Szprotawa



































































































Szprotawa

Wappen von Szprotawa

Szprotawa (Polen)


Szprotawa

Szprotawa


Basisdaten

Staat:

Polen

Woiwodschaft:

Lebus

Powiat:

Żagań

Fläche:
10,94 km²

Geographische Lage:

51° 34′ N, 15° 32′ O51.56515.5375Koordinaten: 51° 33′ 54″ N, 15° 32′ 15″ O

Höhe:
132 m n.p.m.

Einwohner:
12.082
(31. Dez. 2016)[1]

Postleitzahl:
67-300

Telefonvorwahl:
(+48) 68

Kfz-Kennzeichen:
FZG
Wirtschaft und Verkehr

Straße:

Zielona Góra–Jelenia Góra
Nächster int. Flughafen:

Flughafen Breslau
Gmina
Gminatyp:

Stadt- und Landgemeinde
Gminagliederung:
23 Ortschaften
Fläche:
232,31 km²
Einwohner:
21.164
(31. Dez. 2016)[1]

Bevölkerungsdichte:
91 Einw./km²

Gemeindenummer (GUS):
0810073
Verwaltung (Stand: 2016)

Bürgermeister:
Józef Rubacha
Adresse:
Rynek 45
67-300 Szprotawa

Webpräsenz:

www.szprotawa.pl






Szprotawa [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ʂprɔ'tava] (deutsch Sprottau) ist eine Stadt im Powiat Żagański in der polnischen Woiwodschaft Lebus. Sie hat fast 13.000 Einwohner.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographische Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Sehenswürdigkeiten


  • 4 Verkehr


  • 5 Gemeinde


  • 6 Persönlichkeiten


    • 6.1 Söhne und Töchter der Stadt


    • 6.2 Ehrenbürger




  • 7 Partnerstädte


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Geographische Lage |




Sprottau südöstlich von Sagan und westsüdwestlich von Glogau, an der Einmündung der Sprotte in den Bober, auf einer Landkarte von 1905


Die Stadt liegt in Niederschlesien an der Mündung der Sprotte rechts in den Bober, etwa 37 Kilometer westsüdwestlich von Glogau.



Geschichte |




Saganer Tor – Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung




Panorama der Stadt um 1905


Die erste Erwähnung des Ortes ergibt sich aus einem Treffen des deutschen Kaisers Otto III. mit dem polnischen Herzog Bolesław Chrobry in der Burg Ilva im Jahre 1000 auf dessen Weg zur Heiligsprechung des Adalbert von Prag in Gnesen.[2] Diese Burg wird heute allgemein gleichgesetzt mit der mächtigen ehemaligen Burganlage Chrobry im Ortsteil Iława (ehemals deutsch Eulau).


1254 erhielt Sprottau die deutschen Stadtrechte vom ersten Glogauer Piastenherzog Konrad II., der seit 1251 auch als Herzog von Sprottau titulierte. Erhaltene Quellen der Stadt stammen aus dem Jahre 1263. Die Entwicklung der Stadt erfolgte recht schnell: Schon im Jahre 1304 bestätigt sein Sohn Konrad III. „Köberlein“ der Stadt Sprottau alle Stadtrechte und Privilegien, auch die Innenorganisation des Stadtrats „Concilium Magistratus“. Zusammen mit dem Herzogtum Glogau gelangte Sprottau 1331 als ein Lehen an die Krone Böhmen, die ab 1526 die Habsburger innehatten.


Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Sprottau wie fast ganz Schlesien an Preußen. Friedrich der II. ließ die friderizianische Kolonien Eckhartswaldau (1775), Reußenfeldau (1776), Sprottischwaldau (1776) und Charlottenthal (1786) errichten, in ihnen wurden nur „Ausländer“ (Sachsen, Böhmen u. a.) als Freigärtner angesetzt. Diese Untertanen waren nur dem König von Preußen unterstellt, sie durften nicht mit Dienstleistungen und Fronen belegt werden.[3] Die Königliche Glogauer Kriegs- und Domänenkammer beaufsichtigte die Stadt Sprottau beim Anlegen ihrer neuen Stadtdörfer.[4]


Nach der Neugliederung Preußens gehörte Sprottau 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 Sitz des Landkreises Sprottau, der zum Regierungsbezirk Liegnitz gehörte.


In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stand die Stadt wirtschaftlich in hoher Blüte durch Eisen-, Textil- und Wachswarenindustrie, darunter insbesondere die Wilhelmshütte Eisen- und Emaillierwerke Aktiengesellschaft im Stadtteil Eulau, deren Ofenfabrik allein mehr als 400 Arbeitsplätze hatte. 1939 hatte die Stadt 12.578 Einwohner.


