Namdapha-Gleithörnchen




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Namdapha-Gleithörnchen

Systematik



























Unterordnung:

Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)

Familie:

Hörnchen (Sciuridae)

Unterfamilie:

Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)

Tribus:

Gleithörnchen (Pteromyini)

Gattung:

Biswamoyopterus

Art:
Namdapha-Gleithörnchen


Wissenschaftlicher Name

Biswamoyopterus biswasi

Saha, 1981

Das Namdapha-Gleithörnchen (Biswamoyopterus biswasi) ist ein indisches Gleithörnchen. Es ist nur von einem einzigen Exemplar bekannt, das 1981 in Arunachal Pradesh gefunden und von dem indischen Biologen Subhendu Sekhar Saha beschrieben wurde. Seitdem wurde kein weiteres Exemplar dieser Art gefunden, unbestätigte Einzelsichtungen sind vorhanden.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Merkmale


  • 2 Verbreitung


  • 3 Lebensweise


  • 4 Systematik


  • 5 Bestand, Gefährdung und Schutz


  • 6 Literatur


  • 7 Einzelnachweise


  • 8 Weblinks





Merkmale |


Das einzige untersuchte Individuum der Namdapha-Gleithörnchen hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 40 cm und einen 60 cm langen Schwanz.[1] Es ist oberseits rotbraun mit weißgrauer Melierung, die Gleithäute sind oberseits mahagoni-braun gefärbt. Der Kopf besitzt oberseits einen Fleck aus blass violett-grauer Behaarung, die Schnauzenregion ist ebenfalls rotbraun mit einem schwarzen Strich über der Nase. Die Bauchseite ist weiß bis weißgrau gefärbt, die Unterseite der Gleithäute rot-orange und besitzt im hinteren Bereich einen roten Streifen mit grauer Melierung. Der Schwanz ist am Ansatz unter der Gleithaut rauchig-grau und geht daran anschließend in ein rötliches Braun über, die Spitze ist braun.[2]


Wie alle Gleithörnchen hat es eine behaarte Gleithaut, die Hand- und Fußgelenke miteinander verbindet und durch eine Hautfalte zwischen den Hinterbeinen und dem Schwanzansatz vergrößert wird. Die Gleithaut ist muskulös und am Rand verstärkt, sie kann entsprechend angespannt und erschlafft werden, um die Richtung des Gleitflugs zu kontrollieren.


Äußerlich hatte es eine große Ähnlichkeit mit einem Riesengleithörnchen (Petaurista), im Gegensatz zu diesem aber Ohrbüschel. Die Untersuchung des Gebisses ergab erhebliche Abweichungen von allen bekannten Gleithörnchen. Die Schneidezähne sind bei allen Gleithörnchen rot pigmentiert, nicht aber bei dieser Art. Auch der Zahnschmelz und die Größe der Backenzähne sind abweichend.[1]



Verbreitung |


Das Namdapha-Gleithörnchen ist bislang nur aus der Region der Erstbeschreibung bekannt, die sich im Namdapha-Nationalpark im westlichen Ausläufer des Patkai in Arunachal Pradesh in Ostindien befindet. Man geht davon aus, dass die Art nur in diesem Gebiet in einem einzigen Tal mit weniger als 100 km2 Fläche vorkommt.[2]



Lebensweise |


Über die Lebensweise und Ökologie des Namdapha-Gleithörnchens liegen keine Daten vor. Der Lebensraum im Namdapha-Nationalpark liegt in einem Tal in einer Höhe von 100 bis 350 Metern und ist durch einen trockenen Laubwald mit Flusslauf geprägt. Wie andere Arten ist es wahrscheinlich baumlebend und nachtaktiv.[2]



Systematik |


Das Namdapha-Gleithörnchen wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung Biswamoyopterus eingeordnet, die bis 2013 nur aus dieser einen Art bestand.[3][2] Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Subhendu Sekhar Saha aus dem Jahr 1981 anhand eines Individuums aus Arunachal Pradesh in Indien.[3] 2013 wurde mit dem Laos-Gleithörnchen (Biswamoyopterus laoensis) eine zweite Art der Gattung Biswamoyopterus aus dem zentralen Laos beschrieben.[4]


Innerhalb der Art keine Unterarten unterschieden.[2][3]



Bestand, Gefährdung und Schutz |


Die IUCN hat dieses Hörnchen als vom Aussterben bedroht („critical endangered“) gelistet. Da es so selten gesehen wurde, wird angenommen, dass es ein winziges Verbreitungsgebiet von weniger als 100 km2 bewohnt und die Population sehr klein ist.[5] Neben der Erstbeschreibung wurden bislang nur zwei weitere, unbestätigte Sichtungen dokumentiert.[5]


Als potenzielle Gefährdungsursache wird vor allem die illegale Bejagung als Fleischlieferant angenommen. Hinzu kommt ein genereller Lebensraumverlust bei extremen Regenfällen (Monsun) durch Überflutungen und Erdrutsche.[5][2]



Literatur |



  • Richard W. Thorington Jr., John L. Koprowski, Michael A. Steele: Squirrels of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2012; S. 89–90. ISBN 978-1-4214-0469-1

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.



Einzelnachweise |




  1. ab Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.


  2. abcdef Richard W. Thorington Jr., John L. Koprowski, Michael A. Steele: Squirrels of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2012; S. 89–90. ISBN 978-1-4214-0469-1


  3. abc Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Biswamoyopterus biswasi in Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference (3rd ed).


  4. Daosavanh Sanamxay, Bounsavane Douangboubpha, Sara Bumrungsri, Sysouphanh Xayavong, Vilakhan Xayaphet, Chutamas Satasook, Paul J. J. Bates: Rediscovery of Biswamoyopterus (Mammalia: Rodentia: Sciuridae: Pteromyini) in Asia, with the description of a new species from Lao PDR. In: Zootaxa. Bd. 3686, Nr. 4, 15. Juli 2013, S. 471–481, doi:10.11646/zootaxa.3686.4.5.


  5. abc Biswamoyopterus biswasi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014.2. Eingestellt von: S. Molur, 2008. Abgerufen am 9. August 2014.



Weblinks |



  • Biswamoyopterus biswasi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014.2. Eingestellt von: S. Molur, 2008. Abgerufen am 9. August 2014.



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