Leichtathletik-Europameisterschaften 2006
19. Leichtathletik-Europameisterschaften | |
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Stadt | Schweden Göteborg |
Stadion | Ullevi-Stadion |
Teilnehmende Länder | 48 |
Teilnehmende Athleten | 1370 |
Wettbewerbe | 47 |
Eröffnung | 6. August 2006 |
Schlussfeier | 13. August 2006 |
Chronik | |
← München 2002 | Barcelona 2010 → |
Medaillenspiegel | |||||
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Platz | Land | G | S | B | Gesamt |
1 | Russland Russland | 12 | 12 | 11 | 35 |
2 | Deutschland Deutschland | 4 | 5 | 2 | 11 |
3 | Frankreich Frankreich | 4 | 1 | 2 | 7 |
4 | Spanien Spanien | 3 | 3 | 5 | 11 |
5 | Weissrussland 1995 Weißrussland | 3 | 2 | 1 | 6 |
6 | Schweden Schweden | 3 | 1 | 2 | 6 |
7 | Belgien Belgien | 3 | – | – | 3 |
8 | Portugal Portugal | 2 | 1 | 1 | 4 |
9 | Finnland Finnland | 2 | 1 | – | 3 |
10 | Italien Italien | 2 | – | 1 | 3 |
Vollständiger Medaillenspiegel |
Die 19. Leichtathletik-Europameisterschaften wurden zwischen dem 6. und 13. August 2006 in der schwedischen Stadt Göteborg ausgetragen. Die Wettkämpfe fanden im Ullevi-Stadion statt, das bereits 1995 Schauplatz der 5. Leichtathletik-Weltmeisterschaften war. Die Kandidatur Göteborgs hatte sich am 6. Oktober 2001 anlässlich des EAA-Kongresses gegen Barcelona durchgesetzt, nachdem Amsterdam schon zuvor seine Bewerbung zurückgezogen hatte.
Der Marathonlauf fand auf einem rund zehn Kilometer langen und vier Mal zu durchlaufenden Rundkurs im Stadtzentrum statt, Die Wettbewerbe im Gehen wurden wie schon 1995 auf einem zwei Kilometer langen Rundkurs auf der Skånegatan ausgetragen, einer Straße vor dem Stadion. Start und Ziel kagen bei allen Rennen im Ullevi-Stadion.
Offizieller Europameisterschafts-Song war „Heroes“ von Elena Paparizou.
Inhaltsverzeichnis
1 Zeremonien
1.1 Eröffnungsfeier
2 Teilnehmer
3 Wettbewerbe
4 Doping
5 Sportliche Leistungen
6 Resultate Männer
6.1 100 m
6.2 200 m
6.3 400 m
6.4 800 m
6.5 1500 m
6.6 5000 m
6.7 10.000 m
6.8 Marathon
6.8.1 Marathon-Cup
6.9 110 m Hürden
6.10 400 m Hürden
6.11 3000 m Hindernis
6.12 4 × 100 m Staffel
6.13 4 × 400 m Staffel
6.14 20 km Gehen
6.15 50 km Gehen
6.16 Hochsprung
6.17 Stabhochsprung
6.18 Weitsprung
6.19 Dreisprung
6.20 Kugelstoßen
6.21 Diskuswurf
6.22 Hammerwurf
6.23 Speerwurf
6.24 Zehnkampf
7 Resultate Frauen
7.1 100 m
7.2 200 m
7.3 400 m
7.4 800 m
7.5 1500 m
7.6 5000 m
7.7 10.000 m
7.8 Marathon
7.8.1 Marathon-Cup
7.9 100 m Hürden
7.10 400 m Hürden
7.11 3000 m Hindernis
7.12 4 × 100 m Staffel
7.13 4 × 400 m Staffel
7.14 20 km Gehen
7.15 Hochsprung
7.16 Stabhochsprung
7.17 Weitsprung
7.18 Dreisprung
7.19 Kugelstoßen
7.20 Diskuswurf
7.21 Hammerwurf
7.22 Speerwurf
7.23 Siebenkampf
8 Weblinks
9 Videos
10 Einzelnachweise
Zeremonien |
Eröffnungsfeier |
Die Eröffnung wurde am Abend des 6. Augusts 2006 vor 100.000 Zuschauern auf dem Götaplatsen in der Innenstadt Göteborgs gefeiert. Ihr Motto lautete „Schweden trifft Europa“. Es war die erste Eröffnungsfeier von Leichtathletik-Europameisterschaften, die nicht im Stadion stattfand. Dieser Schritt sollte die enge Verbindung zwischen der Veranstaltung und dem Austragungsort verdeutlichen.
Die Feier dauerte zwei Stunden und wurde von dem ehemaligen Dreispringer Jonathan Edwards zusammen mit einer schwedischen Fernsehmoderatorin moderiert. Beim Einmarsch wurde die deutsche Flagge von der 19 Jahre jungen Deutschen Meisterin über 200 Meter Jala Gangnus getragen.
Während der Schau trat mehrmals die Stepp-Gruppe „Jeerk“ auf, die in ihren Darbietungen verschiedene Leichtathletikdisziplinen aufgriff. Daneben wurde ein großes musikalisches Programm geboten. Das Symphonieorchester der Stadt spielte zusammen mit einem Gitarristen der Band Hammerfall. Diese trat im Anschluss noch in voller Besetzung mit schwedischen Sportlern auf und präsentierte dabei das der schwedischen Mannschaft gewidmete Lied „The Fire Burns Forever“, an dem auch einige Athleten aus Schweden mitgeschrieben hatten. Daneben trat unter anderem die norwegische Sängerin Sissel Kyrkjebø auf, die auch in der Musik zum Film Titanic zu hören ist. Des Weiteren gab es einen Auftritt der Griechin Elena Paparizou. Der Ire Ronan Keating sang zusammen mit Jessica Anderson. Zum Abschluss der Feierlichkeiten wurde ein Feuerwerk veranstalter.
Teilnehmer |
Zu den Wettkämpfen entsandten 48 der 50 Mitgliedsverbände der European Athletic Association eine Delegation nach Göteborg. Lediglich die Verbände aus Armenien und Liechtenstein verzichteten auf eine Teilnahme (in Klammern jeweils die Angabe zur Anzahl der Teilnehmer des betreffenden Landes).
Teilnehmer (Gesamtzahl: 1370) | |||
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Wettbewerbe |
Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften wurden Wettbewerbe in fünf unterschiedlichen Wettbewerbsgruppen ausgetragen: Laufen, Springen, Werfen, Gehen und Mehrkampf. Das Wettkampfangebot wurde für die Frauen noch einmal erweitert. Hinzu kam nun auch der 3000-Meter-Hindernislauf. So war das EM-Programm für Frauen und Männer nun fast identisch. Abweichungen gab es in der Länge der kurzen Hürdenstrecke, in den Gewichten der Wurfgeräte sowie in der Anzahl der Mehrkampf-Disziplinen. Einzig das 50-km-Gehen blieb noch alleine den Männern vorbehalten.
Doping |
Es gab acht offizielle dopingbedingte Disqualifikationen:
Andrej Michnewitsch (Weissrussland Weißrussland), Kugelstoßen, zunächst Zweiter – Wegen immer wieder auftretender Dopingvergehen wurden alle seine Ergebnisse seit August 2005 annulliert.[1]
Jurij Bilonoh (Ukraine Ukraine), Kugelstoßen, zunächst Sechster – Er wurde für den Zeitraum 18. August 2004 bis 17. August 2006 gesperrt. Alle Ergebnisse inklusive des Olympiasiegs und dem EM-Resultat wurden gestrichen.[2]
Ville Tiisanoja (Finnland Finnland), Kugelstoßen, zunächst Elfter – Er gab die Einnahme von Testosteron zu, wurde für zwei Jahre gesperrt und mit einer Strafe von 50.000 Euro belegt.[3]
Roland Varga (Ungarn Ungarn), Diskuswurf, zunächst Elfter – Er wurde 2007 aufgrund einer Probe vom 22. Juli 2006 des Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen überführt. Er erhielt einer Sperre von zwei Jahren, seine Ergebnisse seit der Probenentnahme wurden annulliert.[4]
Iwan Zichan (Weissrussland Weißrussland), Hammerwurf, zunächst Erster – 2014 wurde der bereits mehrfach wegen Dopings überführte Athlet aufgrund erneuten Dopingvergehens nachträglich disqualifiziert. Alle seine Resultate zwischen dem 22. August 2004 und dem 21 August 2006 wurden annulliert.[5]
Andrei Varantsou (Weissrussland Weißrussland), Hammerwurf, zunächst Zwölfter – Er wurde erstmals 2005 positiv getestet und erhielt als Mehrfachtäter nach zahlreichen Verstößen gegen die Dopingbestimmungen 2013 eine lebenslange Sperre. Viele seiner erzielten Resultate, darunter das Ergebnis dieser Europameisterschaften, wurden gestrichen.[6]
Nadseja Astaptschuk (Weissrussland Weißrussland), Kugelstoßen, zunächst Zweite – Sie wurde in ihrer Laufbahn mehrfach des Dopingbetrugs überführt mit entsprechenden Konsequenzen unter anderem in Form der Aberkennung erzielter Resultate. Dazu gehörten ihr Titel bei den Weltmeisterschaften 2005, ihr zweiter Rang bei den Europameisterschaften 2006 und ihr Olympiasieg 2012.[7]
Iryna Jattschanka (Weissrussland Weißrussland), Diskuswurf, zunächst Neunte – Ihr Resultat wurde wie auch ihr dritter Rang bei den Olympischen Spielen 2004 gestrichen.[8]
Fünf dieser acht gedopten Sportler kamen aus Weißrussland, je einer aus Finnland, der Ukraine und Ungarn.
Sportliche Leistungen |
Die Medaillenwertung wurde wieder einmal sehr deutlich durch Russland angeführt. Zwölf EM-Titel gingen alleine an Russland, insgesamt sammelten die russischen Athleten 35 Medaillen. Deutschland und Frankreich hatten je vier Goldmedaillen auf ihrem Konto. Das deutsche Team hatte fünf Silbermedaillen gegenüber einer für Frankreich zu Buche stehen. Vier Nationen hatten jeweils drei Europameister aufzuweisen. Bezüglich der Zahl der Silbermedaillen lag von ihnen Spanien vor Weißrussland, Schweden und Belgien. Jeweils zwei Europameister hatten Portugal, Finnland und Italien in ihren Reihen, wobei in der Zahl der weiteren Medaillen Portugal vor Finnland und Italien lag.