Bei Kriegsende 1945 war Sprottau zu annähernd 90 % zerstört. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Sprottau im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde sie unter polnische Verwaltung gestellt und in Szprotawa umbenannt. In der Folgezeit wurde die deutsche Bevölkerung von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben. Dadurch ging die Einwohnerzahl deutlich zurück. 1946 waren es nur noch 2.672 Einwohner. Es wanderten Polen zu, die zum großen Teil aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Zwangsweise wurden auch Lemken in den entleerten Siedlungen angesiedelt.[5]


Sprottau besitzt eine sehenswerte katholische Stadtpfarrkirche, erbaut vom 13. bis 16. Jahrhundert.


Stadtbrände



  • 1473 Kirche und das Kloster brennen ab, Verlust aller Urkunden der Vorzeit

  • 1630 Rathaus, Schloss und Georgenkirche gehen in Flammen auf

  • 1672 Feuersbrunst zerstört die ganze Stadt

  • 1702 Dritter Großbrand der Stadt

  • 1796 21 Häuser brennen ab[6]


Bevölkerungsentwicklung










































Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1825
0 2.914
davon 616 Katholiken und 27 Juden[7]
1840
03.725
davon 2.951 Evangelische, 710 Katholiken und 64 Juden [8]
1843
04.102
am Jahresende, davon 3.273 Evangelische, 773 Katholiken und 56 Juden[8]
1905
07.900
mit der Garnison (ein Regiment Feldartillerie Nr. 5), davon 1.762 Katholiken und 66 Juden[9]
1925 10.366 davon 8.398 Evangelische, 1.806 Katholiken, sechs sonstige Christen und 45 Juden[10]
1933 11.992 davon 8.769 Evangelische, 2.013 Katholiken, fünf sonstige Christen und 35 Juden[10]
1939 11.974 davon 9.562 Evangelische, 2.060 Katholiken, 34 sonstige Christen und 13 Juden[10]


Sehenswürdigkeiten |




Sprottauer Rathaus am Ring




Frühgotische Mariä-Himmelfahrts-Kirche




Ruine der evangelischen Kirche



  • Frühgotische Kirche aus dem 13. Jahrhundert

  • Überreste der Stadtmauer

  • Rathaus mit zwei Türmen. Der östliche im Renaissance-Stil stammt aus dem 16. Jahrhundert, der westliche wurde im 17. Jahrhundert errichtet.[11]

  • Mariä-Himmelfahrts-Kirche aus dem 13. Jahrhundert

  • Spätromanische St.-Andreas-Kirche

  • Bürgerhäuser

  • Evangelische Kirche (Ruine)

  • Ehemaliges Klostergebäude

  • Saganer Tor

  • Die Dreigräben

  • Muzeum Ziemi Szprotawskiej (Museum des Sprottauer Landes)

  • Wallburg Chrobry

  • Maulbeerbaum in der friderizianischen Kolonie Sprottischwaldau, aus dem Gründerjahr 1776, Grundstück Nr. 16 und zeitgenössisches Kolonistenhaus mit Barockgaube, Hausnummer 13

  • Wohnturm im Ortsteil Witków (Wittgendorf)[12]



Verkehr |


Der Bahnhof Szprotawa liegt an der hier nicht mehr im Personenverkehr betriebenen Bahnstrecke Łódź–Forst (Lausitz). Früher endete auch die Kleinbahn Grünberg–Sprottau hier.
Die Straßen führen in die Nachbarstädte westlich nach Żagań (Sagan) u. Żary (Sorau), östlich nach Przemków (Primkenau), nördlich nach Nowa Sól (Neu Salz) und südlich nach Bolesławiec (Bunzlau).



Gemeinde |


Zur Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Szprotawa gehören neben der Stadt selbst die Ortschaften:







  • Biernatów (Baierhaus)

  • Bobrowice (Boberwitz)

  • Borowina (Hartau)

  • Buczek

  • Cieciszów (Zeisdorf)

  • Długie (Langheinersdorf)

  • Dziećmiarowice (Dittersdorf)

  • Dzikowice (Ebersdorf)

  • Henryków (Sprottischdorf)

  • Kartowice (Kortnitz)

  • Kopanie (Waldhäuser)




  • Leszno Dolne (Nieder Leschen)

  • Leszno Górne (Ober Leschen)

  • Nowa Kopernia (Küpper)

  • Pasterzowice (Hirtendorf)

  • Polkowiczki (Klein Polkwitz)

  • Rusinów

  • Siecieborzyce (Rückersdorf)

  • Sieraków (Zirkau)


  • Szprotawka (Sprottischwaldau, ehemalige friderizianische Kolonie)

  • Wiechlice (Wichelsdorf)

  • Witków (Wittgendorf)




Persönlichkeiten |



Söhne und Töchter der Stadt |




  • Nickel Jacob (1505–1576), Autor des ersten deutschen Bienenbuches


  • Jakob Ebert (1549–1614), Theologe


  • Johannes Buchwälder (1564–1632), studierte in Wittenberg Theologie, Pastor und Autor


  • Benjamin Ursinus (1587–1633), Mathematiker


  • Martin Gumprecht (1597–1679) Exulant, Hofprediger in Dresden, Pfarrer in Bautzen, Doktor Philosophie u. Theologie in Wittenberg[13]


