Deutsche Botschaft Tokio




































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Deutsche Botschaft Tokio


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Staatliche Ebene

bilateral
Stellung der Behörde

Botschaft
Aufsichts­behörde(n)

Auswärtiges Amt
Hauptsitz

JapanJapan Tokio

Botschafter

Hans Carl von Werthern
Website

Botschaft Tokio

Die Deutsche Botschaft Tokio ist die diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland gegenüber Japan.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichtlicher Überblick


    • 1.1 1862–1870


    • 1.2 1871–1914


    • 1.3 1920–1945


    • 1.4 1952–heute




  • 2 Aufgaben


  • 3 Der Garten der Botschaft


  • 4 Bilder zum Garten


  • 5 Übersicht über den Sitz der Diplomatischen Vertretung


  • 6 Liste der deutschen diplomatischen Vertreter in Japan


  • 7 Siehe auch


  • 8 Anmerkungen


  • 9 Einzelnachweise


  • 10 Literatur


  • 11 Weblinks





Geschichtlicher Überblick |



1862–1870 |


Am 1. Januar 1863 nahm Max von Brandt seine Arbeit in Yokohama als Konsul Preußens auf. Für seine Aufenthalte in Edo wurde ihm 1865–1866 der Tempel Kogaku-in Takanawa und von 1866 bis 1872 der Tempel Shunto-in in Moto-Azabu zur Verfügung gestellt. 1868 wurde v. Brandt zum Generalkonsul ernannt.



1871–1914 |




Hosokawa-Grundstück, 1850




Deutsche Gesandtschaft, 1883


Mit der Reichsgründung 1871 wurde v. Brandt am 23. Juli 1871 Leiter des nun Kaiserlich Deutschen Generalkonsulats und mit der diplomatischen Vertretung beauftragt. Am 30. Dezember 1871 zum Ministerresidenten ernannt, bemühte er sich sogleich um ein angemessenes Grundstück und fand dies in Kōjimachi Hirakawa-chō, nahe dem politischen Zentrum Japans. Es handelte sich dabei um ein Daimyō-Grundstück, das auf der Stadtteilkarte „Soto-sakurada ezu mit Kōjimachi und Nagatachō“ von 1850 von einem Hosokawa Yamashiro-no-kami als Residenz in Edo genutzt wurde.[Anm 1]


Das Grundstück wurde nicht erworben, sondern gepachtet. Der Pachtvertrag enthielt eine Rückforderungsklausel im Falle eines begründeten Eigenbedarfs.



  • Es wurden die vorhandenen Gebäude, leichte Holzbauten, genutzt, so wie sie auf der Karte von 1883 zu sehen sind. V. Brandts Nachfolger Karl von Eisendecher, im April 1880 nun Gesandter, bemühte sich um einen Neubau, was wegen der Kosten zu Kontroversen im Reichstag führte.

  • 1883 Erster Neubau der Botschaft. Er wurde 1894 durch das „Meiji-Tokyo-Erdbeben“ (Stärke 7.0) vom 20. Juli zerstört.

  • 1897 Zweiter Neubau, entworfen vom bekannten britischen, in Japan arbeitenden Architekten Josiah Conder.

  • 1906 Kaiserlich Deutsche Botschaft.


Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges stellte die Botschaft am 23. August 1914 ihre Tätigkeit ein.



1920–1945 |




Residenz in den 1930er Jahren


Erst nach Unterzeichnung des Friedensabkommens 1920 konnten die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen werden, wobei das Deutsche Reich das Botschaftsgelände zurück erhielt. Der erste Botschafter nach dem Kriege, Wilhelm Solf, konnte das alte Vertrauensverhältnis zu Japan wiederherstellen und auch Ansehen im Diplomatischen Corps erwerben.



  • 1923 Das große Kantō-Erdbeben zerstört den Conder-Bau.

  • 1924 Dritter Neubau.


Als im Zweiten Weltkrieg die Luftangriffe auf Tokio immer stärker wurden, wurde ab August 1944 eine Ausweichstelle im Fuji-View-Hotel am Kawaguchi-See eingerichtet. Nach der deutschen Kapitulation wurde mit der Abwicklung der Botschaft begonnen.


  • Alle Gebäude der Botschaft gingen in der Nacht vom 26. Mai 1945 bei einem Luftangriff verloren.


1952–heute |




Sakai-Grundstück u. U. 1857. Darunter der Fujimi Inari-Schrein, sowie links eingekreist die spätere U-Bahn-Station Hiroo




Marineamt 1883, sowie links eingekreist die spätere U-Bahn-Station Hiroo




Kanzlei seit 2005




Eingangsbereich der Kanzlei


Nach Kriegsende wurde das Grundstück von den Amerikanern als Feindvermögen zunächst beschlagnahmt, dann aber 1949 an Japan zurückgegeben. Als 1952 die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen wurden, wurde die Kanzlei am Toriizaka im Ortsteil Roppongi eingerichtet, die Residenz aus Platzgründen jedoch an anderer Stelle. Die deutsche Seite bemühte sich um die Wiedernutzung des alten Botschaftsgrundstücks, aber Japan, das dabei war, das Regierungsviertel neu zu ordnen, berief sich auf die oben erwähnten Rückforderungsklausel und bot dafür andere Grundstücke an. Man entschied sich für das Grundstück in Azabu. Dieses Grundstück hatte schon eine längere Geschichte hinter sich:



  • Kern des Botschaftsgeländes ist das Grundstück, das auf der Stadtteilkarte „Azabu“ von 1857 als Nebenresidenz von Sakai Kuranosuke eingetragen ist. Sakai bekleidete eine höhere Funktion bei der Berufsfeuerwehr.