Bei den einzelnen Sportlern sind besonders folgende Leistungen zu nennen.
- Drei Athleten errangen je zwei Goldmedaillen bei diesen Spielen:
Francis Obikwelu (Portugal) – 100 Meter, 200 Meter
Kim Gevaert (Belgien) – 100 Meter, 200 Meter
Marc Raquil (Frankreich) – 400 Meter, 4 × 400 m
- Folgende Europameister von 2006 hatten bereits vorher EM-Titel gewonnen:
- Francis Obikwelu (Portugal) – 100 Meter, Wiederholung seines Erfolgs von 2002
Mehdi Baala (Frankreich) – 1500 Meter, Wiederholung seines Erfolgs von 2002
Francisco Javier Fernández (Spanien) – 20-km-Gehen, Wiederholung seines Erfolgs von 2002
Alexander Awerbuch (Israel) – Stabhochsprung, Wiederholung seines Erfolgs von 2002
Christian Olsson (Schweden) – Dreisprung, Wiederholung seines Erfolgs von 2002
Roman Šebrle (Tschechien) – Zehnkampf, Wiederholung seines Erfolgs von 2002
Marta Domínguez (Spanien) – 5000 Meter, Wiederholung ihres Erfolgs von 2002
Resultate Männer |
100 m |
Platz | Athlet | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Francis Obikwelu | Portugal POR | 9,99 CR |
2 | Andrei Jepischin | Russland RUS | 10,10 NR |
3 | Matic Osovnikar | Slowenien SLO | 10,14 SB |
4 | Ronald Pognon | Frankreich FRA | 10,16 |
5 | Mark Lewis-Francis | Vereinigtes Konigreich GBR | 10,16 SB |
6 | Dariusz Kuć | Polen POL | 10,21 |
7 | Dwain Chambers | Vereinigtes Konigreich GBR | 10,24 |
8 | Ronny Ostwald | Deutschland GER | 10,38 |
Finale: 8. August, 19:40 Uhr
Wind: + 1,3 m/s
Francis Obikwelu, der im Jahre 2006 nachträglich zum Europameister 2002 erklärt worden war, musste in keinem der vier Läufe alles geben, um trotzdem jeweils souverän zu siegen. Im Endlauf war er der erste Läufer, der bei Europameisterschaften unter zehn Sekunden bleiben konnte.
200 m |
Platz | Athlet | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Francis Obikwelu | Portugal POR | 20,01 NR |
2 | Johan Wissman | Schweden SWE | 20,38 NR |
3 | Marlon Devonish | Vereinigtes Konigreich GBR | 20,54 |
4 | Kristof Beyens | Belgien BEL | 20,57 |
5 | Iwan Tjoplych | Russland RUS | 20,76 |
6 | Eddy de Lépine | Frankreich FRA | 20,77 |
7 | David Alerte | Frankreich FRA | 20,93 |
8 | Anastasios Gousis | Griechenland GRE | 20,94 |
Finale: 10. August, 20:45 Uhr
Wind: + 1,6 m/s
Francis Obikwelu ist der erste Sprinter seit 28 Jahren, der sowohl über 100 als auch über 200 Meter Europameister werden konnte. Letztmals war dies Pietro Mennea 1978 in Prag gelungen. Während der Schwede Johan Wissman vor heimischem Publikum über sich hinauswuchs und zweimal den Landesrekord verbesserte, gelang Marlon Devonish die Wiederholung seines dritten Platzes von 2002.
400 m |
Platz | Athlet | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Marc Raquil | Frankreich FRA | 45,02 |
2 | Wladislaw Frolow | Russland RUS | 45,09 PB |
3 | Leslie Djhone | Frankreich FRA | 45,40 |
4 | Daniel Dąbrowski | Polen POL | 45,56 |
5 | Andrea Barberi | Italien ITA | 45,70 |
6 | Timothy Benjamin | Vereinigtes Konigreich GBR | 45,89 |
7 | Rafał Wieruszewski | Polen POL | 45,97 |
8 | Dimitrios Regas | Griechenland GRE | 46,23 |
Finale: 9. August, 20:45 Uhr
Noch fünfzig Meter vor dem Ziel sah der Russe Wladislaw Frolow wie der sichere Sieger aus. Aber Marc Raquil hatte auf der Zielgeraden das deutlich bessere Stehvermögen, sodass er den Russen kurz vor dem Ziel passieren konnte. Der 400-Meter-Lauf war die erste Entscheidung bei den Europameisterschaften 2006, bei der kein einziger der Finalteilnehmer von 2002 auch im Endlauf 2006 stand.
800 m |
Platz | Athlet | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Bram Som | Niederlande NED | 1:46,56 |
2 | David Fiegen | Luxemburg LUX | 1:46,59 |
3 | Sam Ellis | Vereinigtes Konigreich GBR | 1:46,64 |
4 | Dmitrijs Miļkevičs | Lettland LAT | 1:46,70 |
5 | Miguel Quesada | Spanien ESP | 1:46,91 |
6 | Florent Lacasse | Frankreich FRA | 1:46,95 |
7 | Andrea Longo | Italien ITA | 1:47,11 |
8 | Michael Rimmer | Vereinigtes Konigreich GBR | 1:47,66 |
Finale: 13. August, 15:10 Uhr
Die Bekanntgabe des Ergebnisses verzögerte sich, weil gegen das Ergebnis wegen Rempeleien im Endspurt Protest eingelegt worden war. Dieser wurde jedoch abgewiesen. Bram Som gewann das erste Läufergold für einen Niederländer seit 1982. David Fiegen errang die erste Europameisterschaftsmedaille überhaupt für Luxemburg.
1500 m |
Platz | Athlet | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Mehdi Baala | Frankreich FRA | 3:39,02 |
2 | Iwan Heschko | Ukraine UKR | 3:39,50 |
3 | Juan Carlos Higuero | Spanien ESP | 3:39,62 |
4 | Arturo Casado | Spanien ESP | 3:40,86 |
5 | Sergio Gallardo | Spanien ESP | 3:41,24 |
6 | Andrew Baddeley | Vereinigtes Konigreich GBR | 3:42,31 |
7 | Christian Obrist | Italien ITA | 3:42,59 |
8 | Liam Reale | Irland IRL | 3:42,65 |
Finale: 9. August, 19:20 Uhr
Mehdi Baala konnte mit einem langgezogenen Spurt den Ukrainer Iwan Heschko und seine drei spanischen Konkurrenten bezwingen, alle anderen Finalteilnehmer hatten bereits eingangs der letzten Runde einen größeren Rückstand. Baala gelang die erfolgreiche Titelverteidigung, er hatte dieses Mal einen deutlich größeren Vorsprung im Ziel als beim Fotofinish von 2002.
5000 m |
Platz | Athlet | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Jesús España | Spanien ESP | 13:44,70 |
2 | Mohammed Farah | Vereinigtes Konigreich GBR | 13:44,79 |
3 | Juan Carlos Higuero | Spanien ESP | 13:46,48 |
4 | Halil Akkas | Turkei TUR | 13:46,53 |
5 | Khalid Zoubaa | Frankreich FRA | 13:55,09 |
6 | Henrik Skoog | Schweden SWE | 13:56,34 |
7 | Pablo Villalobos | Spanien ESP | 13:58,25 |
8 | Gert-Jan Liefers | Niederlande NED | 13:58,70 |
Finale: 13. August, 16:40 Uhr
Im Endlauf stand kein Läufer, der 2002 im Finale war. Wie in allen Laufentscheidungen bei den Männern von 800 Meter aufwärts kam es auch im letzten Rennen vor dem Staffelfinale nach verhaltenem Anfangstempo zu einem Spurtentscheid. Im Gegensatz zu den anderen Rennen gewann einer der favorisierten Spanier, nachdem der Mitfavorit Alistair Ian Cragg aus Irland verletzt ausgestiegen war.
10.000 m |
Platz | Athlet | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Jan Fitschen | Deutschland GER | 28:10,94 PB |
2 | José Manuel Martínez | Spanien ESP | 28:12,06 SB |
3 | Juan Carlos de la Ossa | Spanien ESP | 28:13,73 |
4 | Christian Belz | Schweiz SUI | 28:16,93 |
5 | Serhij Lebid | Ukraine UKR | 28:19,14 |
6 | Dmitri Maximow | Russland RUS | 28:20,43 SB |
7 | André Pollmächer | Deutschland GER | 28:22,56 PB |
8 | Driss El Himer | Frankreich FRA | 28:30,09 |
Datum: 8. August, 20:20 Uhr
Der deutsche 10.000-Meter-Läufer Jan Fitschen wurde überraschenderweise Europameister und verwies die favorisierten Spanier José Manuel Martínez und Juan Carlos de la Ossa auf die Plätze zwei und drei. Der Schweizer Christian Belz belegte den vierten Platz. Fitschen übertraf als deutscher Läufer damit sogar Dieter Baumann, der bei den letzten Europameisterschaften in München 2002 sowie in Budapest 1998 jeweils Zweiter auf dieser Langstrecke geworden war.
Marathon |
Platz | Athlet | Land | Zeit (h) |
---|---|---|---|
1 | Stefano Baldini | Italien ITA | 2:11:31 |
2 | Viktor Röthlin | Schweiz SUI | 2:11:49 SB |
3 | Julio Rey | Spanien ESP | 2:12:36 |
4 | Luc Krotwaar | Niederlande NED | 2:12:44 SB |
5 | Francesco Ingargiola | Italien ITA | 2:13:04 SB |
6 | Dmitri Semjonow | Russland RUS | 2:13:09 |
7 | Janne Holmén | Finnland FIN | 2:13:10 SB |
8 | Alberto Chaíça | Portugal POR | 2:13:14 SB |
Datum: 13. August, 12:10 Uhr
Aus einer Tempoverschärfung nach Kilometer dreißig entstand eine Vierergruppe, bestehend aus den Italienern Stefano Baldini und Francesco Ingargiolo sowie dem Schweizer Viktor Röthlin und dem Spanier Julio Rey. Auch der Titelverteidiger, der Finne Janne Holmén, konnte nicht mehr folgen. Bis Kilometer 35 wurden Ingargiolo und Rey ebenfalls abgehängt, von hinten konnte der Niederländer Luc Krotwaar zu diesen beiden aufschließen. Baldini und Röthlin blieben bis Kilometer vierzig zusammen. Einer Tempoverschärfung des Italieners konnte der Schweizer dann nicht mehr folgen. Um die Bronzemedaille entstand ein Zweikampf zwischen Rey und Krotwaar, den der Spanier für sich entschied.
