Barthelmesaurach
Barthelmesaurach Gemeinde Kammerstein 49.27472222222210.928611111111372Koordinaten: 49° 16′ 29″ N, 10° 55′ 43″ O | |
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Höhe: | 372 (368–402) m ü. NHN |
Einwohner: | 903 (2014) |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91126 |
Vorwahl: | 09178 |
Barthelmesaurach ist ein Ortsteil der Gemeinde Kammerstein im Landkreis Roth (Mittelfranken).
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
2 Geschichte
2.1 Baudenkmäler
2.2 Einwohnerentwicklung
3 Wirtschaft und Infrastruktur
3.1 Verkehr
3.2 Ansässige Unternehmen
3.3 Naherholungsgebiet
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Geografie |
Durch das Kirchdorf fließt die Aurach. Der Ort gliedert sich in dem Altort an der Aurach und die Siedlungen Hasenwinkel und Lerchenbühl, die in den 1970er Jahren entstanden sind. Direkt an der Aurach liegt die kleine Siedlung Hasenmühle. Im Osten liegen die Flurgebiete Lerchenbühl und Wilder Graben. Es grenzt das Schwabenholz an. Ca. 0,5 km südlich liegt das Flurgebiet Fichtig. Ca. 0,5 km nordwestlich erhebt sich der Geyersberg, ca. 0,5 km südwestlich der Kapsberg.[1]
Geschichte |
Der Ort ist wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts durch bairische Siedler gegründet worden. Er liegt an einer Altstraße.[2] Er gehört zu den vier Siedlungen, die nach dem Flüsschen Aurach benannt sind.
Der Ort bestand im 13. Jahrhundert wahrscheinlich aus 5 Ganzhöfen.[3] 1355 wurde der Ort als „Barthelmes Aurach“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Urbar für das burggräfliche Amt Schwabach, das ca. 1360 aufgestellt wurde, wird der Ort als „Bartelmesaueaurach“ erwähnt. Im Salbuch von 1410 sind für den Ort lediglich ein Seldengütlein und ein Fischwasser verzeichnet. Alle übrigen Anwesen waren fremdherrisch. Im Salbuch des nunmehr markgräflichen Amtes Schwabach, das 1434 aufgestellt wurde, werden für den Ort 2 Seldengüter und ein Fischwasser aufgelistet. 1530 werden neben diesen 2 Gütern 2 Güter verzeichnet, die der Pfarrei Barthelmesaurach unterstanden, und 7 weitere Anwesen, die Fremdherren unterstanden. 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Barthelmesaurach 24 Haushalte: 18 Anwesen unterstanden dem Fürstentum Ansbach (Kastenamt Schwabach: 14, Spital Schwabach: 2, Kornamt Schwabach: 2), 4 Anwesen der Reichsstadt Nürnberg (Reiches Almosen: 2, Spitalamt Hl. Geist: 1, von Pfinzing: 1), 1 Anwesen der Deutschordenskommende Nürnberg und 1 Anwesen dem Amt Katzwang des Klosters Ebrach.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erhöhte sich die Zahl der Haushalte auf 25. Das Hochgericht südlich der Aurach übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach und nördlich der Aurach das Oberamt Schwabach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach inne. Die einzelnen Anwesen unterstanden unterschiedlichen Grundherren: 18 Anwesen dem Fürstentum Ansbach (Kastenamt Schwabach: 14, Stadtrichteramt Schwabach: 2, Spital Schwabach: 2), 5 Anwesen der Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt: 3, Spitalamt Hl. Geist: 1, Pfinzing-Stiftung: 1), 1 Anwesen der Deutschordenskommende Nürnberg und 1 Anwesen dem Amt Katzwang des Klosters Ebrach. Neben den Haushalten gab es noch kirchliche Gebäude (Pfarrkirche, Pfarrhof) und kommunale Gebäude (Schule, Hirtenhaus).[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde im Jahr 1808 das Steuerdistrikt Barthelmesaurach gebildet, zu dem Barthelmesaurach, Ebersbach, Hasenmühle, Haubenhof, Kapsdorf, Mildach und Rudelsdorf gehörten. Die Ruralgemeinde Barthelmesaurach wurde im Jahr 1810 gegründet[6] und war deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Heilsbronn und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Windsbach. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) erfolgte die Aufspaltung der Ruralgemeinde Barthelmesaurach in
- Ruralgemeinde Barthelmesaurach mit Hasenmühle, Haubenhof, Mildach und Rudelsdorf;
- Ruralgemeinde Ebersbach mit Kapsdorf.[7]
Von 1862 bis 1879 wurde Barthelmesaurach vom Bezirksamt Heilsbronn verwaltet, seit 1880 vom Bezirksamt Schwabach (1938 in Landkreis Schwabach umbenannt) und dem Rentamt Schwabach (1920 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1879 beim Landgericht Heilsbronn, ab 1880 beim Amtsgericht Schwabach.[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,338 km².[9] Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Barthelmesaurach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Kammerstein eingegliedert.[10]
Ab dem Jahr 2000 entstand ein neues Gewerbegebiet an der B 466.
