Bienentrachtpflanze
Als Bienentrachtpflanze oder Bienenweide bezeichnet man Pflanzen, die besonders reichhaltig Nektar und Pollen erzeugen und deswegen häufig von Honigbienen angeflogen werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Beschreibung
2 Siehe auch
3 Literatur
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Beschreibung |
Bienentrachtpflanzen haben für die Imkerei eine große Bedeutung. Viele Imker nutzen in der Wanderimkerei solche Pflanzen, indem sie ihre Völker bewusst in den Gebieten aufstellen, in denen Bienentrachtpflanzen gerade blühen.
Gelegentlich pflanzen Imker Bienentrachtpflanzen an, um ihren Bienenvölkern ausreichend Sammelgrundlage anbieten zu können. Problematisch ist dies allerdings dann, wenn nicht einheimische oder in der Region nicht heimische Pflanzen in der freien Natur gezielt ausgebracht werden. Diese sogenannte Ansalbung ist nach § 40 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten. Das Fallbeispiel des Riesen-Bärenklaus zeigt, dass dies mit gutem Grund so ist: Diese Pflanze wurde insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Imkern als Trachtpflanze empfohlen. Der ausbreitungsstarke Riesen-Bärenklau wird jedoch wegen der von ihm ausgehenden gesundheitlichen Risiken als problematischer Neophyt eingeordnet und vielerorts gezielt bekämpft. Wie einzelne Untersuchungen gezeigt haben, gehen Riesen-Bärenklaubestände häufig auf solche Ansalbungen durch Imker zurück.
Beispiele für Bienentrachtpflanzen sind:
- Raps
- Phacelia
- Buchweizen
Gewöhnliche Robinie, die den „Akazienhonig“ liefert
Linde, die den als besonders heilfördernd geltenden Lindenhonig liefert
Holzapfel sowie allgemein Kern- und Steinobstgehölze aus der Familie der Rosengewächse
- Rainfarn-Phazelie
- Ruthenische Kugeldistel
- Echter Thymian
- Echter Lavendel
- Gelber Steinklee
- Borretsch
- Ysop
- Saat-Esparsette
Bei vielen dieser Arten ist der Bienenbesuch wesentlich für den Fruchtertrag, insbesondere bei Obstgehölzen.
Problematisch ist die zunehmende Verwendung von Garten- und Balkonpflanzen mit gefüllten Blüten, da diese durch die zurückgezüchteten Staubgefäße meist keinerlei Nektar und Pollen für Bienen bieten.[1][2]
Siehe auch |
- Honigsorten
Trachtpflanzen bei Wikibooks
Literatur |
- Bodo Schick, Armin Spürgin: Die Bienenweide. 4. Auflage. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1997, ISBN 3-8001-7418-9.
- Bruno P. Kremer: Mein Garten - ein Bienenparadies. Die 200 besten Bienenpflanzen. Haupt, Bern 2014, ISBN 978-3-258-07844-1
- Günter Pritsch: Bienenweide. 200 Trachtpflanzen erkennen und bewerten. Kosmos, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-440-10481-1
Anna Maurizio, Friedgard Schaper: Das Trachtpflanzenbuch. Nektar und Pollen - die wichtigsten Nahrungsquellen der Honigbiene. 4. Auflage. Ehrenwirth, München 1994, ISBN 3-431-03207-9
Weblinks |
Wikibooks: Einführung in die Imkerei/ Trachtpflanzen – Lern- und Lehrmaterialien
App für Bienenfreunde mit weiteren Infos des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten - Das Pflanzenlexikon der Bienen-App (PDF, 3 MB)
Bienenweidepflanzenkatalog des Landes Baden-Württemberg
Bienentracht in Dorf und Flur, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft mit Trachtpflanzenkalender (PDF; 0,9 MB)- rundumdiebiene.de Homepage über Bienenweidepflanzen
Die Honigmacher – Projekt Bienenweide – Online-Blühkalender und Trachtpflanzen als Steckbriefe- Wichtigste Bienentracht-Pflanzen
Einzelnachweise |
↑ Bienen-Blumen (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ardmediathek.de - Eine Sendung des Bayerischen Rundfunk vom 7. April 2014
↑ Empfehlungen des BUND zu bienenfreundlichen Pflanzen (Memento des Originals vom 9. November 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bund-bremen.net