Marathon-Cup |
Platz | Land | Athleten | Zeit (h) |
---|---|---|---|
1 | Italien Italien | Stefano Baldini Francesco Ingargiola Danilo Goffi | 6:39:21 |
2 | Portugal Portugal | Alberto Chaíça Luís Jesús Hélder Ornelas | 6:43:32 |
3 | Niederlande Niederlande | Luc Krotwaar Kamiel Maase Sander Schutgens | 6:43:41 |
4 | Russland Russland | Dmitri Semjonow Dmitri Burmakin Grigori Andrejew | 6:45:18 |
5 | Vereinigtes Konigreich Großbritannien | Dan Robinson Huw Lobb Tomas Abyu | 6:54:08 |
6 | Israel Israel | Ayele Setegne Asaf Bimro Wodage Zvadya | 7:01:36 |
7 | Finnland Finnland | Janne Holmén Francis Kirwa Jaakko Kero | 7:02:00 |
8 | Schweden Schweden | Said Regraugui Kristoffer Österlund Kristian Algers | 7:13:26 |
Datum: 13. August, 12:10 Uhr
Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung, für die die Zeiten der drei besten Läufer je Nation addiert wurden. Die Wertung zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.
110 m Hürden |
Platz | Athlet | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Staņislavs Olijars | Lettland LAT | 13,24 |
2 | Thomas Blaschek | Deutschland GER | 13,46 |
3 | Andrew Turner | Vereinigtes Konigreich GBR | 13,52 |
4 | Igor Peremota | Russland RUS | 13,55 |
5 | Robert Kronberg | Schweden SWE | 13,57 |
6 | Jens Werrmann | Deutschland GER | 13,73 |
7 | Dániel Kiss | Ungarn HUN | 13,77 |
8 | Serhij Demydjuk | Ukraine UKR | 13,96 |
Finale: 12. August, 17:40 Uhr
Wind: - 1,0 m/s
Bei den ersten Europameisterschaften 1934 war der lettische Geher Jānis Daliņš Europameister geworden. Die Goldmedaille von Olijars war nach 72 Jahren das zweite Gold für Lettland bei Europameisterschaften. Olijars wurde durch seinen Sieg außerdem Nachfolger des vierfachen Europameisters Colin Jackson. Das Finale wurde bei einem Gegenwind von 1,0 m/s ausgetragen. Für den erst 21-jährigen Deutschen Jens Werrmann war der Einzug in diesen Endlauf bereits ein Erfolg, nachdem er im Vorlauf mit 13,60 s persönliche Bestzeit gelaufen war und im Halbfinale die gleiche Zeit hatte wiederholen können.
400 m Hürden |
Platz | Athlet | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Periklis Iakovakis | Griechenland GRE | 48,46 |
2 | Marek Plawgo | Polen POL | 48,71 |
3 | Rhys Williams | Vereinigtes Konigreich GBR | 49,12 |
4 | Naman Keïta | Frankreich FRA | 49,13 |
5 | Sébastien Maillard | Frankreich FRA | 49,54 |
6 | Gianni Carabelli | Italien ITA | 49,60 |
7 | Minas Alozidis | Griechenland GRE | 49,61 |
8 | Alexandr Derewjagin | Russland RUS | 50,31 |
Finale: 9. August, 20:10 Uhr
Das Ergebnis dieses Rennens wies keine Überraschungen auf, Periklis Iakovákis hatte im Vorfeld die beste Zeit vorgelegt, Marek Plawgo und Naman Keïta gehörten wegen ihrer Erfahrung zu den Mitfavoriten, Rhys Williams hatte von den Commonwealth Games eine schnelle Bestzeit mitgebracht. Der Rennverlauf bot hingegen durchaus eine Überraschung, denn nach der letzten Hürde lag Williams noch deutlich zurück. Trotzdem konnte er den sowohl als Hürdenläufer als auch als Staffelläufer erfahrenen Keïta im Auslauf noch ganz knapp überholen.
3000 m Hindernis |
Platz | Athlet | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Jukka Keskisalo | Finnland FIN | 8:24,89 |
2 | José Luis Blanco | Spanien ESP | 8:26,22 |
3 | Bouabdellah Tahri | Frankreich FRA | 8:27,15 |
4 | Mustafa Mohamed | Schweden SWE | 8:27,79 |
5 | Antonio David Jiménez | Spanien ESP | 8:28,78 |
6 | Radosław Popławski | Polen POL | 8:29,33 |
7 | Günther Weidlinger | Osterreich AUT | 8:29,54 |
8 | César Pérez | Spanien ESP | 8:30,40 |
Finale: 11. August, 19:25 Uhr
Der Europarekordler Simon Vroemen trat wegen einer Magenverstimmung nicht zum Finale an. Die Spanier um den Titelverteidiger Antonio David Jiménez verschleppten das Tempo, um den vermeintlich Schnellsten im Feld, den Franzosen Bouabdellah Tahri, im Spurt zu bezwingen. Wie schon im 10.000-Meter-Lauf führte diese Taktik dazu, dass ein Außenseiter mit großer Spurtkraft Europameister wurde. Jukka Keskisalo ist der erste finnische Europameister in dieser Disziplin, denn bei den ersten Europameisterschaften 1934 war dieser Wettbewerb noch nicht ausgetragen worden. Vermutlich hätte der zweifache finnische Olympiasieger Volmari Iso-Hollo das Rennen damals gewonnen, aber der Hindernislauf wurde erst bei den zweiten Europameisterschaften 1938 ins Programm aufgenommen. Da war Iso-Hollos große Zeit vorbei.
4 × 100 m Staffel |
Platz | Land | Athleten | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Vereinigtes Konigreich Großbritannien | Dwain Chambers Darren Campbell Marlon Devonish Mark Lewis-Francis | 38,91 |
2 | Polen Polen | Przemysław Rogowski Łukasz Chyła Marcin Jędrusiński Dariusz Kuć | 39,05 |
3 | Frankreich Frankreich | Oudéré Kankarafou Ronald Pognon Fabrice Calligny David Alerte | 39,07 |
4 | Russland Russland | Maxim Mokroussow (Finale) Michail Jegorischew Roman Smirnow Alexander Smirnow (Finale) im Vorlauf außerdem: Iwan Teplych Andrei Jepischin | 39,29 |
5 | Deutschland Deutschland | Alexander Kosenkow Marius Broening Sebastian Ernst Ronny Ostwald | 39,38 |
6 | Italien Italien | Luca Verdecchia Stefano Anceschi Massimiliano Donati Francesco Scuderi | 39,42 |
7 | Ukraine Ukraine | Roman Bublyk Kostjantyn Wasjukow Anatolij Dowhal Dmytro Hluschtschenko (Finale) im Vorlauf außerdem: Dmitri Barski | 39,54 |
8 | Niederlande Niederlande | Timothy Beck Caimin Douglas Guus Hoogmoed Patrick van Luijk | 39,64 |
Finale: 13. August, 15:30 Uhr
4 × 400 m Staffel |
Platz | Land | Athleten | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Frankreich Frankreich | Leslie Djhone (Finale) Ydrissa M’Barke Naman Keïta Marc Raquil (Finale) im Vorlauf außerdem: Brice Panel Abderahim El Haouzy | 3:01,10 SB |
2 | Vereinigtes Konigreich Großbritannien | Robert Tobin Rhys Williams Graham Hedman Timothy Benjamin | 3:01,63 SB |
3 | Polen Polen | Daniel Dąbrowski Piotr Kędzia Piotr Rysiukiewicz Rafał Wieruszewski (Finale) im Vorlauf außerdem: Marcin Marciniszyn | 3:01,73 SB |
4 | Deutschland Deutschland | Kamghe Gaba Florian Seitz Ruwen Faller Bastian Swillims | 3:02,83 SB |
5 | Ukraine Ukraine | Olexij Ratschkowskyj Andrij Twerdostup Witalij Dubonossow Jewhen Sjukow | 3:04,33 SB |
6 | Rumänien Rumänien | Vasile Boboş Florin Suciu Cătălin Câmpeanu Ioan Vieru | 3:04,53 |
7 | Russland Russland | Konstantin Swetschkar Jewgeni Lebedew Alexander Larin Wladislaw Frolow (Finale) im Vorlauf außerdem: Iwan Busolin | 3:04,73 |
8 | Spanien Spanien | David Melo David Testa Salvador Rodríguez Santiago Ezquerro | 3:04,98 |
Finale: 13. August, 17:10 Uhr
Leslie Djhone und Naman Keïta gehörten bereits 2002 zur französischen Staffel, die Bronze gewonnen hatte. Marc Raquil war mit den beiden anderen nachträglich zum Weltmeister 2003 erklärt worden. Raquil und Djhone hatten hier in Göteborg Einzelmedaillen im 400-Meter-Lauf gewonnen. Angesichts dieser Ausgangssituation war die größte Überraschung, dass der Sieg für die Franzosen relativ knapp ausfiel. Raquil lieferte sich mit dem Polen Rafał Wieruszewski auf fast der gesamten Schlussrunde ein packendes Duell, ehe der Franzose sich auf der Zielgeraden lösen konnte. Kurz vor dem Ziel zog dann auch noch Timothy Benjamin am Polen vorbei. Dessen Landsmann Piotr Rysiukiewicz stand bereits zum vierten Mal im Staffelfinale von Europameisterschaften. Nach Silber 1998 konnte er nun seine zweite Medaille gewinnen.
