Skipiste






Präparierte Skipiste




Piste in einer Skihalle


Eine Skipiste, in Österreich Schipiste, ist ein Teil eines Berges, der für das Skifahren und das Snowboardfahren vorgesehen ist. Eine Skipiste wird in der Regel vom Betreiber eines Skigebiets angelegt, je nach Schwierigkeitsgrad farblich markiert und durch Fangnetze und weitere Maßnahmen gesichert. Auf Skipisten gelten die in der Regel vom Internationalen Skiverband (FIS) aufgestellten Verhaltensregeln, die FIS-Regeln.


Der Betreiber präpariert in der Regel die Pisten mit Pistenfahrzeugen, sichert sie gegen alpine Gefahren wie Lawinen und sorgt für die Kontrolle durch den Rettungsdienst.


Die Anlage von Skipisten größeren Umfanges erfordert zudem eine ausreichende verkehrliche bzw. touristische Erschließung durch Individualverkehr oder ÖPNV.


Unter Berücksichtigung von Naturschutz und Verkehrslenkung geplante Skipisten können ein wesentlicher Beitrag dazu sein, „wildes“ Skifahren gerade auch im Interesse des Biotopschutzes zu unterbinden.


Rechtlich kann festgelegt werden, dass die Anlage einer Skipiste nicht oder nur bis zu einem bestimmten Ausmaß zu irreversiblen Schäden an der Umwelt führen darf. Schäden an der Grasnarbe führen in aller Regel zu Bodenerosion. Außerhalb der Skisaison können – je nach Rechtslage – Skipistenbetreiber gezwungen werden, dass Schäden, die der Skibetrieb der Umwelt zugefügt hat, beseitigt werden und gegebenenfalls die Streckenführungen verändert werden. Dies ist vor allem erforderlich, wenn es die Regeneration der Vegetation einer über Gebühr und damit eigentlich unzulässigerweise in Anspruch genommenen Fläche mehr als die zwischensaisonale Zeit erfordert.


Eine Skipiste kann sich auch in einer Skihalle befinden. Zur Überwindung von Wegstrecken befinden sich neben oder nahe der Skipisten Skilifte, Sessellifte und andere Transportmittel.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Arten


  • 2 Markierung


  • 3 Schwierigkeitsgrade in den Alpen


  • 4 Schwierigkeitsgrade in Nordamerika und Neuseeland


  • 5 Schwierigkeitsgrade in Schweden und Norwegen


  • 6 Sonderformen


  • 7 Siehe auch


  • 8 Literatur


  • 9 Einzelnachweise





Arten |




Beispiel für eine Skiautobahn





Buckelpiste bei den Olympischen Winter­spielen 2006


Es gibt neben den präparierten Skipisten auch verschiedene spezielle Skipisten:



  • flache, eher schmale Ziehwege, auf denen „laufen gelassen“ oder angeschoben werden muss

  • hindernisfreie, nicht zu steile „Autobahnen“, die ideale Bedingungen zum Carving bieten

  • nicht präparierte, aber markierte und vor Lawinengefahr gesicherte Skirouten, auf denen das sichere Tiefschneefahren möglich ist

  • unebene Buckelpisten

  • besonders abgesicherte Übungshänge für Anfänger, meist durch eine spezielle Seilbahn (einen Übungslift) erschlossen.


Eine Skipiste wird umgangssprachlich auch als Abfahrt bezeichnet. Der Abfahrtslauf dagegen ist eine der alpinen Skidisziplinen, die auf einer Skipiste durchgeführt werden.



Markierung |




Begrenzungsmarkierungen einer leichten („blauen“) Skipiste


Die Pistenmarkierung (Pistenkennzeichnung) hat:



  • Orientierungsfunktion und

  • Sicherungsfunktion


Eine Skipiste erhält in der Regel eine eindeutige Nummer und wird durch runde Schilder mit der Nummer der Piste markiert. In manchen Skigebieten fehlen diese Nummern allerdings und die Orientierung geschieht durch Abfahrtsnamen. Hier stehen dann an jeder Gabelung Wegweiser. Die Schilder sind entsprechend dem Schwierigkeitsgrad der Skipiste eingefärbt. Umgangssprachlich überträgt sich die Farbe der Markierung häufig auf die Skipiste, man spricht dann bei einer blau markierten Skipiste von einer „blauen Piste“.
Oftmals existiert zur Abgrenzung zwischen einer markierten Piste und dem ungesicherten Raum eine Abgrenzung in Form von kreisförmigen Schildern, die halb rot und halb grün eingefärbt sind. Diese Schilder dürfen immer nur auf der grünen Seite passiert werden.


Markierte Skipisten werden regelmäßig kontrolliert und sind mit Pistenmarkierungen auch gegen atypische Gefahren abgesichert. Die Präparierung von Skipisten gehört nicht zwingend zur Pistensicherung.


Auf atypische (d. h. nicht pistenkonforme) Gefahrenstellen[1] wird durch:



  • Hinweise

  • Markierungen

  • Schneewälle

  • Absperrungen und/oder

  • Fangnetze


hingewiesen bzw. sie werden durch Polsterungen gesichert.



