Płock































































































Płock

Wappen von Płock

Płock (Polen)


Płock

Płock


Basisdaten

Staat:

Polen

Woiwodschaft:

Masowien

Powiat:
Kreisfreie Stadt

Fläche:
88,10 km²

Geographische Lage:

52° 33′ N, 19° 42′ O52.5519.7Koordinaten: 52° 33′ 0″ N, 19° 42′ 0″ O

Einwohner:
121.295
(31. Dez. 2016)[1]

Postleitzahl:
09-400 bis 09-410

Telefonvorwahl:
(+48) 24

Kfz-Kennzeichen:
WP
Wirtschaft und Verkehr

Straße:

Warschau–Włocławek

Schienenweg:

Kutno–Sierpc
Nächster int. Flughafen:

Warschau
Gmina
Gminatyp:

Stadtgemeinde
Fläche:
88,10 km²
Einwohner:
121.295
(31. Dez. 2016)[1]

Bevölkerungsdichte:
1377 Einw./km²

Gemeindenummer (GUS):
1462011
Verwaltung (Stand: 2011)

Stadtpräsident:

Andrzej Jacek Nowakowski
Adresse:
Stary Rynek 1
09-400 Płock

Webpräsenz:

www.ump.pl






Płock (Audio-Datei / Hörbeispiel['pwɔʦk]?/i; deutsch Plock, Plotzk oder Plozk[2], 1941–1945 Schröttersburg) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Masowien etwa 100 km nordwestlich von Warschau an der Weichsel. Die Stadt war seit alters her eng mit Masowien verbunden, war dessen Hauptstadt und ist bis heute eine der wichtigsten Städte der Woiwodschaft. Płock ist die älteste Stadt Masowiens und eine der ältesten Städte Polens.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Wirtschaft


  • 3 Partnerstädte


  • 4 Sehenswürdigkeiten


  • 5 Museen


  • 6 Söhne und Töchter der Stadt


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Geschichte |




Ansicht von Płock (Bild von Wojciech Gerson, 1852)


Die ersten Erwähnungen der Stadt stammen aus dem 9. Jahrhundert. Mitte des 11. Jahrhunderts wurde die Stadtkapelle errichtet. 1075 wurde die Stadt Sitz des Bistums Płock. In den Jahren 1079 bis 1138 war Płock zudem während der Herrschaft von Władysław I. Herman und Bolesław III. Schiefmund die Hauptstadt Polens. 1144 wurde unter Bischof Alexander von Płock die Kathedrale von Płock fertiggestellt und 1180 öffnete in dem Ort die erste Schule. Etwa 1226, unter Umständen sogar früher, erlangte Płock die Stadtrechte.


1237 wurde eine Urkunde ausgestellt, die das deutsche Stadtrecht (Magdeburger Recht[3]) bestätigt. Dabei wurde die Altstadt durch einen neuen Teil zwischen Burg und Stadt erweitert, welcher zuvor im Besitz der Kirche war. 1351 wurde Płock wie ganz Masowien Lehen des polnischen Staates und die Stadtrechte wurden durch Kasimir den Großen bestätigt. Zwei Jahre später begann die Errichtung einer Stadtmauer. 1405 öffnete das Krankenhaus, das von Aleksandra (Schwester von Władysław II. Jagiełło und Frau des Płocker Fürsten Ziemowit IV.) gestiftet wurde. 1435 wurde das Stadtrecht durch Władysław III. in Kulmer Recht geändert bzw. bestätigt. 1495 wurde es Sitz einer Woiwodschaft (Woiwodschaft Płock (bis 1793)). 1526 brachen Seuchen in der Stadt aus und töteten etwa 30 Prozent der Einwohner, also etwa 1.100 Menschen. 1545 wütete ein Brand in der Stadt. Im Zweiten Nordischen Krieg zerstörten die Schweden 1657 Płock inklusive des Schlosses und des Krankenhauses. 1731 kam es zu einem Erdrutsch an der Weichsel und Teile der Stadt wurden vom Fluss weggeschwemmt.


Nach der zweiten polnischen Teilung fiel Płock 1793 mit Südpreußen an Preußen.


Von 1802 bis 1804 hielt sich der deutsche Dichter der Romantik E.T.A. Hoffmann in der Stadt auf, weil er wegen des Zeichnens von Karikaturen dorthin versetzt worden war.


1807 kam es zum Großherzogtum Warschau. 1811 wurde die Trinitatiskirche in ein Theater umgewandelt. Ab 1815 war die Stadt ein Teil des Königreiches Polen.


Am 23. September 1831 fand die letzte Sitzung des Sejm der Aufständischen des polnischen Königreiches im Rathaus der Stadt statt. Am 15. Mai 1863 wurde Zygmunt Padlewski auf dem Płocker Kasernenplatz als einer der Anführer des Januaraufstandes hingerichtet. 1911 bis 1913 wurde ein Kloster errichtet. Während des Polnisch-Sowjetischen Krieges wurde die Stadt am 18. und 19. August 1920 von der Roten Armee angegriffen und konnte erfolgreich verteidigt werden. Am 10. April 1921 wurde Marschall Józef Piłsudski dafür mit der Tapferkeitsmedaille geehrt.