20 km Gehen |
Platz | Athlet | Land | Zeit (h) |
---|---|---|---|
1 | Francisco Javier Fernández | Spanien ESP | 1:19:09 |
2 | Waleri Bortschin | Russland RUS | 1:20:00 PB |
3 | João Vieira | Portugal POR | 1:20:09 NR |
4 | Wiktor Burajew | Russland RUS | 1:20:12 |
5 | Sergei Bakulin | Russland RUS | 1:20:50 |
6 | Matej Tóth | Slowakei SVK | 1:21:39 SB |
7 | Erik Tysse | Norwegen NOR | 1:22:13 |
8 | Giorgio Rubino | Italien ITA | 1:22:34 |
Datum: 8. August, 17:15 Uhr
Der Titelverteidiger Francisco Javier Fernández setzte sich früh vom restlichen Feld ab und marschierte souverän zum erneuten Gewinn. Die Verfolgergruppe bestand lange nur aus den drei teilnehmenden Russen, aber der Portugiese João Vieira konnte zu dieser Gruppe aufschließen und gewann Bronze mit neuem Landesrekord.
50 km Gehen |
Platz | Athlet | Land | Zeit (h) |
---|---|---|---|
1 | Yohann Diniz | Frankreich FRA | 3:41:39 PB |
2 | Jesús Ángel García | Spanien ESP | 3:42:48 SB |
3 | Juri Andronow | Russland RUS | 3:43:26 |
4 | Trond Nymark | Norwegen NOR | 3:44:17 |
5 | Mikel Odriozola | Spanien ESP | 3:46:34 |
6 | Roman Magdziarczyk | Polen POL | 3:47:37 |
7 | Marco de Luca | Italien ITA | 3:48:08 PB |
8 | Peter Korčok | Slowakei SVK | 3:51:16 SB |
Datum: 10. August, 9:40 Uhr
Der Norweger Trond Nymark legte ein schnelles Tempo vor und das Feld teilte sich rasch auf. Bis wenige Kilometer vor dem Ziel lag Nymark in Führung, wurde dann aber nacheinander von den drei Medaillengewinnern überholt. Yohann Diniz sorgte mit seinem Sieg für die erste Goldmedaille eines französischen Gehers überhaupt.
Hochsprung |
Platz | Athlet | Land | Höhe (m) |
---|---|---|---|
1 | Andrei Silnow | Russland RUS | 2,36 CR |
2 | Tomáš Janků | Tschechien CZE | 2,34 PB |
3 | Stefan Holm | Schweden SWE | 2,34SBe |
4 | Linus Thörnblad | Schweden SWE | 2,34 PB |
5 | Jaroslaw Rybakow | Russland RUS | 2,30 |
6 | Niki Palli | Israel ISR | 2,27 |
6 | Nicola Ciotti | Italien ITA | 2,27 |
6 | Svatoslav Ton | Tschechien CZE | 2,27 |
Finale: 9. August, 18:10 Uhr
Der Olympiasieger Stefan Holm war vor heimischem Publikum klar favorisiert. In einem spannenden Finale hatte der junge Andrei Silnow jedoch die beste Tagesform und meisterte jede Höhe im ersten Versuch. Die eigentliche Überraschung war die Silbermedaille für den erfahrenen Tomáš Janků, mit dessen Leistung so nicht zu rechnen war. Für Holm und seinen Landsmann Linus Thörnblad blieben so nur der dritte und der vierte Platz.
Stabhochsprung |
Platz | Athlet | Land | Höhe (m) |
---|---|---|---|
1 | Alexander Awerbuch | Israel ISR | 5,70 |
2 | Tim Lobinger | Deutschland GER | 5,65 |
2 | Romain Mesnil | Frankreich FRA | 5,65 |
4 | Matti Mononen | Finnland FIN | 5,65 |
5 | Przemysław Czerwiński | Polen POL | 5,65 |
6 | Oleksandr Kortschmid | Ukraine UKR | 5,60 |
7 | Giuseppe Gibilisco | Italien ITA | 5,50 |
8 | Laurens Looije | Niederlande NED | 5,50 |
Finale: 13. August, 13:45 Uhr
Am Finale nahmen zwanzig Springer teil, nachdem die Qualifikation wegen Regens abgebrochen worden war. Auch in diesem Finale regnete es und die großen Höhen wurden deshalb nicht erreicht. Der Israeli Alexander Awerbuch konnte seinen Titel von München 2002 erfolgreich verteidigen. Tim Lobinger gewann seine dritte Medaille bei Europameisterschaften nach Silber 1998 und Bronze 2002. Enttäuschend aus deutscher Sicht war, dass der amtierende Deutsche Meister Lars Börgeling im Finale bei seiner Anfangshöhe von 5,50 m drei Mal scheiterte. Er produzierte damit einen sogenannten Salto Nullo und schied als anscheinend aussichtsreicher Medaillenkandidat vorzeitig aus.
Weitsprung |
Platz | Athlet | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Andrew Howe | Italien ITA | 8,20 |
2 | Greg Rutherford | Vereinigtes Konigreich GBR | 8,13 |
3 | Oleksij Lukaschewytsch | Ukraine UKR | 8,12 |
4 | Wiktor Kusnjezow | Ukraine UKR | 7,96 |
5 | Kafétien Gomis | Frankreich FRA | 7,93 |
6 | Nelson Évora | Portugal POR | 7,91 |
7 | Ruslan Gataullin | Russland RUS | 7,91 |
8 | Louis Tsatoumas | Griechenland GRE | 7,84 |
Finale: 8. August, 17:25 Uhr
Andrew Howe war schon vor den Europameisterschaften allgemein favorisiert worden und überzeugte in der Qualifikation mit der besten Weite von 8,33 m. Im Finale musste er nicht seine ganzen Fähigkeiten abrufen, um vor dem jungen Briten Greg Rutherford zu gewinnen. Der Titelverteidiger Olexij Lukaschewytsch gewann die Bronzemedaille. Nur diese drei Springer konnten die Acht-Meter-Marke übertreffen. In München 2002 war dies sogar nur zwei Springern gelungen.
Die beiden deutschen Teilnehmer Sebastian Bayer – 7,66 m – und Daniel Koenig – 7,36 m – waren bereits in der Qualifikation ausgeschieden.
Dreisprung |
Platz | Athlet | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Christian Olsson | Schweden SWE | 17,67 SB |
2 | Nathan Douglas | Vereinigtes Konigreich GBR | 17,21 |
3 | Marian Oprea | Rumänien ROU | 17,18 |
4 | Nelson Évora | Portugal POR | 17,07 |
5 | Phillips Idowu | Vereinigtes Konigreich GBR | 17,02 |
6 | Daniil Burkenja | Russland RUS | 16,98 |
7 | Wiktor Jastrebow | Ukraine UKR | 16,94 |
8 | Mykola Sawolajnen | Ukraine UKR | 16,84 |
Finale: 12. August, 15:50 Uhr
Der Titelverteidiger Christian Olsson war seinen Konkurrenten deutlich überlegen. Die Siegesweite erzielte er im zweiten Durchgang. Seine Sprünge danach waren alle übergetreten. Insbesondere sein dritter Versuch wäre noch besser als die Siegesweite gewesen. Olsson gewann die dritte Goldmedaille für das Gastgeberland Schweden bei diesen Europameisterschaften.
Kugelstoßen |
Platz | Athlet | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Ralf Bartels | Deutschland GER | 21,13 |
2 | Joachim Olsen | Danemark DEN | 21,09 |
3 | Rutger Smith | Niederlande NED | 20,90 |
4 | Pawel Sofjin | Russland RUS | 20,55 |
5 | Andy Dittmar | Deutschland GER | 19,95 |
6 | Tomasz Majewski | Polen POL | 19,85 |
7 | Manuel Martínez | Spanien ESP | 19,68 |
8 | Pawel Lyschyn | Weissrussland BLR | 19,51 |
Finale: 7. August, 18:45 Uhr
Nach einer konstanten Serie, in der alle fünf Versuche gültig und über zwanzig Meter lagen, konnte Ralf Bartels im sechsten Versuch seine bis dahin in diesem Wettbewerb beste Leistung von 20,55 m auf 21,13 m verbessern und sich vom vierten auf den ersten Platz steigern.
Die Silbermedaille holte sich der Däne Joachim Olsen mit einer Weite von 21,09 m. Bronze ging an den Niederländer Rutger Smith. Der zweite deutsche Athlet Andy Dittmar belegte den fünften Platz.
In diesem Wettbewerb kam es zu drei Dopingfällen:
Wegen immer wieder auftretender Dopingvergehen wurden alle Ergebnisse des Weißrussen Andrej Michnewitsch – hier ein zweiter Platz – seit August 2005 annulliert.[1]
Der Ukrainer Jurij Bilonoh war zunächst Sechster. Er wurde für den Zeitraum 18. August 2004 bis 17. August 2006 gesperrt. Alle Ergebnisse inklusive des Olympiasiegs und dem EM-Resultat wurden gestrichen.[2]
Der dritte Dopingsünder war der Finne Ville Tiisanoja, der ursprünglich Rang elf belegt hatte. Er gab die Einnahme von Testosteron zu, wurde für zwei Jahre gesperrt und mit einer Strafe von 50.000 Euro belegt.[3]
Diskuswurf |
Platz | Athlet | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Virgilijus Alekna | Litauen LTU | 68,67 |
2 | Gerd Kanter | Estland EST | 68,03 |
3 | Aleksander Tammert | Estland EST | 66,14 |
4 | Mario Pestano | Spanien ESP | 64,84 |
5 | Michael Möllenbeck | Deutschland GER | 64,82 |
6 | Piotr Małachowski | Polen POL | 64,57 |
7 | Rutger Smith | Niederlande NED | 64,46 |
8 | Lars Riedel | Deutschland GER | 64,11 |
Finale: 12. August, 16:30 Uhr
Nach Bronze 1998 und Silber 2002 gewann Virgilijus Alekna 2006 endlich die erste Goldmedaille für Litauen bei Europameisterschaften überhaupt. Die beiden Esten Gerd Kanter und Aleksander Tammert auf den Plätzen und der Lette Staņislavs Olijars im Hürdenlauf machten den vorletzten Tag der Europameisterschaften 2006 zum Tag der Balten.
