Agujero de oro




Mit Agujero de oro (Goldenes Loch) wird in El Salvador das Bürgertum bezeichnet, d. h. die 14 Familien, die in den entsprechenden 14 Departamentos Inhaber der Macht sind. Bis zum Bürgerkrieg war diese Macht durch Landbesitz gekennzeichnet.
Sämtliche Produktionsmittel waren dabei in der Hand weniger konzentriert, während die Landlosen mit Ersatzgeld bezahlt wurden, das sie beim Patrón gegen Lebensmittel eintauschen konnten.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Ursprünge im kolonialen Neuspanien


  • 2 Unabhängigkeit von Spanien und liberale Reformen


  • 3 Die Landoligarchie


    • 3.1 Produktion von Kaffee, Baumwolle und Zucker 1970, 1971


    • 3.2 Kaffeeexport 1974, in %


    • 3.3 Familien, mit über 1.000 ha Landeigentum




  • 4 Oligarchie im Neoliberalismus


  • 5 Quellen





Ursprünge im kolonialen Neuspanien |


Die Ausbeutung im kolonialen Vizekönigreich Neuspanien war in Corregimientos organisiert.
Der spanische König verlangte für jeden erwachsenen Indigena in seinem Herrschaftsbereich eine Steuer in Höhe von jährlich zwei Reales.
Diese Steuer wurde vom Corregidor kollektiv bei den Indigenas einer Gemeinde eingetrieben.
Durch diese Steuer waren die Indigenas gezwungen, wirtschaftliche Leistungen gegen Reales zu erbringen, die dann teilweise auf Gemeindeland im Ejidosystem erbracht wurden.



Unabhängigkeit von Spanien und liberale Reformen |


Mit der Unabhängigkeit machten sich viele Corregidor-Beamte zum Eigentümer ihrer Lehen, was ein erhebliches Motiv für die Durchsetzung der Unabhängigkeit gegenüber dem spanischen Mutterland war.
Das Ejidosystem blieb zunächst unangetastet.


Nachdem sich Mexiko bei europäischen Ländern im Krieg gegen die USA verschuldet hatte, setzte Napoléon III. Ferdinand Maximilian von Österreich als Kaiser von Mexiko und damit gleichzeitig als Schuldeneintreiber ein.
1857 enteignete der Liberale Benito Juárez in seiner Verfassung den Ejido-Besitz der Gemeinden ohne eine Zahlung von Entschädigungen.


In Guatemala wurde das Ejidio 1870 durch liberale Usurpatoren, die sich in Mexiko bewaffnet hatten, um die Regierung zu stürzen, abgeschafft und als Beute unter den Liberalen aufgeteilt. Wie auch vorher in Mexikon wurde diese Aktion als La Reforma bezeichnet.
Damit in El Salvador Kaffee großflächig angebaut werden konnte, enteignete Rafael Zaldívar 1881 und 1882 das Gemeindeland und nannte es Reforma Agraria.


In der Verfassung von El Salvador von 1871, die 1886 in Kraft trat, wurde festgelegt, dass alle Ausländer in Salvador leben könnten, wenn sie Verfassung und Gesetze anerkennen. Jedoch grenzte schon diese Verfassung ethnische Gruppen als perniciosos (Verderbte) aus, ohne diese jedoch klar zu definieren.
Damals veröffentlichte David Joaquín Guzmán sein Buch, Anotaciones sobre topografía física de la República de El Salvador, Bemerkungen zur Natur El Salvadors, und bezeichnete dort die Chinesen als perniciosos. Diese waren die erste ethnische Gruppe, die stigmatisiert wurde, obwohl sie sich durch die Mitwirkung am Bau der ersten Eisenbahnstrecken große Verdienste für das Land erworben hatte. In einen Gesetz von 1897 wurden die Chinesen ausdrücklich als perniciosos bezeichnet.