  • Heinrich Göppert (1800–1884), Botaniker und Paläontologe


  • Carl-Friedrich Zimpel (1801–1879), Offizier der preußischen Infanterie, Eisenbahntechniker, Heiler


  • Heinrich Laube (1806–1884), Schriftsteller


  • Ferdinand Genähr (1823–1864), Missionar der Rheinischen Mission in China


  • Karl Bartsch (1832–1888), Germanist


  • Robert Beisert (1833–1893), Reichstagsabgeordneter


  • Wilhelm Fechner (1835–1909), Porträt- und Genremaler sowie Fotograf


  • Konstantin Fritsch (1857–1934), Verwaltungsjurist und Präsident des Reichseisenbahnamts.


  • Harald Bielfeld (1863–1933), Politiker


  • Walter Dötsch (1909–1987), Maler


  • Hans-Joachim Höfig (1915–2006), Sportfunktionär


  • Manfred Steinbach (* 1933), Leichtathlet, Olympiateilnehmer und Sportfunktionär


  • Jürgen Borchhardt (* 1936), Klassischer Archäologe


  • Roswitha Berndt (* 1936), Historikerin


  • Klaus Hänsch (* 1938), ehemaliger Präsident des Europaparlaments


  • Rudolf Langer (* 1939), Leichtathlet


  • Eva-Maria Bergmann (1941–2016), Malerin und Grafikerin


  • Detlev Kittstein (1944–1996), Sportler und Olympiasieger im Feldhockey


  • Fritz Puppel (* 1944), Rockmusiker und Komponist, Gründer der ostdeutschen Rockband City



Ehrenbürger |




  • Klaus Hänsch (* 1938), Europapolitiker


  • Aleksander Kwaśniewski (* 1954), Präsident


  • Klaus Solmecke (* 1942), Gevelsberger Altbürgermeister


  • Heinrich Göppert (1800–1884), Botaniker und Paläontologe[14]



Partnerstädte |




  • Spremberg, Brandenburg


  • Gevelsberg, Nordrhein-Westfalen


Die Städtepartnerschaft mit Gevelsberg wurde mit einem offiziellen Festakt am 17. Mai 1996 in der Aula West von Gevelsberg begründet. Es besteht ein reger Austausch mit der Sankt-Engelbert-Gemeinde. Das zehnjährige Jubiläum der Städtepartnerschaft wurde vom 16. bis 18. Juni 2006 offiziell in Sprottau gefeiert.



Weblinks |



 Commons: Szprotawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikisource: Sprottau in der Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae – Quellen und Volltexte


  • http://www.szprotawa.org.pl/

  • http://www.szprotawa.pl/

  • http://kreis-sprottau.npage.de/sp-st.html

  • https://www.kulturwerk-schlesien.de/kulturlandschaftschlesien/staedte/artikel/536.Sprottau-Szprotawa.html



Einzelnachweise |




  1. ab Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2016. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 5,19 MiB), abgerufen am 29. September 2017. 


  2. in der Chronik des Thietmar von Merseburg


  3. Die Gründung und Etablierung der neuen Forstkolonie bei Sagan 1775, S. 361 in: Georg Steller: Die friderizianische Siedlung Reußenfeldau bei Rückersdorf, Kr. Sprottau. Sprottau 1936, Selbstverlag


  4. Georg Steller: Die friderizianische Siedlung Reußenfeldau bei Rückersdorf, Kr. Sprottau. Sprottau 1936, Selbstverlag, S. 11; S. 14, Vorbereitungen: „Diese mussten ihren Untertanen die Loslassung gewähren, sobald sie siedeln wollten.“ VI. Fridirizianische Siedlungen um Sagan und Sprottau (S. 57), 1. Eckartswaldau (S. 58), 2. Sprottischwaldau (S. 59)


  5. Georg W. Strobel: Ukrainer und Polen als Problem der nationalen Strukturwandlung und Umschichtung in Ostmitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg, Köln 1965, pdf


  6. Christian Friedrich Emanuel Fischer: Zeitgeschichte der Städte Schlesiens. Hrsg.: Carl Friedrich Stuckart. Band 3. Schweidnitz. 


  7. Johann Georg Knie: Alphabethisch-Statistisch-Topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des jetzt ganz zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Breslau 1830, S. 1023–1024.


  8. ab Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845, S. 929–932.


  9. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 18, Leipzig/Wien 1909, S. 798.


  10. abc Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Sagan. Abgerufen im September 2018 (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006). 


  11. Info auf wrotalubuskie.eu[1] (abgerufen am 1. April 2018)


  12. Joachim Lukas: Landeskundliche Notizen aus Schlesien – Wohntürme in Schlesien [2] (abgerufen am 16. November 2016)


  13. Biografie von Martin Gumprecht


  14. Gedenkschrift (PDF; 898 kB)


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