Der Ungar Roland Varga wurde 2007 aufgrund einer Probe vom 22. Juli 2006 des Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen überführt. Er erhielt einer Sperre von zwei Jahren, seine Ergebnisse seit der Probenentnahme wurden annulliert.[4]
Hammerwurf |
Platz | Athlet | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Olli-Pekka Karjalainen | Finnland FIN | 80,84 |
2 | Wadsim Dsewjatouski | Weissrussland BLR | 80,76 |
3 | Markus Esser | Deutschland GER | 79,19 |
4 | Szymon Ziółkowski | Polen POL | 78,79 |
5 | Krisztián Pars | Ungarn HUN | 78,34 |
6 | Primož Kozmus | Slowenien SLO | 78,18 |
7 | Karsten Kobs | Deutschland GER | 77,93 |
7 | Nicola Vizzoni | Italien ITA | 76,55 |
Finale: Vom 11. August verschoben auf den 12. August, 13:45 Uhr
Nachdem der Wettkampf wegen auftretender Regenschauer und der dadurch bedingten Verzögerungen im Zehnkampf um einen Tag verschoben war, begann es pünktlich zu Beginn des Finales wieder zu regnen. Dadurch waren die Bedingungen schwierig, die Zahl der Fehlversuche in diesem Finale stieg.
Zwei weißrussische Werfer wurden des Dopings überführt und disqualifiziert:
- 2014 wurde der bereits mehrfach wegen Dopings überführte Iwan Zichan, zunächst Erster, aufgrund erneuten Dopingvergehens nachträglich disqualifiziert. Alle seine Resultate zwischen dem 22. August 2004 und dem 21 August 2006 wurden annulliert.[5]
Andrei Varantsou, zunächst Letzter im Finale, wurde erstmals 2005 positiv getestet und erhielt als Mehrfachtäter nach zahlreichen Verstößen gegen die Dopingbestimmungen 2013 eine lebenslange Sperre. Viele seiner erzielten Resultate, darunter das Ergebnis dieser Europameisterschaften, wurden gestrichen.[6]
Speerwurf |
Platz | Athlet | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Andreas Thorkildsen | Norwegen NOR | 88,78 |
2 | Tero Pitkämäki | Finnland FIN | 86,44 |
3 | Jan Železný | Tschechien CZE | 85,92 |
4 | Vadims Vasiļevskis | Lettland LAT | 83,21 |
5 | Ainārs Kovals | Lettland LAT | 81,65 |
6 | Peter Esenwein | Deutschland GER | 81,11 |
7 | Stefan Müller | Schweiz SUI | 80,87 NR |
8 | Alexander Iwanow | Russland RUS | 80,09 |
Finale: 9. August, 19:10 Uhr
Nach dem Rücktritt des vierfachen Europameisters Steve Backley konnte erstmals seit 1971 mit Andreas Thorkildsen wieder ein aktueller Olympiasieger den Titel im Speerwurf gewinnen. Jan Železný belegte zwanzig Jahre nach seiner ersten Europameisterschaftsteilnahme noch einmal Platz drei. Der Schweizer Stefan Müller stellte im Finale abermals einen Landesrekord auf, nachdem er den alten Rekord bereits in der Qualifikation überboten hatte.
Zehnkampf |
Platz | Athlet | Land | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Roman Šebrle | Tschechien CZE | 8526 |
2 | Attila Zsivóczky | Ungarn HUN | 8356 |
3 | Alexei Drosdow | Russland RUS | 8350 PB |
4 | Alexander Pogorelow | Russland RUS | 8245 |
5 | Pascal Behrenbruch | Deutschland GER | 8209 PB |
6 | Aljaksandr Parchomenka | Weissrussland 1995 BLR | 8136 PB |
7 | Stefan Drews | Deutschland GER | 8105 |
8 | Romain Barras | Frankreich FRA | 8093 |
Datum: 10. und 11. August
Gewertet wurde nach der Punktetabelle von 1985. Der Weltrekordler und Olympiasieger Roman Šebrle konnte seinen Titel von 2002 erfolgreich und weitgehend ungefährdet verteidigen. Hinter ihm kam der routinierte Ungar Attila Zsivóczky in einem spannenden Kampf um die Medaillen auf Platz zwei, vor allem weil Alexander Pogorelow einmal mehr im 1500-Meter-Lauf alle seine Chancen zunichtemachte, die er sich vorher mühsam aufgebaut hatte. Von den drei deutschen Teilnehmern erwies sich der jüngste, Pascal Behrenbruch, als der (nerven-)stärkste. Im abschließenden 1500-Meter-Lauf blieb er jedoch 22 Sekunden über seiner Bestzeit und verpasste dadurch die Medaillenchance. So musste er sechs Jahre warten, ehe er dann bei den Europameisterschaften 2012 den Titel gewann. Der Wettkampf wurde mehrfach wegen heftiger Regenschauer unterbrochen, was vor allem die Sprungdisziplinen deutlich beeinträchtigte.
Resultate Frauen |
100 m |
Platz | Athletin | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Kim Gevaert | Belgien BEL | 11,06 |
2 | Jekaterina Grigorjewa | Russland RUS | 11,22 SB |
3 | Irina Chabarowa | Russland RUS | 11,22 |
4 | Joice Maduaka | Vereinigtes Konigreich GBR | 11,24 |
5 | Julija Guschtschina | Russland RUS | 11,31 |
6 | Julija Neszjarenka | Weissrussland 1995 BLR | 11,34 |
7 | Sylviane Félix | Frankreich FRA | 11,40 |
8 | Daria Onyśko | Polen POL | 11,43 |
Finale: 9. August, 20:25 Uhr
Wind: + 0,8 m/s
Kim Gevaert wirkte vom Vorlauf bis zum Halbfinale so souverän, dass sie als klare Favoritin ins Finale ging. Sie wurde dieser Rolle gerecht und siegte überlegen. Kim Gevaert gewann die erste Goldmedaille bei Europameisterschaften für Belgien seit 1971.
200 m |
Platz | Athletin | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Kim Gevaert | Belgien BEL | 22,68 |
2 | Julija Guschtschina | Russland RUS | 22,93 |
3 | Natalja Russakowa | Russland RUS | 23,09 |
4 | Monika Bejnar | Polen POL | 23,28 |
5 | Sylviane Félix | Frankreich FRA | 23,45 |
6 | Jekaterina Kondratjewa | Russland RUS | 23,58 |
7 | Olena Tschebanu | Ukraine UKR | 23,63 |
8 | Angela Moroșanu | Rumänien ROU | 23,66 |
Finale: 11. August, 20:45 Uhr
Wind: - 0,8 m/s
Seit den ersten Europameisterschaften für Frauen 1938 hatte keine Belgierin Gold gewinnen können. Nun entschied Kim Gevaert zwei Tage nach ihrem Titelgewinn über 100 Meter auch den 200-Meter-Lauf souverän für sich. Im Ziel wurde sie von der Hochspringerin Tia Hellebaut erwartet, die unmittelbar vor dem Start des Rennens Hochsprung-Gold gewonnen hatte. Die beiden Belgierinnen gingen gemeinsam auf die Ehrenrunde.
400 m |
Platz | Athletin | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Wanja Stambolowa | Bulgarien BUL | 49,85 |
2 | Tatjana Weschkurowa | Russland RUS | 50,15 |
3 | Olga Saizewa | Russland RUS | 50,28 |
4 | Marijana Dimitrowa | Bulgarien BUL | 50,64 PB |
5 | Ilona Ussowitsch | Weissrussland 1995 BLR | 50,69 NR |
6 | Nicola Sanders | Vereinigtes Konigreich GBR | 50,87 |
7 | Swetlana Pospelowa | Russland RUS | 50,90 |
8 | Joanne Cuddihy | Irland IRL | 51,46 |
Finale: 10. August, 18:50 Uhr
Wie bei den Männern war auch bei den Frauen der 400-Meter-Lauf der erste Wettbewerb, in dem keine Endlaufteilnehmerin von 2002 das Finale erreichte. Allerdings waren erfahrene Staffelläuferinnen am Start. Die Siegerin Wanja Stambolowa hatte in den vorherigen Runden ihre Mitfavoritenrolle gefestigt. Als größte Überraschung muss gewertet werden, dass die andere Favoritin Olga Saizewa „nur“ Bronze gewann. Die Weißrussin Ilona Ussowitsch hatte mit 50,74 s bereits in der Qualifikation einen neuen Landesrekord aufgestellt und unterbot diesen als Fünfte dann im Finale nochmals.
800 m |
Platz | Athletin | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Olga Kotljarowa | Russland RUS | 1:57,38 |
2 | Swetlana Kljuka | Russland RUS | 1:57,48 |
3 | Rebecca Lyne | Vereinigtes Konigreich GBR | 1:58,45 |
4 | Tetjana Petljuk | Ukraine UKR | 1:58,65 |
5 | Brigita Langerholc | Slowenien SLO | 1:59,30 SB |
6 | Teodora Kolarowa | Bulgarien BUL | 2:00,00 PB |
7 | Mayte Martínez | Spanien ESP | 2:00,10 |
8 | Swetlana Tscherkassowa | Russland RUS | 2:03,43 |
Finale: 10. August, 20:05 Uhr
Die Russinnen waren nach der Bestenliste vor den Europameisterschaften mit den schnellsten Zeiten gemeldet und mussten nur ein Bummelrennen fürchten, weil dann die Spurtkraft der Spanierin Martínez zu beachten war. Swetlana Tscherkassowa opferte ihre eigene Chancen und gab die Tempomacherin. Sie fiel zwar am Schluss auf den letzten Platz zurück, aber ihre Teamkolleginnen gewannen Gold und Silber. Die Siegerin Olga Kotljarowa, seit Jahren Mitglied erfolgreicher russischer 4 × 400 m Staffeln, kam nach ihrem Umstieg auf die 800-Meter-Distanz zu ihrem ersten großen Einzeltitel.
1500 m |
Platz | Athletin | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Tatjana Tomaschowa | Russland RUS | 3:56,91 CR |
2 | Julija Tschischenko | Russland RUS | 3:57,61 |
3 | Daniela Jordanowa | Bulgarien BUL | 3:59,37 SB |
4 | Jelena Sobolewa | Russland RUS | 4:00,36 |
5 | Lidia Chojecka | Polen POL | 4:01,43 SB |
6 | Corina Dumbrăvean | Rumänien ROU | 4:02,24 PB |
7 | Natalija Tobias | Ukraine UKR | 4:02,71 |
8 | Iryna Lischtschynska | Ukraine UKR | 4:04,98 |
Finale: 13. August, 15:55 Uhr
Wie in fast allen Rennen der Frauen wurde auch in dieser Entscheidung von Beginn das Tempo forciert. Die zweimalige Weltmeisterin Tatjana Tomaschowa konnte nach Bronze in München 2002 nun auch Europameisterschaftsgold gewinnen. Die Bulgarin Daniela Jordanowa, Fünfte in München 2002, eroberte im Endspurt noch Platz drei und verhinderte einen russischen Dreifachsieg.