Die Landoligarchie |



Produktion von Kaffee, Baumwolle und Zucker 1970, 1971 |







































































































































































































































Familie[1]

Kaffee

Baumwolle

Zucker

Quintal= 46,0093 kg
Quintales

t
Regalado
85.000

105.000
Guirola
72107
67.000
9.000
Llach und Schonenherg
50.000
27.000

Hill-Llach Hill
49.500
77.000

Dueñas
45.500
12.4000
44.000
Alvarez Lemus
42.000


Meza Ayau
41.100


Sol Millet and Luis Escalante
36.500


Daglieo
35.500
18.000

Alvarez
33000


Salaverria
31.500
31.000
10.000
W. Deininger
22.000


Altareo
22.000
48.000

Dalton
21.500
35.000

Lima
20.000


Garcia Prieto
20.000
92.000

Avila Meardi
19.000
18.000

Liebes
18.000


Battle
18.000


Alvarez Dews
16.000
22.000

Quinoñez
14.500
45.000

De Sola
13.500
22.000

Kriete
13.000
100.000

Christiani Burkard
12.500
79.000
51.000
E. Salaverria
12.000
10.000

Bonilla
10.000


Schwartz
8.500


Bustanmante
8.000
12.3000

Alvarez Meza
8.000


Soler
7.500


Henriquez
7.500


Rengifo
6.500


Duke
60.500
34.000

Homberger
60.000
29.000

Sol Meza
6.000


Belismelis
5.500




Kaffeeexport 1974, in % |






































































































































Rang
Familie/Firma
% am salvadorenischen Kaffeeexport

1.
H. De Sola e hijos
14,37
2.
Cia. Salvadoreña de Cafe
8,16
3.
Exportadora Liebes S.A. de C.V.
7,03
4.
Daglio y Cia.
6,66
5.
Prieto
5.92
6.
Mauricio Borgonovo
5,76
7.
Cafeco S.A. de C.V.
4,1 8
8.
Battle Hermanos
3,93
9.
Miguel Dueñas
2,88
10.
Llach
2,87
11.
Salaverría Durán y Cia.
2,80
12.
Christiani Burkard
1,80
13
Agro Industrias Homberger S.A. de C.V.
1,79
14
José Antonio Salaverría y Cia. de C.V.
1,64
15.
Salnnar
1,59
16.
Rodrigo Herrera Cornejo
1,55
17.
Arnoldo Castro Liebes
1,46
18.
Industrias de Cafe S.A.
1 .41
19.
Bonilla hjos
1,32
20.
Esther de Rengifo Nuñez
1,15
21.
Regalado Hermanos
1,10
22,
Armando Monedero
1,09
23.
J. Hill
1,07
24.
Empresa Cafetalera Sol Millet
1,02
25.
Carlos Schmidt
0,92


Familien, mit über 1.000 ha Landeigentum |












































































































































































































Familie[2][3]
Fläche [ha]
Aguilar
1.488,2
Alfaro
6.138,8
Alvarez
4.602,7
Alvergue Gomez
2.048,5
Barrientos Sarmiento
1.530,6
Baum
3.034,4
Beneke
1.083,6
Borja
5.905,0
Bustamante
6.816,8
Carranza Martinez
1.545,8
Daglio
1.869,8
Dalton
1.480,4
Deininger
3.295,9
De Sola
2.581,2
Dueñas
5.713,0
Regalado Dueñas
6.424,7
Gallardo
1.484,8
Giammattei
5.490,2
Guirola
13.682,6
Gutiérrez Diaz
2.464,5
Hernández
1.140,6
Langenegger de Bendix
1.452,5
Letona de Trigueros
1.152,0
Magana
1.3778,1
Martinez
1.234,7
Meléndez
1.306,6
Mendoza de Gross
1.477 6
Menéndez Castro
1.176,8
Menéndez Lorenzo
1.546,5
Menéndez Salazar
1.968,6
Meza (Ayau, Alvarez, Sol, Calderón, Quinoñez)
4.247,1
Milla Sandoval
1.349,6
Orellana
2.717,9
Padilla y Velasco
1.626,5
Palomo
1.316,0
Parker
1.893,3
Peña Acre de Espinoza
1.054,8
Romero Bosque
1.831,1
Saca
2.072,0
Salavérria
7.808,0
Salguero Gross
1 091,0
Sandovál Langenegger
1.175,8
Schmidt (Moron, Herrera)
1.054,1
Schonenberg
1.01 8,2
Sol Castellanos
2864.8
Sol Millet
2.146,9
Urrutia Fantolli
1.555,3
Venutolo
3 005,8
Vilanova Kreitz
2 407,0



