Mund
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Der Mund (bei Tieren Maul genannt) ist die Körperhöhle und die ihn umgebenden Weichteile im Kopf, die den obersten Teil des Verdauungstrakts bildet. Er ist die Körperöffnung, durch die Nahrung aufgenommen wird. Er dient beim Menschen außerdem der Stimmerzeugung (Phonetik) und zur Atmung.
Je nach Lebewesen und äußerer Struktur bzw. Funktion des Mundes werden Bezeichnungen wie beispielsweise Mundwerkzeuge, Maul oder Schnabel verwendet.
Inhaltsverzeichnis
1 Etymologie
2 Entwicklungsbiologie
3 Mund des Menschen
4 Erkrankungen des Mundes
4.1 Veterinärmedizin
5 Siehe auch
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Etymologie |
Das gemeingerm. Wort mhd. munt, ahd. mund ist doppeldeutig: Es kann einerseits mit lat. mentum „Kinn“ verwandt sein, andererseits kann es im Sinn von „Kauer“ zu der idg. Wurzel *menth- „kauen“ gehören.[1]
Entwicklungsbiologie |
Tiere besitzen in der Regel ein Verdauungssystem, in das Nahrung durch das Maul aufgenommen und durch den After ausgeschieden wird. Welche der beiden Körperöffnungen in der Ontogenese zuerst gebildet wird, bestimmt die Klassifizierung der Tiere als Urmünder (Protostomia, Mund zuerst) oder Neumünder (Deuterostomia, After zuerst).
Manche Tiere, wie Nesseltiere oder Strudelwürmer, besitzen keinen After; sie scheiden die Verdauungsreste wieder durch den Mund aus. Armfüßer scheiden gar nicht aus, sie verdauen ohne Überreste. Einige Endoparasiten, wie Bandwürmer, besitzen überhaupt keinen Mund. Soweit sie im Verdauungssystem eines Wirtes leben, können sie Bestandteile dessen Speisebreies direkt über ihre Außenhaut aufnehmen.
Mund des Menschen |
Beim Menschen bilden der Mund und seine Teile die vordere Öffnung des menschlichen Verdauungstraktes. In ihm wird die Verdauung eingeleitet. Die drei Hauptteile des Mundes sind:
- die Mundspalte, die von den Lippen umschlossen wird,
- der Vorhof, der sich einerseits zwischen Lippen und Wangen, sowie andererseits zwischen Ober- und Unterkiefer nebst Zahnreihen befindet und
- die Mundhöhle, mit dem Mundboden, der Zunge und dem Gaumen.
Neben seinen Verdauungsfunktionen, dem Kauen – also Zerkleinern und Einspeicheln – dient er außerdem der Stimmerzeugung und kann zur Atmung genutzt werden. Die Lippen drücken zusammen mit der übrigen mimischen Muskulatur menschliche Gefühle aus. Der Mundraum geht in den Rachenraum über.
Erkrankungen des Mundes |
Zu den Erkrankungen des Mundes zählen unter anderem:
- Aphthen
- Kandidose
- Mundwinkelentzündung
- Mundkatarrh und Mundfäule
- Wangenbrand
sowie andere Erkrankungen des Zahnfleischs und des Gaumens.
Veterinärmedizin |
Bei Huftieren ist vor allem die Maul- und Klauenseuche als Erkrankung bekannt.
Siehe auch |
- Fischmaul
- Mundpflege
- Schnauze
- Urmund
Cytostom (Zellmund)
Weblinks |
Commons: Mund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Mund – Zitate
Wiktionary: Mund – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise |
↑ Das Herkunftswörterbuch (= Der Duden in zwölf Bänden. Band 7). Nachdruck der 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim 1997 (S. 474). Siehe auch DWDS („Mund“) und Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 7. Auflage. Trübner, Straßburg 1910 (S. 322).