5000 m |
Platz | Athletin | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Marta Domínguez | Spanien ESP | 14:56,18 CR |
2 | Lilija Schobuchowa | Russland RUS | 14:56,57 SB |
3 | Elvan Abeylegesse | Turkei TUR | 14:59,29 SB |
4 | Joanne Pavey | Vereinigtes Konigreich GBR | 15:01,41 |
5 | Wolha Krauzowa | Weissrussland 1995 BLR | 15:06,47 SB |
6 | Sabrina Mockenhaupt | Deutschland GER | 15:11,38 SB |
7 | Susanne Wigene | Norwegen NOR | 15:11,79 |
8 | Krisztina Papp | Ungarn HUN | 15:16,85 |
Datum: 12. August, 17:15 Uhr
Von den acht Erstplatzierten hatten vier Läuferinnen am Montag zuvor bereits am 10.000-Meter-Lauf teilgenommen. Die Siegerin Marta Domínguez konnte ihren Titel von 2002 erfolgreich verteidigen. Die gebürtige Äthiopierin Elvan Abeylegesse hatte im 10.000-Meter-Lauf entkräftet aufgegeben, konnte sich aber hinreichend erholen, um die erste Medaille für die Türkei bei diesen Europameisterschaften zu gewinnen. Die Britin Jo Pavey hatte für die entscheidende Tempoverschärfung gesorgt, konnte aber nicht in die Medaillenränge laufen.
10.000 m |
Platz | Athletin | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Inga Abitowa | Russland RUS | 30:31,42 PB |
2 | Susanne Wigene | Norwegen NOR | 30:32,36 PB |
3 | Lidija Grigorjewa | Russland RUS | 30:32,72 PB |
4 | Galina Bogomolowa | Russland RUS | 30:35,90 SB |
5 | Lornah Kiplagat | Niederlande NED | 30:37,26 SB |
6 | Jeļena Prokopčuka | Lettland LAT | 30:38,78 NR |
7 | Marta Domínguez | Spanien ESP | 30:51,69 NR |
8 | Sabrina Mockenhaupt | Deutschland GER | 31:40,28 SB |
Datum: 7. August, 20:10 Uhr
Alle drei Medaillengewinnerinnen – die Russin Inga Abitowa, die Norwegerin Susanne Wigene und die Russin Lidija Grigorjewa – liefen persönliche Bestleistungen. Die viertplatzierte Galina Bogomolowa und die Niederländerin Lornah Kiplagat erreichten jeweils die Saisonbestzeit. Die Lettin Jeļena Prokopčuka und die Spanierin Marta Domínguez stellten nationale Rekorde auf. Persönliche Saisonbestleistungen erreichten die achtplatzierte Deutsche Sabrina Mockenhaupt und ihre Landsfrau Irina Mikitenko auf dem neunten Platz. Die Schweizerin Mirja Jenni-Moser wurde mit persönlicher Bestleistung Siebzehnte.
Marathon |
Platz | Athletin | Land | Zeit (h) |
---|---|---|---|
1 | Ulrike Maisch | Deutschland GER | 2:30:01 PB |
2 | Olivera Jevtić | Serbien SER | 2:30:27 |
3 | Irina Permitina | Russland RUS | 2:30:53 |
4 | Živilė Balčiūnaitė | Litauen LTU | 2:31:01 SB |
5 | Bruna Genovese | Italien ITA | 2:31:15 |
6 | Alewtina Biktimirowa | Russland RUS | 2:31:23 |
7 | Deborah Toniolo | Italien ITA | 2:31:31 |
8 | Giovanna Volpato | Italien ITA | 2:32:04 |
Datum: 12. August, 12:10 Uhr
Ulrike Maisch hatte 2002 den achten Platz belegt und war hier eigentlich nur als drittstärkste deutsche Läuferin eingeschätzt worden. Sie lief das Tempo der Spitzengruppe bei den ersten Beschleunigungen nach der Halbmarathonmarke nicht mit, konnte aber im Schlussabschnitt alle Läuferinnen überholen und die erste Goldmedaille im Marathon der Frauen für Deutschland gewinnen. Olivera Jevtić gewann die erste Medaille für Serbien bei diesen Europameisterschaften.
Marathon-Cup |
Platz | Land | Athletinnen | Zeit (h) |
---|---|---|---|
1 | Italien Italien | Bruna Genovese Deborah Toniolo Giovanna Volpato | 7:34:50 |
2 | Russland Russland | Irina Permitina Alewtina Biktimirowa Nailja Julamanowa | 7:37:42 |
3 | Deutschland Deutschland | Ulrike Maisch Claudia Dreher Susanne Hahn | 7:40:11 |
Im Marathonlauf gab es zusätzlich auch eine Teamwertung, für die die Zeiten der drei besten Läuferinnen je Nation addiert wurden. Die Wertung zählte allerdings nicht zum offiziellen Medaillenspiegel.
100 m Hürden |
Platz | Athletin | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Susanna Kallur | Schweden SWE | 12,59 |
2 | Kirsten Bolm | Deutschland GER | 12,72 |
2 | Derval O’Rourke | Irland IRL | 12,72 SB |
4 | Glory Alozie | Spanien ESP | 12,86 |
5 | Aurelia Trywiańska | Polen POL | 12,90 |
6 | Alexandra Antonowa | Russland RUS | 12,93 |
7 | Jenny Kallur | Schweden SWE | 12,94 |
8 | Adrianna Lamalle | Frankreich FRA | 12,99 |
Finale: 11. August, 19:50 Uhr
Wind: + 0,5 m/s
Susanna Kallur errang das erste Gold einer schwedischen Läuferin, seitdem 1982 Ann-Louise Skoglund den 400-Meter-Hürdenlauf gewonnen hatte. Da Susanna Kallurs Zwillingsschwester Jenny nur Siebte wurde, konnten die Kallur-Schwestern nicht den Erfolg der Brüder Mirosław Wodzyński und Leszek Wodzyński wiederholen, die als Geschwister im 110-Meter-Hürdenlauf bei den Europameisterschaften 1974 zwei Medaillen gewonnen hatten.
Zunächst wurde die Irin Derval O’Rourke mit Landesrekord als alleinige Zweitplatzierte geführt. Nach Auswertung der beiden Zielfotos legte die deutsche Mannschaft Protest ein, dem stattgegeben wurde. So bekam Kirsten Bolm ebenfalls Silber überreicht.
400 m Hürden |
Platz | Athletin | Land | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Jewgenija Issakowa | Russland RUS | 53,93 PB |
2 | Fani Chalkia | Griechenland GRE | 54,02 |
3 | Tetjana Tereschtschuk-Antipowa | Ukraine UKR | 54,55 |
4 | Claudia Marx | Deutschland GER | 54,99 |
5 | Natalja Iwanowa | Russland RUS | 55,04 SB |
6 | Anna Jesień | Polen POL | 55,16 |
7 | Tasha Danvers-Smith | Vereinigtes Konigreich GBR | 55,56 |
8 | Anastassija Rabtschenjuk | Ukraine UKR | 55,74 |
Finale: 9. August, 20:10 Uhr
3000 m Hindernis |
Platz | Athletin | Land | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Alesja Turawa | Weissrussland 1995 BLR | 9:26,05 CR |
2 | Tatjana Petrowa | Russland RUS | 9:28,05 |
3 | Wioletta Janowska | Polen POL | 9:31,62 |
4 | Ljubow Iwanowa | Russland RUS | 9:33,53 |
5 | Veerle Dejaeghere | Belgien BEL | 9:35,78 |
6 | Jelena Sidortschenkowa | Russland RUS | 9:38,05 |
7 | Ida Nilsson | Schweden SWE | 9:39,24 NR |
8 | Zulema Fuentes-Pila | Spanien ESP | 9:40,36 NR |
Finale: 12. August, 16:15 Uhr
Der 3000-Meter-Hindernislauf der Frauen wurde erstmals im Rahmen der Europameisterschaften ausgetragen. Die Siegerin Alesja Turawa lief persönliche Saisonbestleistung; sie ist die Schwester der Geherin Ryta Turawa, die hier in Göteborg das 20-km-Gehen gewann.
In den Qualifikationswettbewerben wurden gleich drei Landesrekorde verbessert, und zwar durch die Niederländerin Miranda Boonstra mit 9:45:87 min, die Italienerin Elena Romagnolo – 9:52:38 min – und durch die Griechin Iríni Kokkinaríou – 9:53:07 min. Alle drei konnten sich jedoch nicht für das Finale qualifizieren.
4 × 100 m Staffel |
Platz | Land | Athletinnen | Zeit (s) |
---|---|---|---|
1 | Russland Russland | Julija Guschtschina (Finale) Natalja Russakowa Irina Chabarowa Jekaterina Grigorjewa (Finale) im Vorlauf außerdem: Jekaterina Kondratjewa Larissa Kruglowa | 42,71 |
2 | Vereinigtes Konigreich Großbritannien | Anyika Onuora Emma Ania (Finale) Emily Freeman Joice Maduaka im Vorlauf außerdem: Laura Turner-Alleyne | 43,51 |
3 | Weissrussland 1995 Weißrussland | Julija Neszjarenka Natallja Safronnikawa Alena Neumjarschyzkaja Aksana Drahun | 43,61 |
4 | Ukraine Ukraine | Olena Tschebanu Halyna Tonkowyd Iryna Schtanhjejewa Iryna Schepertjuk | 43,97 |
5 | Schweden Schweden | Susanna Kallur Carolina Klüft (Finale) Jenny Kallur Emma Green im Vorlauf außerdem: Emma Rienas | 44,16 |
DNF | Deutschland Deutschland | Katja Wakan (Finale) Marion Wagner Cathleen Tschirch Verena Sailer im Vorlauf außerdem: Katja Tengel | |
Frankreich Frankreich | Véronique Mang Fabienne Beret-Martinel Adrianna Lamalle Muriel Hurtis-Houairi | ||
Belgien Belgien | Hanna Mariën Frauke Penen Olivia Borlée Kim Gevaert |
Finale: 13. August, 14:50 Uhr
Der Zieleinlauf in diesem Rennen war sehr übersichtlich, nachdem gleich drei Staffeln wegen Wechselfehlern das Ziel nicht erreichten. Die russische Mannschaft war allen anderen Teams deutlich überlegen; sie bestand ausschließlich aus Läuferinnen, die bei diesen Europameisterschaften im 100-Meter- oder im 200-Meter-Lauf Medaillen gewonnen hatten. Die schwedische Staffel, bestehend aus zwei Hürdenläuferinnen, einer Hochspringerin und einer Siebenkämpferin, hatte zwar die prominenteste Besetzung, die Wechsel waren jedoch nicht sicher und so erreichte das Team nur mit Glück das Ziel.