Oligarchie im Neoliberalismus |


Das Projekt der US-Regierung in El Salvador war zu Beginn des Bürgerkrieges das von José Napoleón Duarte unter dem Motto der Konsenssuche. Gegen Ende des Krieges bot sich ARENA, eine Allianz, die der Auftraggeber des Mordes an Óscar Romero gegründet hatte, als Partner zur Durchsetzung des neoliberalen Wirtschaftsmodells an. Die nationale Bourgeoisie hatte vorher jeden Zoll ihres Refugiums, von der Bier- bis zur Zementproduktion, vor Wettbewerbern und Direktinvestitionen verteidigt.
Es kam zu weiterer Kapitalkonzentration. Nun sind es Gruppen wie TACA, Banagrícola, Banco Salvadoreño (übernommen von HSBC), Banco de Comercio, Grupo Agrisal, Grupo Poma, Grupo de Sola, Grupo Hill und die Grupo Cuscatlán. Der Anteilseigner der Banco Cuscatlán und Präsident Alfredo Cristiani Burkard, führte nach dem Krieg, mit der Privatisierung des staatlichen Pflichtversicherungswesens, die elaboriertere Form des Raubes ohne Waffen vor.
Ausländische Banken brauchen nach den Gesetzen, die ARENA durchsetzte, in El Salvador keine Steuern mehr zahlen, Cristiani meldete danach persönlich, die bisher salvadorenische Banco Cuscatlán, in Panama an.[4]


Am 19. Mai 1997 stieg die Internationale Finanz-Corporation (IFC) mit Dritten bei Cemento de El Salvador S.A., CESSA ein [5]. Die bis dahin konkurrenzlose Bierbrauerei Industrias La Constancia C.A. wurde an SABMiller verkauft.



Quellen |




  1. James Dunkerley: The Long War: Dictatorship and Revolution in El Salvador. : Junction Books,London, 1982.Übersetzung aus dem Englischen von Paul B. Kleiser unter Mitarbeit von Aleander Schertz."Der lange Krieg Diktatur und Revolution in El Salvador"isp-Verlag GmbH, Postfach 11 10 17, D-6000 Frankfurt/M. 1 Auflage: September 1986 James Dunkerley, 1982 der deutschen Ausgabe: isp-Verlag GmbH, Frankfurt/M. Druck: Fuldaer Verlagsanstalt, 6400 Fulda
    ISBN 3-88332-107-9 → questia.com: The Long War: Dictatorship and Revolution in El Salvador, Zugriff am 21. August 2010



  2. Colindres Eduardo, Fondements Economiques de la Bourgeoisie Salvadorienne dans la Periode 1950 à 1970, Paris 1975, S. 44, nach Dunkerley


  3. Excedentes {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://ladb.unm.edu/econ/content/sad/1999/march/nueva.html |wayback=20060830142059 |archiv-bot=2018-03-28 15:21:15 InternetArchiveBot }} (Link nicht abrufbar)


  4. Gobiernos de El Salvador, 1989–2004. In: Qué Joder – Blog de WordPress.com. Archiviert vom Original am 6. Februar 2008; abgerufen am 18. Januar 2015 (spanisch). 


  5. worldbank in El Salvador: {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://wbln0018.worldbank.org/ifcext/lacweb.nsf/0aba79667774d9f885256529005c5f84/7ebba7a186abd711852567e600445f2f?OpenDocument |wayback=20011207152028 |archiv-bot=2018-03-28 15:21:15 InternetArchiveBot }} (Link nicht abrufbar)




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