Am 23. November 2003 haben Bürgermeister Walter Schnell von der Gemeinde Kammerstein und Vertreter der Kirchengemeinde Barthelmesaurach eine offizielle moralische Rehabilitation der als Hexe verfolgten Margaretha Kurz aus Mildach ausgesprochen.
Baudenkmäler |
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Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Kammerstein#Barthelmesaurach
Einwohnerentwicklung |
Gemeinde Barthelmesaurach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 416 | 446 | 472 | 489 | 491 | 505 | 499 | 525 | 504 | 516 | 474 | 481 | 488 | 481 | 497 | 496 | 492 | 480 | 451 | 600 | 577 | 566 | 503 | 524 |
Häuser[11] | 83 | 73 | 92 | 97 | 97 | 95 | 93 | 101 | ||||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [14] | [15] | [14] | [16] | [14] | [17] | [18] | [17] | [17] | [19] | [17] | [17] | [17] | [20] | [17] | [17] | [17] | [21] | [17] | [9] | [22] |
Ort Barthelmesaurach
Jahr | 001818 | 001840 | 001861 | 001871 | 001885 | 001900 | 001925 | 001950 | 001961 | 001970 | 001987 | 002007 | 002014 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 250 | 260 | 288 | 278 | 285 | 293 | 291 | 370 | 319 | 336 | 743* | 871* | 903* |
Häuser[11] | 50 | 37 | 55 | 57 | 56 | 55 | 63 | 203* | |||||
Quelle | [12] | [13] | [15] | [16] | [18] | [19] | [20] | [21] | [9] | [22] | [23] |
* inklusive Hasenmühle
Wirtschaft und Infrastruktur |
Verkehr |
Der Ort wird von der Bundesstraße 466 tangiert, die an Kammerstein vorbei zur Anschlussstelle 55 (Schwabach-West) der Bundesautobahn 6 führt bzw. nach Wassermungenau führt. Die Kreisstraße RH 5 führt nach Mildach bzw. nach Rudelsdorf. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Rudelsdorf und nach Kapsdorf.
Ansässige Unternehmen |
- Brauerei Gundel. Sie wurde im Jahr 1602 gegründet und nannte sich damals „Brauerei zur Krone“.
- Niedermann IT-Dienstleistungen
- Gentner GmbH (Kunststoffverarbeitung)
- Wilamed (Medizintechnik)
- TX Sports
- Grillenberger.de
- Gilch Gärten
- Zimmerei Luschka
- Schreinerei Groß
- Malerei Gehring
- Galerie+kunst
- Mein Garten und mehr ...
- Hortus natura et cultura
Naherholungsgebiet |
Staatsforst Heidenberg mit dem Sagenwanderweg
Literatur |
Johann Kaspar Bundschuh: Bartelmesaurach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 254 (Digitalisat).
Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 382–383, 466–467.
- Karl Gröber, Felix Mader: Stadt und Landkreis Schwabach. In: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken VII. R. Oldenburg, München 1939, S. 164–165.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Michael Laßleben, Kallmünz 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 835–836.
- Gottfried Stieber: Barthelmesaurach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 244 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, S. 228–233.
Weblinks |
Commons: Barthelmesaurach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Barthelmesaurach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Barthelmesaurach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg
Barthelmesaurach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise |
↑ Barthelmesaurach im BayernAtlas
↑ F. Eigler, S. 58.
↑ F. Eigler, S. 246.
↑ F. Eigler, S. 232.
↑ M. Jehle, Bd. 2, S. 835f. = F. Eigler, S. 382f.
↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle, Bd. 2, S. 963.
↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 43 (Digitalisat).
↑ F. Eigler, S. 467.
↑ abc Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 733.
↑ ab Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
↑ ab Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 8 (Digitalisat). Für die Gemeinde Barthelmesaurach zuzüglich der Einwohner von Hasenmühle (S. 34), Haubenhof (S. 37), Mildach (S. 59) und Rudelsdorf (S. 87).
↑ ab Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 144–145 (Digitalisat).
↑ abcd Historisches Gemeindeverzeichnis. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952. In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192. München 1953, S. 174, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
↑ ab Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1041, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
↑ ab kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen von 1871), Sp. 1205–1206, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
↑ abcdefghij Historisches Gemeindeverzeichnis. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952. In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192. München 1953, S. 184, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
↑ ab
Karl von Rasp: Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Hrsg.: K. Bayer. Statistisches Bureau. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1185 (Digitalisat).
↑ ab K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1257 (Digitalisat).
↑ ab
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1295 (Digitalisat).
↑ ab
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
↑ ab
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, S. 179 (Digitalisat).
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, S. 348 (Digitalisat).
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