Die irische Staffel, die sich nicht für das Finale qualifizieren konnte, lief im Vorlauf mit 44,38 s irischen Landesrekord.
4 × 400 m Staffel |
Platz | Land | Athletinnen | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Russland Russland | Swetlana Pospelowa Natalja Iwanowa Olga Saizewa (Finale) Tatjana Weschkurowa (Finale) im Vorlauf außerdem: Jelena Migunowa Tatjana Firowa | 3:25,12 |
2 | Weissrussland 1995 Weißrussland | Juljana Schalnjaruk (Finale) Swjatlana Ussowitsch Hanna Kosak Ilona Ussowitsch (Finale) im Vorlauf außerdem: Kaziarina Bobrik Irina Chliustawa | 3:27,69 |
3 | Polen Polen | Monika Bejnar (Finale) Grażyna Prokopek Ewelina Sętowska (Finale) Anna Jesień im Vorlauf außerdem: Ewelina Sętowska-Dryk Marta Chrust-Rożej | 3:27,77 |
4 | Vereinigtes Konigreich Großbritannien | Lee McConnell Emma Duck Marilyn Okoro Nicola Sanders (Finale) im Vorlauf außerdem: Jenny Meadows | 3:28,17 |
5 | Deutschland Deutschland | Korinna Fink Claudia Hoffmann Anja Pollmächer Claudia Marx | 3:28,18 |
6 | Ukraine Ukraine | Ksenija Karandjuk Oksana Iljuschkina Oksana Schtscherbak Natalija Pyhyda | 3:30,95 |
7 | Frankreich Frankreich | Phara Anacharsis Thélia Sigère Anita Mormand Solène Désert | 3:32,38 |
8 | Bulgarien Bulgarien | Monika Gatschewska Marijana Dimitrowa Teodora Kolarowa Nedjalka Nedkowa | 3:33,75 |
Finale: 13. August, 16:15 Uhr
20 km Gehen |
Platz | Athletin | Land | Zeit (h) |
---|---|---|---|
1 | Ryta Turawa | Weissrussland 1995 BLR | 1:27:08 |
2 | Olga Kaniskina | Russland RUS | 1:28:35 |
3 | Elisa Rigaudo | Italien ITA | 1:28:37 SB |
4 | Kjersti Plätzer | Norwegen NOR | 1:28:45 |
5 | Claudia Ștef | Rumänien ROU | 1:29:27 SB |
6 | Sabine Zimmer | Deutschland GER | 1:29:56 |
7 | Sylwia Korzeniowska | Polen POL | 1:30:31 NR |
8 | Vera Santos | Portugal POR | 1:30:41 SB |
Datum: 9. August, 17:15 Uhr
Ryta Turawa setzte sich bereits im Stadion unmittelbar nach dem Start deutlich von allen Verfolgerinnen ab und ging zu einem in keiner Phase des Wettbewerbs gefährdeten Start-Ziel-Sieg. Ryta Turawa ist die Schwester von Alesja Turawa, die in Göteborg den 3000-Meter-Hindernislauf gewann. Die siebtplatzierte Polin Sylwia Korzeniowska stellte einen neuen Landesrekord auf. Sie ist die jüngere Schwester des erfolgreichen Gehers Robert Korzeniowski, der bei Europameisterschaften 1998 und 2002 den Titel im 50-km-Gehen errungen hatte.
Hochsprung |
Platz | Athletin | Land | Höhe (m) |
---|---|---|---|
1 | Tia Hellebaut | Belgien BEL | 2,03 NR / CR |
2 | Wenelina Wenewa | Bulgarien BUL | 2,03 CR |
3 | Kajsa Bergqvist | Schweden SWE | 2,01 |
4 | Blanka Vlašić | Kroatien CRO | 2,01 |
5 | Jelena Slessarenko | Russland RUS | 1,99 |
6 | Iryna Mychaltschenko | Ukraine UKR | 1,95 SBe |
7 | Jekaterina Sawtschenko | Russland RUS | 1,95 SBe |
7 | Anna Tschitscherowa | Russland RUS | 1,95 SBe |
Finale: 11. August, 18:30 Uhr
Vor heimischem Publikum galt die Titelverteidigerin Kajsa Bergqvist als hohe Favoritin, aber in einem hochklassigen Wettkampf mit vier Springerinnen über 2,01 m musste sie sich wie ihr Landsmann Stefan Holm im Männer-Hochsprung mit Bronze begnügen. Es siegte die Siebenkämpferin Tia Hellebaut, die im Finale zwei Landesrekorde aufstellen konnte. Im letzten Sprung der Konkurrenz scheiterte die Bulgarin Wenelina Wenewa knapp an 2,05 m und verpasste so das erste Hochsprunggold bei Europameisterschaften nach Stefka Kostadinowa 1986 für Bulgarien.
Deirdre Ryan sprang in der Qualifikation mit 1,92 m irischen Landesrekord, konnte sich damit aber nicht für das Finale qualifizieren.
Stabhochsprung |
Platz | Athletin | Land | Höhe (m) |
---|---|---|---|
1 | Jelena Issinbajewa | Russland RUS | 4,80 CR |
2 | Monika Pyrek | Polen POL | 4,65 |
3 | Tatjana Polnowa | Russland RUS | 4,65 SB |
4 | Swetlana Feofanowa | Russland RUS | 4,50 |
5 | Martina Strutz | Deutschland GER | 4,50 PB |
6 | Silke Spiegelburg | Deutschland GER | 4,50 |
7 | Naroa Agirre | Spanien ESP | 4,45 |
8 | Róza Kasprzak | Polen POL | 4,40 |
Finale: 12. August, 15:00 Uhr
Die Titelverteidigerin Swetlana Feofanowa hatte bei 4,60 m ihren ersten Fehlversuch und pokerte anschließend. Sie konnte aber keinen gültigen Sprung mehr erzielen und blieb medaillenlos. Die Zweite von 2002 und Weltrekordlerin Jelena Issinbajewa stieg erst bei 4,60 m ein. Nachdem sie mit übersprungenen 4,80 m Gold sicher hatte, versuchte sie sich dreimal chancenlos an der neuen Weltrekord-Höhe von 5,02 m. Ob sie selber angesichts des Regens wirklich mit einer Chance auf den Rekord rechnete oder ob sie nur dem Publikum einen Gefallen erweisen wollte, blieb unklar.
Weitsprung |
Platz | Athletin | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Ljudmila Koltschanowa | Russland RUS | 6,93 |
2 | Naide Gomes | Portugal POR | 6,84 |
3 | Oxana Udmurtowa | Russland RUS | 6,69 |
4 | Wiktorija Rybalko | Ukraine UKR | 6,62 |
5 | Adina Anton | Rumänien ROU | 6,54 |
6 | Carolina Klüft | Schweden SWE | 6,54 |
7 | Niurka Montalvo | Spanien ESP | 6,50 |
8 | Natalja Lebussowa | Russland RUS | 6,49 |
Finale: 13. August, 15:15 Uhr
Im Finale stand mit der Ungarin Tünde Vaszi nur eine Springerin, die bei den Europameisterschaften 2002 den Endkampf erreicht hatte. Sie schied jedoch als Neunte im Vorkampf aus. Die beiden favorisierten Russinnen erreichten am Ende die Medaillenränge, wurden aber von der Portugiesin Naide Gomes bedrängt. Gomes hatte zwar in der Halle schon Medaillen gewonnen, errang aber hier mit Silber die erste Medaille in einem Sprungwettbewerb für Portugal bei Freiluft-Europameisterschaften überhaupt.
Dreisprung |
Platz | Athletin | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Tatjana Lebedewa | Russland RUS | 15,15 CR |
2 | Chrysopigi Devetzi | Griechenland GRE | 15,05 SB |
3 | Anna Pjatych | Russland RUS | 15,02 PB |
4 | Olha Saladucha | Ukraine UKR | 14,38 |
5 | Olesja Bufalowa | Russland RUS | 14,23 |
6 | Teresa Marinowa | Bulgarien BUL | 14,20 |
7 | Adelina Gavrilă | Rumänien ROU | 14,19 |
8 | Natallja Safronawa | Weissrussland 1995 BLR | 14,13 |
Finale: 9. August, 17:45 Uhr
Im ersten Versuch des Wettbewerbs erzielte Chrysopigi Devetzi mit 15,05 m persönliche Saisonbestleistung. Die beiden favorisierten Russinnen Anna Pjatych und Tatjana Lebedewa rückten allerdings mit jedem Durchgang näher. Mit ihrem letzten Sprung gelang es Lebedewa, die Griechin zu überholen und Europameisterin zu werden.
Kugelstoßen |
Platz | Athletin | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Natallja Charaneka | Weissrussland 1995 BLR | 19,43 |
2 | Petra Lammert | Deutschland GER | 19,17 |
3 | Olga Rjabinkina | Russland RUS | 19,02 |
4 | Assunta Legnante | Italien ITA | 18,83 SB |
5 | Nadine Kleinert | Deutschland GER | 18,47 |
6 | Irina Chudoroschkina | Russland RUS | 18,44 |
7 | Chiara Rosa | Italien ITA | 18,23 |
8 | Krystyna Zabawska | Polen POL | 17,99 |
Finale: 12. August, 13:35 Uhr
Im ersten Versuch ging Nadine Kleinert in Führung, konnte sich aber danach nicht mehr steigern. Petra Lammert übernahm mit 19,06 m im zweiten Durchgang die Spitze. Im Endkampf wurde sie von der amtierenden Hallenweltmeisterin Natallja Charaneka aus Weißrussland überholt, behauptete jedoch bis zum Schluss den Silberrang. Nadine Kleinert wurde schließlich Fünfte. In einem an Höhepunkten armen Wettbewerb – was sicherlich auch durch das Wetter bedingt war – übertraf einzig die viertplatzierte Italienerin Assunta Legnante ihre persönliche Jahresbestleistung.