  • 1883 nutzt das Marineamt für Straffällige das Sakai-Grundstück.

  • In der Taishō-Zeit wurde das Grundstück vom kunstsinnigen Journalisten und Politiker Koizumi Sakutarō (1872–1937) erworben. Auf ihn geht die Gestaltung des Gartens zurück.


Nach Koizumis Tod ging das Grundstück durch verschiedene Hände, bis es von der japanischen Regierung der Bundesrepublik für einen symbolischer Preis von 1 Yen überlassen wurde. Dazu kamen allerdings für die Bundesrepublik 900.000 DM für eine Enklave.[1]



  • 1956 wurde auf dem Grundstück die Residenz des Botschafters gebaut,

  • 1960 wurde die Kanzlei als 5. Bau am 1. Juni 1960 fertiggestellt.

  • 2005 wurde u. a. zur Anpassung an die neuen Vorschriften zur Erdbeben-Sicherheit, die Kanzlei zum (insgesamt) 6. Mal durch einen Neubau ersetzt.



Aufgaben |


Die Arbeit der deutschen Botschaft gliedert sich in die Abteilungen Politik, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaft. Weiter gibt es die Referate Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Umwelt, Finanzen, Wissenschaft und Technologie, Industriepolitik, Arbeit und Gesundheit und ein Konsulat. Auch ein Militärattachéstab ist der Botschaft zugeordnet.[2]



Der Garten der Botschaft |


Der Garten der Botschaft fällt leicht nach Südwesten ab und enthält Vieles, was von den Vorbesitzern mit der Übernahme des Grundstücks an die Botschaft kam:[3]



  • Residenz des Botschafters (35° 39′ 1,4″ N, 139° 43′ 32,3″ O35.650380555556139.72564444444)

  • Tor im japanischen Stil, „Bukemon“ (35° 39′ 0″ N, 139° 43′ 33,5″ O35.65139.72597222222)


  • Teehaus aus der Taishō-Zeit

  • Fujimi-Inari-Schrein. Auf der Karte von 1857 ist der Schrein neben dem Sakai-Grundstück eingezeichnet. Zu Koizumis Zeiten muss er bereits dessen Grundstück gehört haben.[1]

  • Glockenturm. Die Glocke im Glockenturm wurde von Yamaoka Magokichi[Anm 2], für die japanisch-deutsche Freundschaft gestiftet. Sie trägt das Datum Juli 1959 und auf Japanisch die Inschrift „Glocke des Japanisch-Deutschen Freundschaft“ sowie die Widmung Yamaokas "Eine Schöne Welt: mit Dank von ganzem Herzen". Auf Deutsch trägt die Glocke das Goethe-Wort: "Die Töne verhallen, aber die Harmonie bleibt."

  • 13-stöckige Steinstupa

  • Verschiedene Steinfiguren und Steinlaternen



Bilder zum Garten |




Übersicht über den Sitz der Diplomatischen Vertretung |























1872–1945 Kanzlei und Residenz: Kōjimachi, Nagata-chō 2-14 (Heute steht dort die Bibliothek des Reichstags)
14.4.1952–31.5.1960 Kanzlei: Minato-ku: Roppongi 5-chome, Higashi Toriizaka No 5
1952–1955 Residenz: Minato-ku, Iigura, Katamachi 26
Seit 25.1.1957 Residenz: Minato-ku, Minami-Azabu 4-5-10
Seit 1.6.1960 Kanzlei: Minato-ku, Minami-Azabu 4-5-10


Liste der deutschen diplomatischen Vertreter in Japan |





Siehe auch |



  • Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan

  • Preußische Ostasienexpedition

  • Deutsch-japanische Beziehungen

  • Deutsche Auslandsvertretungen

  • Japanische Botschaft in Berlin



Anmerkungen |




  1. Es handelt sich dabei um eine der drei Zweigfamilien der Hosokawa. Die Residenz des Hauptzweiges der Hosokawa (Kumamoto-han) lag in der Nähe des Bahnhofs Tokio.


  2. Yamaoka (山岡孫吉; 1888–1962) war Gründer der Firma Yanmar, die den kleinsten Dieselmotors der Welt entwickelte.



Einzelnachweise |




  1. ab Deutsche Botschaft Tokyo (Hrsg.): Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Tokyo. März 2013. 15 S.


  2. Der Botschafter und die einzelnen Abteilungen. Deutsche Vertretungen in Japan, abgerufen am 15. März 2014. 


  3. Der Residenzgarten. Deutsche Vertretungen in Japan, abgerufen am 15. März 2014. 



Literatur |



  • Deutsche Botschaft Tokio (Hrsg.): Der Garten der Deutschen Botschaft in Tokyo. Erste Auflage. September 1978.

  • H. Schwalbe, H. Seemann (Hrsg.): Deutsche Botschafter in Japan 1860–1973. Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tokyo 1974.



Weblinks |



 Commons: German Embassy, Tokyo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Internetauftritt des Auswärtigen Amts

  • Botschaft Japans in Berlin


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35.650805555556139.72522222222Koordinaten: 35° 39′ 2,9″ N, 139° 43′ 30,8″ O







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