Schwierigkeitsgrade in den Alpen |




Orientierungstafel mit Pisten­nummern in verschiedenen Schwierigkeitsgraden


Wie schwer eine Skipiste für den Wintersportler zu bewältigen ist, ergibt sich aus der Betrachtung des Gefälles (Gradiente). Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich durch schlechte Sicht- und Schneeverhältnisse.
Die Schwierigkeitsgrade sind in den Normen DIN 32912 und ÖNORM S 4610 f wie folgt festgelegt:























Symbol
Klassifizierung/
Schwierigkeitsgrad
Beschreibung

Pictogram Ski Slope blue.svg

Blau/
Leichte Abfahrt
Die Skipiste hat nicht mehr als 25 % Längs- und Quergefälle, mit Ausnahme kurzer Teilstücke im offenen Gelände.

Bei entsprechender Breite wird sie auch scherzhaft Skiautobahn genannt



Pictogram Ski Slope red.svg

Rot/
Mittelschwere Abfahrt
Die Skipiste hat nicht mehr als 40 % Längs- und Quergefälle, mit Ausnahme kurzer Teilstücke im offenen Gelände.

Pictogram Ski Slope black.svg

Schwarz/
Schwierige Abfahrt
Die Skipiste hat mehr als 40 % Längs- und Quergefälle.

Daneben werden sehr einfache und flache Skipisten sowie Übungshänge in vielen Skigebieten grün markiert.


In den FIS-Verhaltensregeln sind die Kennzeichnungen für die Schwierigkeitsgrade mit Schwarz, Rot, Blau und Grün angegeben.[2] Besonders in Frankreich werden Pisten auch grün markiert.



Schwierigkeitsgrade in Nordamerika und Neuseeland |


Die Schwierigkeitsgrade werden durch ein System mit Farb- und Formsymbol angezeigt – hier gilt Blau für mittelschwere Pisten. Die Gefällebeschränkungen sind in den USA strikt – eine blaue Piste wird keine Teilstücke mit mehr Gefälle als 40 % enthalten.




























Symbol
Klassifizierung/
Schwierigkeitsgrad
Beschreibung

Ski trail rating symbol-green circle.svg

Grüner Kreis/
Leichte Abfahrt
Das Gefälle sollte im Bereich von 6 % bis 25 % liegen.

Ski trail rating symbol-blue square.svg

Blaues Quadrat/
Mittelschwere Abfahrt
Das Gefälle sollte im Bereich von 25 % bis 40 % liegen.

Ski trail rating symbol-black diamond.svg

Schwarze Raute/
Schwierige Abfahrt
Das Gefälle liegt jenseits der 40 %.

Ski trail rating symbol-double black diamond.svg

Doppelte schwarze Raute/
Extreme Abfahrt
Besondere Schwierigkeiten wie enge Kehren und unübersichtliche Kanten.


Schwierigkeitsgrade in Schweden und Norwegen |


Die Schwierigkeit ergibt sich aus der Betrachtung des Gefälles und wird farblich markiert:[3]

































Symbol
Klassifizierung/
Schwierigkeitsgrad
Beschreibung

Ski trail rating symbol-green circle.svg

Grüner Kreis/
Sehr leichte Abfahrt
Bis 9° (16 %) Gefälle.

Ski trail rating symbol-blue square.svg

Blaues Quadrat/
Leichte Abfahrt
Bis 15° (27 %) Gefälle.


Rotes Rechteck/
Mittelschwere Abfahrt
Bis 25° (47 %) Gefälle.

Ski trail rating symbol-black diamond.svg

Schwarze Raute/
Schwierige Abfahrt
Über 25° (47 %) Gefälle.

Ski trail rating symbol-double black diamond.svg

Doppelte schwarze Raute/
Extreme Abfahrt
Extrem, rund 45° (100 %) Gefälle.


Sonderformen |




Skipiste aus Kunststoff


Es gibt auch Sandpisten, auf denen Ski gefahren wird. Ein Beispiel hierfür ist der Monte Kaolino. Ebenso gibt es mit Kunststoffmatten belegte Pisten, auf denen auch im Sommer gefahren werden kann.



Siehe auch |


  • Freeride


Literatur |


  • M. Fauve, H. Rhyner, M. Schneebeli: Pistenpräparation und Pistenpflege. Das Handbuch für den Praktiker. SLF Davos 2002, ISBN 3-905621-01-0. 


Einzelnachweise |




  1. Zum Beispiel: tiefe Löcher, Gletscherspalten, nicht bereits von weitem auszumachende Hindernisse, plötzliche Engstellen, Geländestufen, Felsabbrüche am Pistenrand, Betonsockel, Schneekanonen etc.. Nicht zu den atypischen Gefahren gehören eisige oder verharschte Stellen, geländetypische Buckel und Mulden, kleinere Steine sowie schneefreie (apere) Stellen bei geringer Schneelage.


  2. FIS Verhaltensregeln (PDF; 81 kB) Internationaler Ski Verband, 2002.


  3. Blau, Rot, Schwarz: Wissenswertes rund um unsere Skipisten-Farben. SPORTaktiv.com, 13. Dezember 2017, abgerufen am 29. Januar 2019. 








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