Mit der Russin Nadseja Astaptschuk gab es in dieser Disziplin einen Dopingfall. Die Athletin wurde in ihrer Laufbahn mehrfach des Dopingbetrugs überführt mit entsprechenden Konsequenzen unter anderem in Form der Aberkennung erzielter Resultate. Dazu gehörten ihr Titel bei den Weltmeisterschaften 2005, ihr zweiter Rang bei den Europameisterschaften 2006 und ihr Olympiasieg 2012.[7]
Diskuswurf |
Platz | Athletin | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Darja Pischtschalnikowa | Russland RUS | 65,55 PB |
2 | Franka Dietzsch | Deutschland GER | 64,35 |
3 | Nicoleta Grasu | Rumänien ROU | 63,58 |
4 | Kateryna Karsak | Ukraine UKR | 62,45 |
5 | Wioletta Potępa | Polen POL | 61,78 |
6 | Elina Swerawa | Weissrussland 1995 BLR | 61,72 |
7 | Věra Pospíšilová-Cechlová | Tschechien CZE | 60,71 |
8 | Dragana Tomašević | Serbien SER | 60,20 |
Finale: 10. August, 19:30 Uhr
Die Teilnehmerliste wies einige Werferinnen mit jahrelanger Erfahrung auf. Die zehntplatzierte Weißrussin Iryna Jattschanka (40 Jahre) und die sechstplatzierte Weißrussin Elina Swerawa (45 Jahre) waren beide schon bei den Europameisterschaften 1990 für die Sowjetunion im Ring gewesen. Die Deutsche Franka Dietzsch (38 Jahre) und die Rumänin Nicoleta Grasu (34 Jahre) erreichten wie bereits 1998 das Siegerpodest. Franka Dietzsch ging als Weltjahresbeste favorisiert in den Wettkampf, wurde ihrer Rolle jedoch nicht gang gerecht. Die 21-jährige Siegerin Darja Pischtschalnikowa – sie warf persönliche Bestleistung – ist seit 2001 erfolgreich, als sie Jugendeuropameisterin und Jugendvizeweltmeisterin wurde. Die achtplatzierte Serbin Dragana Tomašević stellte in der Qualifikation einen neuen Landesrekord (63,63 m) auf.
Auch im Diskuswurf wurde eine Athletin des Dopingmissbrauchs überführt. Das Resultat der zunächst neuntplatzierten Weißrussin Iryna Jattschanka wurde wie auch ihr dritter Rang bei den Olympischen Spielen 2004 gestrichen.[8]
Hammerwurf |
Platz | Athletin | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Tatjana Lyssenko | Russland RUS | 76,67 CR |
2 | Gulfija Chanafejewa | Russland RUS | 74,50 |
3 | Kamila Skolimowska | Polen POL | 72,58 |
4 | Maryna Smaljatschkowa | Weissrussland 1995 BLR | 71,87 |
5 | Betty Heidler | Deutschland GER | 70,89 |
6 | Kathrin Klaas | Deutschland GER | 70,59 |
7 | Clarissa Claretti | Italien ITA | 69,78 |
8 | Iryna Sekatschowa | Ukraine UKR | 69,08 |
Finale: 8. August, 19:30 Uhr
Speerwurf |
Platz | Athletin | Land | Weite (m) |
---|---|---|---|
1 | Steffi Nerius | Deutschland GER | 65,82 SB |
2 | Barbora Špotáková | Tschechien CZE | 65,64 |
3 | Mercedes Chilla | Spanien ESP | 61,98 SB |
4 | Christina Obergföll | Deutschland GER | 61,89 |
5 | Christina Scherwin | Danemark DEN | 61,81 |
6 | Rumjana Karapetrowa | Bulgarien BUL | 61,78 PB |
7 | Barbara Madejczyk | Polen POL | 59,92 |
8 | Annika Suthe | Deutschland GER | 58,25 |
Finale: 13. August, 14:35 Uhr
Bereits in der Qualifikation waren Barbora Špotáková und Steffi Nerius allen anderen Teilnehmerinnen deutlich überlegen gewesen. Die Tschechin hatte dabei mit 66,12 m sogar einen neuen Landesrekord aufgestellt.
Im Finale ging die Tschechin gleich in Führung, konnte sich aber nicht mehr steigern. Nerius übernahm die Spitze im fünften Durchgang und gewann mit ihrer Saisonbestleistung bei ihrer dritten Finalteilnahme ihre erste Goldmedaille. Ebenso spannend verlief der Kampf um die Bronzemedaille, den überraschend die Spanierin Mercedes Chilla für sich entschied. Sie warf ebenfalls ihre Saisonbestleistung und errang als erste Spanierin überhaupt eine Medaille in einer Wurfdisziplin.
Siebenkampf |
Platz | Athletin | Land | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Carolina Klüft | Schweden SWE | 6740 SB |
2 | Karin Ruckstuhl | Niederlande NED | 6423 NR |
3 | Lilli Schwarzkopf | Deutschland GER | 6420 PB |
4 | Jennifer Oeser | Deutschland GER | 6376 PB |
5 | Ljudmyla Blonska | Ukraine UKR | 6357 |
6 | Natalja Dobrynska | Ukraine UKR | 6356 SB |
7 | Kelly Sotherton | Vereinigtes Konigreich GBR | 6290 |
8 | Jessica Ennis | Vereinigtes Konigreich GBR | 6287 PB |
Datum: 7. und 8. August
Gewertet wurde nach der Punktetabelle von 1980. Der erste Mehrkampf-Wettbewerb bei diesen Europameisterschaften, der Siebenkampf der Frauen, begann am ersten Wettkampftag. Haushohe Favoritin auf Gold war die schwedische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Carolina Klüft, die am Ende eine neue persönliche Saisonbestleistung aufstellte. Die als stärkste Konkurrentin eingeschätzte Französin Eunice Barber musste nach zwei Disziplinen – in denen sie sehr gute Ergebnisse erreicht hatte – den Wettkampf offensichtlich wegen einer Verletzung beenden. In einem dramatischen Zieleinlauf bei der letzten Disziplin, dem 800-Meter-Lauf, verpasste die Deutsche Lilli Schwarzkopf um nur 0,2 Sekunden die Silbermedaille gegenüber der Niederländerin Karin Ruckstuhl. Beide beendeten den Wettkampf mit persönlicher Bestleistung. Die Niederländerin verbesserte dabei auch ihren eigenen Landesrekord. Die zweite Deutsche Jennifer Oeser steigerte gleich in vier Disziplinen ihre jeweiligen Bestleistungen und damit auch ihre eigene Bestmarke im Gesamtergebnis um 125 Punkte. Die Ukrainerin sechstplatzierte Natalja Dobrynska erzielte eine persönliche Saisonbestleistung, die Britin Jessica Ennis kam als Achte auf eine neue persönliche Bestmarke.
Weblinks |
Commons: Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
European Athletics Championships – Göteborg 2006 auf european-athletics.org, abgerufen am 28. Juni 2017
Track and Field Statistics, EM 2006 auf trackfield.brinkster.net, abgerufen am 28. Juni 2017
19. Leichtathletik-Europameisterschaft 2006 in Göteborg, Schweden auf ifosta.de, abgerufen am 28. Juni 2017
Ergebnisse aller Leichtathletik-EM - 2006 auf sportschau.de, abgerufen am 28. Juni 2017
Videos |
Highlights der EM 2006 auf leichtathletik.de, abgerufen am 28. Juni 2017
Francis Obikwelu win 100m European Champ Goteborg 2006, Video veröffentlicht am 31. März 2008 auf youtube.com, abgerufen am 28. Juni 2017
2006 European Championship 800m men Final Goteborg 06, Video veröffentlicht am 28. Februar 2008 auf youtube.com, abgerufen am 28. Juni 2017
10.000m EM 2006 ZDF Jan Fitschen, Video veröffentlicht am 29. Juni 2009 auf youtube.com, abgerufen am 28. Juni 2017
2006 European Championships Men's Shot Put - 1st Ralf Bartels, Video veröffentlicht am 1. Januar 2009 auf youtube.com, abgerufen am 28. Juni 2017
2006 European Championships Men's Discus - 1st Virgilijus Alekna, Video veröffentlicht am 1. Januar 2009 auf youtube.com, abgerufen am 28. Juni 2017
Javelin Throw - Andreas Thorkildsen European championships - Sweden 2006, Video veröffentlicht am 25. November 2016 auf youtube.com, abgerufen am 28. Juni 2017
Einzelnachweise |
↑ ab Andrei Mikhnevich (BLR) – results annulled from August 2005 auf iaaf.org, 31. Juli 2013 (englisch), abgerufen am 7. Februar 2019.
↑ ab IOC disqualifies four medallists from Athens 2004 following further analysis of stored samples auf olympic.org, 5. Dezember 2012 (englisch), abgerufen am 7. Februar 2019.
↑ ab Ville Tiisanoja gibt Testosteron-Einnahme zu auf leichtathletik.de, 31. August 2006, abgerufen am 7. Februar 2019.
↑ ab Roland Varga auf revolvy.com (englisch), abgerufen am 7. Februar 2019
↑ ab Revision of results following sanctions of Tsikhan and Ostapchuk auf iaaf.org (englisch), abgerufen am 25. Juli 2015
↑ ab Athletes currently suspended from all competitions in athletics following an Anti-Doping Rule Violation auf web.archive.org, englisch (PDF, 228 KB), abgerufen am 25. Juli 2015
↑ ab Olympics 2012: Nadzeya Ostapchuk Loses Gold Medal Following Failed Doping Test auf bleacherreport.com, 13. August 2012 (englisch), abgerufen am 7. Februar 2019
↑ ab Doping-Four Athens Games athletes stripped of medals auf reuters.com, 5. Dezember 2012 (englisch), abgerufen am 7. Februar 2019
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