |
Politik |
Von 1855 an bis in die späten 80er des 20. Jahrhunderts war der Bürgermeister immer ein Mitglied der Familie Conard.[8] Der amtierende Bürgermeister heißt Bernard Forcher.[1]
Wappen |
Das Wappen der Gemeinde ist blau mit goldenen Rechtecken (billetté), auf denen ein goldener, aufrechter Löwe dargestellt ist.[4] Die heraldische Farbe „gold“ wird auf Wappen gelb abgebildet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
La Neuville-du-Bosc ist mit zwei Blumen im Conseil national des villes et villages fleuris (Nationalrat der beblümten Städte und Dörfer) vertreten.[9] Die „Blumen“ werden im Zuge eines regionalen Wettbewerbs verliehen, wobei maximal drei Blumen erreicht werden können.
Im Zentrum der Gemeinde befindet sich, neben der Kirche mit ihrer großen Eibe, ein Dorfteich.[10]
Bauwerke |
Reste des Manoir de Sainte Vaubourg eines Jagdschlosses mit Kapelle, das den Seigneurs von Le Neubourg gehörte und der Heiligen Walburga gewidmet war, befinden sich im Wald von Neubourg. Es handelt sich um einen normannischen Portalvorbau, die Kapelle und einen Ziehbrunnen. Neben dem Brunnen gab es eine Eiche, die der Heiligen Barbara von Nikomedien geweiht war. Gläubige kratzten etwas Rinde von dem Baum, mischten sie mit Brunnenwasser und tranken es als Mittel gegen Fieber.[11] Die romanische Kapelle wurde im 12. und 13. Jahrhundert erweitert. Damals war sie ein Wallfahrtsort, der dem Agapitus von Praeneste geweiht war.[12]
Die Kirche Sainte-Catherine stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im 16. Jahrhundert umgebaut. Sie beherbergt eine Pietà aus dem 15. Jahrhundert und ein Marienbildnis aus dem 16. Jahrhundert. An der Südfassade befindet sich ein Wappenschild.[13]
Wirtschaft und Infrastruktur |
Im 19. Jh. gab es eine Weberei in La Neuville-du-Bosc.[4] Heute ist die Landwirtschaft der bedeutendste Erwerbszweig.[5] Auf dem Gemeindegebiet gelten geschützte geographische Angaben (IGP) für Schweinefleisch (Porc de Normandie), Geflügel (Volailles de Normandie) und Cidre (Cidre de Normandie und Cidre normand).[1]
Der ehemalige Bahnhof zwischen Harcourt und La Neuville-du-Bosc gehörte zu einer Bahnlinie, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts von Glos-sur-Risle (Bahnhof Glos-Montfort) nach Évreux führte.[14] Fünfmal täglich hielten Personenzüge am Bahnhof und einmal täglich fuhr ein Güterzug aus La Neuville-du-Bosc, der Kies aus den Kiesgruben der Gemeinde, Likör, Calvados Äpfel und Rüben transportierte. Die Bahnlinie wurde 1970 geschlossen[12] und später asphaltiert. Sie dient heute als Fahrrad- und Wanderweg.
Bildung |
1973 wurde eine freie Schule in La Neuville-du-Bosc gegründet, die École de Neuville. 1982 verließ die Schule die Gemeinde, behielt jedoch den Namen bei.[15]
Weblinks |
Commons: La Neuville-du-Bosc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise |
↑ abc La Neuville-du-Bosc auf annuaire-mairie.fr (französisch)
↑ Liste der Gemeinden von Eure. In: eure.pref.gouv.fr. Préfecture von Eure, abgerufen am 14. August 2011 (französisch).
↑ Société normande d’études préhistoriques: Ateliers et stations humaines néolithiques de l’Eure + L’age du bronze en Normandie. In: Bulletin de la Société normande d’études préhistoriques. Band 4+6. Société normande d’études préhistoriques bzw. Société normande d’archéologie préhistorique et historique, 1897, ISSN 1269-1879, S. 156+106 (auf Gallica und auch auf Gallica). (französisch)
↑ abc Daniel Delattre, Emmanuel Delattre: L’Eure, les 675 communes. Editions Delattre, Grandvilliers 2000, S. 188. (Französisch)
↑ ab http://www.quid.fr/communes.html?mode=detail&id=15937&req=La_Neuville-du-Bosc&style=fiche La Neuville-du-Bosc auf quid (französisch), seit dem 25. März 2010 nicht mehr abrufbar.
↑ L’église abbatiale (französisch)
↑ La Neuville-du-Bosc auf cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 6. Januar 2015.
↑ http://videos.tf1.fr/infos/media/jt/0,,3772968,00-florilege-anecdotes-insolites-sur-municipales-.html Video einer Sendung zur Bürgermeisterwahl in Frankreich auf TF1, vom 10. März 2008 leider nicht mehr abrufbar
↑ Palmarès des villes et villages fleuris (französisch) Abgerufen am 14. August 2011.
↑ Yves Montron: A La Découverte De L’Eure. Editions Charles Corlet, Condé-sur-Noireau 1997, ISBN 2-85480-616-6, S. 95 (französisch).
↑ Bernard Verwaerde: A quels saints se vouer?… dans l’Eure. les saints protecteurs et guérisseurs. Editions Page de Garde, Caudebec-lès-Elbeuf 2001, ISBN 2-84340-191-7, S. 55 (französisch).
↑ ab Hervé Rotrou-Langrenay: Brionne et ses environs. Éditions Alan Sutton, Joué-lès-Tours 1996, ISBN 2-910444-71-6, S. 66+84–88 (französisch).
↑ La Neuville-du-Bosc, CdCr Kanton Brionne (französisch)
↑ Guide national et catholique du voyageur en France. avec notices religieuses, historiques et biographiques, pèlerinages, stations balnéaires, renseignements divers, cartes, plans et gravures, tables alphabétiques, etc. Band 2,1. maison de la bonne presse, Paris, S. 433 f. (französisch, Gallica – 1900-1901).
↑ L’histoire de la Neuville (französisch)
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