1938 wurde der Bau einer Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Kutno–Brodnica über die Weichsel beendet, den Bahnhof Płock Radziwie der Strecke nach Kutno gab es bereits seit 1922, den Bahnhof Płock der Strecke nach Sierpc seit 1934.[4] 1939 wurde die Stadt nach dem Polenfeldzug Teil des Deutschen Reiches und 1941 in Schröttersburg umbenannt, nach dem früheren Oberpräsidenten von Ostpreußen und Westpreußen, Friedrich Leopold von Schrötter. Sie war Sitz des Landkreises Schröttersburg. Im März 1941 wurden die Juden des Ortes in Konzentrationslager deportiert, sie stellten bis dahin etwa ein Viertel der Einwohner. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehört Płock wieder zu Polen.


1975 wurde die Stadt durch eine Gebietsreform wieder Sitz einer Woiwodschaft, verlor diesen Status aber 1998 wieder. Am 7. und 8. Juni 1991 weilte Papst Johannes Paul II. in Płock. 1999 schlossen sich die „Petrochemia Płock S.A.“ und CPN zum polnischen Erdölkonzern ORLEN S.A. zusammen.




Płock – Schloss der masowischen Herzöge




Die Kirche der Gebenedeiten Jungfrau Maria von Masowien in Płock.



Wirtschaft |


Płock ist ein Zentrum der polnischen Mineralölindustrie. Der Ölkonzern PKN Orlen hat seinen Sizt in Płock und betreibt im Ort auch die größte Raffinerie Polens.


Seit 1954 werden in Płock Mähdrescher gebaut. Bis 2000 Mähdrescher der polnischen Marke Bizon. 1998 wurde das Werk von CNH Global (heute CNH Industrial) übernommen. Heute werden im Werk Mähdrescher der Marke New Holland gebaut.



Partnerstädte |




  • Darmstadt (Deutschland), seit 1988, siehe auch Darmstadt-Haus


  • Fort Wayne (USA), seit Oktober 1990


  • Forlì (Italien)


  • Mažeikiai (Litauen)


  • Nawapolazk (Weißrussland)


  • Auxerre (Frankreich)


  • Bălți (Moldawien)



Sehenswürdigkeiten |


Das Schloss der Herzöge von Masowien ist ein Werk der Backsteingotik. Am Weichselufer befindet sich die 1530 bis 1563 im Renaissancestil errichtete Kathedrale Mariä Himmelfahrt, welche Sitz des Bischofs von Płock ist. Sie wurde mehrfach umgestaltet und erweitert. Des Weiteren findet sich in der Stadt der „Tempel der Barmherzigkeit und Liebe“, die Kathedrale der Mariaviten, einer christlichen Glaubensrichtung, die sich 1906 von der katholischen Kirche abspaltete.



Museen |



  • Jüdisches Museum in der Kleinen Synagoge


Söhne und Töchter der Stadt |




  • E.T.A. Hoffmann (1776–1822), deutscher Dichter der Romantik, hielt sich 1802 bis 1804 in Plock auf


  • Theodor August Stein (1802–1876), deutscher Architekt


  • Mark Lidzbarski (1868–1928), deutscher Semitist


  • Władysław Broniewski (1897–1962), Dichter


  • Tadeusz Mazowiecki (1927–2013), Ministerpräsident


  • Andrzej Wojciech Suski (* 1941), emeritierter Bischof von Toruń


  • Ireneusz Czop (* 1968), Film- und Theaterschauspieler


  • Mirosław Grabarczyk (* 1971), Schachspieler


  • Bartłomiej Grzelak (* 1981), Fußballspieler


  • Barbara Klicka (* 1981), Dichterin und Redakteurin


  • Szymon Marciniak (* 1981), Fußballschiedsrichter


  • Kamil Kuczyński (* 1985), Bahnradsportler



Literatur |


  • Walter Kuhn: Die Entstehung der deutschrechtlichen Stadt Płock. In: Hermann Aubin (Hrsg. im Auftrag des J.G. Herder-Forschungsrates): Zeitschrift für Ostforschung. Länder und Völker im östlichen Mitteleuropa, 13. Jahrgang, N.G. Elwert-Verlag, Marburg 1964, S. 1–30


Weblinks |



 Commons: Płock – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


  • Offizielle Homepage der Stadt Płock

  • Stadtplan von Płock

  • Fotogalerie von Płock



Einzelnachweise |




  1. ab Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2016. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 5,19 MiB), abgerufen am 29. September 2017. 


  2. Publikationen über Płock bei Ostmitteleuropa LitDok / Herder-Institut (Marburg)


  3. Rocznik Komisji Historycznoliterackiej,Polska Akademia Nauk Oddział w Krakowie. Komisja Historycznoliteracka, [1]


  4. Ryszard Stankiewicz und Marvin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8


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